Ich kenne kein Kind, das keine Tiere mag. Bei meinen Kindern sind sie täglich Thema. Sie wünschen sich eins (mal sehen…), sie besuchen die Tiere in der Nachbarschaft. Sie bauen Zoos, Weiden, Zauberwelten mit den Holztieren im Wohnzimmer. Jede kreischende Wildgans am Himmel über unserem Haus wird freudig begrüßt, jeder Regenwurm gefeiert. Tiere werden nie langweilig. Einer meiner Söhne ist die meiste Zeit ein Löwe…
Kinofilm, Mia und der weiße Löwe
Ich muss ihn im Nacken kraulen und Verständnis haben, dass er nicht mit aufräumen kann (höchstens Dinge, die man im Maul zurück an ihren Platz tragen kann). Wenn ich den Apfel falsch schneide, brummt er (manchmal brüllt er auch). Zum Glück kuschelt er gern, mein kleiner Löwe.

Beim größten Hinfallkummer hilft meinem Zweitjüngsten die Erinnerung an “sein” Pony. Mit Begeisterung erzählen meine Jungs immer noch von “unseren” Schmetterlingen. Durch das tote Nachbarkaninchen erfuhren sie zum ersten Mal, wie sich der Tod anfühlt. Und vorher die Liebe. Beim letzten Geburtstag bauten alle Kinder irgendwann zusammen eine Schneckenschule. Tiere sind so herrlich alterslos – und tollerweise geschlechtsneutral.

Leider ist mein kleiner Löwe noch ein wenig zu klein, für den wunderbaren Film, der ab 31. Januar 2019 ins Kino kommt. Aber mit meinem Großen werde ich hingehen und ihn mir noch einmal ansehen.

Im Film “Mia und der weisse Löwe” ist die zehnjährige Mia zunächst wenig begeistert, als ihre Familie von London nach Südafrika auswandert, weil ihr Vater dort eine Löwenzucht übernimmt. Mia vermisst den Trubel der Großstadt und noch mehr ihre Teenager-Freunde. Doch dann bringt ihr Vater eines Tages eins der seltenen weissen Löwenbabys mit, das auf der Farm geboren wurde. Erst lehnt Mia den Löwen ab, wie alles andere auch – dann erobert er doch ihr Herz. Die nächsten Jahre sind die beiden unzertrennlich. Doch aus dem kuscheligen Baby wird eine große Raubkatze. Als Mia Wind davon bekommt, dass ihr Vater den Löwen verkaufen will, beschließt sie, mit ihm zu fliehen, um ihn in ein Schutzreservat zu bringen…

Der Film ist ein wunderschön gefilmtes Familienabenteuer vor der prächtigen Kulisse Südafrikas, bei dem einem im Kinosessel selbst Ende Januar ganz wunderbar warm wird. Die Geschichte wurde über drei Jahre gedreht, man kann Mia, Löwe Charlie (der in Wirklichkeit Thor heißt) und seinen fünf Löwen-Geschwistern also quasi in Echtzeit beim Großwerden zugucken, was ich ganz besonders spannend finde und was den Film wunderbar authentisch macht.

Zudem wurde der Film von der deutschen Film- und Medienbewertung als “Besonders wertvoll” eingestuft, da er neben großen Gefühlen auch auf das Schicksal der seltenen, weissen Löwen aufmerksam machen möchte, die von manchen Menschen immer noch als Trophäe gejagt werden.

Gefilmt wurden alle Szenen übrigens in Zusammenarbeit mit Tierschutzreservaten und ganz ohne Spezialeffekte, der Hauptdarstellerin Daniah de Villiers stand über die gesamte Drehzeit der bekannte “Löwen-Flüsterer” Kevin Richardson zur Seite, der das Mädchen behutsam an das Tier heranführte und bei der Arbeit begleitete. Aus Sicherheitsgründen durften am Set außer Kevin Richardson nur zwei Personen direkt mit dem Löwen agieren: Mia und ihr Vater, gespielt von Langley Kirkwood. Bis Löwe Charlie eineinhalb war, durfte er wie ein Hund am Set herumtapsen, danach wurde im Käfig gearbeitet. Mit zwei Jahren kommen Löwen nämlich in die Pubertät – und verhalten sich manchmal auch so.

Ich finde “Mia und der Löwe” ist eine wunderschöne Gelegenheit, mit seinem eigenen Teenager oder Vorpubertier ins Gespräch zu kommen, über Themen wie Träume, Vertrauen und Liebe. Und außerdem natürlich einmal ganz entspannt und ohne jüngere Geschwister eine schöne Zeit zu verbringen. Freigegeben ist der Film ab sechs, ich finde ihn für meinen Achtjährigen sehr passend, kann mir aber auch gut vorstellen, dass sich auch Teenager gern von dem Film verzaubern lassen.

Was mich wirklich freut: Die sechs Löwendarsteller dürfen auch nach den Dreharbeiten zusammenbleiben, sie leben heute – in einer Art Löwen-WG – in einem von Kevin Richardsons betriebenen Wildreservat, das durch einen von der Produktion initiierten Fonds finanziert wird. Löwe Charlie wiegt heute 150 Kilo…!

Hier könnt ihr ein Malblatt zum Film herunterladen, hier ein Bilderrätsel, hier ein Fehler-Suchspiel und hier ein Wörterrätsel.

Ich habe mir für meinen Großen und mich außerdem ein kleines DIY zum Film ausgedacht, was sicher sogar bastelmüde Teenager begeistert: Ein gehämmertes Löwenbild.

Dafür braucht man: eine Holzplatte (aus der Restekiste im Baumarkt), Nägel, Hammer, Wolle. Die Vorlage für meinen weißen Löwen kannst du dir hier herunterladen, wenn du magst.

Und so wirds gemacht: Löwen-Vorlage ausdrucken und ausschneiden. Auf das Holz legen und auf alle Linien dicht an dicht Nägel einschlagen. Hinterher die Vorlage entfernen und mit der Wolle die Nägel umwickeln. Dabei mit Augen und Nase beginnen. Zum Schluss die Mähne wickeln. Enden gut verknoten. Fertig. Roaaar….
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Jetzt klappe ich das Laptop zu, kraule jemandem hier die blonde Mähne und versuche zu erklären, warum wir leider keinen kleinen Löwen adoptieren können…

PS. Copyright Foto 2, 3, 4: Studiocanal/ Mia und der weisse Löwe, Rest: Wasfürmich
Alles Liebe,

Claudi