Wir sprechen kaum darüber – über das Warten, das bange Hoffen und das Verzweifeln, wenn die erhoffte Schwangerschaft Monat für Monat ausbleibt. Über die unsichtbaren Verluste, die Fehlgeburten, die stillen Abschiede und die wiederkehrenden Zyklen, die uns mit einem Schmerz zurücklassen, den man kaum beschreiben kann…

Über die Momente, in denen man sich fragt, wie lange man es noch schaffen kann – gegen die Zeit, gegen die Enttäuschung und gegen das Gefühl, dem eigenen Körper nicht vertrauen zu können. All das ist Teil einer Reise, die wir oft im Verborgenen antreten.

Wenn ich heute als Mama eines Schulkindes auf meine eigene Geschichte zurückblicke, erscheint es fast surreal. Fast genauso lange, wie er jetzt alt ist, haben wir damals gebraucht, bis er endlich bei uns war. Diese Reise war nicht immer leicht und die Freude, die ich heute empfinde, war lange Zeit ungewiss. Doch jetzt, in diesem Moment, bin ich einfach nur dankbar, dass er da ist und wir als Familie wundervolle gemeinsame Erinnerungen schaffen können.

Was hinter dieser Momentaufnahme steht, ist eine persönliche Geschichte, die nicht jeder kennt.

Es war lange Zeit nicht klar, ob ich dieses Glück jemals erfahren würde. Ich habe sieben Jahre lang gehofft, schwanger zu werden – und zu bleiben. Ich habe unzählige Arzttermine wahrgenommen. Hormonbehandlungen, Inseminationen und alternative Therapien bestimmten meinen Alltag.

Trotz aller Bemühungen und einiger Schwangerschaften, die leider in Fehlgeburten endeten, blieb unser Wunschkind aus. Es war eine nicht enden wollende emotionale Achterbahnfahrt voller Hoffnungen und Enttäuschungen, Höhen und Tiefen.

Monat für Monat: Die stille Enttäuschung

In schmerzhafter Regelmäßigkeit war es da: das Gefühl der Enttäuschung. Mit jedem neuen Zyklus, der wieder mit der Periode endete, kam nicht nur die Trauer, sondern auch diese leise Stimme im Hinterkopf, die immer lauter fragte: Warum schaffe ich nicht, was bei anderen mühelos scheint?

Es fühlte sich an, als ob die Zeit gegen mich arbeitete. Mit jedem verstrichenen Monat wuchs die Sorge, die eigene Chance auf ein Kind zu verpassen. Der Druck wurde enorm, und die Angst, den Wettlauf gegen die Zeit zu verlieren, machte mir zu schaffen.

Die Einsamkeit des unerfüllten Kinderwunsches

Diese Last zu tragen, ist oft eine stille, einsame Erfahrung – besonders wenn um mich herum fast jede Frau schwanger zu sein schien. Die Scham und der innere Druck wuchsen, während ich mich fragte: Wie kann ich aus diesem Kreislauf aus Angst und Selbstzweifeln aussteigen und wieder Vertrauen in mich und meinen Körper finden?

Die zunehmende Ratlosigkeit meiner Kinderwunschärztin, die nach den immer gleichen Methoden arbeitete und schließlich mit ihrem Latein am Ende war, machte auch mich ratlos. Es war diese innere Stimme, die mir sagte, dass es so nicht weitergehen kann – mit den kräftezehrenden Behandlungszyklen, den Hormonspritzen, Sex nach Plan und der zermürbenden Warterei auf den erlösenden Anruf aus der Klinik.

Also hielt ich inne und fragte mich: Was brauche ICH wirklich?

Der Schritt zurück zu mir: Kontrolle loslassen und Vertrauen finden. Ich entschied, innerlich STOPP zu sagen – zu den erschöpfenden Therapiezyklen, dem Druck und dem Gefühl der Machtlosigkeit. Stattdessen schenkte ich mir die Ruhe und den Raum, mich wieder mit mir selbst zu verbinden und zu spüren, was mir fehlt und was mir gut tut.

Ich lernte, den Wunsch nach Kontrolle loszulassen und Vertrauen in meinen Körper zu finden. Was mir dabei half, war, meinen Körper besser kennenzulernen, und mir selbst die Nähe zu schenken, die ich immer auf ein Kind projiziert hatte. Ihn liebevoll anzunehmen, zu schätzen und zu nähren. Schritt für Schritt gelang es mir, den Drang nach Kontrolle in Vertrauen umzuwandeln.

Nach anstrengenden Jahren, in denen ich so viel versucht habe, erinnere ich mich gut an dieses neu gewonnene Gefühl von Freiheit, den Tag nicht mit Spritzen in meinen Bauch zu beginnen, ständige Ultraschalltermine und Inseminationen wahrzunehmen, furchtbar übel riechende und schmeckende Tees in mich hinein zu manövrieren und auf Vieles zu verzichten, was mir viel Freude bereitete.

Ein Leben im Hier und Jetzt – auch mit Kinderwunsch

Ich entschied mich, mein Leben wieder zu genießen, statt nur zu funktionieren. Ich begann, es wieder selbstbewusst und selbstwirksam zu gestalten, um auch in der Kinderwunschzeit erfüllt zu leben. Diese Reise führte mich zu einer Grenze in meinem Leben, von der ich vorher nichts wusste. Sie lehrte mich, den bis dato unerfüllten Kinderwunsch als Chance zu sehen – als Möglichkeit zur Selbstreflexion und Selbstfürsorge, um mein Bewusstsein dafür zu schärfen, was mein Körper und meine Seele wirklich brauchen.

Die Kinderwunschreise als Chance für persönliches Wachstum und vielleicht die Spannendste, die ich je erlebt habe. Das lange Warten war nicht mehr nur lästig, sondern auch ein Schlüssel, um radikal ehrlich mit mir selbst zu sein, meine Grenzen, Werte und Bedürfnisse zu erkennen und zu wahren.

Mich selbst besser zu verstehen und zu schätzen und eine besondere Nähe zu mir aufzubauen, eine tiefe Sehnsucht, die schon länger im Verborgenen lag. Und die, wie ich mit meinen persönlichen Coachings erarbeitet habe, unbewusste Ängste und behindernde Glaubenssätze vor dem Leben mit meinem Wunschkind schürte und sich mein Körper nicht auf eine stabile Schwangerschaft einstellen konnte.

Gemeinsam auf dem Weg vom Kinderwunsch zum Wunschkind

Jede zehnte Frau in Deutschland ist ungewollt kinderlos, doch kaum jemand spricht darüber. Viele Frauen durchlaufen diesen Weg stumm, fühlen sich allein, unzureichend und unter Druck. Sie leiden an Trauer, Scham und dem ständigen Gefühl des Versagens. Die ständigen Fragen aus dem Umfeld, wann es „endlich soweit ist“, machen die Situation oft noch schwerer.

Es ist eine belastende Zeit, in der jede Frau verdient, nicht nur medizinisch, sondern auch mental begleitet zu werden. Denn der seelische Druck, den der (bisher) unerfüllte Kinderwunsch mit sich bringt, ist enorm.

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Heute begleite ich selbst Frauen als Mentorin auf ihrem schwierigen Weg vom Kinderwunsch zum Wunschkind. Ich möchte sie emotional stärken, emotional und psychisch, und ihnen helfen, wieder Vertrauen in sich selbst zu finden und das Drucklevel zu senken. Denn während meiner Kinderwunschzeit fehlte mir ein Wohlfühlort, der über die Grenzen des Medizinischen hinausgeht. Im 1:1 Mentorings gebe ich meine erprobten Strategien weiter und supporte meine Kundinnen bei jedem Schritt, den sie gehen.

Mehr Infos findest du auf meiner Seite.

Maryen