Wenn ich was wissen will, frag ich Google. Nachteil: Zweihundertwasweißichtausend Einträge. Plus: Durchgucken kostet irre Zeit und meist ist furchtbar viel Müll dabei. Daher führe ich hier eine neue Rubrik ein. Ich frage (gern auch ihr?) und ein Experte antwortet. Kurz. Und knackig. Mit Praxis-Tipps. (Ähm ok, bitte nicht wundern, beim ersten Mal bin ich der Experte…) A&C_0214
FRAGE NO.1: WIE GEHT HEIRATEN MIT KINDERN?
Fakt ist: Es wird lauter. Wuseliger. Und total schön. Als ich mein Brautkleid von der Schneiderin abgeholt hab, bei 33 Grad, haben beide hinten geschrien. Ohrenbetäubend. Schrill. Nervtötend! Die ganze dreißigminütige Fahrt. Und dann hat einer gekotzt… Diese Szene steht für mich stellvertretend für die Heiraterei mit Kindern. Denn: Irgendwie schaffen es die wunderbaren, kleinen Monster sogar dabei, sich in den Vordergrund zu drängen. Hier meine Tipps, wie es trotzdem schön wird.
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1. Abgeben können. Sprich: Jemanden suchen, der sich den gesamten Tag um die Kinder kümmert (wir hatten das Glück, dass sich beide Omas bereit erklärt haben. Obwohl ihnen damit ein dicker Batzen unbeschwerten Feierns verloren ging…) Diesem jemand eine Liste schreiben: Was dürfen die Kinder essen, trinken, naschen? Wann schlafen sie? Wo, wie.. usw. Ihr wisst, was ich meine. Damit ihr feiern könnt, statt Fragen zu beantworten. Seid egoistisch. Das ist euer Tag! Unsere Kinder saßen sogar an einem anderen Tisch. Wir mit Trauzeugen und Freunden, die Jungs bei Oma und Opa. Hat super funktioniert (und wir konnten Händchen halten, statt Mund abwischen! Auch mal schön)
2. Fotos vertagen. Tut euch nicht den Stress an und macht nach der Trauung die Fotos. Romantik hin oder her. Ihr seid aufgewühlt. Die Kinder sind aufgewühlt. Und eigentlich wollen alle endlich feiern (oder toben). Wir haben die Paar- und Familienfotos vorher gemacht. Frisch gestylt. Vorfreudig. Super entspannt.
3. Abschied vom Kopfkino. Als wir vor dem Altar saßen, spielte Lasse vor unseren Füßen Auto. Kurz vor dem JA musste ich noch kurz eine Ballenpresse an einem Miniaturtrecker festmachen. Und beim Gratulieren nach der Trauung vor der Kirche hatte der Große einen Wutanfall. So richtig (inklusive Schreien, Tränen, Trampeln und Schnutt auf meinem Kleid). Ich bin ganz entspannt geblieben. Wem hätte es genützt, wenn ich auch noch gewütet hätte? Will sagen: Es wird vieles nicht laufen wie im Bilderbuch. Aber es wird trotzdem schön.
4. Überraschungen einplanen. Ich hab Notfallboxen für alle Gäste gebastelt, für die Kinder mit Stiften, Seifenblasen, Süßigkeiten und einem Auto gefüllt (eine Idee von der wunderbaren Steffi von hier und aus ihrem tollen Buch: “Einfach heiraten”). Die ganz Kleinen bekamen ein Obstgläschen mit Löffel und Auto als Beruhigungs-Goodie für die Kirche. Die Blumenstreukinder hübsche, selbstgebastelte Orden (“Bester Blumenstreuer der Welt”). Natürlich hatten wir auch eine Candybar mit Tupfen-Tütchen zum Bunte-Tüten machen.
5. Andere Kinder einladen. Als Spielkameraden für die eigenen. Bei uns waren es um die zwanzig. Wuselig. Aber süß. Bei der Sitzordnung haben wir darauf geachtet, dass je nach Alter Platz für einen Kinderstuhl oder einen Kinderwagen ist. Tische mit mehreren Kindern haben wir nach außen gestellt.
6. Schlafsitter buchen. Bei uns saß Lasses Zivi aus dem Kindergarten in einem Extraraum und hat als lebendiges Babyphone über die schlafenden Kinder gewacht. Kam super an.
Beantwortet von mir, Claudia Schaumann, 35, Autorin dieses Blogs
Hochzeit am 27.07.2013 mit zwei Kindern (zu dem Zeitpunkt knapp 3 und 1 Jahr alt).

Fotos: Julia Löwe (www.juli-fotografie.de) und ich

Habt ihr eine Frage? Ich suche gern jemanden, der sie kurz und knackig beantworten kann.
Bitte mailen an: post@wasfuermich.de

Claudi