Ich wollte immer mehrere Kinder. Auch, als ich noch gar nicht ernsthaft über Kinder nachgedacht habe, war mir klar, dass ich mindestens zwei haben würde. Als Einzelkind-Mutter habe ich mich irgendwie nie gesehen. Jetzt habe ich drei – und frage mich immer öfter, ob ich als Mama einer einzigen Tochter, eines einzigen Sohnes nicht doch den besseren Job gemacht hätte…
Ich glaube, ich habe immer aus der Warte der Kinder heraus gedacht. Weil ich mich an mich selbst als Kind erinnert habe – wie ich mit einer Schwester gemeinsam aufgewachsen bin. Was natürlich auch nicht immer ein Zuckerschlecken war (hier und hier habe ich schon mal über unser Geschwistersein geschrieben). Und dennoch würde ich unsere familiäre Komplizenschaft, unsere Verbundenheit, nie im Leben gegen ein Leben als Einzelkind eintauschen wollen.
Aber als Mutter ist die Perspektive manchmal eine andere. Vor allem auf die eigene Rolle.
Auch wenn es nicht bewusst geschieht, aber man hat ja ein bestimmtes Bild von sich: Was für eine Mutter man irgendwann sein wird, sein möchte. Liebevoll, zugewandt, aufmerksam. Immer ein offenes Ohr für die Sorgen und Nöte des Kindes, immer präsent, sattelfest in der Rolle der alles überblickenden Erwachsenen.
Die Frau, die sich mit gehetztem Blick und rauem Ton zwischen Saftpfützen-Chaos, Hausaufgaben-Gejammer, Trotzanfällen, “Mama!!!”-Apellen und dreifacher Hobby-Organisation verliert, die den Überblick verliert, die Fassung obendrein – die passt so gar nicht in dieses Bild. Und doch bin ich genau zu dieser Frau, zu dieser Mutter geworden. Und die ist häufig himmelweit von dem Mama-Ideal entfernt, das ich gern wäre.
Was ich im Zerreißen zwischen drei verschiedenen Bedürfnissen, Ansprüchen und emotionalen Ausbrüchen aber einfach nicht sein kann.
Weil ich in diesem Wirbelsturm von Familie oft gar nicht mehr agiere, sondern nur noch reagiere – in dem verzweifelten Versuch, alle Bälle zumindest irgendwie in der Luft zu halten. Von einer kunstvollen Performance kann dabei wirklich keine Rede sein.
Wie anders es sich dagegen anfühlt, sich zwischendurch nur mal um ein Kind zu kümmern. Sich nur einem Kind zuzuwenden, ganz und gar. Ohne dass zwei weitere um meine Aufmerksamkeit buhlen, ins Gespräch, ins Spiel, in unsere Zweisamkeit und Kuschelzeit reingrätschen wie angriffslustige Fußballer, die ich sonst mir roter Karte vom Platz jagen müsste. Wie entspannt es ist, sich nur um die Wünsche, Ideen und Ansprüche eines Kindes zu bemühen. Und das gern und nicht mit rollenden Dreifachmama-Augen, für die jede weitere Anforderung an schlechten Tagen eine ziemliche Zumutung ist.
Wenn ich mir eine Auszeit mit nur einem Kind nehme, werde ich zu der Mutter, die ich gern wäre.
Die ich gern häufiger wäre: Lässiger, fokussierter, mit ganz viel Lunte, Spaß und Enthusiasmus. Meist machen es die einem die Kinder in solchen Momenten auch leichter als sonst: Sind weniger widerborstig als im Geschwister-Alltag, weil sie sich mehr gesehen fühlen, nicht dauernd konkurrieren müssen.
Mir fiel all das auf, als ich kürzlich mit dem Vierjährigen solo unterwegs war. Eigentlich nichts Großartiges: Wir sind zu zweit zu unserem Lieblingsspielplatz am Strand gefahren, haben ein Boot entdeckt, in dem er mich prima vor gefährlichen Dinos retten konnte. Er hopste eine Weile von der Düne in den Sand, sammelte ein paar besondere Steine und rannte ins Watt hinaus. Als er genug hatte, waren wir bei einem urigen Imbiss noch ein Fischbrötchen essen – und nach zwei Stunden wieder zuhause. Es war auf eine unspektakuläre Art schön.
Vielleicht, weil ich bei all dem die Muße hatte, mein Kind richtig zu sehen.
Ganz und gar und nicht wie sonst als Teil eines Dreier-Gespanns, als Teil einer größeren Familie, in der es oft um den kleinsten gemeinsamen Nenner und nicht um jedes Individuum in all seinen Facetten geht. Vielleicht, weil ich mich ganz bewusst auf unsere Zweisamzeit konzentriert habe, das Handy in der Tasche gelassen und den Blick nirgendwo anders hin gerichtet habe als auf ihn.
Und vielleicht liegt genau hier ein Knackpunkt im Unterschied zum Einzelkind. In meiner Dreifach-Mama-Welt kann ich diese Momente, diese Zuwendung zu einem Kind, dieses genaue Hinschauen genießen. Weil es etwas Besonderes ist. Aber wenn ich mir vorstelle, dass ich tagein, tagaus nur um ein Kind kreisen würde, obendrein noch gemeinsam mit meinem Mann – würden wir nicht Gefahr laufen, irgendwann zu Helikopter-Eltern zu werden…? Ich erinnere mich nämlich noch gut an die ersten drei Jahre, daran, als nur mein ältester Sohn auf der Welt war:
Zwei Eltern, ein Kind – und ein ziemliches Bohei um einen einzigen kleinen Menschen.
Auf Dauer hätte ich mich in dieser Rolle dann wohl doch nicht gesehen. Vermutlich muss ich eher akzeptieren, dass ich als authentische Dreifach-Mama eine andere bin als die, die ich mir irgendwann mal zusammenfantasiert habe. Und regelmäßig dafür sorgen, dass ich mit meinem Trio Solo-Auftritte habe: Als Mutter mit einer spitzen Performance.
Aus der Geschwister-Warte wäre zumindest mein Jüngster als Einzelkind todunglücklich: Als wir nach unserer Auszeit zurück nach Hause kamen, galt seine erste Frage den beiden Großen. Mit denen er dann den Rest des Tages entfesselt spielte. Ich bin mir sicher: Mit mir als Einzelkind-Mutter hätte er dauerhaft definitiv weniger Spaß…
Habt ihr euch auch schon mal gefragt, wie sich eine andere Familiengröße auf eure Elternrolle auswirken würde…?
Alles Liebe,
Oh ja, die Gedanken kenne ich gut… Eigentlich wollte ich auch gerne vier Kinder bekommen (habe drei) – und frage mich immer mal wieder, wie ich das denn bitte hätte schaffen wollen… Grundsätzlich bin ich überzeugt, dass jede Konstellation ihre Vor- und Nachteile hat 🙂 Und je nach persönlicher Verfassung sieht man wohl mehr das eine oder das andere 😉
Hej liebe Andrea, der Gedanke an ein viertes Kind bereitet mir definitiv Schweißausbrüche 😉 Ich persönlich favorisiere trotz des ganzen Trubels für mich auch immer noch das Mehrkind-Modell. Aber manchmal ist es auch einfach eine Frage der Phase: Manchmal sind mir drei einfach zu viel, weil alle parallel irgendein großes Thema haben, dann wird’s echt wild. Und manchmal läuft alles ganz peacig, dann denke ich: Ach, noch eines mehr hätten wir auch gewuppt 😉 Aber generell bin ich dankbar für diese Konstellation. Alles Liebe, schön, dass du nach wie vor mitliest, Katia
Hallo Katja,
ich teile deine Gedanken voll und ganz.
Auch ich habe regelmässig innere Unruhe und Frage mich was wäre wenn…. 😅Aber dann merke ich das es albern ist…
Die Kinder werden so gross wie es nunmal ist und das ist für sie dann “normal”.
Ich glaube wie bei vielen Dingen, dass hier die Erwachsenen viel zu viel denken.
Ich habe 6 Kinder im Alter von fast 1 Jahr und 10 Jahren und wir schaffen es trotzdem jedes Kind individuell zu sehen und mal allein zu sein.
Letztes Wochenende waren die grossen mit den Grosseltern am Meer und mein Mann und ich mit den drei kleinen Lämmchen streicheln. Die grossen haben die kleinen vermisst und anders herum auch.
Ich merke auch im Alltag das mir Hände fehlen. Anders herum denke ich mir das meine Kinder lernen auch mal zu warten. Das ist als Erwachsener glaube ich eine hilfreiche Eigenschaft.
Und ich merke im Bekanntenkreis und Freundeskreis oft noch bevor ich es wusste wer ein Einzelkind ist. Die sind auch Erwachsen meist so drauf und man erkennt es oft das sie da anders durch die Welt gehen. ( Beim parken, warten in einer schlange, beim Arzt, Sport zB)
Da denke ich dann – es ist gut wie es ist😂
(Nichts gegen Einzelkinder an dieser Stelle)
Liebe Grüsse
Hej liebe Sarah, ganz genau: es sind meine Gedanken als Mutter, vielleicht auch als ein Teil dieses sich ständig optimieren-wollens – das macht auch vor meiner Rolle als Mutter nicht Halt. Aber für die Kinder zählt der Status Quo und ich habe auch bei keinem von ihnen den Eindruck, dass sie lieber ein Einzelkind wären. Gerade aktuelles Beispiel: Wir haben Märzferien, die Kinder sind zuhause, mein Mann und ich arbeitn im Homeoffice – und die Kinder beschäftigen sich fast durchgängig gemeinsam. Allein wär’s langweiliger 😉 Danke für deine Gedanken das, schön, dass du hier bist, alles Liebe, Katia
Liebe Katia, ein Wahnsinn, wie deine Texte stets zuverlässig in mein Herz dringen und etwas in mir auslösen. Ich nehme das definitiv zum Anlass, mit beiden Kindern wieder ganz individuelle Zeit einzubauen, weil das wirklich immer goldene Momente sind, in denen die Kinder sich ganz in ihrer Essenz zeigen. Danke dir für diesen Impuls. ♡ Cathleen
Hej liebe Cathleen, o wie schön, das freut mich immer besonders! Ich muss gestehen, dass ich meine Texte auch deshalb schreibe, weil ich mich selbst an etwas erinnern will – um so besser, wenn das auch bei anderen funzt! Ganz viel Freude bei deiner/eurer Zweisamzeit! Alles Liebe, Katia
Liebe Katia, vielen Dank für den Artikel! Wieder einmal sehr treffend!! Ich liebe unsere 3 Kinder und unseren chaotischen und oft sehr stressigen Alltag! Und dennoch ertappe ich mich immer wieder dabei, dass ich mich frage ob mein Leben, mein Alltag anderst verlaufen wäre mit nur einem Kind… Aber ich komme immer auf die selbe Antwort: Es ist genau richtig und perfekt so wie es ist! Ich möchte keines missen!! Die Kinder vermissen sich, wenn mal einer alleine bei Freunden oder Oma und Opa ist und uns geht es genauso. Aber wir versuchen natütlich jedem gerecht zu werden und auch mal Zeit mit jedem alleine zu verbringen 🙂 Alles Liebe, Katharina
Hej liebe Katharina, danke für dein tolles Feedback. Nein, ich wollte auch niemanden hier missen! Aber ich merke schon auch immer wieder, wie wichtig es ist, sich mal nur mit einem Kind rauszunehmen – und das muss gar nicht lang sein. Zwei, drei Stunden, alle sind happy – und die Geschwister spielen danach besser als zuvor. Wie schön, dass du bei WASFÜRMICH dabei bist! Alles Liebe, Katia
Was wäre wenn…ich habe mir nie vorstellen können nur ein Kind zu haben und jetzt ist es so. Und ja man muss aufpassen nicht zu sehr zu Helicoptern. Aber ich Frage mich auch umgekehrt würde meine Kraft ausreichen für mehr Kinder?
Ich glaube man schafft es selten die Mutter zus ein die man gern wäre, dafür sind wir zu selbstkritisch und haben zu hohe Idealvorstellungen. Weil wir ja nicht nur eine “perfekte” Mutter sondern euch ein perfektes Ich und all die anderen Rollen erfüllen wollen.
Hej liebe Berenice, da hast du etwas sehr Wahres gesagt: man schafft es nie, die Mutter zu sein, die man sich mal vorgestellt hat.Team Perma-Optimierung und so. Wir können nur überholte Bilder entsorgen (vor allem unsere eigenen!) und uns mit dem arrangieren, was ist. Und das ist in vermutlich jeder Familienkostellation mal mehr, mal weniger easy. Danke für deine Gedanken, alles Liebe, Katia
Juchu ein neuer Text von Dir liebe Katia – hab sehr darauf gelauert!
Und hier ein Kommentar von einer Muddi, die tatsächlich nur ein Kind hat ;-).
Mir hat sich NIE die Frage gestellt was für eine Mutter ich wie sein hätte können – ich hab als Nanny und Au-Pair immer mehrere Kinder betreut und bin auch davon ausgegangen mindestens zwei eigene zu bekommen…ABER. Es stellte sich vielmehr die Frage was für eine PARTNERIN ich sein will. Ja, wenn ich gedrängelt hätte, dann hätte ich jetzt eventuell zwei Kinder, aber meine Ehe wäre definitv anders. Der Fokus wäre vielmehr auf dem Mutter-Sein und weniger auf dem Ehe-Sein…und das passte mir dann auch nicht. Denn irgendwann ziehen die Kinder aus, meinen Mann hab ich aber genrne bitte-schön auf ewig bei mir *g*.
Vor dem Helikopter-Sein hatte ich nie Angst, ich bin aber auch von erwachesenen Einzelkindern umgeben, die alle keine Narzissten geworden sind, das klappt auch!
Liebe Grüße (auch an Claudi und ihren Text von der 40ern fand ich auch toll),
Astrid
Hej liebe Astrid, ach wie schön, ich hab euch auch echt vermisst! Nur so ins Off zu schreiben macht viel weniger Spaß als mich mit euch hier drüber auszutauschen. 😉 Ich finde deinen Ansatz total spannend, den habe ich in meinem Post komplett außer Acht gelassen: Was es mit der Partnerschaft macht – danke für deine wichtige Ergänzung. Darüber habe ich mir letztes Jahr auch schon einmal Gedanken gemacht: Ob wir als Paar glücklicher (ganz) ohne Kinder wären. Und das wären wir auf eine Art, ganz bestimmt. Gerade momentan ist definitiv eine Phase, wo man gerade noch so die Familiendinge unter einen Hut bekommt – und die Beziehung muss warten. Ich finde das sehr interessant, das als Aspekt mit in die Familienplanung einzubeziehen – und weitsichtig obendrein. Denn wie schnell verliert man sich als Paar aus den Augen, weil sich der Blick immer auf viele andere richtet? Ich bin überzeugt, dass man es auch mit vielen Kindern hinkriegt, aber es ist vielleicht ein wenig mehr Arbeit… Und nein, ich glaube auch nicht an klischeehafte Zuschreibungen von persönlichkeitsentwicklung aufgrund von Familiengrößen – aber ich mochte mich rückblickend betrachtet mehr als Mehrfach-Mutter ohne engen Fokus auf ein einzelnes Kind 😉 Alles Liebe, auch von Claudi und auf ganz bald bitte, Katia
So so schön, dass ihr wieder da seid!
Ich wollte gestern schon etwas zu Claudis Text kommentieren. Und konnte mich dann doch nicht überwinden.
Es ist immer ein bisschen seltsam, dieses öffentliche Kommentieren im Internet, finde ich.
Einerseits sind es gerade hier bei euch so schöne, wichtige und bedeutende Themen, dass ich so oft Denkanstöße und Aha-Momente habe; dass mir sofort etwas dazu einfällt.
Andererseits ist es eben sehr öffentlich und für alle lesbar.
Trotzdem mache ich es inzwischen immer öfter. Weil ich mir vorstelle, wie schwer es wohl ist solche Texte von Herzen zu formulieren, online zu stellen, und dann vielleicht wenig oder keine Resonanz zu bekommen.
Deshalb hiermit nochmal ein großes Danke für eure Arbeit!
Zum Thema: Kenne ich auch sehr. Hier auch 3 Kinder. Und auch oft Überforderung und Reagieren, statt Besonnenheit und „Leitschiff-Mentalität“.
Wie in allem gibs wahrscheinlich kein besser oder schlechter. Nur ein Anders.
Die Einzelkinder haben vielleicht (VIELLEICHT) die fokussiertere Mutter und die individuellere Ansprache.
Die Geschwisterkinder lernen eben von der Pieke an wie Gruppendynamik geht, dass sie nicht der Nabel der Welt sind, und Mütter auch nur Menschen (Haha).
Aber diese einzigartige Art der Liebe, die meine Kinder zueinander haben (und nein- die ist nicht harmonisch und von täglichen Zuneigungsbekundungen geprägt 😬), dieses Zusammenhalten wenns eng wird und kein Erwachsener in der Nähe, diese Komplizenschaft durch den „erzwungenermaßen“ gleichen Erlebnishintergrund- die berührt mich schon immer sehr.
Hej, und wie schön, dass ihr alle noch da seid!! 🙂 Ich habe dieses Austausch hier sehr vermisst, weil ich es immer als etwas Besonderes empfinde, mit euch über all diese ja wirklich sehr persönlichen Themen zu schreiben. Auch wenn es öffentrlich ist – ich empfinde die Community hier immer als sehr geschützten, weil wertschätzenden Raum. Insofern: Ich freu mich riesig über jeden eurer Kommentare!
Ja, es ist ein Anders, immer wieder, selbst innerhalb einer unveränderten Konstellation (Phasen und so). Ich halte mich auch häufiger mit dem “nicht der Nabel der Welt”-Gedanken auf, der mir gefällt, weil ich glaube, dass es eine gute Vorbereitung auf den Rest des Lebens ist. Was NICHT heißen soll, dass Einzelkinder diese Skills nicht haben. Dass ich nur ein Mensch (mit einem häufig zugegebermaßen sehr lauten Organ) bin, wissen meine Kinder, keine Frage. 😉 Und im Zweifel werden sie eine Bande, wenn Mama mal wieder blöde war 🙂 Alles Liebe, auf bald hoffentlich, Katia
Hallo,
Ich habe diese Gedanken zwar auch hin und wieder, glaube aber nicht, dass das Einzelkind Dasein das wahre ist – ich bin selbst Einzelkind und habe mir immer Geschwister gewünscht. Es sah lange so aus, als könnten wir nur ein Kind bekommen und deshalb ist dann ein Hundekind eingezogen 😉. Später kam dann doch noch ein Geschwisterchen. Und wir sind alle froh über diese Konstellation.
Ich als Mama wachse nun einfach täglich an meinen Aufgaben und lerne Prioritäten zu setzen.
Liebe Grüße
Hej liebe Kathrin, nein, das glaube ich auch nicht, jedenfalls nicht für mich persönlich. Ich bin auch froh mit meinem Trio, auch wenn es mich als Mutter und als Mensch öfters ziemlich an meine Grenzen bringt. Und gelegentlich auch darüber hinaus. 😉 Uns hat auch der Zufall noch ein Kind beschert – freue mich sehr für dich, dass es bei euch auch noch geklappt hat, sogar mit Fell-Geschwisterchen 😉 Alles Liebe, Katia
Ich weiß genau was du meinst – selbst während der kurzen Fahrt zum Training mit dem Großen habe ich oft dieses quality-time-Gefühl…
Aber erstens denk ich, dieser Zauber ist ja v.a. deswegen da, weil die Situation eine so seltene ist. Der Alltag mit Einzelkind ist im echten Leben doch erst wieder geprägt von Playdate-Organisation (oder -psst – wie eine liebe Freundin und 1-Kind-Mama mir oft flüstert: „Ich hab dieses Barbie spielen mit meinem Kind schon so satt! Ich bin 40! Es interessiert mich einfach nicht…!“ 🤪)
Und zweitens brauchen Kinder zum glücklichen Großwerden nicht die immer verfügbaren, perfekten Mamas (Hallooooo? Machen sich Papas eigentlich auch solche Gedanken…? 😉). Auch im weiteren Leben werden unsere Kinder nicht der Nabel der Welt sein. Sie werden sich durchzusetzen lernen, auch mal zurückstecken müssen, werden Rücksicht nehmen und verzeihen müssen. Dinge, die sie u.a. im Alltagschaos mit Geschwistern lernen. Sie brauchen Mamas, die das Boot irgendwie rocken, öfter mal improvisieren, über eigene Unzulänglichkeiten hinwegsehen können und vor allem auch auf sich selbst achtgeben.
Genau so eine Mama bist du! Und ich! Und so viele Andere – egal ob 1 oder 7 Kinder!
Alles Liebe und so schön, wieder von euch zu lesen! <3
Jule
Hej liebe Jule, und soo schön, dass DU wieder hier bist! 🙂 Haha, ja Quality Time auf Autofahrten – kenn ich 😉 Zauber trifft es ganz gut – der vermutlich SEHR schnell verpuffen würde, wenn ich tagein, tagaus mit einem Kind und ohne große-Geschwister-Support zum Spielplatz dackeln müsste. Ich war und bin bis heute nämlich auch überhaupt keine Spiele-Mom. Ich bin generell froh über die Skills, die meine Kinder in unserer Familienkonstellation lernen, aber als Mutter mag ich mich manchmal einfach ein wenig lieber, wenn ich es nicht nur irgendwie rocke, sondern mal voll und ganz da bin. Aber vielleicht reicht es auch, wenn es nur manchmal der Fall ist. Ich freu mich auch so sehr, dass der Blog wieder losgeht, hoffentlich auf bald, Katia
…weitere Kinder bekommen, um nicht „zu viel Bohei“ um einen kleinen Menschen zu machen, um nicht zu „Helikopter-Eltern“ zu werden?!
Also aus Angst sich selber nicht regulieren zu können, weitere Kinder zu bekommen, damit die das „abfangen“?!
Das als Fazit dieses Textes und als gute Begründung weshalb es natürlich besser sein MUSS mehrere Kinder zu bekommen fühlt sich einfach nach verschobenener Verantwortung an. Sollte ein Kind nicht ohne Funktion geboren werden dürfen? Weder als Speilpartner:in noch als Vorsichtsmaßnahme vor zu viel „Kümmern“…
Liebe Veronika, ich fürchte, da hast du meinen Text komplett missverstanden. Ich leite meinen Text ja damit ein, dass ich mir immer Kinder gewünscht habe, nicht als Funktion in meinem Leben, sondern weil ich sie sehnlichst wollte. Und wo genau schreibe ich etwas davon “mich nicht selbst regulieren zu können”? Das ist eine interessante Deutung, aber leider ziemlich von dem entfernt, was ich geschrieben habe. Vielleicht liest du den Text besser noch einmal in Ruhe. Katia
Hallo, so ein schöner Text.
Sehr aufmerksam und schön.
Ich bin eine ungewollte Einkind-Mama (hat medizinische Gründe), ich hab mich immer mit einer größeren Familie gesehen. Mein Herz blutet oft weil ich so traurig bin das mein Sohn ganz alleine ist. Als er kleiner war hat er sich immer Geschwister gewünscht. Was er aber sehr gut kann ist andere ansprechen, er suchte immer selbstständig Kontakt zu Spielgefährten. Er ist mit „Ersatz“Geschwistern aufgewachsen, die Kinder von Freunden. Die schickten ihn oft vor wenn sie sich nicht trauen ( wie zum Beispiel auf dem Camping morgens den Baguetteverkäufer anzusprechen). Also hat es doch was Gutes.
Gruss
Hej liebe Nenja, was du beschreibst klingt dennoch schön: Die Bonus-Familie, die man sich mit Freunden aufbaut. Und das Gute ist: Die kann man sich komplett selbst aussuchen. Zwischen Geschwistern funzt es im Zweifel nämlich weniger gut als zwischen Kindern, die nicht um die Aufmerksamkeit der Eltern buhlen müssen… 😉 Schön, dass du hier bist, alles Liebe, Katia
Hi Katia – welcome back 🙂
Ja, kenn das Gefühl, zu fragen, was wäre wenn. Was wäre, wenn mein Partner und ich uns eher zum Kinderkriegen entschieden hätten und zudem nicht so lang auf das Erste hätten warten müssen? Eine Zeit lang hatte ich den Gedanken, dass ein größeres Kind für unsere beiden super gewesen wäre, aber – es ist eben anders. Alles Dinge, um sich im Annehmen zu üben und weniger zu wollen… ganz gut für’s Elternsein generell 😉
Eine Freundin von mir meinte letztens, dass es eigentlich total widersprüchlich sei, dass sie drei Kinder hat, aber total lärmempfindlich ist und Chaos schlecht ertragen kann – aber dass es halt auch keine Alternative sei, deshalb keine Kinder zu haben. Sie findet, dass es Eltern mit den verschiedensten Eigenschaften und Toleranzgrenzen geben muss – fiel mir ein als Ergänzung zu deinen Gedanken über ein “Mama-Ideal”. Ich denke, es ist okay und sogar wichtig für Kinder, zu erfahren, dass Menschen, z. B. auch ihre Eltern, mehr oder weniger Lärm oder Unordnung ertragen, ganz unterschiedliche Vorlieben und Interessen haben können – eben: dass sie Grenzen haben, die geachtet werden müssen.
Liebe Grüße!
Hej liebe Sina, wie schön, auch dich direkt wieder mit im Blog-Boot zu haben! 🙂 Haha, die Freundin, von der du schreibst, könnte ich sein. Das Gefühl beschleicht mich ungefähr täglich, meist so zwischen 17 und 18 Uhr, wenn der Abend-Hänger zuschlägt… Ja, was wäre wenn. Ob es sich anders angefühlt hätte, früher Kinder zu haben? Ganz bestimmt. Das ist auch so eine Fantasie, der ich oft nachhänge. Weil ich mich mit Mitte 40 häufig so alt für all diese Kleinkind-Themen fühle. Aber es ist müßig, weil es anders gekommen ist, später als gehofft, mehr als gedacht. Und alles in allem machen wir vermutlich dennoch einen guten Job, ich, du, wir alle – auch wenn es sich mitunter so anders, sprich: besser anfühlt, eine komplett zugewandte Mutter zu sein. 😉 Alles Liebe, dir ein wunderschönes Wochenende! Katia
Klar, das Gefühl kenne ich sehr gut.
Aaaber, ich wollte immer mehrere Kinder, vor allem, weil ich ihnen wünsche, dass sie jemanden haben, zu dem sie bedingungslos gehören, auch wenn die Eltern mal nicht mehr sind.
Hej liebe Christina, wie schön, dass du auch wieder mit dabei bist 🙂 Freu mich, hier von so vielen Altbekannten zu lesen! Ich finde deinen Gedanken sehr wichtig – zu jemandem bedingungslos gehören, wenn die eigenen Eltern nicht mehr da sind: das hat mich auch immer umgetrieben. Und nach dem Tod bereits eines Elternteils weiß ich um so mehr: das nicht allein durchstehen zu müssen, ist unendlich viel wert. Danke dir – und alles Liebe! Katia
Liebe Katia, so schön endlich wieder von dir zu lesen. Als nicht ganz freiwillige Einkind-Mama denke ich umgekehrt natürlich hin und wieder, wie ich wohl als Mama von mehreren Kindern wäre. Oder ob mehr Kinder vielleicht gar nicht meins wären. Jedenfalls gibt es auch bei einem Kind diese besonderen Momente in denen man 100% beim Kind ist und nicht nebenher 1000 andere Dinge macht und man denkt: so sollte es öfter sein.
Liebe Grüße!
Hej liebe Mel, o wie schön, ich freu mich auch so sehr, endlich wieder aus der Winterpause zurück zu sein! 🙂 Ganz klar: diese was-wäre-wenn-Gedankenspiele kennt vermutlich jeder, weil es immer spannend ist, sich ein alternatives Leben auszumalen. In dem es meist besser, einfacher, schöner ist 😉 Aber natürlich ist mir klar (und ich erinnere mich auch noch an die Zeit, als wir erst ein Kind hatten), dass man mit einem Kind allein auch nicht 24/ komplett fokussiert um dieses eine Wesen kreist 😉 Für jeden von uns gilt daher: Mitunter bewusst die Momente mit Sahnehaube drauf schaffen. In diesem Sinne: Ein herrliches Wochenende! Alles Liebe, Katia