Einschulungszeit ist die Zeit der Zeit-Stop-Wünsche, auf Instagram, wie im wahren Leben. Überall lese ich: “Don’t grow up to fast” und “Eben warst du doch noch mein kleines Baby.” Mich nervt es ein bisschen. Weil ich erstens das Gefühl habe, dass unsere Kinder sowas ungern hören (sie wachsen schließlich gern). Und wir uns zweitens das Gefühl geben, dass das Leben mit der Kleinkindphase vorbei wäre. Dabei finde ich es gerade jetzt besonders cool…
Was toll ist an großen Kids? So viel. Was nicht bedeutet, dass ich diese Lebensphase nicht als herausfordernd empfinde. Das liegt aber weniger an den Kindern, als an anderen Dingen, wie Schule, Krankheiten und Streit in der Familie, sowie dem Gefühl eines Gesellschaftskollapses da draußen.
Das liebe ich an großen Kids…
1. Whats App schreiben mit ihnen ist großartig. Da kann man über Handys schimpfen, wie man will. Mit den eigenen Kindern Nachrichten schreiben können macht Spaß und verbindet. Und da sehe ich übrigens null Unterschied zwischen Mädchen und Jungs, auch wenn das viele Mädchen-Mütter gern behaupten.
2. Sie haben so viele Worte und so viel zu sagen. Du kannst mit ihnen richtig reden, sie kritisieren dich ganz wunderbar und auf der anderen Seite lieben sie dich nicht nur, weil du ihre Mama bist, sondern sagen dir, was du toll machst. Alles wird so viel tiefer und weniger selbstverständlich. Und ihr Humor!!! Alter, macht das Spaß, die Welt durch ihre Augen neu zu entdecken.
3. Du kannst mit ihnen Fernsehen und hast wirklich Lust auf den Film oder die Serie. Tatsächlich sind einige meiner Lieblingsmomente gerade die, in denen ich mit den großen Kids auf dem Sofa eine Folge einer Teenieserie gucke, wenn die Kleinen bereits im Bett sind. Und wir kommen so gut ins Gespräch darüber, ich liebe es.
4. Überhaupt, das Abendprogramm entspannt sich. Wenn hier jemand Einschlafbegeleitung macht, dann sie bei mir. Ich genieße es total, das man bei großen Kindern nicht mehr alles von Zahnpasta bis Unterhosenwechsel minütlich überwachen muss und überhaupt siebenundneunzigmal daran erinnern muss, dass es ja schon sooooo spät ist. Herrlich.
5. Von der Vorlesezeit der Kleinen runterkommen und ein Großer sitzt noch auf dem Sofa. Die Sätze, die wir dann wechseln? Große Liebe!
6. Sie probieren mehr Gerichte, werden wieder offener für Rezepte. Sie finden Köche cool und sind interessiert in Trendessen, außerdem beginnen sie Kichererbsen und Co lecker zu finden (Danke, Proteine!!!). Wir kochen Tiktok-Trends nach und lachen drüber, wenn sie nicht schmecken. Es ist ein Alltagsthema, das super verbindet, wenn man selbst offen ist für ihre Inspirationen.
7. Sie zu erleben, wie sie auf Menschen zugehen, wie sie mit ihren Freunden umgehen, wie sie Partys ausrichten, wie sie mit älteren Menschen reden (oft mit mehr Verständnis, als ich) oder mit Kleinkindern (mein Herz). Hach. So viel Stolz.
Was findest du toll an großen Kindern?
So schön zusammengefasst. Danke!
Ganz lieben Dank. Lasst uns uns bestärken, dass jede Kinderphase ihren Zauber hat.
Und jede Mamaphase auch!
Alles Liebe,
Claudi
Ganz viel Liebe für diesen Artikel
Ich danke dir für dein Feedback!
Ja 😊, ich mag Babies, ebenso Kleinkinder – sie beim Wachsen zu begleiten. Man wächst mit seinen Kindern.
Ich liebe es Mama eines Teenager Sohnes und einer Tochter am Beginn des Erwachsenen Lebens zu sein. Sie geben einem wieder eine neue Sicht auf die Welt, regen zum Nachdenken an – meine Komfortzone wird manchmal kräftig durchgerüttelt – mein Blickwinkel verändert. Ich freu mich mit ihnen diese besondere Zeit, das Gefühl der Unbesiegbarkeit, nochmal miterleben zu dürfen😊.
Mama sein ist wunderbar – in jedem Alter – aber die Teenagerzeit mit all ihren Herausforderungen ist einfach nur Toll – junge Menschen sind wunderbar ☺️ und sie machen einen auch total Stolz wenn man sieht wie sie agieren und reagieren….Pläne schmieden und ihr zukünftiges Leben planen – und man ein Teil davon sein darf.
“Das Gefühl der Unbesiegbarkeit” Liebe diesen Ausdruck. Und die Erinnerung an das Gefühl.
Danke für deinen wunderschönen Kommentar.
Alles Liebe,
Claudi
Ihr schreibt so schön von euren großen Kindern, da bekommt man richtig Lust auf die Teenie-Zeit … wir stecken hier noch irgendwo zwischen Kleinkindphase und Vorpubertät und ein wenig schwingt die Wehmut trotz aller Vorfreude trotzdem mit :).
Genau so ist das ja auch. Aber mit dem Großwerden der Kinder ist eben nicht das Leben vorbei,
wie man auf Instagram manchmal den Eindruck hat, oder?
Ganz liebe Grüße,
Claudi
Was für ein toller Text! Stimme ich sehr zu, besonders mit der Einschränkung, die Herausforderungen, die dieses Alter mit sich bringt, nicht auf die Heranwachsenden, sondern das Außen zu legen. Die Leichtigkeit schwindet, die Zuversicht, die Zeit unbeschadet zu überstehen, bis wieder alles stabiler oder gut wird. Von überall soviel negatives, schlechte Neuigkeiten, Krankheiten… und ein bißchen weniger starres Schulsystem im Umgang mit unterschiedlichen Typen wäre schon ein Riesengewinn.
Dagegen ist die Kindergartenzeit noch ein so unbefangenes Abenteuer.
Das einzige, was bei uns nur selten klappt ist sozusagen der Teil “Nach der Vorlesezeit der Kleinen”, weil die Kleinste viel zu interessiert ist, und sich mit aller Energie versucht, den Großen anzuschließen.
Vielen Dank für diesen Kommentar. Ich finde es so schade, dass viele sich lustig machen über Pubertiere und die Kleinkindzeit so glorifizieren.
Tatsächlich finde ich wie du eher das Drumherum sehr herausfordernd.
Ganz liebe Grüße,
Claudi
Vielen Dank für diesen Artikel. Ich fühle mich mit Teenagerkindern zwischen lauter schwangeren Müttern manchmal gar nicht mehr existent. Ich bekomme manchmal richtig Angst vor dem “Alleinsein” , vor der Zeit ohne Kinder und somit auch vor dem “Alter”.
Ich wünsche mir viel mehr solcher Artikel von Dir liebe Claudia, die geben mir Kraft und Zuversicht.