Viermal im Jahr ziehen die Kinder und ich los, um die jeweils neue Jahreszeit zu suchen. Wir gehen dafür am liebsten in den Wald, weil sich im Wald die Jahreszeiten besonders intensiv erleben lassen. Bei dem schönen Frühlingswetter am Wochenende war es wieder einmal so weit. Und wie sagte Madita so schön? “Wir spürten das Leben in uns.” Oh ja. Jede Menge pralles Frühlingsleben…
Wir ziehen alle Gummistiefel an, das ist Pflicht, damit wir richtig wild gehen können und nehmen mindestens einen Korb mit, für all die Schätze, die wir hoffen zu finden. Und wir finden immer welche…
Die Jungs pflückten ein paar Schneeglöckchen und Krokusse, sammelten grünes und weißes Moos, ein paar herrlich duftende Birkenzweige und ein paar andere Stöcker. Außerdem wanderten ein paar Steine mit in den Korb. Wir schauten auch nach Knospen an den Zweigen, aber die waren noch winzig, “die zählen noch nicht”, meinten die Jungs. Dann bedauerten sie für einen Moment, dass wir den blauen Himmel nicht einpacken können und auch nicht die weißen Tupfenwolken. Aber eine rostige Schraube musste mit (was die mit Frühling zu tun hat, konnten sie mir nicht so richtig erklären, aber alle drei waren sich absolut einig, dass die Schraube mit muss.)
Zuhause dekorierten wir all unsere Schätze auf ein Weidentablett. Die Jungs hatten die gute Idee, einige der Stöcker in Frühlingsfarben zu bemalen, außerdem noch ein paar Frühblüher auf die Steine, und ich finde, dass sieht wunderschön aus.
Die Frühlingsschale steht jetzt auf dem Ess- oder Couchtisch und wir freuen uns jetzt mehrmals täglich über unsere Frühlingsschätze.
Um noch mehr in Frühlingslaune zu kommen, haben wir gleich noch alle Frühlingsbücher herausgesucht und auf einem kleinen Tisch im Kinderschlafzimmer ausgestellt. Das schönste Buch über den Frühling von allen ist zugleich das Älteste: Etwas von den Wurzelkindern. In dem Klassiker von 1900 weckt Mutter Erde ihre Kinder und gemeinsam bereiten sie den Frühling vor. Ein absoluter Klassiker und auch beim hundertsten Mal noch wunderschön anzusehen.
Auch schön ist es mit den Wichtelkindern die Jahreszeiten zu entdecken, meine Jungs lesen die Seiten über den Frühling dieses Mal besonders gern, weil sie doch genau wie die Wichtelkinder nach dem Frühling ebenfalls ein Geschwisterchen erwarten. Ein bisschen wilder geht es beim Stier Adam Engelbrecht zu, wie der ausgerechnet am Ostermorgen ausbüxt und wild durch die Gegend läuft und nur vom kleinen Kalle wieder eingefangen werden kann, können meine Jungs immer und immer wieder hören. Und ich finde die Bilder von Marit Törnqvist so wunderschön, dass ich den Jungs sogar mal eine Szene aus dem Buch für ihr Spielzimmer auf Leinwand abgemalt habe.
An die schöne Buchserie rund um Malcolm und wie er die Jahreszeiten entdeckt, konnte ich mich noch aus meiner Kindheit erinnern, leider waren die Bücher unauffindbar. Durch Zufall habe ich sie einmal alle vier auf dem Flohmarkt entdeckt (fleckig, aber lesbar), vielleicht habt ihr ja auch Glück. Und Tjelle guckt gern die bunten Bilder aus dem passenden Buch “Frühling” vom Urachverlag an. Da kommt man sogar bei Graugriesel in Frühlingslaune. (Alle Links sind Amazon-Partnerlinks).
Noch mehr Frühling ins Haus bringen unsere selbstgemachten Frühblüher für die Fensterbank und so langsam wird es auch wieder Zeit für diese Osterkarten. Oder wie wäre es mit diesen ratzfatz gestempelten Kirschblütenzweige. Oder sehr, sehr lässigen Nudelglöckchen? Spitzenmäßiger Frühling, oder?
Und wie lockt ihr den Frühling zu euch nach Hause?
Eine tolle Woche und liebe Grüße,
Ha, wir haben alle vorgeschlagenen Bilderbücher, außer Malcolm! 🙂
Und wir locken den Frühling in unsere Stadtwohnung indem wir unseren Balkon wieder schön herrichten, ordentlich aufräumen und die alten Herbstblätter und Tannenzweige wegtun, die Rose und Clematis vor Frost geschützt haben. Und drinnen auf den Fensterbänken ziehen wir schon mal Pflänzchen vor, die wir später auf den Balkon pflanzen wollen.
Liebe Frühlingsgrüße, Sina
Hurra, hier auch schon hauchzarte Erbsenranken im Blumentopf!
Auf einen schönen Frühling,
Claudi
Liebe Claudia,
Vielen Dank für diesen schönen Artikel. Genauso machen wir es auch immer, dass wir die neue Jahreszeit draußen suchen. Und wir haben alle großen Spaß dabei. Da merkt man immer wieder, mit was für einfachen Dingen man die Kinder glücklich machen kann.
Vielen Dank auch für die schönen Bastelanregungen. Vieles davon haben wir schon gemacht, aber das mit den Kirschblüten wird das nächste sein, genau nach sowas habe ich noch gesucht…
Vielleicht noch als kleine Ergänzung zu deiner Buchlist: wir lieben hier die Sachbücher von Thomas Müller sehr (zb “Ein Jahr mit den Störchen” oder andere aus dieser Reihe oder auch “wenn es regnet”). Die kann man natürlich das ganze Jahr über lesen, aber im Frühling gefallen sie uns ganz besonders.
Vielen Dank für deine vielen Ideen und deine schöne Art zu schreiben.
Alles Liebe,
Victoria
Danke Victoria, nach den Buchtipps schaue ich gleich mal. Das mit den Störchen passt ja perfekt zu uns.
Liebe Grüße,
Claudia
Das dachte ich nämlich auch.
Hier wirklich ein absolutes Lieblingsbuch.:-)
Liebe Claudia,
ich bin eigentlich eher stille Mitleserin und wegen deiner zauberhaften Kindernamen (einen Lasse gibts hier auch:-), und er hat noch eine Jule im Schlepptau:-)) auf deiner Seite gelandet, aber dein heutiger Beitrag ist so toll, ich habe die Suche nach dem Frühling geradezu verschlungen-morgen gehts mit den Räubern direkt in den Wald!
Ein bisschen habe ich mich nach Bullerbü versetzt gefühlt, was wir gerade allabendlich lesen und lieben.
Wir freuen uns gerade jeden Tag über Sonne und verbringen Stunden auf dem Spielplatz und im Garten, außerdem werden die Fenster mit Fingerfarben neu gestaltet, Schmetterlinge aus Fußabdrücken sind sehr beliebt:-)
Herzliche Grüße
Daniela
[…] Wir suchen den Frühling […]
[…] Wir suchen den Frühling […]