Manchmal esse ich heimlich. Kurz vorm Abendbrot. Schaue mich verstohlen um, ob keiner guckt. Und schiebe mir dann im Stehen schnell ein paar Happen in den Mund. Nicht, weil ich verschämt mit irgendwelchen Diätplänen brechen würde. Sondern, weil ich es oft nicht aushalten kann, gemeinsam mit meinen Kindern zu essen. Bekömmlich geht nämlich anders. Genuss sowieso. Schön finde ich das alles nicht. Denn mein liebstes Gedanken-Familienidyll ist immer noch das einer harmonischen Tischrunde.
Aber seit neun Jahren lässt unser Alltag dieses Bild täglich in 1000 Scherben splittern. Während ich noch Brote schmiere und Rohkost schnippel, stürmt der erste mit “Huuunger!”-Schlachtruf in die Küche und greift mit dreckstarrenden Fingern tief ins Gemüse. Mein “Hände waschen!”-Ruf verhallt im Off. Dafür sitzt bereits der nächste am halbgedeckten Tisch und kippt Joghurt aus – zur Hälfte in die Schüssel, die andere auf den Fußboden. Bis ich überhaupt mit am Esstisch bin, ist das erste Kind schon wieder aufgestanden. Weil:
Der Klogang ist obligatorisch, gern in Sichtweite bei offener Tür.
Bevor oben mehr reingeht, muss unten was raus, klar. Ehe ich überhaupt einen Bissen von meinem Brot nehmen kann, breitet sich eine klebrige Orangensaft-Lache über den Tisch aus. Danach bleibe ich meist schicksalsergeben am Küchentresen stehen, reiche Küchenkrepp, frische Teller, Aufschnitt-Nachschub raus. Ermahne die Kinder im Akkord, sich nicht mit Gurke zu bewerfen, aufzuspringen, lautstark zu rülpsen.
Manch einer schläft nach der wilden Essensschlacht völlig erschlagen am Tisch ein. Ich könnte mich glatt dazulegen. Stattdessen stopfe ich mir nebenbei irgendwas in den Mund, das ich später nicht benennen könnte. Das kann ich mir auch sparen.
Weil: Ich esse für mein Leben gern. Ich komm aus einer Foodie-Familie (hier verraten mein toller Papa und seine besten Rezepte). Ich liebe den Anblick, Geruch und Geschmack guter Produkte. Eine leckere Mahlzeit ist für mich wie Wellness auf der Zunge. Ich wende enorm viel meiner knapp bemessenen Zeit für den großen Koch-Kosmos auf – Ideenfindung, Einkauf, Meal Prep inklusive. Nur: Auch das liebevollst zubereitete Essen bleibt mir im Hals stecken, wenn die Kinder dabei derart steil gehen. Mit ihnen zu essen, ist meist purer Stress, kein Spaß. Da kippt meine Lust am Essen fix in Frust.
Ich habe schon alles versucht.
Habe mir die Essensregeln aus Claudis Kochbuch an den Kühlschrank gehängt. Tisch decken zum Event erklärt. Ein Belohnungssystem ausgerufen für Kinder, die warten können – auf einen gemeinsamen Anfang und ein gemeinsames Ende. Mir ein Glas Wein eingeschenkt, um mich dem Chaos einfach hinzugeben. Vergebens. Was mich umso trauriger stimmt, weil meine prägendsten Kindheitserinnerungen genau diese gemütlichen Tischrunden sind. Der Tisch war der Nabel unserer Familienwelt. Bei uns ist er eher das Epizentrum eines Bebens.
Mit Freunden von uns haben wir regelmäßig ein sonntägliches Lunchdate. Er ist Franzose, ein begnadeter Koch, ein begeisterter Genießer. Im Vorfeld planen wir immer gemeinsam unser Menü – eines für die Erwachsenen und eines für die Kinder. Denn das ist das Geheimnis unser zumeist erstaunlich entspannten Treffen – obwohl wir in Summe sechs Kinder im Alter von drei bis 13 haben:
Wir trennen unsere Mahlzeiten.
Erst werden die Kids abgefüttert und anschließend direkt in den Garten gescheucht. Dann machen wir tabula rasa – und es uns richtig schön. Mit nettem Geschirr, Blumendeko und dem Essen als Ehrengast – nicht wie sonst in der Statistenrolle. Egal, was auf den Tisch kommt, es hat für mich Drei-Sterne-Charakter: Weil keiner zwischendurch aufspringt oder den vollgestopften Mund zurück auf seinen Teller leert. Einfach sitzen, kauen, sich unterhalten und am gemeinsamen Essen freuen – unter zivilisierten Menschen.
“Ich esse generell nicht mehr mit den Kindern”, erklärte unser Freund bereits vor ein paar Jahren kategorisch. “Ich koch doch nicht stundenlang, um mir dann am Tisch alles verderben zu lassen!” Ich habe lange mit der Idee gehadert. Weil ich an diesem harmonischen Bild so sehr hänge. Aber mittlerweile bin ich mürbe. Und es ist eben genau das: ein Bild. Eine Erinnerung.
Meine eigene Familie is(s)t einfach anders.
Zumindest jetzt. Vielleicht sind die Kinder noch zu klein oder zu lebhaft oder ich zu angespannt. Fakt ist: Ich mag so nicht mehr essen. Und da ich gerade nicht mal die Chance habe, meine Genuss-Akkus im Restaurant aufzuladen, gönne ich mir eben zuhause eine Mahlauszeit.
Daher trennen wir jetzt im Alltag unser Abendbrot: Erst die Kinder, dann mein Mann und ich. Mit freigeräumten Tisch, hübsch gedeckt. Mit Zeit für ein Gespräch. Mit ein paar Minuten Ruhe für uns, für das Essen auf dem Teller. Das klappt ganz gut, solange die Hörspiel-halbe-Stunde läuft. An den Wochenenden sitzen wir dann wieder alle gemeinsam in der Runde. Gerade versuchen wir zumindest diese Regeln einzuhalten: Gemeinsamer Beginn, keine Körpergeräusche und Kinder warten auf Kinder.
Vielleicht braucht es Zeit, bis es so wird wie in meiner Erinnerung. Vielleicht noch mehr Übung und Geduld. Und vielleicht finden wir irgendwann auch unser ganz eigenes Beisammensein, an das die Kinder später gern zurückdenken. Und ich auch.
Ich bin gespannt: Sind eure Tischsitten auch so verlottert…?
Alles Liebe,
Liebe Katia,
ich liebe alle eure Texte aber selten habe ich so oft mit dem Kopf genickt, wie bei Lesen deines Textes gerade…genauso geht es bei uns auch zu. Wir schöpfen, wischen, schlichten, ermahnen und lieben doch so sehr gutes Essen aber unseren wilden Jungs geht es (noch…) eher um reine Bedürfnisbefriedigung. Auch bei uns gibt es im Freundeskreis zuerst das Kinderessen 🙂 Auch wenn wir danach einfach nur am gleichen, chaotischen Tisch sitzen bleiben und uns einfach nur über ein Glas Wein hinweg angrinsen. Das kann auch was 🙂
Hej liebe Daniela, dann sind wir wohl Leidensgenossen. 😉 Vielleicht ist es genau das: Bedürfnisbefriedigung geht in dem Alter offenbar noch vor. Genuss ist ein Luxus des Alters. Das mit dem Glas Wein hilft mitunter, über das Gröbste hinwegzusehen. Und wer weiß: Vielleicht sehnen wir uns später genau nach diesem lebhaften Leben zurück, wenn der Tisch jeden Tag ordentlich gedeckt ist und man immer zivilisiert essen könnte. Alles Liebe!
Hallo Katia,
unsere Tischsitten sind glücklicherweise nicht so verlottert, aber sie haben sich auch über Jahre entwickelt. Mir ist Essen, gutes Essen auch super wichtig und dann kam mein Mann mit seinen beiden kleinen Söhnen in mein Leben 😉 Tischmarnieren existierten quasi nicht. Ich war schockiert und sorgte für Ordnung. Zumindest ein bisschen! Problematisch war immer eher, dass beide extrem wählerisch waren und ich es liebte auszuprobieren. Eine zeitlang habe ich sie mit dem Nachtisch geködert. Es gab immer Nachtisch, aber die Pflichtportion musste vorher gegessen werden. Ganz! Das funktionierte erstaunlich gut!
Inzwischen haben wir noch zwei gemeinsame Kinder dazu bekommen, die unterschiedlicher nicht sein könnten was das Essen betrifft. Einer isst alles, der andere nicht 😉 Interessanterweise bin ich aber durch die großen Zwei irgendwie auch entspannter geworden in manchen Punkten. Es nervt mich zwar, dass alle immer so schnell aufstehen nach dem Essen, aber ich lasse das inzwischen zu. So können mein Mann und ich auch mal ein Gespräch führen.
Zu trinken gibt es nur Wasser und inzwischen ist es ein Running-Gag, dass immer einer (Eltern eingeschlossen) ein Glas Wasser umwirft beim Essen, da lachen wir dann meistens und wischen es schnell weg und es klebt ja nicht.
Am Wochenende machen wir auch oft ein “besonderes” Essen mit Tischdecke und Weingläsern etc. und zelebrieren das Essen. Klappt meistens und alle finden es dann speziell. Ich fordere und leite natürlich viel ein/an, aber ich will, dass meine Kinder anständig essen. Nicht so, wie meine Schüler auf der Klassenfahrt…das erzähle ich dann immer, dann sind sie geschockt und geben sich viel Mühe 😛
Ein guter gemeinsamer Anfang ist bei uns dadurch gegeben, dass wir immer zusammen vor dem Essen beten, immer was unterschiedliches, mal auch gesanglich, das mögen die Jungs echt gern.
Ehrlich gesagt finde ich die Aussage des Freundes echt krass, denn welches Gefühl und welcher Wert wird da den Kindern vermittelt, wenn man gar nicht mit ihnen isst? Und vielleicht sind ja deine Erinnerungen auch nur in deinem Kopf schön und deine Eltern hatten auch ganz schön Stress am Tisch früher? Könnte ich mir vorstellen!
Ich wünsche euch auf jeden Fall trotzdem gute Mahlzeiten zusammen. Ihr habt ja auch noch einen ganz Kleinen dabei, da ist es eben noch herausfordernd! Ich koche jetzt Nudeln mit Räucherlachs und Ziegenfrischkäse…mal sehen, wer es isst 😉
Liebe Grüße
Rabea
Hej liebe Rabea, ja, es ist ein langer Weg bis zur idyllischen Familientafel – aber ich bin mir sicher: Wir schaffen das irgendwann. An manchen Tagen geht besser, an anderen schlechter. Ich will mich damit gerade einfach nicht mehr so stressen, da bleibt der Spaß auf der Strecke – bei mir und bei den Kindern. Und dieses Wechselmodell wie wir es gerade probieren, klappt schon mal ganz gut. Ich bin zuversichtlich 🙂 Alles Liebe!
Hui Katja!
Auf der einen Seite kann ich es verstehen – auf der anderen Seite macht es mich auch ein wenig fertig: ich bin was Essmanieren betrifft IMMER (als Au-Pair und Nanny) schon streng aber fair gewesen. Und finde es UNMÖGLICH wenn Kinder wie die letzen Schweinchen essen und vorallem null Respekt vor der Mühe haben…puh. Gleichzeitg entnehme ich Deinem Artikel ja, dass Du es ähnlich siehst und alles probiert hast & das es sich so entwickelt hat…ich finde es toll, dass Du Lösungen suchst und ich finde es sehr nachvollziehbar, dass man dann eben alleine isst – wir machen das auch ab und an, einfach als “Date-Night”. Aber gemeinsames Essen ist so ein wichtiges Social-Skill-Dings…manchmal schäme ich mich in Grund und Boden wenn ich Leute im Restaurant sehe und denke “…auweia…”
Und übrigens: damit meine ich NUR: nicht schmatzen, nicht lümmeln, nicht rülpsen und nicht schlürfen – welches Besteck wer wann nimmt ist mir wumpe…und den Teller muss auch keiner auf Zwang leer essen. Und wers nicht mag isst halt ein Butterbrot und gut is. Viel Erfolg Euch und ein echt guter und wichtiger Artikel!
Danke an Dich und Claudi für die tollen Artike!
Hej liebe Astrid, danke für deine Worte!Ich bin trotz allem zuversichtlich, dass es irgendwann besser wird. Ich sehe es ja, wenn die Kinder woanders sind – da klappt’s meistens besser. 😉 Ich muss nur gerade den Druck rausnehmen – für sie, für mich – damit nicht alles nur noch krampfiger wird. Die neue Lösung funktioniert jedenfalls schon mal besser. Alles Liebe!
Hallo Katia!
Hier essen alle zusammen: Mama, Papa (wenn er da ist) und unsere 6 Jungs.
Das läuft natürlich auch nicht immer reibungslos ab, aber es gibt einige Regeln, auf die wir Eltern (und mittlerweile auch die älteren Kinder) bestehen: wir starten gemeinsam mit dem Essen, es wird am Tisch gesessen und nicht herumgeturnt und wir bleiben sitzen, bis alle fertig sind. Klappt recht gut , nur unser Jüngster (2) zieht meist im Laufe der Mahlzeit auf meinen Schoß um. Und seit die Kinder beim Tisch abräumen helfen dürfen/müssen (jede Mahlzeit ist ein anderer dran, die Älteren machen das allein, die Kleineren mit Hilfe von uns Eltern) achten sie auch mit drauf, das nicht zu viel auf dem Boden landet… da ermahnt dann der 16jährige den 6jährigen, nicht so zu krümeln, weil er nicht kehren möchte…;)
Nur unser „Lieblingsspezialkind “ (er ist Autist) sprengt das ganze manchmal, wenn ihm etwas nicht behagt und taucht schreiend unter den Tisch ab… aber wir arbeiten dran ;))
auch hier muss man mit zunehmendem Alter der Kinder immer weniger moderieren, es besteht also Hoffnung!
Wenn mein Mann abends spät von der Arbeit kommt, essen wir auch manchmal ganz gemütlich zu zweit.
Lg Maria
Hej liebe Maria, Chapeau! Aber wie du sagst: Wenn die Großen so groß sind, dass sie den Jüngeren ein Vorbild sind, klappt es vielleicht besser. Bei uns ist der Große vor allem der große Vorturner – und die beiden Kleinen steigen begeistert darauf ein. Das ist halt eher Tumult am Tisch statt eine manierliche Mahlzeit 😉 Und Kinder unterm Tisch kenne ich auch gut 😉 Alles Liebe und danke für deinen Zuspruch!
Hallo Katia! Ich musste so lachen beim Lesen Deines Artikels und habe ihn gleich an meinen Mann weitergeleitet. Ganz ehrlich: es gibt so Kinder einfach. Wir haben nur 2 und haben auch – unserer Ansicht nach zumindest- alles versucht, um ein paar Tischregeln einzuführen und durchzuhalten. Und erstaunlicherweise haben wir dabei Folgendes beobachtet: Kind 1 hat diese Regeln verinnerlicht und hält sich daran, Kind 2 (älter) sind diese Regeln – vor allem am Abend- wurstegal. Insofern ist das doch nicht nur eine Erziehungs- sondern auch eine Temperamentfrage! Der eine kann seine Impulse nun mal besser kontrollieren als der andere, dem einen ist die Anpassung an die Bedürfnisse anderer wichtiger als dem anderen usw. Irgendwann wird es den Kindern peinlich sein, sich die Sauce aufs Hemd zu kippen oder laut zu rülpsen und sie hören damit auf. Da glaube ich ganz fest dran. Bei Familienfesten, im Restaurant, bei Freunden, beim Essen im Kindergarten, d.h. wenn der soziale Gruppendruck steigt (und die Müdigkeit noch nicht die Impulskontrolle lahm legt), klappt es viel besser, wir haben also berechtigte Hoffnung!
Liebe Grüße, Susanne
Hej liebe Susanne, manchmal hilft auch nur Lachen…🙈 Und es ist tatsächlich häufig so, dass die Kids abends einfach zu müde für Impulskontrolle sind – gerade jetzt im Sommer schaffe ich es oft nicht, das Abendbrot schon gen 18 Uhr auf den Tisch zu stellen. Und das rächt sich dann eben. Mittags klappt es häufiger tatsächlich besser. Danke für dein Feedback, das freut mich immer sehr. Alles Liebe!
Liebe Katia, Danke für deine Offenheit! Finde ich total gut und konsequent, wenn du im Moment nicht mit deinen Kindern essen magst. Wenn das dem Seelenfrieden und der Essfreude dient und Stress aus den Mahlzeiten der Kinder rausnimmt, weil keiner einem Ideal hinterherjagen musst – bestens.
Bei uns gabs solche Phasen auch, v. a. was Abendessen angeht. Immer, wenn es so ganz schlimm schien, haben wir grundsätzlich was geändert. Eine völlig andere Sitzordnung, andere Gerichte gekocht, den Kindern Aufgaben gegeben, und auch mal als Eltern eine Weile viel später gegessen. Jetzt, mit 8- und 11-Jährigen, ist das kein so großes Thema mehr. Höchstens beim großen Kind mal vorpubertäres Gegacker, das unendlich scheint 😀
Ich habe übrigens den Verdacht, dass die Erinnerungen an harmonische Mahlzeiten in der eigenen Kindheit trügerisch sind… man könnte die eigenen Eltern mal fragen zwecks Realitätschecks 😉
Schöne Grüße!
Hej liebe Sina, vielen lieben Dank für Deine nette Nachricht! Ich finde, das gilt ja immer, wenn man sich mit den Kindern in irgendeiner Sache festgefahren hat: Was Neues wagen. Keine Routine hat innerfamiliär ewig Bestandund auch wenn es nervig oder aufwendig ist, neue Wege zu gehen: Meistens lohnt es! 😊 Schöne Grüße zum Wochenende!
Liebe Katia, ich kann nur sagen dass es bestimmt besser wird… bei uns gibt es aufs und abs und meine Kinder sind beide sehr unterschiedlich und das Essen ist oft ein Kampf, trotzdem glaube ich dass es sich auf Dauer lohnt… Im grossen und ganzen essen meine (6 und 8) alles und das ist mir auch sehr wichtig und ich koche wirklich kein Kinderessen aber es dauert manchmal Stunden… das bringt mich auf die Palme… Frueher haben die Kinder abends meistens alleine gegessen bzw ich sass natuerlich mit am Tisch aber mein Mann kam immer erst um 20 Uhr nach Hause und wir haben dann spaeter zusammen gegessen… Seit einem Jahr essen wir alle gemeinsam um 18 Uhr aber meinen Mann bringt das Chaos am Tisch auch oft auf die Palme… Ich lasse oft das Chaos walten bis ich meinen Teller in Ruhe gegegessen habe und kuemmere mich danach um den Rest, das klappt meistens auch ganz gut… Aber deine Kinder sind vielleicht auch juenger? Aber irgendwie ist es schon wichtig dass die Kinder das lernen und das geht auch nur wenn man auch zusammen isst. Man kann ja trotzdem einmal die Woche (oder oefter) nach den Kindern essen, wir machen das ab und zu und das ist auch ganz schoen. Neulich kam dann der 6 jaehrige waehrend unserem Dinner gegen 21 Uhr runter und hat die Reste des etwas scharfen Indischen take away genuesslich aufgegessen und dann Wochen spaeter gefragt ob wir bald wir bald wieder date night Abendessen machen und das leckere Indische Essen bestellen… Das fand ich dann doch ganz lustig… Und neulich haben wir ein spontanes `Picknick im Park gemacht und Sushi gekauft und die Kinder haben total schoen gegessen, kein Gejammer, man musste niemanden fuettern etc. Das war ein Aha Moment und da wusste ich dann wirklich dass alles gut wird und habe den Moment genossen 🙂 Alles Gute dir! Kathrin
Hej liebe Kathrin, danke für deine mitfühlenden Worte. 🙂 Meine drei sind 3, 5 und 8 – und ziemlich lebhaft…Ich hab echt Schwierigkeiten, selbst gelassen zu essen, während um mich herum das Inferno tobt. Tatsächlich finde ich es auch immer schöner, wenn wir ein Event daraus machen: Muttertragsfrühstück an der Elbe, Pizza-Party im Kofferraum von unserem Bus, Brotzeit beim Freitags-Familienfilm. Da weiß ich einfach vorher schon, dass ich nicht auf Etikette gucken muss, das entspannt mich. Aber am Alltag müssen wir noch feilen. Ich denke, spätestens, wenn sie ausziehen, haben sie ausreichend Tischmanieren 😉 Alles Liebe!
Ein sehr schöner Artikel! So läuft es bei uns gerade auch und wir essen inzwischen auch öfters ohne unsere Kinder. Sie essen gut und gerne nur viel zu schnell und springen dann auf und wollen den Nachtisch. Ich will Gemütlichkeit und keine Hetzerei. Früher haben meine Eltern fast immer ohne uns Kinder gegessen und es sich abends mit Wein und guten Essen gemütlich gemacht während wir 6 Kinder im Bett lagen. Wir haben vorher Brote gegessen und meine Mutter saß entspannt dabei. Mittagessen und essen am Wochenende wurden gemeinsam eingenommen, vor jedem Essen wurde gebetet und vorher hat niemand angefangen. Das war mir als Kind ziemlich peinlich, wenn wie so oft Besuch mit dabei war. Heute muss ich sagen, Respekt und ich hätte auch so ein Tisch Ritual einführen sollen..ich finde es rückblickend auch sehr gut, dass sich meine Eltern Zeit für ein gemeinsames Essen und Gespräche genommen haben. Hab meine Mutter oft von oben aus meinem Zimmer laut lachen gehört und wollte gerne wissen, was so lustig ist :).
Hej liebe Mathilda, ich erinnere das auch, dass der Tisch bei uns immer ein geselliger, fröhlicher Ort war. Aber gerade denke ich, vielleicht war ich auch deutlich älter als meine Kinder jetzt – und konnte so essen, dass mir nebenbei nicht die Hälfte wieder aus dem Mund fiel 😉 Das Tempo ist auch hier schwierig, vielleicht ist es der Futterneid zwischen den Geschwistern, jedenfalls wird meist furchtbar geschlungen, da vergeht mir auch immer alles. Aber wir bleiben dran, irgendwann wird das schon! Alles Liebe, auch für euch!
Ein sehr schöner Artikel 😇. Die Kinder meiner Schwester hatten eine sehr lange Phase gehabt, wo sie beim Abendessen jedes mal ein Nutellabrot wollten nach dem gesunden essen. Sie sind dann herumgesprungen und waren unerträglich. Mittlerweile hat es sich aber wieder gegeben und das gesunde Essen wird sogar freiwillig gegessen. Zum Glück war es nur eine Phase 🙂
Hej lieber Sarah, das ist auch mein Mantra, wenn ich mal wieder verzweifle: Ist bestimmt nur eine Phase… Erstaunlicherweise hält die sich schon erstaunlich lange und durch alle Altersgruppen durch. Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf. Und es gibt immer mal wieder Situationen, da denke ich: Läuft doch! War bislang leider nie von Dauer 😉 Alles Liebe!
Ach danke für diesen Text! Mir geht es hier ganz genauso. So macht mir essen (und kochen) einfach keinen Spaß mehr und der Appetit ist weg, nach dem dritten aufgewischten etwas…
Ich habe einmal in der Woche einen “freien” Abend, an dem ich einfach koche worauf nur ich Lust habe und alleine esse..sooo gut! Ansonsten versuchen wir auch so oft es geht nach den Kindern zu essen. Am Wochenende mittags versuche ich mich zu entspannen und verzichte auf Experimente, die dann eh keiner isst oder bäh findet und damit rumwirft. Oder es gibt eben direkt vorgekochte Nudeln für die Kids. Aber es wird bestimmt besser mit der Zeit! Alles Liebe für dich und deine Familie(ntraditionen)! 🙂
Hej liebe Lisa, da scheinen ja viele von uns Leidensgenossen zu sein 😉 Tatsächlich funktioniert das Mittagessen an den Wochenende beri uns auch immer ein wenig besser – wobei es natürlich meilenweit von enstpannt ist. Aber vielleicht ist die Stimmung ob der Uhrzeit nicht ganz so wackelig wie abends nach 18 Uhr. Und rumexperimentieren spare ich mir mittlerweiler auch – dann koche ich lieber zwei Mahlzeiten parallel. Dann können die Kinder eben meine fancy Mittelmeerküche probieren – oder in ihren Spaghettibaden 😉 Alles Liebe auch für euch!
Hi Katia, ich bin da leider (?) sehr streng. Wir fangen gemeinsam an mit dem Essen und die Kinder (bei uns sind es vier) dürfen erst aufstehen, wenn alle Kinder fertig sind. Klogang zwischendurch ist nicht erlaubt. Hände waschen vor dem Essen wird allerdings manchmal vergessen 😉 Essen im Stehen ist nicht erlaubt, bei den Größeren auch kein Essen im Zimmer.
Es war uns sehr wichtig, das von Anfang an so zu machen, auch wenn unser Essen natürlich keineswegs harmonisch läuft und auch oft genörgelt wird.
Ausnahmen gibt es nur, wenn man Besuch da ist oder wir draußen Grillen o.ä. Parallel koche ich nichts, es sei denn, ein Kind ist krank. Es gibt immer einen Teller Rohkost zum Essen und wenn es dann eben Sachen gibt wie Thai Curry mit Gemüse, essen die Kinder eben nur Reis und Rohkost. Hauen dafür aber bei den meisten anderen Sachen mit allen Komponenten rein.
Hej liebe Franziska, ich finde es toll, dass ihr eine Form gefunden habt, die für alle passt. Bei uns ist das eher noch meal in progress 😉 Kinder warten auf Kinder funktioniert mittlerweile auch ganz gut – und den Rohkost-Joker für alle Mäkler hab ich auch immer in der Hinterhand. Das wird! Alles Liebe und vielen Dank für den kleinen Einblick in deine Familie 🙂
Liebe Katia, ich kenne das Gefühl sehr gut – ich liebe leckeres Essen und probiere gern neue Sachen aus. Mit einer Fünfjährigen, die am liebsten Ketchup isst und einer Zweijährigen, die eben erst zwei ist, macht das Ganze meist wenig Spaß. Wir haben deshalb folgende Lösung: Mo-Do gibt es “Kinder-Abendbrot”, das schnell geht und auch nicht gekocht wird. Eine warme Mahlzeit in großer Runde hatten sie schließlich in der Kita. Heißt: Brot, Reste vom Wochenende, oder mal Milchreis. Gegessen wird dann in der Küche, obwohl wir da keinen Tisch haben. Aber mit Barstühlen an der Arbeitsplätze klappt das wunderbar. Gefühlt ist die Sauerei dort auch überschaubarer. Nebenbei schnippel ich das Essen für meinen Mann und mich, das einer von uns kocht, während der andere die beiden Mädels ins Bett bringt. Und zu zweit essen wir dann ganz gesittet im Wohnzimmer und nutzen die Zeit bewusst für Gespräche, die im Alltag doch so oft zu kurz kommen. Und wir kochen uns gezielt Dinge, die unsere Kinder nicht mögen. Der Nachteil allerdings: An schlechten Tagen, wenn eine so gar nicht in den Schlaf findet, essen wir manchmal erst um 21 Uhr.
Am Wochenende essen dann alle zusammen und es gibt immer etwas, das grundsätzlich alle mögen. Und wenn jemand doch keinen Hunger drauf hat, ist die Alternative ausschließlich belegtes Brot.
Seit einem Jahr fahren wir dieses Modell, und es funktioniert für uns echt gut. Als nächstes wünsche ich mir, dass die Kinder mehr helfen beim Tisch decken und abräumen. Das passiert bisher nur auf freiwilliger Basis 😉
Hej liebe Lena, danke für deine guten Ideen. Vielleicht wäre das bei uns ja auch was: Kinder am Tresen abfüttern und nebenher den Salat schnippeln. Leider esse ich so ungern richtig spät – und bei uns ist gerade im Sommer selten vor neun, halb zehn Ruhe. Aber vielleicht Richtung Herbst, wenn die Tage nicht mehr ganz so herrlich lang sind wie jetzt gerade… 😊Alles Liebe!
Hallo unddanke für diesen Beitrag, ich persönlich esse schon nicht gerne mit anderen Erwachsenen zusammen, aber mit unseren 3 Kindern ist es einfach nur Horror. Im Kindergarten essen sie alles ohne wenn und aber… Zu Hause mäkeln sie nur rum. Ich koche eigentlich gerne und gut… Aber hier gibts nur noch Stulle, Eierkuchen und Nudeln mit Ketchup… Darüber habe ich mir das Essen schon regelrecht abgewöhnt… Denn ich kann das echt nicht mehr sehen.
Das was meine Ma uns als Kinder vorsetzte war mir auch immer eklig, aber sie ist auch wirklich erst mit dem Alter eine gute Köchin geworden. Inzwischen esse ich fast nur noch bei ihr warm wenn ich alle 14 Tage mal zu ihr fahre.
Ich freue mich darauf wenn die Kinder irgendwann selbst ihre Stullen schmieren… Sollen sie sich in ihr Zimmer verziehen und vor die Glotze setzen… Aber dann habe ich vielleicht endlich mal wieder Ruhe um nur für meinen Mann und mich etwas Gutes zu kochen und in Ruhe zu essen. Einer dieser kleinen Träume die einen am Leben halten…
Hej liebe Franziska, oh ja, diesen Traum träume ich auch gern. 😉 Ich gehe mit meinem Mann jetzt einfach wieder häufiger allein essen – das hilft schon mal für den Anfang. Alles Liebe für Euch und gutes Durchhaltevermögen! Katia