Himmel, war das toll gestern eure ganzen Glückwünsche zu lesen. Danke – ich dreh hier echt durch vor Freude. Heute gehts weiter mit einem kleinen Bloggeburtstagsinterview. Ich hatte euch vor einer Weile via Instagram gefragt, was ihr schon immer von mir und uns wissen wolltet. Manche eurer Fragen haben mich überrascht, bei anderen musste ich lachen, bei einigen habe ich gemerkt, dass ich über vieles im Netz doch nicht wirklich schreiben mag (hatte ich gar nicht erwartet). Voilá, hier also meine Antworten auf ein paar eurer Fragen…
Ilona Habben

Was hätte dich vor fünf Jahren am meisten überrascht, an deinem Leben heute?
Wie glücklich ich mit vier Jungs an meiner Seite (eigentlich fünf) bin. Irgendwie stand für mich früher immer fest, dass ich ganz sicher Mädchen bekomme. Vielleicht weil einem das als Frau so vertraut zu sein scheint. Vielleicht auch, weil ich immer ein richtiges Mädchen war. Dass es nicht so kam, hat mich eine Weile ziemlich umgehauen – jetzt fühlt es sich gut an, so wie es ist. (Und die schönen Kleider und Röcke kaufe ich mir eben einfach selbst).

Wie hättet ihr ein Mädchen genannt?
Diese Frage kam so, so oft, was ich lustig fand. Also unser liebster Mädchenname war die ganzen Kinderkrieg-Jahre über Lotta. Während meiner letzten Schwangerschaft hatte ich Ava für mich entdeckt. Obwohl ich es nicht wusste, habe ich aber beim vierten Mal irgendwie gespürt, dass es wieder eine Junge wird. Lass es die Gewohnheit gewesen sein – oder die ordentliche Bauchladung Testosteron. Deshalb haben wir gar nicht wirklich ernsthaft lange über Mädchennamen gesprochen.

Wo shoppst du am liebsten, für dich und für die Jungs?
Ich habe hier mal über meine aktuellen Lieblingskleider geschrieben. Schon eine Weile versuche ich, nicht mehr so viel zu shoppen, sondern lieber die Sachen neu zu kombinieren, die ich habe. Ein paar Teile dürfen pro Saison aber meist doch einziehen. Dann schaue ich gern bei Boden oder bei Zara. Etwa einmal im Jahr bummele ich durch die kleinen Boutiquen in der Schanze bei uns in Hamburg – das mag ich eigentlich am allerliebsten.
Für die Jungs liebe ich die Sachen von Sandstrasse, dazu kaufe ich gern ein paar Basics von Zara. Bei warmen Pullovern, Overalls und Jacken liebe ich die Qualität von Disana.
Mamablog
Welche fünf Dinge würdest du auf eine Weltreise mitnehmen?
Ein Lieblingskleid, ein ganz dickes Buch, meinen Aquarellkasten, Papier – und, ach ja, ich glaube mein Handy. Die Jungs sind ohnehin dabei, oder? Sonst natürlich meine fünf Lieblingsmänner und sonst nichts.

Verrätst du dein Geheimrezept, warum du immer so tiefenentspannt bist?
Oh, da gibts leider keins und ich bin auch nicht immer entspannt. Himmel, nein. Ich halte meist eine ganze Weile durch, aber irgendwann platze ich. Danach läuft es dann eine Weile wieder rund. Mir hilft es, wenn ich mich immer wieder daran erinnere, eine Sache nach der anderen zu erledigen: Kinder abholen, Mittag machen, Geschirrspüler auspacken, Hausaufgaben kontrollieren, Buch vorlesen, mal einen Anruf erledigen, Wäsche machen… Es bringt nichts in Hektik zu verfallen, die meisten Sachen stört es zum Glück nicht, wenn sie einen Tag oder mehrere Tage später erledigt werden. Zwischendurch ein Kaffee, schöne Musik – das hilft mir entspannt zu bleiben. Und: ich glaube, ich kann Chaos im Haus ganz gut eine Weile aushalten (und ausblenden). Das hilft sehr.

Suchen deine Kinder die Kleidung die sie tragen selbst aus?
Ich order meist ein paar Basics, sie probieren an und sagen was sie mögen und was nicht (sie mögen aber viel). Morgens holen sie sich dann die Sachen selbst aus dem Schrank – es sei denn, sie sind sehr müde. Dann lege ich fix was raus, was in der Regel einfach so angezogen wird. Vielleicht ist es ein Vorteil an Jungs – aber hier gibt es quasi keinerlei Diskussionen über Klamotten. Also, noch zumindest nicht…

Wie sehr hat dich das Bloggen und Instagram verändert?
Schreiben macht mich glücklich, so ist es tatsächlich. Nicht immer sofort und während ich dabei bin – dann ist es manchmal ganz schön anstrengend. Aber im Allgemeinen. Manche Texte flutschen einfach, die schreiben sich quasi von allein – das ist das Schönste. Es tut mir oft richtig gut, meine Gedanken aufzuschreiben, wenn ich wütend auf meine Kinder bin, bin ich es danach nur noch ein wenig.

Manchmal ist ein Blog auch ein Fluch, weil man immerzu dran arbeiten könnte, es nie aufhört. Ich muss aufpassen, dass ich nicht permanent in Geschichten denke und so quasi immer arbeite. Andererseits liebe ich das: Themen entdecken und umsetzen, beinahe immer und überall. Das ist so, so aufregend und inspirierend. Es kribbelt im Bauch, jedes Mal wenn mir ein gutes Thema einfällt.

Instagram ist Fluch und Segen. Ich liebe die App und schaue wahnsinnig gern dort. Ich scrolle auch gern mit den Jungs durch unseren Feed – er ist unser kleines Tagebuch. Andererseits fühle auch ich mich manchmal gestresst, von all dem schönen Schein bei den anderen. Mein Mann lacht dann laut und deutet auf die Chaosecke im Wohnzimmer (und mein hübsches, frisch gepostetes Foto auf Instagram von der anderen Seite.) Ja, ich müsste es besser wissen – und falle dennoch oft drauf rein. Was mich wirklich stört, sind die vielen absolut contentfreien Gewinnspiele überall.

Bist du noch als Grundschullehrerin tätig?
Ja, ich arbeite seit zwei Wochen wieder ein paar wenige Stunden in einer Grundschule.
Ilona Habben,
Wie schaffst du es mit vier Kindern zeitlich deine ganzen tollen Projekte und Bastelideen umzusetzen?
Ich beziehe sie sehr oft mit ein. Oft machen sie aber auch ihr Ding (im Garten spielen, malen, Lego bauen) und ich werkel neben ihnen für mich. Meine Texte schreibe ich meistens vormittags, wenn bloß das Baby da ist – oder auch gern mal am frühen Samstag Morgen. Lange Zeit habe ich abends und sogar nachts gearbeitet – das mache ich gerade kaum, weil ich meist einfach zu müde bin. Und ich arbeite an Wasfürmich, wenn die Großen mal mit André unterwegs sind, bei ihren Hobbys oder bei Freunden. Wenn andere vielleicht spazieren gehen würden, mal in die Sauna oder zur Kosmetikerin arbeite ich an meinem Blog. Das macht mich (meistens!) sehr glücklich – und entspannt mich tatsächlich.

Was machst du zur Streitschlichtung bei den Jungs?
Ich versuche es möglichst gar nicht so weit kommen zu lassen. Das klappt am besten, wenn ich jedem das Gefühl gebe, zuzuhören, etwas Besonderes zu sein und da zu sein, wenn er mich braucht. Das geht natürlich nicht immer, aber bei den beiden Großen hilft es sehr, freundschaftlich mit ihnen zu sprechen, quasi wie mit Erwachsenen, sie ins Boot zu holen. Manchmal mische ich mich ein, wenn ich merke, dass einer deutlich im Recht ist. Meistens lasse ich sie einfach machen und verziehe mich mit meinem Kaffee nach draußen oder in den Nebenraum – dann hört der Streit meist überraschend schnell auf. Bei den beiden Kleinen hilft es am besten, wenn ich hingehe und beide in den Arm nehme.

Gibt es ein anderes Leben, von dem du ab und an träumst?
Oh, ja, von einem Leben in einem warmen Land. Sehr oft (vor allem von Anfang November bis Ende März). Alles andere soll bitte so bleiben.

Welcher deiner Jungs ist dir vom Wesen am ähnlichsten?
Der, der genauso ungeduldig und manchmal ein wenig launisch ist wie ich. Aber auch der, der unglaublich mitfühlend ist und gute Geschichten über alles liebt.

Warum schaust du auf Fotos eigentlich immer nach rechts?
Ha, ha, über diese Frage musste ich so lachen, dachte zuerst, was für ein Blödsinn, habe dann meinen Instagramfeed durchgesehen und gedacht: Stimmt. (Da musste ich noch mehr lachen). Dann fiel mir ein, dass früher, als ich noch beim Magazin gearbeitet habe und öfter mal fotografiert wurde, mir mal ein Fotograf gesagt hat, dass links meine Schokoladenseite sei. Scheinbar habe ich das ganz tief im Unterbewusstsein gespeichert.

Welches Auto fahrt ihr mit vier Kindern?
Einen Caddy Maxi.
Ilona Habben
Wie arbeitest du mit Bo zuhause?
Ich meistens auf dem Sofa, Bo – und ein Berg voll Spielzeug – neben mir. Irgendwie klappt es (nur meine Kaffeetasse muss ich immer beschützen). So richtig in den Schreibfluss komme ich aber meist erst, wenn er einnickt. Was er zum Glück oft macht – neben mir auf dem Sofa.

Fotocredit: Foto 1, 3 und 4 hat meine Freundin und Fotografin Ilona Habben gemacht. Sie fotografiert normalerweise für die großen Magazine und Agenturen, macht aber auch wunderschöne Familienshootings. Also, wenn ihr mögt… (und grüßt sie ganz lieb von mir).

Alles Liebe,

Claudi