Also, wie sag ich´s. Vielleicht so: Ich schreie zur Zeit öfter mal rum, schrecklich hysterisch. Ich heule, na ja, bekomme zumindest feuchte Augen. Bei der Tagesschau. Bei manchem Tatort. Bei der Niveawerbung. (Kennt ihr die mit diesem zuckersüßen, blondgelockten Jungen? Hachz…). Und neben meinem Kleiderschrank steht ein gut gefülltes Glas mit Gummibändern. Was ist da los…?
Geschlechterwunsch, Wunschgeschlecht, noch ein Junge!
LIEBELEI DER WOCHE NR. 29: BABY BOY 3.0. Na logo. Im November bekommen wir Söhnchen Nummer drei. Rummtata, nu is es raus. Ist irgendwie ein komisches Gefühl, es hier zu schreiben. So endgültig. Aber is ja wie es is. Der gehört jetzt sowieso zu uns. Egal was noch passieren könnte. Und der Bauch ist sowieso nicht mehr zu übersehen. Mir geht es prima – ein wenig Schwindel hier, ein klitzekleines bisschen Übelkeit da – alles Kinderkram… (im wahrsten Sinne). Nur eins lässt mich grad ganz schön grübeln: Wieder ein Junge. Noch ein Kerl. Schon wieder Testosteron. Willkommen in einem Leben unter Schniedeln.

Ich weiß, hauptsache schwanger. Hauptsache gesund. Klar. Trotzdem zickt da ein kleines rosa Teufelchen in meinem Kopf: Tja, wirste wohl nie ne Tochter haben. Nie. Nie. Ätsch, vorbei. Nie ist ein Scheißwort. Nie Zöpfe flechten. Nie Mama-Tochter-Gespräche. Nie Kleider im Partnerlook. Nie Tütü-zupfende Mama in der Ballettschulenumkleidekabine.

Ja, ja, ich weiß, Fettnäpfchen überall heute. Klar, meine Jungs könnten auch mal Ballett machen. Klar könnse. Dürften sie auch. Aber Tütü is halt doch nicht. Ist auch nicht wirklich wichtig im Leben. Aber wär eben so schön gewesen. Ihr merkt, in meinem Kopf rumort es, während es in meinem Bauch gerade erst sanft zu flattern beginnt.

Das Flattern raunt mir zu: Hallo, hier bin ich. Dein Kind. Mit Schniedel oder ohne. Ich hab mich dich ausgesucht, aus welchem Grund auch immer. Also hab mich lieb. Was kommt, weiß eh keiner.
Ich grübel also noch ein bisschen weiter. Aber: Ich freu mich riesig! Jeden Tag mehr.
Schniedel-ra-la-la….!

PS. Und jetzt ihr? Mich interessiert brennend, wie das bei euch war, mit dem Geschlechterwunsch? Und der Wirklichkeit? Findet ihr das Ganze hier schrecklich oberflächlich? Oder könnt ihr mich verstehen?
Alles Liebe,

Claudi