Gestern Abend, 20.35 Uhr, in meinem Bett. Neben mir die zwei Kinder, die bloß einschlafen mögen, wenn ich neben ihnen beinahe einschlafe. Während ich angestrengt versuche, nicht einzuschlafen, sehe ich eine Serie in meinem Kopf. Eine von den Serien, wie Serien derzeit aussehen: wummernde Bässe gleich zu Beginn. Mit Krawumm poppt in Schwarz der Titel auf: “Mamasein.” Dazu die Hauptdarstellerin, strohiges Haar, Augenringe. Scheiße, das bin ja ich…
Ich spule verschiedene Folgen vor und zurück, Folgen über Zweifel, Schuldgefühle, überhaupt große Gefühle. So viel Bähm im Kopf – zwischen bestickten Kinderkissen und meinem Arm, der einschläft, während mein Kind noch nicht schläft. Mein Gedanke beim Gucken: “Was habe ich für ein Glück, hier neben ihnen liegen zu dürfen?” und “Bleib ich einfach liegen?” und “Was würde ich darum geben, jetzt nicht hier liegen zu müssen” und “Ich brauche jetzt noch ein bisschen Zeit für mich sonst dreh ich durch!”. Alles da. Bis alle meine Zweifel durch leises Schnarchschnaufen weggepustet werden. Und ich beide Wangen nochmal küsse – auch auf die Gefahr, dass sie doch wieder wach werden…
Gestern Abend, 21.15 Uhr, auf dem Sofa. Ich denke: “Verdammt schon wieder so spät.” Und dann: “Hurra, noch so früh.” Ich überlege, was ich als allererstes tun soll und greife zum Handy. Immer am einfachsten. Ärgere mich kurz drüber. Und greife dann doch. Ich swipe mich durch bunte Bilder und schlaue Statements. Bewundere cool relaunchte Seiten und Kolleginnen, die zu ihren Schwabbelbäuchen stehen oder Schulen in Afrika bauen. Überlege sofort, was ich Großartiges tun könnte. Welche Projekte diese Welt braucht, welche Texte diese Welt noch braucht. Schmeiße dann mein Handy ans eine Sofaende – mich ans andere. Greife doch wieder hin, bewundere wieder, überlege, hetze, seufze, stöhne. Abends auf dem Sofa, 21.33 Uhr kämpfen in meiner eigenen Serie in jeder Folge “Große Pläne” gegen “Gelassenheit”.
Das Anstrengendste am Mamasein heute, am Frausein überhaupt, ist vielleicht, dass wir minütlich miterleben können, was andere so reißen, machen, planen. Wie andere die Welt retten oder durch sie jetten. Scheinbar pausenlos Ideen haben und diese umsetzen. Und ich sitze zuhause und höre die Waschmaschine piepsen. Und hab viel zu viel Serien-Krawumm im Kopf, um eine neue Geschichte für meinen Blog zu planen. Was für Geschichten braucht die Welt eigentlich noch? Habt ihr wirklich Lust auf noch mehr Ideen zur Adventskalenderbefüllung?
Ich bin die, die immer tiefstapelt. Ist das eigentlich angeboren? Ich bin die, die pausenlos zweifelt. Am meisten am mir. Auf einer Pressekonferenz habe ich erst letztens mit einer Kollegin gesprochen, die mir begeistert vorschwärmte, wie gut es bei ihr auf dem Blog laufe. Mir fielen all die Dinge ein, die bei mir noch viel besser laufen könnten. Als wir ein paar Tage später über Zahlen sprachen, bemerkte ich, dass meine viele besser sind. Hab ich ein Tiefstapelgen? Ist das gut? Oder schlecht? Bringt mich das weiter? Oder macht es mich bloß verrückt? Fragen über Fragen.
Falls du dich jetzt fragst, wieso ausgerechnet ich mich sowas frage, falls du dich jetzt fragst, ob du mich überhaupt noch mögen kannst, weil ich doch auch einiges reiße und hier dennoch rumjaule, dass ich liebend gern noch so viel mehr reißen würde, möchte ich dir sagen: Auch Reißer haben Reißweh. Abends um 21.38 Uhr fühlt sich mein Tag nicht danach an, dass ich etwas gerissen haben. Auch ich sitze abends auf dem Sofa und sehe andere, die (scheinbar) noch viel mehr reißen. Und fühle mich wie eine Nebendarstellerin in dieser großen Serie namens Leben. Ich muss mich zusammenreißen, nicht hektisch herumzuhetzen im Kopf. Dabei hab ich mir längst eingestanden, dass ich schon seit einer ganzen Weile abends, 21.42 Uhr auf dem Sofa, nicht mehr wirklich großartige Dinge reißen kann. Blogfotos bearbeiten vielleicht. Leider nicht die Welt die retten. Auch nicht das Internet revolutionieren. Auch an den paar Stunden am Vormittag übrigens nicht. Reißen ist relativ.
Dieses Mal hat mich tatsächlich eine Serie aus meiner Hirnhetzerei herausgebracht, also eine auf dem Laptop, nicht eine in meinem Kopf. Modern Love heißt sie, wahrscheinlich kennst du sie schon, ich bin ja immer so spät dran in Sachen Serie. Ich habe es endlich geschafft, das Handy weiter wegzulegen. Habe schnell die nasse Wäsche aus der Trommel in den Trockner gepackt. (Die Wäschekörbe mit Zusammenlegwäsche dabei erfolgreich ignoriert). Und gleich drei Folgen geguckt. Es geht um die Liebe und wie verrückt sie manchmal ist und wie verrückt wir manchmal sind. Inspiration waren acht Geschichten aus einer Beziehungsrubrik der New York Times. Allein der Vorspann hat es geschafft, mich aus irgendeinem Grund zu Tränen zu rühren und die Geschichten wirken so wunderbar echt und dennoch beinahe poetisch.
Das Tollste aber war: Nach drei Folgen hatte ich meinen Glauben daran wieder, dass das Leben die tollsten Geschichten schreibt. Dass ich darauf vertrauen kann und nicht an einem Zipfel Zukunft herumreißen muss, um alles sofort zu erreichen. Dass ich, ach was wir alle, in Ruhe überlegen können, was wir als nächstes wollen. Und wenn es nur der Plan ist, endlich den Schuppen aufzuräumen. Niemand kann alles erreichen und schon gar nicht alles auf einmal – auch wenn es beim Durchscrollen des Instagram-Feeds oft so wirkt. Und noch was, das Allerbeste: Die Serie hat mich zurückgebracht zu meiner Idee, dass es oft die kleinen Geschichten sind, die unsere Herzen am kräftigsten durchkneten. Dass es jede Menge Menschen gibt, die einfach gern simple, gute Geschichten lesen. Als ich schließlich im Bett lag, konnte ich es kaum erwarten, am nächsten Morgen selbst wieder Geschichten zu schreiben. Ohne Weltrettung. Dafür vielleicht mit einem Lächeln.
Was habe ich dazu letztens noch gelesen:
Um wirklich erfolgreich zu sein, muss man gegen sich selbst antreten. Nicht gegen die anderen.
Und vielleicht sogar nicht mal gegen sich. Was meint ihr?
PS. Und überhaupt: was denkt ihr so, abends um halb zehn auf dem Sofa?
Woooow! Geflasht! Der Text trifft mich voll- Ich habe gerade eben mit meinem Mann darüber geredet, wie mich die Lehrerin meiner Kinder begeistert! Sie ist eine so coole, tolle Frau, die unfassbar viel schafft! Und woher die wohl die Zeit nimmt… Da hat er mich daran erinnert, dass mehrere Menschen das auch schon über mich sagten… Ich konnte das gar nicht sehen, denn ich steckt ja drin in meinem Leben und sehe den äußeren Glanz nicht. Von innen erkennt man ja, was nicht läuft. Oder sieht die Pausen mit Kaffeetasse, in denen man ja noch die Welt retten könnte…
Bitte, bitte schreib weiter! Ich bin meist still hier, aber immer begeistert und dankbar für deine Worte!
Alles Liebe von Mareike
Hi, mal wieder ein klasse Artikel !! Mein erster Gedanke war natürlich : Sie ist doch die mega Reisserein. Aber Tiefstapeln macht dich so liebenswert und sympathisch. Diese Gedanken auf dem Sofa habe ich oft in der Mittagspause im Sessel … wie jetzt … wenn ich es mir bei einer Tasse Kaffee gönne zu scrollen und zu lesen.
Das ist so schön an Deinen Artikeln, und dieser wieder besonders, er spricht einem aus der Seele. Man ist gar nicht so allein, so wie man ist. Also auch für dich, in die umgekehrte Richtung gesagt ?.
Und dann übermannt es einen, dass man NUR dasitzt und eigentlich ja gerade nichts macht. Doch ich habe eine suuuuuperliebe Yoga Lehrerin, die diese Momente positiv findet, wichtig … aber auch um Zufriedenheit anhält. Der beste Ausgleich zum Hamsterrad, zum Gedankenkarussell, zum sich klein fühlen, zum Gedanken, dass es nicht genug ist, was man tut, ist tatsächlich Yoga … einmal die Woche, ein einhalb Stunden… ganz wunderbar, immerhin. Lg Claudia
Und zwischen den wunderbaren Lebensgeschichten gilt:
“Und dann muss man noch Zeit haben, einfach da zu sitzen und vor sich hin zu schauen” (Astrid Lindgren)
Habe dein wundervolles Kochbuch bekommen- ein Hoch auf alles, was du reißt!!
Ich hab den Text gerade bei Blogprinzessin entdeckt und er trifft gerade so 1000% auf meine Gefuhlswelt zu. Ich glaube wenn später das große Kind auch schläft, dann schaue ich mir die Serie mal an.
Danke!!!
Liebe Claudia, danke für Deine ehrlichen Worte, ich glaube, die meisten Mamas können dies wahnsinnig gut nachvollziehen und kennen genau das! Ich übrigens auch:-) Langsam, ganz langsam komme ich dahinter, dass es nicht (nur) die großen Schritte und Taten sind, die mich erfüllen, sondern manchmal auch die ganz ganz Kleinen. Nämlich genau die Momente, in denen ich neben meiner kleinen Tochter liege, während sie einschläft. Wenn ich es in diesem Moment schaffe, mein Gedankenkarussell anzuhalten und einfach nur den Moment zu genießen- ihre warme Hand an meinem Hals, ihre roten Wangen an meinen. Und wenn ich es schaffe, ganz, also wirklich ganz (!) in diesem Moment zu sein, dann passiert etwas Unglaubliches. Ich fühle mich erfüllt, voller Liebe und glücklich. Und dann wird mir bewusst, das ist es! So einfach ist das. Und wenn ich noch einen Schritt weitergehe und mich frage, wofür ich eigentlich all die großen Dinge reißen möchte- dann komme ich vielleicht einen Schritt weiter. Große Dinge reißen macht mir auch viel Freude, doch wenn ich es nur noch tue, um zu gefallen, um positives Feedback zu bekommen, quasi vom Feedback abhängig bin- dann ist es doch ganz schöner Quatsch. Und diese Droge- also diese Anerkennung von außen, brauchen heute auffallend viele Menschen. Ich nehme mich davon nicht aus, doch ich versuche es zu verstehen und ein Bewusstsein dafür zu entwickeln.
Hui, das war lang- musste mal gesagt werden. Und ja- die kleinen Geschichten sind es, die uns am meisten und tiefsten berühren. Ich freue mich darauf:-))
Liebe Grüße von Mira aus dem Atelierberlin
Liebe Claudi, ich bin immer wieder geflasht von deinen Texten und dankbar für jedes Wort mit Inhalt!
Irgendwie beruhigt es mich zu wissen, dass auch dir solche Gedanken durch den Kopf gehen und man nicht allein auf weiter Flur ist! Ich glaube, dass wir einfach alle mehr versuchen müssen mit dem zufrieden zu sein, was wir leisten! Und sei es „nur“ die Kinder morgens mit einem Lächeln fertig für den Tag zu machen, obwohl einen selbst vielleicht nicht nach Lächeln zu Mute ist! Wir vergleichen uns alle viel zu viel und wollen mitziehen! Mir geht es auch ständig so! So richtig befreien kann ich mich davon auch nicht! Es gibt wahrscheinlich auch nicht die Lösung dafür, aber es hilft ungemein zu wissen, dass wir alle im selben Boot sitzen – sogar die „Reißer“ wie du! Ich denke immer, wie schaffst du das? Mama von 4 Kindern, Haushalt, Lehrerjob, Selbständigkeit, Paarbeziehung, Freundin etc!!!??? Und dann noch ein Kochbuch! Wahnsinn!
Danke, dass du deine Gedanken mit uns teilst! Fühl dich gedrückt! Liebe Grüße, Franzi
Guten Morgen liebe Claudi, du MEGA-Reißerin! Was für ein Text!
Ich schreibe erst heute, weil ich es gestern nicht geschafft habe. Und das, obwohl ich „nur“ 2 Jungs (und die sind schon 11 und 14 Jahre alt) habe und „nur“ selbstständig bin. Früher hätte mich das wahnsinnig gemacht, nicht alles geschafft zu haben. Heute ist es nicht mehr ganz so, ich versuche, alles viel gelassener zu nehmen. Und solch ein Text wie deiner hilft ungemein dabei! Er zeigt, wie wir eigentlich alle wissen müssten, dass es jeder Mutter mal so geht. Es gibt Reißer- und Chaostage und es tut gut, zwischendurch zu lesen, dass auch MEGA-Reißer ihr Chaos haben. Von daher danke dafür!
Ich freue mich auf weitere Texte!
Hab einen schönen Tag und liebe Grüße aus München!
Andrea
PS. Noch kurz zu deinem wunderschönen Kochbuch: ich hätte mir keinen anderen Titel vorstellen können für dein Buch. Mit euch verbinde ich einfach barfuß!!!! Ihr seid spitze und meine großen Jungs haben schon etliche Gerichte markiert, die ich nachkochen soll…?
Liebe Andrea, danke, danke für dein Feedback. Und wie wahr: ES GIBT REISSERTAGE. ES GIBT CHAOSTAGE. Und es gibt wohl die dazwischen.
Ganz viel Freude beim Kochen!
Alles Liebe,
Claudi
Liebe Claudi,
soviel Zeit wie du online verbringst, wirst du dich wohl ständig mit anderen Müttern, Frauen vergleichen. Und denken,… was reisse ich gleich noch an, bevor ich schlafen gehe? Da kommt man mit Imstagram ja gar nicht herum. Es gibt viele stille Mitleser Mamas hier, die kaum „geniale Projekte“ und Ideen verwirklichen, die einfach einen Job machen oder „nur“ Mami sind,… und das IST doch schon das grösste Projekt, einfach Mutter sein.
Dein Blog gilt für mich als Inspiration, aber mein Lebensfokus liegt woanders. Ich wünsche dir entspannte Sofa Stunden, und viel Freude. Vielleicht hilft es dir einen entspannten Abend ohne schlechtes Gewissen zu haben, wenn du ab 20Uhr den Internet Stecker ziehst? 🙂
Huhu, da sagst du was. Das ist wohl der Teufelskreis, wenn man mehr oder weniger sein Hobby zum Beruf macht.
Dann fällt mir das Abschalten wohl noch schwerer, als anderen. Das Netz ist für mich tatsächlich Freud und Leid, ich liebe es, ich hasse es. Beides.
Aber du hast Recht, am besten geht’s mir eigentlich, wenn ich mit eine bestimmte Zeit vornehme, mich beduseln, mitnehmen und unterhalten lasse.
In meinem Fall auch etliche Kommentare beantworte. Und mein Handy dann weit weg lege.
Danke fürs Erinnern!
Liebe Grüße,
Claudi
Liebe Claudi,
ich glaube, dass die vielen Blogs, Instagram, eben alles auf das wir heute so mal eben gucken können, unsere Sichtweise schnell verzerren kann.
Wir gucken viel mehr darauf “was machen andere”, “wie machen es andere” und vergessen darüber schnell, dass es auch nur EIN kleiner Auszug aus ihrem Leben, ihren Gedanken etc ist. Man gerät dann genau in die von Dir beschriebene Gedankenspirale und fühlt sich schlecht.
Ich habe vor zwei Jahren sehr bewusst eine Mutter-Kind-Kur beantragt, um mal für eine kurze Zeit (mit den Kindern) aus dem Alltagskarussel auszusteigen.
In Gesprächsrunden mit anderen Müttern ist mir damals klar geworden wie viel ich eigentlich im Alltag gewuppt bekomme, wie viel Freizeitprogramm wir als Familie haben und viel Kontakt ich zu Freunden habe.
Seitdem bin ich zwar noch genauso auf Blogs und Instagram unterwegs, aber nur noch genießend. Ich lese spannende Artikel, sehe tolle Bilder von Ausschnitten aus anderen Familienleben, Reisen etc.
Ich vergleiche aber nicht mehr. Ich lebe und genieße (mal mehr und mal weniger) mein Familienleben in allen Facetten. Dieses “bei-mir-Sein” hat meinen inneren Zwiespalt, was zu schaffen sein müsste, beendet.
Das klingt ganz wunderbar! Wirklich gut. Gab es etwas, was dich zu dieser Einsicht gebracht hat, ein Denkansatz, ein bestimmtes Zitat, irgendetwas greifbares?
Oder waren es bloß die Gespräche.
Toll, dass du dich seither wirklich nicht mehr von der Spirale mitdrehen lässt.
Liebe Grüße,
Claudi
Es waren tatsächlich einfach die Gespräche. Dazu kam natürlich, dass wir alle in der Zeit aus unserem Alltag raus waren, uns nur um uns und die mitgereisten Kinder gekümmert haben (die große Teile des Tages allerdings das Betreuungs- und Freizeitprogramm der Einrichtung genutzt haben). Da kommt man alleine dadurch mental schon echt zur Ruhe. Mit dem angebotenen Sport- und Gesundheitsprogramm und viel frischer Luft, war einfach bei mir die Ruhe da mal ganz sachlich zu reflektieren was ich im Alltag so wuppe.
Das klingt richtig gut. Was für ein Wahnsinns-Input aus so einer Kur!
Liebe Grüße
In einer Mutter- /Vater-Kind- Kur gibt es nämlich auch einen Handy- Kindergarten;) einfach mal ohne Internet (oder wenig) Handy ist dazu da, um tolle Wellen auf dem Meer zu fotografieren oder….VG
Und auch ich liebe Claudi habe das Gefühl, dass du dich viel zu viel mit anderen vergleichst, ich kenne keine Frau in meinem Umfeld die das so oft oder überhaupt tut! Und Männer haben diese Zweifel eh kaum;)
Liebe Claudi, wie machst du das nur? Kannst du in meinen Kopf schauen? Also du siehst, mir geht es oft ebenso. Und dann schaffe ich es „nicht mal“ eine Serie zu gucken oder endlich endlich mal wieder zu stricken. Dabei übersehe ich völlig was ich den Tag über geleistet habe und vergesse, dass auch meine Kraft irgendwann aufgebracht ist. Was mir (manchmal) hilft: mich mit all den tollen Frauen auszutauschen und festzustellen, dass die die gleichen Zweifel haben wie ich. Außerdem die Beschäftigung mit Selbstfürsorge und Achtsamkeit (um dann direkt wieder demotiviert zu sein weil ich keine 20 Minuten täglich zum meditieren habe ?). So irgendwie steuere ich ganz gut durch meine hohen Ansprüche an mich selbst und manchmal sind auch einfach die Hormone schuld (ja, an allem!).
Viele liebe Grüße, Mirka
Liebe Mirka, ich kenne ja nur meinen Kopf. Aber soll ich dir was sagen, es hilft mir so sehr zu hören, dass es vielen so geht.
Euch hoffentlich auch.
Beste Grüße,
Claudi
Danke für diesen Artikel. Er spricht mir aus der Seele. Ich habe erst vor kurzem ein neues Projekt gestartet und bin fast täglich so geflasht, was andere leisten. Wie oft sie posten, wie toll sie posten. Aber auch ich habe noch so viele Ideen und möchte alle sofort umsetzten. Geht natürlich nicht. Ich versuche durchzuatmen und einen Schritt nach dem anderen zu machen. Das gelingt mal besser und mal schlechter.
Gestern Abend habe ich mir “frei” genommen um in deinem Kochbuch zu lesen. Ich liebe es. Es berührt mich sehr. Herzlichen Glückwunsch, zu dieser tollen Arbeit!
Alles liebe
Katharina
Liebe Katharina, es ist wie bei allem immer ein Auf und Ab.
Das Allerverrückteste: Ich müsste ja eigentlich am besten Wissen, was es heißt, so viel zu reißen, so viel und so gut (manchmal) zu posten.
Aber ich vergesse es immer wieder wenn ich die hübschen Fotos sehe.
Zum Glück bringt mein Mann mich oft auf den Boden zurück, lacht dann und sagt: “Du weißt doch wie das ist.”
Alles geht einfach nicht – und schon gar nicht alles auf einmal.
Ich freu mich sehr, dass dich ausgerechnet mein Kochbuch runtergebracht hat.
Ganz viel Glück für dein Projekt!
Alles Liebe,
Claudi
Liebe Claudi,
Deine Zweifel-Artikel finde ich mit am Spannendsten auf Deinem Blog! Ich mag sehr, wie Du Dich im Zweifeln immer so zusammenreißt und Deine Beiträge mit einer optimistischen Aussicht enden lässt. Was ich bei dem Thema hilfreich finde, ist die dahinterstehende Psychologie zu verstehen, Stichwort “soziale Vergleichsprozesse”: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Theorie_des_sozialen_Vergleichs.
Sobald Zweifel, Neid oder andere blöde Gefühle aufkommen, etikettiere ich sie mit dem psychologischen Fachwort und gut ist.
Liebe Grüße
Vreni
Liebe Vreni, “optimistisches Zweifeln” als Zusammenfassung gefällt mir richtig gut! Danke dafür.
Und in den Artikel schaue ich gleich mal…
Liebe Grüße,
Claudi
Ich glaube die Quintessenz ist einfach: Ob man viel wuppt oder wenig, hängt immer von der Vergleichsgruppe ab. Ist also total relativ.
Mit wem man sich vergleicht, bestimmt man letztendlich selbst. Ein Schlüssel könnte darin liegen, darauf zu achten, dass man sich realistische Vergleichspersonen sucht (in Deinem Fall etwa Frauen mit nicht weniger als 2-3 Kindern und Social Media nur in Teilzeit).