Ok, als ich das mit der Schweineschwarte als Snack für zwischendurch las, war ich so gut wie raus. Ich meine: Ernsthaft?! Wenn mich der kleine Nachmittagsjieper packt, kaue ich bei Keto-Kost genüsslich auf geröstetem Speck? No way! Glücklicherweise hat die ketogene “high fat, low carb”-Ernährung noch ein paar bessere Ideen parat, wie ich meine Essensgelüste stillen kann…
Generell bin ich ein Gernesserin. Eine Oft- und Vielesserin. Ein Genussmensch, der alles liebt, was von guter Qualität ist. Allerdings meist eher Team Gemüse als Team Fleisch. Gebt mir ein Büffet mit der ganzen Palette von aisatischer bis zypriotischer Küche – und ich bin die erste mit dem “All you can eat”-Teller.
Nur mochte mein Körper irgendwann nicht mehr alles, was ich ihm zu essen gab.
Murrte mit Bauchgrummeln, Völlegefühl und lähmender Trägheit. Vor allem nach dem ausgiebigem Brötchen-Brunch, nach der Pasta-Party – und auch vom Kuchen bekam ich Kater. Ein ziemlich unbefriedigender Zustand nach einer Sache, die ich eigentlich unter “wohlfühlen” verbuche.
Als ich einer guten Freundin davon erzählte, meinte sie, dass sie sich aus ähnlichen Gründen seit einer Weile ketogen ernähren würde. Ich stand auf dem Schlauch. Keto-was?! Ketogen sei wie Low Carb, mit weniger Kohlenhydraten, dafür jeder Menge hochwertiger Fette, erklärte sie. Kein Lifestyle-Scheiß und sogar bei Krankheiten wie Multipler Sklerose, Krebs oder Alzheimer angeraten. Aha. Sie war ziemlich überzeugend – und ich wollte dem zumindest eine Chance einräumen.
Um es ganz klar zu sagen: Keto ist keine Diätkur, sondern eine langfristige Ernährungsform.
Und wie bei jeder Ernährungsumstellung sollte jeder vorher individuell für sich prüfen, ob es für sie oder ihn richtig, gesund und alltagskompatibel ist. Daher ist dieser Text nicht als Aufforderung zur Nachahmung zu verstehen, sondern lediglich als Erfahrungsbericht – und vielleicht als Denkanstoß.
Worum es im Kern geht: In der ketogenen Ernährung wandelt der Körper nicht Kohlenhydrate in schnelle Glukose um, sondern – weil Carbs fehlen – baut Fette in der Leber zu so genannten Ketonen um. Die decken stattdessen den Energiebedarf des Körpers – ähnlich wie beim Fasten. Nur, dass man sich dabei nicht tagelang mit dünnen Brühen und dem Gedanken an opulente Dinner über Wasser hält, sondern mit reichhaltigen Mahlzeiten.
Sprich: Das Nachmittagstief wird nicht mit einem Marmeladenbrot bekämpft (nach dem man verlässlich 20 Minuten später wieder genauso kaputt ist), sondern beispielsweise mit Nüssen. Oder eben mit Schweineschwarte, aber das ist echt eine Geschmacksfrage…
Generell ist die Keto-Küche eine ziemlich abwechslungsreiche.
Die Faustformel lautet: 70 – 75 Prozent gesunde Fette, 20 – 25 Prozent Proteine und nur rund fünf Prozent Kohlenhydrate. Vermutlich ist es fast einfacher, aufzuzählen, was nicht erlaubt ist als andersherum. Tabu sind demnach herkömmliches Brot, Hartweizennudeln, Reis, Kartoffeln – und Zucker. Das gilt allerdings auch für sehr süße Obstsorten oder stärkehaltiges Gemüse. Eine gute (und sehr hübsch gestaltete) Übersicht der Lebensmittel für die klassische Keto-Küche findet ihr beispielsweise hier. Und viele gute Rezepte hier und hier.
Ich tob’ mich vor allem beim Gemüse so richtig aus – mein liebste Keto-Zutat ist aktuell Zucchini in jedweder Form – sogar als Kuchen! Ansonsten gehen ziemlich gut Brokkoli, Spinat, Gurken, Blattsalate, grüne Bohnen und Avocado. Als Flexitarier ist mir die sehr amerikanische Ausprägung der Keto-Küche mit viel tierischem Proteinen aus Fleisch und Milchprodukten eher fremd. Daher greife ich statt zum Steak lieber mal zu Linsen oder anderen Hülsenfrüchten, weil ich eine überwiegend pflanzlich basierte Ernährung einfach als gesünder (und zeitgemäßer!) empfinde.
Dogma ist nicht mein Ding.
Und ich müsste lügen, würde ich behaupten, keto sei im im Fünfer-Familienalltag mein täglich und ausschließlich Brot. Wenn ich keine Zeit und keine Kraft für Doppelt- und Dreifach-Kochen habe, esse ich auch Rösti, Pfannkuchen, Nudeln mit den Kindern mit. Beim Lieblingsitaliener die Pizza, zum ausgedehnten Wochendfrühstück Nutellabrötchen oder einen vanilligen Nata, wenn der Mann beim Bäcker war.
Aber wenn ich gut plane und nicht erst koche, wenn mein Magen in den Kniekehlen hängt, dann versuche ich mich im Alltag überwiegend keto zu ernähren. Ich suche mir gerade meinen eigenen Weg – und verlasse mich dabei in erster Linie auf mein Bauchgefühl. Und das ist deutlich besser, seitdem ich ketogen unterwegs bin. Ich bin wacher, fitter – und meist satter. Und ich hänge tatsächlich spürbar mehr durch, wenn ich familien- oder faulheitsbedingt doch wieder zu Stulle, Stampfkartoffeln und Strudel greife.
Ein paar praktische Keto-Hacks im Alltag:
Meine Familie isst dauernd Brot-mit-irgendwas. Da ich ein großer Käse-Liebhaber zu Brot bin, backe ich mir seit geraumer Zeit gern das Wunderbrød (gibt’s in den meisten gut sortierten Drogerien und Supermärkten): Glutenfrei, nur aus Saaten und Nüssen gebacken – wie ein richtig deftiges Vollkornbrot. Kurz abgekühlt nach dem Ofen am allerleckersten! Zum Frühstück gibt es bei mir statt Brötchen meist Kokosjoghurt mit Beeren, Saaten und Nüssen – das ist megalecker und hält mich den ganzen Vormittag satt.
An Pasta-Tagen koche ich mir statt Spaghetti einfach Nudeln aus Linsen- oder Kichererbsenmehl. Sind zwar ein wenig trockener als ihre Hartweizenverwandten, aber mit ordentlich Tomatensugo und frischem Parmesan trotzdem sehr italienisch. Reisersatz bekommt man gut mit klein geraspeltem und kurz gegartem Blumenkohl hin. Und seit kurzem experimentiere ich für Pizza- oder Quicheböden mit Rezepten, die geriebene Zuccini mit Ei und Käse zu leckeren Alternativen backen – probiert’s einfach mal aus.
Es gibt natürlich auch jede Menge Kochbücher zum Thema.
Dieses finde ich ganz gut oder das hier, wenn man explizit vegetarisch oder vegan keto kochen möchte. Aber ehrlicherweise finden sich auch bei meinem persönlichen Küchengott Yotam Ottolenghi jede Menge Rezepte, die ketokompatibel sind – vor allem bei den vegetarischen Gerichten. Generell gilt: Länderküchen, die von jeher sehr gemüselastig sind, wie eben die levantinische, sind meist eine gute Grundlage für die Keto-Alltags-Küche.
Wie der Nachtisch kommt uch das Beste meist zum Schluss. Und manchmal auch das Schwerste. Denn: Ich liebeliebeliebe Schokolade. Und ganz generell gut gemachte Desserts – für die Crème Brulée unserer französischen Freunde würde ich morden! Zum Glück gibt es auch hier jede Menge Ideen und Kniffe, um Sweeties wie mich zufriedenzustellen.
Ich bin komplett auf Süßungsalternativen umgestiegen: Birkenzucker, Erythrit, Agavendicksaft sind jetzt meine Küchenhelfer für die süßen Momente des Lebens. Und 85-Prozentige Bitterschokolade ist mein Motor, wenn mich das 16-Uhr-Tief hat. Die bildet übrigens auch die Grundlage für das leckerste Brownie-Rezept ever – das statt Mehl mit Zucchini auskommt. So spannend, so yummie ist keto. Nur mal für den Hinterkopf…
Zuccini-Schokoladen-Brownies mit Vanille-Kick
Zutaten für ca. 16 Stücke:
200 Gramm Edelbitterschokolade (85 % Kakaoanteil)
150 Gramm weiche Butter (oder Kokosöl wer mag, mir ist das meist zu dominant)
300 Gramm Zucchini
4 Eier (Größe M)
100 Gramm Birkenzucker (Xylith)
Salz
Marke von 1 Vanilleschote
40 Gramm Rohkakao
40 Gramm Maisstärke
Und so geht’s:
Schokolade hacken. Mit Butter bzw. Kokosöl in einem Topf bei schwacher Hitze schmelzen, dabei regelmäßig umrühren. Dabei den Boden einer quadratischen Springform (24 cm, alternativ rund mit 26 cm Durchmesser) fetten. Zucchini waschen und grob raspeln. Eier, Zucker, 1 Prise Salz und Vanillemark mit den Schneebesen des Rührgeräts ca. 6 Minuten aufschlagen.
Erst den Schoko-Mix im dünnen Strahl, dann geraspelte Zucchini unter die Eiermasse rühren. Kakao und Stärke darübersieben und unterheben. In der Form glatt streichen und im vorgeheizten Backofen (E-Herd 180 Grad/Umluft: 160 Grad) 25 – 30 Minuten backen. Brownie herausnehmen, auf einem Kuchengitter auskühlen lassen und mindestens eine Stunde kalt stellen.
Ich liebe dazu geschlagene Sahne und heißen Beeren-Mix. Soso gut!
Und worauf achtet ihr bei eurer Ernährung?
PS: Ich muss diesen Text als Werbung kennzeichnen, weil ich zu verschiedenen Produkten verlinke. Allerdings sind alles rein redaktionelle Empfehlungen und nicht Teil einer Kooperation.
Alles Liebe,
liebe katia, danke für deinen post….ich lebe seit gut 3 jahren lc….allerdings nicht keto, sondern happy carb (eine moderate lc form)…ich bin damit sehr zufrieden und habe dadurch 40 kg abgenommen….viele verstehen nicht, dass ich die ernährung umgestellt habe und keine Diät mache…..ich denke jeder muss seinen weg finden, was zu ihm passt. vielleicht hast du lust auch mal zu schauen was es bei happy carb gibt.betti hat eine ganz tolle hp und schon sehr viele bücher geschrieben, auch ein keto buch. bei ihr sind die rezepte super einfach, gut erhältliche lebensmittel und sehr leckere sachen. wichtig für mich, dass es auch familientauglich ist.
vg
annette
Hej liebe Annette, ich finde, es ist ein tolles Gefühl, wenn man eine Ernährungsform gefunden hat, die gut zu einem passt. Und danke dürfen tollen Tipp – ich habe bei Betti direkt mal reingeschnuppert – sieht super aus! 😊Da Probier ich mich mal durch. Und: Happy Carb klingt übrigens viel schöner als low carb… Das klau ich 😊! Alles Liebe!
Liebe Katia,
mich fasziniert Prof. Michalsen von der Charité (Naturheilkunde) und seine Bücher, zum Beispiel ‚Mit Ernährung heilen‘.
Seitdem faste ich im Intervall, was mich nur 1-2 Wochen Überwindung gekostet hat und nun gehört es seit anderthalb Jahren zu meinem Leben. Außerdem versuche ich mich auf zwei große Mahlzeiten zu beschränken, keine Zwischensnacks wie es heute total Mode ist.
Es ist genau wie du sagst: keine Diät, sondern eine echte Ernährungsumstellung.
Ich achte darauf, wenig verarbeitete Lebensmittel zu essen (natürlich mit Ausnahmen!), möglichst viele Vollkornprodukte, Gemüse, Nüsse, Samen, wenig Milchprodukte und gesunde Fette.
Was soll ich sagen: seitdem schlafe ich besser, fühle mich fitter und nicht mehr so aufgebläht.
Ich möchte gesund alt werden und bin der Überzeugung, dass Ernährung zusammen mit Bewegung und Liebe der wichtigste Faktor dafür ist 🧡 Ich hoffe, es gelingt mir!
Alles Liebe!
Biene
Hej Biene, das klingt spannend – da tu ich mich gern mal um 😊. Und Intervallfasten versuche ich auch gerade, das läuft allerdings noch ziemlich rumpelte – oft beiden ich mich dann abends doch noch mal am Käse…🙈Aber ich bin ganz bei dir: Über Ernährung kann man ganz viel steuern – allen voran das Wohlbefinden. 😊 Alles Liebe (und weiterhin guten Appetit)!
Interessanter Artikel.
Keto ist bei uns auch Thema, da im Bekanntenkreis mittlerweile einige sich überzeugt keto ernähren und nur positives berichten. Leider hat mich das erst total unter Druck gesetzt und ich hatte bei allem was es bei uns zu Essen gab ein schlechtes Gewissen (was tu ich da meinen Kindern an, so viel Zucker und Mehl) aber eine komplette Umstellung scheint mir unmöglich, vielleicht fehlt mir einfach die Disziplin.
Daher versuche ich jetzt auch wenn es gerade passt Mehl und zuckerfrei zu backen und kochen, wir essen viel weniger Nudeln, aber von keto Ernährung sind wir natürlich trotzdem noch weit entfernt.
Ich freue mich aber sehr über Denkanstöße und Rezepte und werde deine Brownies auf jeden Fall ausprobieren und so wenigstens ein bisschen keto in unsere Ernährung bringen, danke 😊
Liebe Grüße
Nina
Hej liebe Nina, mit Druck funktioniert Essen sowieso nicht – es soll auch Spaß machen. 😊 Und ich finde es schon gut, an manchen Stellen umzudenken – wo es eben passt im Alltag mit kleinen Kindern. Insofern: Jeder kleine Schritt ist ein guter – und der Zuccini-Kuchen echt ein verdammt schmackhafter 😋! Alles Liebe und viel Spaß beim Ausprobieren.
Oh Mann und ich hatte echt gehofft dass ihr das Thema Diäten und Körperoptimierung hier vermeiden würdet. Es lief so gut bisher! Und Claudias Beitrag über die Akzeptanz für ihren Körper war so schön! Schade.
Liebe Katrin, mir geht es in keiner Weise um eine Körperoptimierung – wenn überhaupt um eine Verbesserung meines Wohlbefindens… 😊 Ich kann dir versichern, dass ich in
Meinem ganzen Leben noch keine Diät gemacht habe (und das auch nicht für sinnvoll erachte). Aber ich merke mehr und mehr, wie Essen dazu führt, dass ich mich besser oder eben schlechter, sprich: energieloser, unfitter fühle. Und an der Stellschraube probiere ich mich gerade aus. Und wenn du auch meine Texte aufmerksam verfolgst, dann müsste dir aufgefallen sein, dass ich definitiv Team mein-Körper-ist gut-so-wie-er-ist bin. 😉 Alles Liebe!
Liebe Katrin,
ich glaube nicht, dass Katia ‚Körperoptimierung‘ oder ‚Diät‘ im Kopf hatte, als sie den Artikel geschrieben hatte…ich verstehe es vielmehr als ein ‚gesund bleiben‘, wenn man auf bestimmte Dinge in der Ernährung achtet.
Bei mir zum Beispiel hat es damit auch nichts zu tun, ich habe von Natur aus gute Gene und bin schlank gebaut, da kann ich erst mal nichts für. Trotzdem Intervallfaste ist, achte auf meine Ernährung und treibe Sport. Einfach, um möglichst lange möglichst gesund zu bleiben.
Mir unterstellt man manchmal auch, ich mache das aus diätischen Gründen, aber nein, vorhin habe ich mir eine große Pizza schmecken lassen und wenn ich esse, dann viel und gerne. Nur eben (möglichst) gesund. Für mich ist das ein großer Unterschied.
Von daher finde ich es gut, wenn auf diese Weise auch darauf hingewiesen wird, dass Ernährung eben nicht nur zum satt machen und glücklich sein taugt, sondern einen eben auch gesund machen bzw Gesundheit erhalten kann.
Lieben Gruß
Hallo Katja, durch deinen Post hat mich die Keto-Idee zunächst sehr angesprochen – ich bin auch oft müde, antriebslos und schlapp und versuche mich besser zu ernähren…
Du hattest ja bereits geschrieben und gemeint dass du es nicht ernsthaft bzw. dogmatisch betreibst. Ich habe dazu weiter recherchiert und bin ob der großen gesundheitlichen Risiken die mit einer solchen Ernährung einhergehen (z.B. auf Wikipedia rauf und runter beschrieben) doch etwas geschockt. Vielleicht könnte man im Artikel zumindest noch eine entsprechende Warnung einbinden, um nicht einfach zu gedankenlosen Experimenten einzuladen… Für mich bestätigt sich dadurch erneut, dass viele “Ernährungsschubladen”, sei es vegan oder ketogen einfach nicht mein Ding sind. Weder ist vegan automatisch gesund oder gut fürs Klima (man kann sich vegan auch ausschließlich von Kartoffelchips und Nudeln ernähren und jede Menge Avocado als Frischkäseersatz einfliegen lassen). Vielmehr versuche ich einen eigenen Ernährungsstil zu finden, in dem viele gesunde(!) Mahlzeiten enthalten sind, dabei regional einzukaufen und das richtige Maß beim Konsum von Milch- und Fleischprodukten einzuhalten. Ich probiere aber sehr gerne Rezepte aus allen möglichen Richtungen aus, auch vegan und sicherlich auch ketogen – die Brownies klingen super lecker 🙂 Ich sträube mich nur dagegen, bei der Ernährung ausschließlich eine bestimmte Schiene zu fahren. Also vielen Dank für diesen Gedankenanstoß und die Bestätigung, dass die Vitalität stark durch die Ernährung beeinflusst wird!
Liebe Mirella, und vielen lieben Dank für dein Feedback. Ich hatte im Post ja bereits geschrieben, dass jeder individuell für sich prüfen sollte, ob eine bestimmte Ernährungsform – sei es keto oder eine andere – für ihn persönlich sinnvoll, gesund, machbar ist. Je mehr ich mich damit befasse, desto charmanter finde ich, sich eine Ernährungsform als Fokus zu wählen – ohne jedes Mal ein Disziplinarverfahren einzuleiten, wenn man sich nicht daran hält. 😉 Jeder, der ein gutes Körpergefühl hat, spürt meines Erachtens, welche Nahrungsmittel ihm persönlich gut tun – und welche nicht. Und danach sollte sich der Ernährungsplan dann richten. Damit wir schön vital bleiben 🙂 Alles Liebe!
Liebe Katja, bei Xylith klingelte es bei mir und ich habe gerade noch einmal gegoogelt. Bin auf die Seite der Verbraucherzentrale gelandet, habe es aber auch anderswo bestätigt bekommen: Soweit ich es verstanden habe, ist Xylith nicht natürlich, sondern wird künstlich hergestellt. Es kann zu Durchfall und Blähungen führen, was ich bestätigen kann. In einem Artikel war auch von einer möglichen Schädigung der Leber zu lesen. Da ich damals sehr unangenehme Folgen hatte, habe ich Abstand genommen.
Liebe Grüße!
Liebe Bärbel, vielen Dank für dein wichtiges Feedback. Zum Glück gibt es ja viele verschiedene Süßungsmittel – so wie Stevia, Kokosblütenzucker, Agavendicksaft oder Reissirup. Ich switche zwischen all diesen Varianten je nach Gericht. Von daher kann ich deine Erfahrung für mich persönlich nicht bestätigen, aber es ist sicher gut, immer zu prüfen, was einem bekommt und was nicht. Zu Xylith werde ich mich auch noch mal schlau machen – danke für deinen Gedankenanstoss. Alles Liebe!
Liebe Katia,
ich mag es, wie reflektiert du schreibst, und trotz dessen, dass du dich fuer Keto entschieden hast, es nicht als das Ein und Alles ausgibst.
Wie du sagst, jeder muss das was fuer sie funktioniert selber finden und entscheiden. Ich persoenlich bin Keto gegenueber sekr skeptisch. Seit Jahren setze ich mich mit Ernaehrung auseinander, und nicht nur einmal habe ich in serioesen Berichten ueber die Risiken und Probleme ueber Keto gelesen oder von Integrativen Aerzten eine Warnung gehoert.
Aber meine Skepsis kam nicht daher, sondern wurde durch diese Informationen nur belegt.
Ich bin generall jeglicher Ernaehrungsform gegenueber, die einschraenkt skeptisch. Unsere Koerper brauchen verschiedene Naehrstoffe und ein Ausschluss schliesst auch wichtige Naehrstoffe aus. Natuerlich muss man ausschliessen, wenn etwas eine Allergie oder Anaphylaxis aussloest.
Mein Hauptargument bei diesen vielen neuen Ernaehrungswegen ist allerdings ein weiterer. Ich kenne so viele, die sich fuer einen Weg, sei es Paleo, Vegan, Keto, FODMAP, Atkins usw entscheiden. Was alle gemeinsam haben ist ein Stress, den ich wirklich problematisch finde. Sie sprechen fast nur noch ueber ihre Ernaehrung und sind total ueber ihre Mahlzeiten gestresst, ja sogar in einem Angstzustand. Und in der Hinsicht hat meine Skepsis angefangen. Wenn eine Ernaehrungsform eine mentale Huerde hervorruft und Menschen in einen Stresszustand versetzt, dann kann es meiner Meiung nach nicht gesund sein.
Deswegen finde ich deinen Ansatz so toll, dass du trotz Keto-Fokus (nennen wir es mal so), trotzden Ausnahmen machst und dich nicht dabei stresst.
Fuer mich gilt, auf den Koerper hoeren und das essen, was einem gut tut. Bei mir ist es frisches Gemuese, Pilze, viele Nuesse und Samen und viele Kraeuter. Aber natuerlich auch anderes Essen.
Und wenn das fuer dich der Keto-Fokus ist, dann ist das super.
Alles Liebe
Andrea
Hej liebe Andrea, und vielen Dank für deine ausführlichen Gedanken. Ich finde auch, dass jegliche Form von negativem Stress sich auf unser Wohlbefinden niederschlägt – und mein Wohlbefinden will ich ja gerade steigern, indem ich esse, was mein Körper mag und ihm gut tut. Deswegen bin ich beispielsweise nüberhaupt nicht der Fasten-Typ, weil es mich unglaublich stresst, nicht essen zu dürfen – eine meiner erklärten Leidenschaften 😉 Ich mag deinen Ansatz eines Fokus’ auf eine Ernährung – ohne dabei dogmatisch sein zu wollen. Für mich ist Keto derzeit ein Anker, bei dem die Kette aber ausreichend Spiel drumherum lässt. Alles Liebe weiterhin für dich!
Liebe Katja,
wir haben ganz andere Erfahrungen mit der ketogenen Diät. Unser Sohn ist im Kindergartenalter sehr schwer an Epilepsie erkrankt und das Krankheitsbild hat sich täglich verschlimmert (bis < 50 Anfälle/Tag). Mehrere Therapie-Versuche mit verschiedenen Medikamenten haben leider keinen Erfolg gehabt. Es waren Monate voller Tränen und Sorgen im Krankenhaus.
Nach der 4. (erfolglosen) Medikamentenrunde hat uns das Neurologien-Team geraten, zu versuchen auf ketogene Ernährung umzustellen. Dies haben wir mithilfe einer Ernährungsberatung getan.
Und zwar "richtig streng Keto", d.h. Nur Eiweiß & Proteine. Ganz wenig Gemüse war erlaubt.
Keinerlei Kohlenhydrate, ab und zu ein paar Beeren, aber auch kein Obst.
Was soll ich sagen. Das hat nichts mit Wohlbefinden zu tun, sondern ist richtig, richtig hart.
Kein Brot, keine Nudeln, auch kein Kakaopulver oder Maismehl, wie in Deinen Rezepten. Von Süßkram oder auch nur mal einem Apfel nicht zu reden.
Unser Sohn konnte nicht mehr in der Kita essen, wir konnten kaum mehr aushäusig essen gehen, es gab Fleisch, Eier, Wurst, Speck 24/7. Medizinisch wurden regelmäßig die Leberwerte überwacht, denn ausgewogen oder gesund ist das in keinem Fall.
Wir haben die Ernährung in der gesamten Familie auf diese Diät umgestellt, nur unsere kleine Tochter hat relativ "normal" gegessen.
Die Tränen sind ständig geflossen. Erkläre einem kleinen Kind, dass es keine Breze bekommen darf. Keine Banane. Keine Reiswaffel. Dafür ein weiteres Würstchen oder mal eine Karotte.
Kochen und gemeinsam war kein Genuss mehr sondern ein Kampf.
Wie auch immer: die ketogene Diät hat gewirkt, bzw. vielleicht waren es auch die neuen Medikament, die parallel genommen wurden. Wir wissen bis heute nicht, aber unser Sohn ist seit vielen Jahren anfallsfrei.
Weswegen ich meinen Frieden mit dieser Art der Ernährung gemacht habe.
100% Ketogene Ernährung ist kein "Lifestyle". Ich reagiere deswegen sehr sensibel auf diese Einordnung und solche Artikel. Denn was Du beschreibst ist eher eine "moderate Ernährungsumstellung", ist ja schön zu hören dass es Dir gut tut und Du zufrieden damit bist.
Viele Grüße aus dem Süden
Hej liebe Julia, und erstmal Chapeau! Das, was du beschreibst, klingt wirklich hart! Ich hatte nie in Erwägung gezogen, meine Kinder mit dieser (strengen) Ernährungsform zu verköstigen – und auch ich für mich habe ja eher einen Fokus auf die Grundidee als dass ich diszipliniert ketogen essen würde. Aber wie spannend (und schön!!), dass deinem Sohn geholfen werden konnte – ob nun durch Ernährung oder Medikamente, Hauptsache, es geht ihm jetzt besser. Nein, das klingt nicht nach Genuss oder Wohlbefinden und wenn ich eine Wahl habe, dann würde ich meinen Fokus immer eher darauf legen als linientreu eine Ernährungsform durchzuziehen. Aber ihr hattet keine Wahl und ich finde es wahnsinnig stark von euch, dass ihr das durchgezogen habt. Alles Liebe für euch weiterhin!