Mein erster hungriger Gedanke ist oft: Suppen mag ich nicht. Beziehungsweise gibt es da eben so viel, das ich lieber mag. Aber dann kommt der November, draußen staut sich das Grau, es wird gar nicht richtig hell und mir ist kalt und ich finde den Gedanken an Suppe plötzlich wohlig warm. Und ganz besonders großartig mit Aussicht auf Fleischklößchen…


Meist ist es dann das eine Rezept, das mich umhaut und umstimmt.

Das mich davon überzeugt, dass Suppen in der kalten Jahreszeit einfach das Allerbeste sind. Nichts ist schöner, als mich nach einen bibbernden Tag über einen blubbernden Teller mit Eintopf zu beugen und die warme Brühe zu löffeln.

Die Inspiration für diese Suppe fand ich hier und änderte sie ein wenig ab. Mmmh, ich liebe sie wirklich. Und meine Kinder erst. “Kann es die morgen gleich wieder geben?”, fragte mein Sohn. Und ich schleckte mit der Zungenspitze einen allerletzten Suppenrest von der Lippe und nickte lächelnd. Und unser Coverstar, der Wirsing vom meines neuen Kochbuchs „Hungrig am Strand“ ist auch mit drin, ha ha


Wärmende Wintersuppe mit Wirsing, Parmesan und Fleischklößchen

(für sechs Personen)

Du brauchst: 1 Kilo Hackfleisch halb und halb, ein kleines Brötchen oder eine Scheibe Weißbrot eingeweicht, 2 Stängel Petersilie, 2 Stängel Thymian, 1 Ei, 1 Knoblauchzehe, Salz, Pfeffer, 100 Gramm frisch geriebener Parmesan (plus mehr zum Servieren), 2 Liter Gemüsebrühe, 6 Esslöffel Öl, 250 Gramm kurze Makkaroni, 1 halber, kleiner Wirsing (plus eventuell ein wenig abgeriebene Bio-Zitronenschale)

Und so geht’s: Hackfleisch mit Brötchen, gehackten Kräutern, Ei, zerdrückter Knoblauchzehe, Salz, Pfeffer und frisch geriebenen Parmesan  vermengen und in kleine Fleischbällchen rollen. Zwei Esslöffel Öl in eine Pfanne geben und die Bällchen darin rundherum anbraten. Restliche Klößchen in zwei weiteren Runden brutzeln. Klößchen auf einen Teller geben.

Wirsing waschen, fein hacken und kurz in der Pfanne anbraten. Fleischbällchen, Wirsing und Brühe in einen großen Topf geben und aufkochen. Wenn das Wasser kocht die Nudeln dazugeben und etwa acht Minuten kochen lassen, bis die Nudeln al dente sind.

Suppe mit geriebenem Parmesan und eventuell ein wenig Zitronenschale servieren. Meine Jungs mögen es lieber ohne Zitrone.

Und falls eins der Kinder die Suppe doch mal nicht mag – was ja selbst bei erklärten Lieblingsgerichten durchaus mal passieren kann, hilft vielleicht dieses Gedicht von Joachim Ringelnatz.

Die Suppe sprach…

Die Suppe sprach mit leisem Mund:
»Die Kinder mach’ ich stark – gesund!
Wenn ihr’s nicht glaubt, so seid jetzt still
Und horcht, was ich erzählen will.

Im Wald, wo Wind und Wetter braust,
Hat eine Hexe einst gehaust,
Die hatte viele Kinderlein,
Die sperrte in den Wald sie ein,
Gab ihnen nichts zu essen mehr;
Die Kinder plagt’ der Hunger sehr.
Doch eine Fee, die wusste dies;
Darum sie Suppe regnen ließ.
Da kamen schnell die Kinderlein
Und fingen sie in Töpfchen ein,
Und wurden groß und kräftig sehr,
Die Hex’ konnt’ sie nicht halten mehr,
Und kamen glücklich in die Stadt –
Die Suppe sie gerettet hat!«

Noch viel mehr Lieblingsrezepte findet ihr in meinem neuen Kochbuch „Hungrig am Strand – Rezepte und Geschichten von unseren Familienreisen“. Federleichtes Feriengefühl inklusive. Vielleicht auch ein wunderbares Weihnachtsgeschenk?

Wohlig warme Grüße,

Claudi