Am liebsten mag ich an Yoga, dass es mich tiefer atmen lässt. Es bringt mich jedes Mal runter – und macht mich tatsächlich glücklich (ich bin jedes Mal überrascht, wenn ich hinterher spüre, dass ich grinse.) Ich habe Yoga in allen vier Schwangerschaften gemacht, zwischendurch immer mal und es jetzt im Urlaub wieder angefangen – dieses Mal mit einem kleinen Mitturner auf der Matte…
Yoga mit Kindern, Yoga Übungen für Kinder,
Der ist: einer meiner mittleren Söhne. Unsere lange Reise mit vier kleinen Kindern, wie wir sie gerade machen, ist nicht immer entspannt – umso schöner, dass ich, dass wir, etwas gefunden haben, was mich (und uns) erdet. Mein Sohn war von Anfang an besonders interessiert, wenn ich draußen auf meiner Matte geturnt habe. Im Frühling haben wir beide zusammen einen Mama-Kind-Yogakurs besucht: Ein großer Spaß – und eine schöne Möglichkeit, ein wenig Exklusivzeit mit ihm zu verbringen, die im Alltag oft zu kurz kommt.

Als ich jetzt wieder loslegte, wollte er unbedingt mitmachen, also habe ich mich erinnert, welche Übungen die Yoga-Lehrerin mit den Kindern gemacht und wie sie die Yoga-Praxis in eine Entspannungsgeschichte eingebaut hat. Daraus entwickelte sich unsere kleine Korsika-Kinderyoga-Übungsfolge, die uns so viel Spaß macht und so gut tut, dass ich dachte, ich schreib sie euch eben auf.

Wir haben hier auf Korsika immer wieder begeistert die Katzen beobachtet, die überall in der Sonne herumliegen. Total entspannt – komme was wolle. Daher war klar, dass in unserer kleinen Yogageschichte genau so eine entspannte Katze vorkommen musste. Übrigens habe ich die Yogalehrerin vorher gefragt, sie hat mir bestätigt, dass man eigentlich nichts falsch machen könne, solange man die Übungen nicht übertreibe und sie locker turne. Die Bewegungen tun in jedem Fall gut.
Yoga mit Kindern
Übrigens: Natürlich ist Yoga mit Kind nicht ganz so entspannend wie ohne. Trotzdem fange ich dabei tatsächlich an, tiefer und bewusster zu atmen und meine Muskeln zu spüren. Wir beide grinsen hinterher. Und abends turne ich dann gern noch ein paar Übungen bloß für mich.

Für Kinder ist Yoga eine wunderbare Möglichkeit runterzukommen und sich eine Weile aus dem Alltag auszuklinken, bewusst atmen zu lernen und überhaupt Übungen kennenzulernen, mit denen sie sich selbst Entspannung verschaffen können. So wichtig im wilden Familien-, Schul- und Hobby-Alltag heute.
Yoga mit Kindern,
Wir beginnen immer im Yogasitz (oder Schneidersitz) und atmen drei Mal tief ein und aus. Dann geht es los. Wir bleiben sitzen und atmen ruhig weiter, während ich erzähle. Ich versuche mit ruhiger Stimme zu sprechen. Es kommt dabei nicht darauf an, die Geschichte genau so zu erzählen. Ich erzähle immer einfach drauflos. Jedes Mal ein wenig anders…
Yoga mit Kindern
“Denk dir, du bist eine Katze. Du liegst auf einer Mauer und spürst die Steine unter dir. Spürst du ihre Wärme? Spürst du, wie die Steine dich tragen? Die Sonnenstrahlen wärmen dein Fell, du streckst dich und räkelst dich und versuchst alle doofen Gedanken in diesem Moment von der Mauer zu kicken. Weg damit. Alles ist ruhig und friedlich. Ein warmer Wind weht. Du hörst ein paar Vögel leise zwitschern. Atme noch einmal tief ein und aus.”

Ziel der Übung: Entspannen, aufmerksam werden.

Übung 1: Die Sonne
Wir sitzen in der Hocke, stehen auf beiden Füßen und lassen den Kopf und die Arme locker hängen.
“Es ist ganz früh am Morgen. Die Sonne geht hinten über den Bergen auf, ganz langsam, und schickt warme Sonnenstrahlen herüber.”
Wir stehen langsam auf, führen die Arme dabei nach oben und machen uns ganz lang. Einatmen.
“Nach einem langen, warmen Tag geht die Sonne wieder langsam über dem Meer unter. Spürst die letzten warmen Strahlen? Siehst du, wie der Himmel rosa wird, bevor die orangene Kugel im Wasser versinkt?”
Wir gehen langsam wieder in die Hocke und atmen dabei aus. Wir stützen die Hände entspannt vor uns auf und lassen den Kopf nach vorn sinken.

Ziel der Übung: Aufwärmen, Lockerung der Muskeln, Kreislauf aktivieren.

2. Übung: Die Katze
“Die Sonnenstrahlen wecken auch die kleine korsische Katze auf der Mauer auf. Als die Strahlen ihr Fell kitzeln, reckt und streckt sie sich und stellt sich auf ihre vier Pfoten.”
Wir gehen in die Vierfüßlerposition, die Knie sind unter der Hüfte, die Hände unter den Schultern.
“Die kleine Katze entdeckt einen großen Hund auf der anderen Straßenseite. Einen schwarzen.”
Wir machen den Rücken rund, der Kopf geht in Richtung Brust.
“Der Hund guckt freundlich und wedelt mit dem Schwanz. Alles ist gut. Die kleine Katze entspannt sich. Sie reckt ihren Kopf der Sonne entgegen und miaut laut.”
Wir legen den Kopf in den Nacken, lassen den Bauch ein wenig durchhängen und drücken uns ein wenig ins Hohlkreuz.

Ziel der Übung: Lockerung der Rückenmuskulatur

3. Übung: Der große, schwarze Hund
“Der Hund schnuppert hier und dort. Dann stellt er sich freundlich vor die kleine Katze und blickt sie aus lieben Augen an Er hat Lust mit ihr zu spielen.”.
Wir schieben aus dem Vierfüßlerstand den Po nach oben. Arme, Oberkörper und Beine bilden dabei ein Dach. Der Kopf ist zwischen den Armen, die Augen schauen zu den Zehen. Das kribbelt herrlich in den Beinen. Nach ein paar Atemzügen gehen wir langsam wieder in den Vierfüßlerstand.

Ziel der Übung: Dehnung der Rückenmuskulatur, Förderung der Konzentration

4. Übung: Auf der Brücke
“Die Katze und der Hund tapsen langsam nebeneinander her in Richtung Fluss. Auf einer Brücke machen sie eine Pause und schauen ins kühle Nass.”
Wir liegen auf dem Rücken, die Arme seitlich neben dem Körper, die Füße sind hüftbreit aufgestellt. Wir heben langsam Po und Rücken an und atmen gleichmäßig ein und aus. Einen Moment halten. Hinterher Po und Rücken langsam wieder absinken.

Ziel der Übung: Stärkung der Wirbelsäule, Dehnung des Nackens

5. Übung: Auf dem Baum
“Auf der anderen Flussseite sehen die beiden einen großen, grünen Olivenbaum. Sie laufen hin und machen es sich im Schatten des Baumes bequem. Der Baum steht dort schon seit Jahren, ist mit seinen Wurzeln tief in der Erde verankert. Es ist herrlich friedlich dort im Schatten unter dem Baum.”
Wir stehen aufrecht auf der Matte und stellen den linken Fuß auf den rechten, die Knie bleiben dabei locker. Wir heben die Arme und legen die Hände über dem Kopf aneinander, wie die Krone eines Baumes. Einige Sekunden halten. Dabei einen Punkt fixieren, um das Gleichgewicht besser halten zu können. Ruhig atmen.

Ziel der Übung: Förderung des Gleichgewichts und der Körperhaltung, Beruhigung

Entspannte Grüße von Korsika,

Claudi