Wenn morgens eine Fee an mein Bett käme, ich glaube, ich wäre jeden einzelnen Tag des Jahres liebend gern weg. Nicht weil ich unser Zuhause nicht mag. Sondern weil ich Unterwegssein so mag. Außer: an Weihnachten. Ich liebe die Schlafanzug-Schlunsch-Zeit, mein Gänsebraten-Vorbereitungsdate mit André am Vorabend, unsere wilde Tannenbaumschmucksammlung (entgegen jedes Minimalismus-Trends), das Schmück-Spektakel, unsere vielen Weihnachtsbücher, unser krümeliges Sofa, an dem man die Sofakuschelstunden an den Schokoflecken abzählen kann. Genau an Weihnachten möchte ich nirgendwo lieber sein als zu Hause…
Als ich André und die Jungs noch nicht hatte, führ ich jede Weihnachten zu meinen Eltern. Das Auto voller Kekse und selbstgemachter Geschenke, im Radio ganz unbedingt “Driving home for Christmas”. Sobald ich die eisigen Dächer meiner Heimatstadt sah, den Blinker setzte, durch die schmalen Straßen fuhr, kribbelte es weihnachtlich im Bauch. Ich freute mich jedes Mal am allermeisten auf meine mir selbst ausgestellte Schokoladenberg-Aufess-Erlaubnis und auf die Ruhe – obwohl mir unsere Weihnachten zu dritt nach kurzer Zeit immer zu ruhig waren. Damals schmiedete ich große Familienweihnachtspläne.
Mit einem und zwei kleinen Kindern feierten wir dann eine Weile einmal bei meinen Schwiegereltern, einen Tag drauf dann noch einmal bei meinen Eltern. Irgendwie war es ganz schön: zwei Mal Zauber, zwei Mal Festessen, zwei Mal Bescherung. Als der Große größer wurde, fühlte es sich aber schnell nicht mehr richtig an. Weihnachten lässt sich nicht zurückspulen. Oder zweimal hintereinander abspielen. Weihnachten ist bloß einmal im Jahr. Das ist ja gerade das Besondere. Noch dazu hatten André und ich überhaupt keine Lust mehr, kostbare Weihnachtszeit auf der Autobahn zu verbringen.
Mit dieser Entscheidung startete unsere ganz eigene Weihnachtstradition: unser Baum, unser Schmücken, unsere Playlist, unsere Festessenplanung. Überhaupt: unser Programm. Ich bin der Fest-Boss. Wer kommen mag, kann kommen. Ich habe gern die Weihnachtsbude voll. Wir hatten schon Bescherungen, da war kaum noch Dielenboden zu sehen (vor lauter Füßen und Geschenkpapier). Dieses Jahr wird’s ein bisschen ruhiger. Vielleicht machen wir ein paar Dinge anders als sonst. Ganz sicher ist: Wir sind zu Hause.
Eine Freundin von mir fährt jedes Jahr über Weihnachten eine Woche Skilaufen mit ihrer Großfamilie, ihren Eltern und ihren Geschwistern mit Familie. Wenn sie von festlichem Schneegestöber, langen Tafeln und Dauergeplapper erzählt, denke ich jedes Mal, das könnte ich mir später auch vorstellen. Wenn ich aber an ihren Packparty denke (Baumschmuck, Bräter, Betten), dann denke ich: Ach nö, doch lieber hier.
Eine andere Freundin hat letzte Weihnachten mit der ganzen Familie, Vater, Bruder und Tante in einer Hütte im Schwarzwald verbracht. Es gab für jeden bloß ein Geschenk, ein kleiner Tannenbaum wurde vor Ort gekauft, Baumschmuck aus simplem Druckerpapier selbst gebastelt und beim Kochen in den kleinen Ferienhaustöpfen wurde eben improvisiert. Erst dachte ich: Das möchte ich auch mal. Und dann: Ach nö, doch lieber nicht. Für mich ist Weihnachten – zumindest zur Zeit – in unserem Zuhause zu Hause.
Und wo ist Weihnachten für dich zuhause?
PS. Dieser Artikel ist keinesfalls eine Kooperation mit der Zeitschrift Flow. Sie lag einfach bei uns herum. Und passte.
Schönen Weihnachtsendspurt! Ich kann die trödelige Weihnachtsferiengemütlichkeit kaum erwarten!
Liebe Claudi,
wir haben eine große Familie und da wir gerne alle zusammen am Heiligabend sind, wird halt bei Opa und Oma gefeiert. Obwohl ich manchmal auch nur zu gerne zu Hause bleiben möchte mit meinem Mann und meiner Tochter plus Hund… ich mag unsere Familie sehr… aber einfach mal so ohne Begründung in den eigenen vier Wänden zu bleiben, wäre auch toll. Na ja, vielleicht schaffen wir es mal in die Berge. So ein Weihnachten in einer Hütte um uns herum Schnee, hätte auch was!:-) in Wirklichkeit fahren wir hin und her und haben alle 3 Tage jede Menge Menschen um uns, die wir lieb haben. Was ja auch nicht jeder sagen kann… in diesem Sinne: frohe Weihnachtstage und liebe Grüße Nadine
Oh jaaaa, ich weiß genau, was du meinst , denn ich liebe es auch einfach nur „zuhause“ zu sein.
Allerdings habe ich einen kleinen Vorteil, denn wir haben ein zweites Zuhause in Apulien (Süditalien). Es ist die Heimat meines Mannes und meine Schwiegermutter lebt dort.
Am letzten Schultag werden wir also vom Münsterland nach Süditalien düsen … und irgendwie ist es ja dann ein „driving Home for Christmas“ für uns.
Ich liebe die Besondere Weihnachts Atmosphäre in Italien…so gemütlich und traditionell….und wenn wir Glück haben gibt es auch Schnee ….und dann werde ich das „Nichts tun“ in gemütlichen Klamotten vorm Kamin genießen!!!!! ?
Ganz liebe Grüße und eine wunderschöne Weihnachtszeit für euch ! ✨
Melanie
Hach ja, Weihnachten… Als Kind/Jugendliche immer am 24ten mit meinen Eltern zuhause, am 25ten wechselweise traditionelles Gansessen bei meinen Großeltern, meiner Stiefoma oder zuhause. Da ich sehr früh mit meinem Mann zusammenkam (19), wir 18 Monate später heirateten (ich war schwanger) haben wir 12 Jahre lang am 24ten bei meinen Schwiegereltern gefeiert. Bis mein Papa und mein Opa vor 10 Jahren starben gab es nach wie vor das Gansessen und am 26ten waren wir oft bei meiner Tante und Familie. Durch unseren Umzug nach Norddeutschland vor 3 Jahren haben wir dann endlich unser erstes eigenes Weihnachten gefeiert. Mein Mann und die Kids düsten am 25ten ab nach Bayern, ich blieb zuhause bei der Katze und meine Tante+Onkel kamen immer bis zum 31.12. Das war herrlich! Letztes Jahr, nach der Geburt des Herzmädchens und dem ganzen Stress mit OP und Krankenhaus war uns nicht nach Menschen oder getrennt feiern und wir verbrachten herrliche Schlunzweihnachten. Und was machen wir dieses Jahr? ??♀️? Rödeln nach Bayern, ich schon diesen Donnerstag, um benachteiligte Familienmitglieder und Freunde zu besuchen/treffen, der Rest am Montag, und am 26ten geht‘s zurück. und was sagt mein Mann original Samstag beim Einkauf zu mir: ‚Weihnachten daheim wäre auch schön gewesen und eigentlich hatte ich Mami gesagt, dass wir uns den Stress nicht mehr antun wollen. Sie hatte auch volles Verständnis dafür!‘ Hoffen wir dass er nächstes Jahr daran denkt und wir nicht immer wie der Prophet zum Berg kommen müssen sondern die unbewegliche Schwiegerfamilie mal in Gang kommt 😉
weihnachten ist bei uns zuhause, in den bergen im gasteinertal.
wir sind oma und opa und stemmen das alles. 🙂
2 tage vor weihnachten reisen unsere beiden töchter aus wien an und die 2 kleinen enkel. die partner kommen später nach.
unser sohn und freundin kommen am 24. abends für einige stunden, sie haben es nicht weit- nur 35 km.
am 26. reisen noch meine schwester und die holländische nichte an- mit hund, wir haben auch einen.
da wir nur eine wohnung haben haben wir 2 zimmer in pensionen angemietet. 4 werden nachts ausgelagert 🙂
unsere drei kinder und enkel aus der stadt haben unendliches bedürfnis, hier bei uns in den bergen weihnachten zu feiern, wie sie es schon immer gewöhnt waren.
wir haben es immer sehr schön und gemütlich hier zusammen und wenn unsere töchter, also die mama und die tante wieder zur arbeit nach wien fahren (nach ca 8/10 tagen), bleiben die enkel (4 und 7 jahre alt) noch eine weitere woche alleine bei uns hier und wir können mit ihnen noch fein rodeln und skifahren gehen.
ich wünsche euch wunderschöne weihnachtsferien in eurem schönen zuhause!
Liebe Claudi!
Wir haben drei Söhne 17,11 und 7. Also nicht mehr ganz so klein?aber dieses ist das erste Jahr, wo wir es mal ganz anders haben und darauf freue ich mich riesig. Jahr für Jahr haben wir die Familie besucht. Und das von Heiligabend an, einmal durch die ganze Familie durch. Klar, war es bequem bekocht zu werden. Aber wir waren nur unterwegs und ich träumte eigentlich immer von Tagen voller Gemütlichkeit mit Schlafanzug bis Mittags. Erst in diesem Jahr, da meine Eltern auch verreisen, haben wir jetzt gesagt: wir bleiben zu Hause. Auch wenn das nicht auf großen Anklang gestoßen ist, fühlt es sich so gut und befreiend an. Genau wie du schriebst, eigene neue Sachen schaffen und vielleicht auch mal ganz andere. Besser spät als nie. Und endlich ist der Weihnachts Schlafanzugs Traum zum Greifen nahe. Ich freu mich. Dir und Deiner Familie eine schöne Rest Vorweihnachtszeit?lieber Gruß Tanja
Liebe Claudi,
für mich (und den Mann und die Lütte auch) ist Weihnachten definitiv auf Helgoland. Wir fahren eigentlich immer nach Hause. Für mindestens eine Woche. Meine Schwester und auch die Schwester meines Mannes feiern auch mal oder sogar hauptsächlich in ihrem eigenen Zuhause. Doch für uns fühlt sich Weihnachten noch immer nur so richtig auf Helgoland an. In diesem Jahr wird meine Schwester mit Familie auch da sein. Und meine Tanten und mein Onkel … ich freu mich schon sooo sehr drauf!
Ganz liebe Grüße schickt dir Dorthe
Huhu, wir sind nur mit uns zuhause. Wer mag, der kommt dazu. Wir punschen, brunchen, schnattern und lachen schon ganz viel im und dem Advent mit der weit entfernt wohnenden Verwandtschaft. Weihnachten wird es dann gemütlich, faul, lecker, schmusig und wir schmieden Pläne fürs neue Jahr. Unsere Jungs sind 12 und 15 und ich hoffe, dass wir noch viele Jahre so feiern dürfen. Schöne Weihnachtszeit Euch allen!
Liebe Claudia,
wir feiern auf jeden Fall die nächsten Jahre zu Hause. Für eine Stunde Fahrtzeit zu den Großeltern würden wir eventuell mal darüber nachdenken, aber wir müssten mindestens 2 1/2 Stunden im Auto sitzen, zu den anderen Großeltern sogar 4. Das wollen wir den Kindern und auch uns nicht antun. Zumdem hat hier einer am 24. Dezember Geburtstag. Wir wollen gerade auch deshalb diesen Tag so stressfrei wie möglich haben, d.h. alles was geht die Tage vorher vorbereiten, so dass man am 24. auf jeden Fall den gesamten Tag feiern kann. Und die Kinder können tagelang unterm Baum mit ihren Geschenken spielen, so wie wir früher.
Und wer mag, kann kommen. Leider sind die einen Großeltern schon zu alt dafür. Mich würde interessieren was die Großeltern bei euch dazu sagen, also deine Eltern?
Viele Grüße
Wir haben es am Anfang tatsächlich auch so gemacht wie ihr, Kinder eingepackt und die 600km zu meinen Eltern gefahren, war immer echt stressig. Bis wir gesagt haben, ne wir bleiben lieber zu Hause und am 24. sind wir abends bei den Schwiegereltern. Freuen uns schon Tage, sogar Wochen auf die Gans von der Schwiegermutter. Dasselbe dann wieder an Silvester: Schwiegereltern und Gans, danach kleines Feuerwerk für Töchter und deren Cousinen. Dann ab nach Hause und dort gut ins neue Jahr kommen, gemütlich mit Schlafanzügen bei uns oben aus dem Fenster das Feuerwerk bestaunen (wir haben eine tolle Talsicht aus dem Schlafzimmer)und danach wieder in die Betten. Einen der Feiertage reservieren wir ganz für uns alleine, nur wir alleine zu Hause.
Früher (das ist schon lange her) bin ich mit meiner Tochter jedes Jahr zu meinen Eltern gefahren. Irgendwann war die Luft raus, wir haben uns Weihnachten selbst gestaltet.
Dann, mit meinem Ex-Partner bin ich jedes Jahr über Weihnachten zum Skilaufen gefahren, das war sehr schön, bis der Riss in der Beziehung immer größer wurde.
Jetzt bin ich das zweite Jahr Heiligabend wieder zu Hause bei mir, ich hoffe mit meiner Tochter, die leider krank ist. Wir machen es uns sehr gemütlich, plaudern, lachen, essen, trinken …
Am 1. Weihnachtstag fahre ich zu meiner Schwester. Dort ist auch meine Mutter. Jetzt müssen wir die Zeit, die uns noch bleibt, nutzen.