Letztens hat mich nach langer Zeit jemand gefragt, was ich beruflich mache und zum ersten Mal habe ich mich getraut zu sagen: “Ich schreibe Bücher.” Ein „Oh!“. Dann die Frage: “Kennt man dich in der Buchhandlung?“ Ich zuckte mit den Schultern und sagte: “Zumindest haben sie hoffentlich irgendwo ein Buch von mir.” Nicken. Und dann sagte ich den entscheidenden Satz…
“Zwei Spiegel-Bestseller!”, meinte ich leise. Da blickte mein Gegenüber auf, nickte und brummte Beifall. Und ich dachte: Dieser Aufkleber löst die Raun-Reaktion aus, die ich mir in Sachen Job schon so lange gewünscht habe. Offensichtlich wird man damit als Autorin ernst genommen.
Die ersten Berufsjahre meines Lebens antwortete ich auf die Frage: “Was machst du beruflich?” eher widerwillig…
“Ich bin Grundschullehrerin…”. Das entsprach der Wahrheit, war aber nicht das, was ich eigentlich machen wollte. Und jedes Mal, wenn diese Frage kam, wurde ich schmerzlich daran erinnert. Es zwickte. Die Reaktion auf den Job war meist ein süßliches Grinsen. Dann fingen sie an, von ihrer Schulzeit zu erzählen.
Nachdem ich meine Verbeamtung geschmissen hatte und ein Volontariat machte, antwortete ich anfangs stolz: “Ich bin Journalistin!”
Frauen freuten sich, wenn ich die Magazintitel nannte.
Nachdem ich dann meine Redakteurinnenstelle gekündigt und diesen Blog begonnen hatte, druckste ich auf die Frage “Was machst du beruflich?”erneut gern rum. Bloggerin klang irgendwie albern. Noch schlimmer: “Influencerin…” (Infaulenzerin sagt mein Mann bis heute.)
Die Reaktion auf meine Erklärung, was ich da so mache, war oft: “Wieso machst du das?” Die meisten musterten mich dabei ähnlich ahnungslos, wie mich mein Vater nach 12 Jahren WAS FÜR MICH immer noch anschaut, wenn es um meinen Job geht.
Nach ein paar Jahren fing ich an Bücher zu schreiben und sie in unserem eigenen kleinen Verlag rauszubringen. Auf die Frage “Was machst du beruflich?” antwortete ich stolz und mit Leuchten in den Augen “Ich schreibe Bücher.”
Es war einfach so ein großes Ding, was wir uns da trauten: Vom Schreiben, Grafik, Lektorat, Druck, Vertrieb alles selbst zu machen. Und ich erinnere mich noch genau, wie weh es jedes Mal tat, wenn ich es genauer erklärte und mein Gegenüber etwas raunte wie: “Ach so, du machst die bloß selbst.”
Heute schreibe ich sie nur noch, doch ein großer Verlag sorgt für Anerkennung.
Kinnhoch rum laufe ich dennoch nicht. Denn natürlich stehen meine Bücher nicht in jedem Bücherladen. Und sobald ich übrigens meine zwei Genres nenne, Kinderbuch und Romance, wird vermutlich auch wieder „Ach so…“, gesagt.
Vermutlich muss man Caroline Wahl sein, damit das ausbleibt. Und vermutlich hat sie wieder andere Probleme.
Übrigens hatte ich als Studentin, neben meiner Stelle als Freie Texterin bei der Lokalzeitung, noch einen Job, einen Sommerjob und den habe ich immer wahnsinnig gern genannt, weil jede und jeder sofort glücklich grinste.
Ich habe Erdbeeren in einer dieser muckeligen Erdbeeren am Straßenrand verkauft.
Jetzt würde ich wahnsinnig gern wissen, was du beruflich machst? Magst du es uns verraten?
(Inspiriert von der Frage auf A cup of Jo).
Hejhej liebe Claudi!
Toll! Ich finde es klasse, dass Du nach all der harten Arbeit auch durch simple Aufkleber Anerkennung für Deine Bücher insgesamt bekommst…von Menschen die mit der Kreativ-Branche wohl eher nichts anfangen können…
Ich bin momentan beruflich orientierungslos; habe aber im Frühling mal die freie Wirtschaft ausprobiert & fand es total toll „Projektingeneurin im Fachbereich Hydrogeologie“ zu sagen…😊.
Das brachte aber leider nichts für die Dauerzufriedenheit und nun…krebse ich halt rum.
Wird aber schon werden! „Umwelt und MINT-Bildung“ klingt auch gut 😉.
Vielen Dank für Blog und Bücher!
Astrid Richtung Ostsee
Ja, verrückt, oder?
Eigentlich ist alles selbst machen doch viel krasser.
Ganz liebe Grüße
Claudi
Guten Morgen, ich druckse auch meist rum, wenn mich jemand Fremdes fragt, was ich mache, denn entweder bin ich dann Feindbild Nr. 1 oder alle erwarten totsichere Tipps von mir: Ich bin Bankkauffrau, in einer Sparkasse und dazu noch Spezialistin für Wertpapiere und Anlagen. Mir macht es total Spaß, ich habe ein tolles Team. Aber irgendwie lande ich damit immer gleich in einer Schublade. Mein Lieblingsspruch ist: Das sieht man Dir gar nicht an!
Haha, das kann ich mir vorstellen. Mein Mann und ich waren mir Anwalt und Lehrerin ja jahrelang das Alptraum-Paar. Danke euch, für eure schönen Geschichten!
Claudi
“…wie mich mein Vater nach 12 Jahren WAS FÜR MICH immer noch anschaut, wenn es um meinen Job geht.” Jetzt hast du mich zum Schmunzeln am Morgen gebracht. Den Blick kenne ich von meinem Vater auch. Dabei ist es bei mir gar nicht so kompliziert. Ich bin Textern und Journalistin. Aber das selbständig und das übersteigt schon manchen Tellerrand. Konkret heißt das bei mir aber auch, dass ich ziemlich viele unterschiedliche Sachen mache. Entsprechend unterschiedlich fallen dann meine Antworten auf die Frage zu meinem Beruf aus. Wenn ich keine Lust auf Rückfragen habe, sage ich einfach “Werbung”. Dabei mache ich das sogar eher selten. Wenn ich gut drauf bin sage ich “Ich bin schon zu Lebzeiten in Museen verewigt.” Das mache ich nämlich am liebsten: Ausstellungstexte schreiben. Jedenfalls bilde ich mir ein, zumindest erahnen zu können, was an Arbeit hinter deinem Blog und deinen Büchern steckt und kann da nur den Hut ziehen und wünsche dir weiterhin ganz viel Freude und Erfolg in deinem Job! Alles Liebe Michaela
Ich bin Kunsthistorikerin und sehr stolz darauf, weil es meine absolute Leidenschaft ist. Inzwischen bin ich auch beruflich angekommen, aber es war ein sehr harter Weg. Seit meinem Studium gibt es mehrere Reaktionen: „Oh toll, ich habe leider keine Ahnung von Kunst.“ „Oh, dann malst du sicher auch gut“ (Nein, ich spreche und schreibe über Kunst) und (gerne von Ärzten und Ärztinnen) „Das hätte ich auch gerne studiert.“
Deinen Job finde ich toll! Liebe Grüße
Hallo liebe Claudi,
ich bin Logopädin. “Ach, die mit den Füßen?” kommt dann manchmal 🤣
Viele wissen nicht, was das ist.
Manchmal sage ich der Einfachheit halber einfach Sprachtherapeutin, was dem aber dann eigentlich gar nicht gerecht wird, denn Sprachtherapie ist ja nur ein Teil, es geht ja neben Sprache auch um Sprechen, Schlucken, und um die Stimme (mein Lieblingsbereich:-))
So richtig spannend oder interessant finden den Job oft nur Menschen, die da Berührungspunkte haben, die z.B. ständig Schwierigkeiten mit ihrer Stimme haben, oder ein Kind mit Artikulationsproblemen, oder einen Opa mit Schlaganfall zu Hause haben.
Liebe Grüße
Susanne
Ich bin Ergotherapeutin in einem psychiatrischen Fachpflegeheim… aber allein schon die Berufsbezeichnung Ergotherapeutin stößt oft auf Fragezeichen im Gesicht. Gerne gefolgt von dem Satz “ach das mit den Massagen”… ähm nein…
Aber am schlimmsten finde ich den Satz “ach das könnte ich nicht mit psychisch Kranken arbeiten” als wäre es sowas “schlimmes”.
Hey🙋🏽♀️, super interessant zu lesen (auch die Kommentare). Das ist wohl einfach der Generationenunterschied, auch wenn ich das Generationending gar nicht so mag. Ich bekomme von älteren Herren im Bekanntenkreis immer sehr positive Reaktionen auf meinen Job … Ich arbeite in der Finanzverwaltung (verbeamtet) 😅 … das ist wohl was „sinnvolles“ in deren Augen. In meinen allerdings nicht, ich bin nicht glücklich. Ich struggle schon sehr lange damit und habe 100 Ideen was ich lieber machen möchte. Neben all der Arbeit (inkl Familienarbeit natürlich) finde ich schwer den Mut und die Energie noch etwas eigenes zu starten. Aber die Zuversicht ist da und kleine Notizbücher voller schöner Ideen 🥰
Liebe Grüße
Malina
Hallo liebe Claudi,
ich bin Diplom-Bibliothekarin an einer großen Unibibliothek (der zweite Teil muss dazu, denn sonst kommt die Frage, ob man in der Ortsbücherei die Bücher mit dem Datum bestempelt… ;-)) und meine Lieblingskommentare sind “Ach, du liest wohl gern!” und “Muss/kann man das studieren?!”
Liebe Grüße
Peggy
Ich bin Förderschullehrerin in einer großen Brennpunkt-Grundschule und meine Arbeit fühlt sich meistens gar nicht so richtig wie Arbeit an, weil sie mich so zufrieden macht und ich so selbstbestimmt arbeiten kann.
Schöner Artikel. Vieles kommt mir bekannt vor. Ich habe Kunstpädagogik studiert, da kam automatisch immer: ” Ah, Kunstlehrerin!” Wenn ich dann versuche zu erklären, dass ich eben bewusst nicht auf Lehramt studiert habe, schon immer in den außerschulischen Bildungsbereich wollte und mich dort auch sehr wohl fühle, folgenden häufig irritierte Blicke und sowas wie: ” Ach, das gibt es auch? Naja, kannst ja vielleicht immer noch in die Schule, ist ja grade Lehrermangel.”
Ich habe mich auch übrigens erst nach meiner ersten größeren Ausstellung getraut, mich ” Künstlerin” zu nennen. Hatte da lange echt Hemmungen, obwohl ich viel zeichne, male, drucke,…., weil ich ja nun mal nicht nicht ” Freie Kunst” studiert habe. Ein alter Klassenkamerad fragte mich mal, ob ich immer noch ” dieses Kunstding” mache, oder “mittlerweile einen richtigen Job” habe. Das saß. Ich bin selbständig, ich mache das, was ich liebe und jongliere, wie wohl viele in dieser Branche, mit verschiedenen Projekten. Ich glaube, das ist für viele nicht so richtig greifbar und erklärt die Reaktionen. Ich lebe mittlerweile ganz gut damit, weil es für mich eben so passt. Ich finde es toll, dass du deinen Wunsch, Bücher zu schreiben, so konsequent verfolgt und in die Realität umgesetzt hast! Wir stehen uns leider viel zu oft selbst im Weg und sollten uns immer erlauben, unsere Träume umzusetzen, auch wenn der Berufsweg nicht nach Schema F verläuft.
So spannen von dir, liebe Claudi und allen anderen zu lesen… Man sagt doch, dass jeder Beruf sein Risiko hat… so wohl auch, wenn man davon berichtet
Ich bin Lehrerin. Dann kommt oft lächelnd vom Gegenüber: ” Bestimmt Grundschule!” – Manchmal überlege ich mir, was ich an mir habe, dass dieses Urteil entsteht:-)
Wenn ich dann sage, dass ich Pädagogik und Psychologie in der Ausbildung für Erzieherinnen und am beruflichen Gymnasium komme… ist vor allem “Psychologie” etwas, was den Fragestellenden vorsichtig werden lässt… hihi, natürlich erkenne ich nicht(!) sofort sämtliche Krankheiten und Störungsbilder.
Das Thema “Verbeamtung” (ja, bin ich!) scheint in vielen Köpfen immer noch das Non plus ultra zu sein… aber haben die schon mal was vom “warmen, aber engen Jäckchen des Beamtentums” gehört? Ich spüre es:-)
Sehr spannend, was ihr alle macht.
Ich bin Gärtnerin. Das ist auch nicht so romantisch wie viele denken. Bei mir ist es so, dass wir viel im Gewächshaus arbeiten, vollautomatisierte Produktionsabläufe haben und irre viel Arbeit im Frühjahr haben. Viele Überstunden und Arbeiten an den Wochenenden. Mein Partner macht das gleiche. Das ist ziemlich anstrengend im Familienleben. Es ist eine sehr lange Zeit, wo wir uns abwechselnd mit arbeiten und Kinder betreuen. Das ist doch einer der Hauptgründe warum ich vielleicht gerne mal was anderes ausprobieren möchte. Auf der anderen Seite macht es doch Spaß und ich habe tolle Kollegen und auch gute Freunde dort gefunden.
Großverdiener sind wir auch nicht. Manchmal bin ich neidisch auf die Familien, die mehrmals im Jahr im Urlaub fahren können oder sich ein eigenes Haus leisten können.
Ich hab 10 Jahre lang sehr gern gesagt „Ich bin Grundschullehrerin“. Denn ich liebe meinen Job, meist war die Reaktion auch positiv.
Seit einem Monat darf ich sagen „Ich bin Schulleiterin einer Grundschule“, was mich zwar echt stolz macht – aber es geht mir noch nicht so ganz leicht über die Lippen.
Freu mich trotzdem drüber! 😊
Halli Hallo😊 ich bin Erzieherin. Anerkennung bekommen wir dafür von den wenigsten GesprächspartnerInnen.
Seit zwei Jahren bin ich Einrichtungsleitung mit Krippe & Kindergarten unter einem Dach und liebe meine Arbeit.
Seitdem bekomme ich die Anerkennung für meinen Job. Die sollte aber bitte allen zustehen, egal in welcher Position.
Liebe Grüße Rebecca
Ich bin Maschinenbauingenieurin auf einer großen deutschen Werft.
War nie geplant, hat sich dann so ergeben.
Gesprächspartner sind meistens überrascht 😁
Ich bin Tischlermeisterin, arbeite Teilzeit (im Büro) und es hat wenig mit der Romantik zu tun, die vor allem Frauen da immer sehen… Weil es eben nicht so kreativ ist, wie ich es bräuchte, habe ich im Nebenerwerb noch eine Selbständigkeit mit upcycling (viel Holz, etwas Stoff und Glas) angefangen. Das wird dann auch gerne mal belächelt – “so ein schönes Hobby”. Leider verdient man mit beidem auch nicht wirklich viel Geld…
Ich bin Lehrerin und mein Job macht mir eigentlich richtig Spaß, aber im mittlerweile 11. Jahr an einer wirklich schwierigen Schule fühle ich mich eher nach Leererin. Die Bedingungen sind einfach von Jahr zu Jahr schlechter geworden: Klassen größer bei gleichzeitig mehr Schülern mit großem Förderbedarf, sei es sprachlich, sozial, kognitiv oder verhaltensmäßig, hohe Fluktuation, viele Quereinsteiger und eine Schulleitung, die die Augen verschließt.. Geld haben wir genug, aber das reicht mir nicht, um in dem Job zu bleiben. Und wie eine hier schon schrieb: das Beamtentum ist auch eine Fessel. Bin noch am Überlegen, ob ich mich daraus befreie…
Hallo in die Runde!
Ich bin Architektin. Schon im Studium hat mir das mehr Anerkennung gebracht als meinen Freundinnen, die Erziehungswissenschaften oder Literatur studierten. Damals fand ich das cool.
Mittlerweile nicht mehr so sehr. Weil ich nun die Branche kenne und ein realistische Bild habe – und die anderen eben nicht. Die Branche ist hart und Männerdominiert. Die Arbeitszeit nicht familientauglich und die Bezahlung schlecht…. Wenn man nicht Norman Foster ist. (Schlechter als in der Sozialarbeit)
Ich hatte eine lange Pause wegen den Kindern und versuche einen Wiedereinstieg der sich sehr schwierig gestaltet.
Wenn ich jemandem sagen was ich mache kommt entweder: „ wow, da verdienst du sicher super gut!“ Oder
„kennst das Gebäude XY, da haben die Architekten wieder mal alles verbockt“.
Oder „ Kannst du mir vielleicht sagen sich Architekt XY dabei gedacht hat ?“
So als wäre es meine persönliche Schuld wenn ein Geböude aus den 70ern nicht gut funktioniert…
Tja, ich mach es trotzdem gerne!
Alles liebe Judith
Wie spannend! Ich bin Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin & Psychologin.
Meistens ist damit das Gespräch beendet & die Leute wechseln den Raum 😂
Deshalb rede ich lieber über mein Ehrenamt im kirchlichen Kontext, über das Autorin von Büchern & Artikeln sein & eben das Leben an& für sich.
Total spannend, wie wichtig in Deutschland der Beruf & damit der Status ist…wie schade, dass wir oft so sehr darauf schauen & nicht auf das, was uns Leidenschaft & Sinn gibt. Wäre so wohltuend, wenn wir weg von Titeln & Qualifikationen kommen könnten und das Herz von Menschen bejubeln.
Das ist ja überall superspannend.
Ich bin Physikerin. Die Kommentare schwanken zwischen “das hab ich nie gekonnt/gemocht” und ehrlicher Anerkennung.
Meine Oma fragte bei jeder Schwangerschaft so etwas wie “diesmal willst du aber doch nicht wieder arbeiten gehen”. Was ich aber schon wollte, jedesmal wieder gemacht habe und mittlerweile auch stolz drauf bin. Nicht mehr den Eindruck habe, ich hätte mir das erschlichen. Und natürlich war mir gleichzeitig immer klar, dass das Quatsch ist – ich hätte in meinem Umfeld sowieso niemanden gefunden, der tauschen wollte.
Hallo zusammen,
ich bin Diplom-Pädagogin und arbeite bei der Stadt Hamburg. Dort bin ich für einen bestimmten Finanzierungstopf zuständig, mit dem soziale Träger gefördert werden, die dafür Angebote für Kinder und Familien anbieten. Angedockt ist das ganze beim Jugendamt, was dann häufig für große Augen sorgt und manchmal ein bisschen Sorge mitschwingt, wie ich wohl die Familiensituation einschätze. Aber keine Angst, ich bin auch nur Mutter und kenne viele Themen genauso gut 🙂
Viele Grüße
Ich bin Referentin eines CEO in einem großen Weltmarktführer-Unternehmen. Meist verbinden das die Menschen mit einem Sekretariat und sogar meine Kinder sagen: unsere Mama sagt im Büro ihrem Chef wann er einen Termin hat, so wie zuhause unserem Papa.
Was fürs Selbstbewusstsein ist der Job also nicht, denn man agiert im Hintergrund und selten steht man im Mittelpunkt.
Aber das ist mir egal. Es macht mir riesig großen Spaß.
Grundschullehrerin war übrigens immer mein Traumberuf und noch heute denke ich manchmal, dass ich gerne nochmal zur Uni gehen und meinen Master machen würde. Vielleicht wenn die 3 Kids älter sind… 🙂
Ich bin Intensivkrankenschwester. Und da kommen eigentlich immer die gleichen Reaktionen: grosse Augen und dann “das könnte ich ja nicht”, dann die Frage welches Krankenhaus, dann entweder eigene ( oder die der Tante, Schwester, Oma, Mutter,…) Erfahrung mit dem Thema Krankenhaus…..
Ich mach’s trotz aller Widrigkeiten seit 25 sehr, sehr gerne. Habe aber das Privileg in Teilzeit arbeiten zu dürfen. Vollzeit möchte ich das nicht mehr, das würde mich unglücklich machen.
Hallo miteinander!
Ich bin schon zehn Jahre raus aus meinem Job (PTA, pharm.-techn. Assistentin) und seitdem daheim und Hausfrau. Reaktionen darauf sind meist belächelnd, abwertend und „ne, das reicht mir nicht.“ Wirkliche Anerkennung bekommt man nicht, zumindest nicht von außen. Anfangs hat das sehr an meinem Ego und dem Bedürfnis „wer zu sein“ gekratzt und sehr oft zu Unzufriedenheit in mir und mit der Gesamtsituation geführt. Aber nicht, weil ich es nicht als sinnvoll erachten konnte (zu dem Schluss bin ich immer wieder gekommen), sondern einfach weil ich den Eindruck hatte, als dummes Hausmütterchen abgestempelt zu werden, dem „ Windeln wechseln wohl reicht“. Inzwischen bin ich an dem Punkt angelangt, an dem ich zufrieden bin und über solche Kommentare hinwegsehen kann, vorallem weil ich meinen Wert nicht mehr in der Anerkennung von außen festmache. So langsam wird die Zeit wieder mehr, die Jüngste ist frisch im Kindergarten und es bleibt Zeit für Ehrenämter.
Verdiensttechnisch kann sich wohl jeder selber denken, was da so bei rum kommt. 😉 Und nein, mein Mann hat keinen mega dotierten Job, er ist Lehrer. Es ist gut und wir sind versorgt, aber große Sprünge sind nicht drin.
So schön geschrieben! Ich verstehe das so gut! Ich bin Grundschullehrerin – genervt von allem, was außer dem Unterricht so anfällt – all dem, was dich so unzufrieden macht und dich von deiner eigentlichen Arbeit abhält.
Deshalb bin ich auch Autorin geworden, für Schulbücher- ein Deutschbuch bei Klett. Mich selbst so zu nennen traue ich mich aber auch eher selten. Daran ändert auch der große Erfolg und die 2. Neubearbeitung des Buches nichts…
Schlussendlich habe ich mich vor 2 Jahren dann entschieden, ein Kunst-Studio für Kinder & Erwachsene zu eröffnen. Hier bieten wir Kunstkurse an, was mich und viele meiner Freundinnen nicht reich macht, aber froh! Habe ich jetzt drei Jobs? Nee. So viel Zeit hab ich nicht… Meine 3 Kinder sind ja auch noch da 🙌🏻 Naja, klappt schon irgendwie ♥️
Ich bin Apothekerin und das führt eigentlich fast immer zu der Frage
,, kannst du dann einfach alle Medikamente selbst nehmen, die du möchtest?”(hm, theoretisch schon, möchte ich aber ganz bestimmt nicht! ) Oder wahlweise zu der Frage ,, gibt es jetzt nicht auch Hasch in der Apotheke?”(ja, schon, aber ich hätte da noch deutlich stärkere Dinge da;)
Ich bin sehr gern Apothekerin, aber ich könnte mir trotzdem auch eine Reihe anderer Berufe vorstellen. Mein Mann ist Zahnarzt und darauf reagiert das Umfeld meistens mit einem schmerzhaft verzogenen Gesicht:)
Ich war 15 Jahre lang Produktmanagerin für Investmentfonds und anscheinend klang das irgendwie wichtig: die Blicke waren jedenfalls immer sehr anerkennend. Mir fehlte aber irgendwann sehr die Sinnhaftigkeit. Auf der mehrjährigen Weltreise mit meinem Mann & unseren Kids habe ich meine Berufung gefunden und die Ausbildung zur Doula gemacht. Was eine Doula macht, muss ich dann in 90% der Fälle erstmal erklären und auch, dass ich Geburten begleite, aber eben keine Hebamme bin! Dann sind meist alle total verzückt, zumindest die Frauen 😉 Allerdings hat der Job auch seine Schattenseiten: wochenlange Rufbereitschaft Tag & Nacht, nicht vorhersehbare Arbeitszeiten, stundenlanges (manchmal sogar tagelanges) Arbeiten am Stück ohne wirkliche Pause. Es ist trotzdem mein absolutes Herzensthema und jede selbstbestimmte & achtsame Geburt, die ich begleiten durfte, macht mich unglaublich stolz & glücklich ♥️