“Was will die denn hier?”, rief mein großer Sohn und musterte mit hochgezogenen Augenbrauen die Gurke. “Die kommt mit in den Saft!”, meinte ich. “Aber nicht in meinen!”, brummte mein Sohn. “Aber in unseren…”, rief ich fröhlich. “Wollt ihr jetzt Säfte testen oder nicht?” Meine vier Söhne nickten. “Na dann!”, meinte ich und legte noch einen Salat neben die Gurke. “Stellt euch vor, die echten Profis werfen sogar Gras in ihre Säfte…!” Mein Großer warf mit Schwung seine Locken in den Nacken. “Ach komm, Mama, ne..!” “Doch echt..!”, meinte ich. Mein Zweitgrößter machte Würgegeräusche. Der Drittgrößte rief: “Soll ich schon mal Wiese pflücken…?” Unser kleiner Safttest hatte begonnen…
Jedes Mal, wenn wir in einem schönen Hotel einen Saft an der Saftbar selbst mixten, fragten die Jungs, wann wir einen Entsafter besorgen würden. Ich vertröstete sie jedes Mal auf später. Weil ich irgendwie dachte, zuhause mache ich das sowieso nicht. Und dass die Saftmaschinen für zuhause irgendwie alle klappern. Und dass sie hinterher total blöd sauber zu machen sind. Dann zog der Slow Juicer MJ-L700 von Panasonic hier ein. Er ist kein bisschen wackelig, sondern steht sicher, macht sich überraschend unscheinbar, kann quasi alles und kommt mit fast allem klar: Sogar Eis kann man damit machen. Ein äußerst angenehmer Mitbewohner also. Und ich witterte plötzlich eine echte Chance, auf angenehmen Weg lauter Vitamine in meine Jungs zu bekommen.
Aber erstmal zurück zum Test. Wir starteten auf Wunsch der Kinder mit einem Saft für Anfänger: Melone und Erdbeer, wunderhübsche Farbe und richtig süß. Ein Kind meinte nach dem Probieren (mit rosa Saftbart), dass es wie Zauberei sei, weil Melonensaft gar nicht wirklich schmecke wie echte Melone. Sehr gut, aber eben anders. Ich probierte auch – und fand, dass das stimmt. Erst mit einer Handvoll Crushed-Eis kam das Melonige zurück. Ein voller Erfolg also.
Der nächste Saft war der mit Gurke. Die Jungs grummelten leise, schnippelten dann aber begeistert mit. Außer Gurke kam nämlich noch ganz viel nach ihrem Geschmack rein: Äpfel, Ananas, Mango, Kiwi. “Nananas!”, rief mein Kleinster begeistert. “Nananas!” Er fand das Wort scheinbar schön. Und scheinbar hatte ich in den letzten Wochen viel zu selten Ananas gekauft. Unsere Küche duftete wie ein Saftladen. Alle murmelten zufrieden beim Schneiden. Es war zum Glück auch easy: Äpfel einfach achteln, Kiwis auch. Schale und kleine Kerne dürfen einfach mit rein. Nur große Steine wie vom Pfirsich könnten die Maschine kaputt machen…
“Ich drück drauf!”, rief mein Großer. Die Maschine brummte leise los. Viel leiser übrigens, als ich es mir vorgestellt habe (und es von anderen Entsaftern kenne). Während ich übrigens vorher noch die Beschreibung gelesen hatte, hatte mein Großer gleich losgelegt. Also auch echt kinderfreundlich, unser neuer Mitbewohner. Die Einfüllöffnung ist groß genug für von Kindern geschnittene Obststücke, aber lang genug, dass den kleinen Kinderhänden beim Nachwerfen nichts passieren kann. Super überlegt alles. Der Trester, also die ausgepressten Reste fallen links an der Seite in einen schmalen, durchsichtigen Behälter. Vorn fließt der Saft raus, in knallpink, quietschgrün oder sonnengelb, je nachdem. Ein kunterbunter Spaß.
Der Saft, der jetzt rauslief war knallgrün. “Uääääh”, raunten meine Jungs. Als ich den Saft auf ein paar Gläser verteilt hatte und wir gemeinsam probierten, ging eine Raunen durch die Runde. “Mmmmh!”, meinten alle. Und mein Großer: “Krass, die Gurke schmeckt man gar nicht.” Der Grüne hatte ratzfatz die Challengespitze erobert. Plötzlich waren meine Jungs mutiger geworden. Als ich in den nächsten Saft ein paar Salatblätter warf, sagte keiner mehr was. Der Salatblätter-Drink war vielleicht nicht ihr Favorit, aber sie fanden ihnen dennoch “okay”. Ein paar Blätter Spinat wurden dagegen als “spitze” empfunden. Ich finde es super als Resteverwertung.
Wir sprechen übrigens immer noch von Entsafter, auch wenn unser Gerät eigentlich ein Slow Juicer ist. Warum das besser ist? Weil Säfte aus einem Slow Juicer nicht nur optisch schöner aussehen, weil sie ihre Farbe behalten und weniger Schaum produzieren, auch die Nährstoffe bleiben darin besser enthalten. Im Gegensatz zu einem Zentrifugalentsafter braucht ein Slow Juicer nur etwa 40 bis 80 Umdrehungen pro Minute. Das merkt man beim Entsaften nicht, es geht dennoch irre schnell, hat aber den Vorteil, dass der frisch gepresste Saft weder durch Hitzeentwicklung noch durch verstärkte Oxidation in Form von Sauerstoffeinwirbelung während des Entsaftens an Nährstoffen einbüßt.
Obst, Gemüse und Blattgrün werden im ersten Schritt durch die Pressschnecke langsam zermalmt und anschließend gegen ein Sieb mit extremer Kraft ausgepresst. Der Saft tritt langsam in eine Saftkanne aus. Dass der Saft die Farbe behält liegt daran, dass er während des Entsaftens vor Oxidation geschützt ist. Sprich Apfelsaft wird auch nicht braun.
Der Slow Juicer MJ-L700 von Panasonic hat auf jeden Fall viel coole Drinks, viele Vitamine und ganz viel Spaß in unsere Familie gebracht. Er darf also gern bleiben. Er stört auch kein bisschen, so schlank und freundlich wie er jetzt bei uns in der Ecke vor der blauen Wand wohnt. Wir benutzen ihn immer am Wochenende und jetzt in den Ferien auch jeden Tag. Als nächstes wollen wir Frühstücksdrinks für die Schule ausprobieren. Ich hab gar nichts mehr dagegen. Außer motorisiertem Unterteil und Presschnecke wandert er nämlich auch noch quasi allein in die Geschirrspülmaschine.
Und hier noch die Rezepte für unsere zwei Saft-Favoriten
Melonen-Erdbeerdrink
eine Viertel Melone
eine Handvoll Erdbeeren
eine halbe Limette
Crushed Eis
Alle drei Obstsorten grob kleinschneiden und entsaften. Den Saft mit Eis genießen.
Vitamin-Knaller-Cocktail
150 Gramm Apfel
150 Gramm Ananas
100 Gramm Mango
100 Gramm Kiwi
150 Gramm Gurke
Alles grob zerkleinern und in den Entsafter werfen. Den quitschgrünen, sehr leckern Saft so schnell wie möglich trinken. Köstlich. Was alles drin steckt? Voilá:Vitam A, B2, B6, E, C, Folsäure, Calcium, Magnesium, Kalium, Mangan, Phosphor, Eisen, Zink, Biotin, Beta-Karotin, Niacin, Riboflavoin, Thiamin.
Seid ihr schon im Team selbstgemachter Saft?
Fotos: Louisa Schlepper
Liebe Grüße,
Wir nehmen immer frische Rote Beete und ein Stück Ingwer dazu. Wir entsaften seit bestimmt 5 Jahren am Wochenende und in den Ferien täglich und sind immer noch begeistert.
Wir haben einen Entsafter und lieben die Säfte. Aber in letzter Zeit habe ich immer ein schlechtes Gewissen wegen der eigentlich guten Obst – und Gemüsereste … wir haben keine Tiere, die wir damit füttern könnten.
Wir entsaften auch total gern. Ich finde es super praktisch für das ganze Sommerobst aus dem Garten, das hinterher zu Marmelade verkocht wird (Johannisbeeren, Brombeeren, Stachelbeeren). Damit geht es so viel schneller!
Entsaften geht übrigens auch im Winter. Unser Winterfavorit ist Orange-Mango-Möhren-Saft