Auch bei uns wird dieses Jahr wieder ein Kind eingeschult, das dritte bereits. Verrückt. Und nichts werde ich so oft gefragt, wie: „Was brauchen Erstklässler wirklich?“ Ich dachte, ich verrate euch mal meine Tipps – als schulerprobte Mama und als Lehrerin. Gefunden habe ich alles, was wir brauchen bei Staples.


Natürlich sind meine Tipps total persönlich. Ihr solltet immer auf die Liste der Schule gucken und auf euer Gefühl hören. Auf jeden Fall bekommt ihr alles für die Schule und fürs Büro in riesengroßer Auswahl und total übersichtlich in den Staples Märkten.

Was brauchen Erstklässler? Meine Tipps

Einen guten Bleistift. Genau so wichtig wie die Bücher und Hefte, die die Schule aussucht, sind die Stifte. Sie bringen die ersten Buchstaben, Wörter und Zahlen unserer Kinder aufs Papier – was für ein wichtiger Job!

Bleistifte gibt es übrigens seit dem 16. Jahrhundert. Die Süddeutsche schreibt dazu: „Die Karriere dieses außergewöhnlichen Schreibgeräts begann mit der Entdeckung der ersten Grafitmine auf einem Landgut im englischen Borrowdale in Cumberland. Schon der Name dieses Stoffs deutet auf seine ursprüngliche Funktion hin, er leitet sich vom griechischen „graphein“ für „schreiben“ her.“

Und dann schreibt die Süddeutsche noch Schönes wie das hier: „Der Bleistift verscheucht das Phantasma des Absoluten. Er ist die materialisierte Vorläufigkeit. Er versichert seinem Träger zu jeder Zeit, dass dieser noch im Vollbesitz seiner Zweifel ist. Sein Strich ist vorläufig, jederzeit kann er mittels eines Radiergummis wieder getilgt werden – oder mittels Krümeln von frischem Weißbrot, womit man sich im 17. Jahrhundert behalf.“

Viele Eltern und Kinder fiebern ab der ersten Schulwoche dem Füller entgegen, viele Lehrer (ich auch!) lieben den Bleistift und seine Gutmütigkeit. Leider brechen Billigbleistifte ständig und/oder geben weniger Farbe ab. Das kann sehr frustrierend für die Kinder sein – denn etwas aufs Papier bringen, ordentlich in drei kleinen Reihen – fällt einigen Kindern am Anfang oft sowieso nicht ganz leicht.

Auch wichtig: Gute Buntstifte. Hochwertige Blei- und Buntstifte haben nämlich weichere Minen, die schaffen einen viel deckenderen Farbauftrag. Überhaupt sollte die Mine nicht zu hart sein, ich empfehle HB. Härtere Bleistifte kratzen stark auf dem Papier und drücken oft seitenweise durch. Auch Markenbleistifte in großer Auswahl gibt es bei Staples.

Ein gutes Radiergummi. Ich weiß, es gibt so hübsche! Und passende zur Schultüte. Dennoch würde ich unbedingt zu einem langweiligen Markenradiergummi greifen, weil die anderen oft Flecken machen, zerbröseln – und oft einfach nicht richtig radieren.

Einen Kittel. Tollerweise machen immer mehr Lehrer*innen einen spannenden Kunstunterricht, weit weg von Mandala und Bilddiktaten. Weil dabei auch immer öfter Farben auf die Tische kommen, die nicht gut aus den Klamotten gehen, würde ich einen Kittel besorgen. Egal ob einen hübschen neuen und abwaschbaren – oder ein altes Hemd von Papa. Die Kinder können dann so richtig loslegen und sich ganz in ihrer Kreativität verlieren.

Einen Borstenpinsel. Ich sehe immer wieder weiche Haarpinsel im Kunstunterricht, dabei sind sie für die allermeisten Projekte und Aufgaben in der Grundschule völlig ungeeignet, weil man die Farbe damit sehr unkontrolliert auftragen kann. Und auch weniger satt. Ich würde also unbedingt Borstenpinsel in zwei Größen – ein mitteldicker und ein feiner – besorgen.

Einen Markentuschkasten. Hier gilt wie bei den Stiften: Die Farben in billigen Kästen enthalten viel weniger Farbpigmente. Es ist also quasi unmöglich, damit wirklich strahlende Töne aufs Papier zu bekommen. Da es in den ersten beiden Klassenstufen vor allem um Grundlagen geht, wie die Kinder zum Beispiel strahlende Farben hinbekommen, ist so ein Tuschkasten ein echter Nachteil. Mein Geheimtipp für satte Farben ist übrigens: Mit Wasser in der Farbe rühren bis Blasen kommen. Bringe ich meinen Kunstschülern immer als erstes bei.

Sogar in Sachen Deckfarben geht es bei uns bürokratisch zu: „Weil in Deutschland vieles genormt ist, gibt es auch für Schulmalkästen – gerne Tusch- oder Malkasten genannt – eine DIN-Norm, die Nummer 5023“, schreibt die Süddeutsche. „Die zwölf Farben sind Standard: Gelb, Magentarot, Cyan und Schwarz, Orange, Zinnoberrot, Violett, Ultramarin, Blaugrün, Gelbgrün, Ocker und Gebrannte Siena.“

Bei den meisten Kindern ist nach meinem Gefühl immer das Schwarz als erstes leer.

Die richtige Schere. Man muss schon genau hinschauen, sonst kann es leicht passieren, dass in der Federtasche des Rechthänders eine Linkshänderschere landet – oder umgekehrt. Damit ist korrektes Schneiden leider quasi unmöglich – und oft fällt es der Lehrperson erst nach doofen Schneiderfahrungen auf. Daher unbedingt beim Einkaufen gut hingucken.

Das bitte nicht.  Auch wenn es so spannend ist und die neuen Freunde so gespannt: Sammelkarten, Aufkleber, Abziehbilder, Handys und Spielzeug bitte zuhause lassen. Jeder Lehrer ist dankbar, wenn Mama oder Papa das bereits morgens einmal ausdiskutiert haben, beziehungsweise einfach klar ist, dass diese Sachen zuhause bleiben. Niemand, der es mal selbst erlebt hat, kann sich ausmalen, wie viel Unruhe sowas mit in die Klasse bringt. Und die Lehrperson muss es schlimmstenfalls mit 25 Kindern auf einmal ausdiskutieren. Kleine Ausnahme, die ich ganz gern mag, und die einigen Kindern sehr hilft, vor allem in Sachen Motivation, ist ein kleiner Knautschball, der dem Kind neuen Mut zulächelt und den es kneten kann, um die schreibmüden Hände zu entspannen.

Und noch ein Tipp, vielleicht der Wichtigste von allen: Die eigenen Ängste, Vorurteile und Schulerinnerungen packen wir unserem Kind bitte nicht mit in den Ranzen. Wir sollten es auch unbedingt vermeiden, vor dem Kind schlecht über die Lehrperson zu reden, auch wenn das manchmal schwer fällt. Tun wir es doch, schubsen wir das Kind damit aber in einen sehr belastenden Konflikt. Ich bin mir sicher, dass wir damit auch Schulangst gut vorbeugen können.

Fotos: Louisa Schlepper

Alles Liebe,

Claudi