Ich habe mich dieses Jahr oft gefühlt, wie in einem der Romane, die meine Kinder gern lesen: dunkler Wald, alte Mauern, Monster: Und ich als Hauptfigur – holterdipolter – mitten drin in dieser Welt, in der überall Gefahren warten. Ich stehe da, sehe die Angriffe auf mich zukommen und suche verzweifelt nach meinen magischen Fähigkeiten. Aber ich merke: Hilfe, ich habe gar keine…

Auch wenn es auf diesen Bildern nicht so aussieht, es war ein hartes Jahr für mich und für uns, beruflich und privat.

Wir haben unglaublich viel gearbeitet – und trotzdem buchten leider weniger Anzeigenkunden Werbeplätze. Wir lieferten jeden Werktag Content – und doch sanken die Reichweiten. Dazu Corona, Krieg und Umweltkatastrophen. Energie wird teurer, die Wirtschaft ist in der Krise – auch die Produktion meines neuen Kochbuchs wurde viel, viel teurer als gedacht. Immer und immer wieder noch eine Steuerabbuchung. Der Druck war enorm, wir haben unsere Selbstständigkeiten noch nie so belastend wahrgenommen, wie in diesem Jahr.

Dazu kommt: Wir arbeiten inzwischen im Team, was die Qualität des Mediums WAS FÜR MICH mit Blogmagazin, Newsletter, Shop, Instagramaccount und Pinterestauftritt enorm steigert. Was aber noch mehr Verantwortung und Kosten mit sich bringt. Mir hat die Tatsache, dass es ganz allein mein Gesicht ist, dass all das über Instagram finanziert, weil alles andere für Werbekunden in diesem Jahr kaum relevant war, viel Druck gemacht.

Bei uns gibt es im Familienkreis gleich mehrere Krankheiten, die mir tagsüber die Luft nehmen und mich nachts nicht schlafen lassen. Das eigene Altern fühlt sich auch seltsam an, die Langzeitbeziehung will gepflegt werden, aber es fehlt die Zeit dafür. Und das Großwerden der Kinder ist zumindest ungewohnt. Es war einfach alles ganz schön viel in diesem Jahr.

Zum Glück gab es auch Highlights: Unsere Urlaube zum Beispiel. Die schönsten Erinnerungen in diesem Jahr habe ich an Stunden am Wasser: im Frühling mit Freunden in Schweden, in Dahme am Ostseestrand, im Sommer auf Sardinien und im Herbst auf den traumhaften Seychellen. Diese Reisen haben mir Kraft gegeben und ich bin froh, dass wir sie gemacht haben. (Auch wenn wir mehrmals kurz davor waren, sie auf finanziellen Gründen und/oder zu viel Arbeit zu canceln).

Noch was Tolles: Ich habe tatsächlich einen Vertrag für meinen Roman für Erwachsene unterschrieben. Das war neben der Kinderbuchreihe auch noch ein riesengroßer Traum von mir. Ich werde ihn Anfang 23 zu Ende schreiben und im Sommer 24 wird er dann – voraussichtlich – erscheinen. Wahnsinnig aufregend alles. Ich bin sehr, sehr gespannt auf 2023, und hoffe, dass es ein wenig smoother flutschen wird.

Diese magischen Fähigkeiten hätte ich dieses Jahr gern gehabt

Mich verwandeln: Am liebsten in einen sehr strukturierten, sehr geduldigen Menschen, der lächelnd eins nach dem anderen macht und nicht alle fünf Minuten wie automatisiert auf sein Handy guckt, obwohl ich doch weiß, dass es mich noch wahnsinniger macht.

In die Zukunft blicken: Es wäre so schön, wenn ich schon mal vorblättern könnte ins nächste Jahr, oder übernächste, wie in einem Buch, und dort lesen könnte, dass sich alles schon irgendwie zusammenruckelt und dass wir alle noch leben, was immer die Hauptsache ist. Das wäre eine große Erleichterung.

Gesund hexen: Es ist nicht einfach zu begreifen, dass es für einige Dinge einfach keine Heilung gibt. Und man bloß abwarten und sein Bestes geben kann.

Zeit anhalten: Manchmal möchte ich meinen kleinen Sohn festhalten, also nicht ihn, sondern sein Alter. Fünf ist so toll, ein letztes bisschen kleines Kind in unserem Haus. Mit knautschigen Fäusten und Knuddelgesicht und leuchtenden Augen, wenn sein Wichtel über Nacht da gewesen ist. Er dagegen möchte gerade wahnsinnig schnell groß werden. Und ja, so wie ich mich manchmal nach meinen Babys zurücksehne, sehne ich mich nach ganz viel Zeit für mich. Also drücke ich ihn noch mal schnell und freue mich dann über alles, was er Neues lernt.

Mich unsichtbar machen. Wenn es Ärger mit der Schule gibt, wenn Kunden nicht zufrieden sind, wenn ich mal wieder einen Fehler mache, wenn eine neue Falte auftaucht, wenn der Flur aussieht, wie der Gepäckraum eines Großraumflugzeugs, und wenn einfach mal wieder alles zu viel ist: Knopf drücken und weg wäre schon schön.

Haus sauber zaubern. Niemals zuvor hat mich der Haushalt so sehr genervt wie in diesem Jahr. Schrecklich, wie viel Zeit das kostet. Und was man in dieser Zeit alles Tolles, Kreatives, Weltbewegendes machen könnte! Wie verdammt flüchtig Sauberkeit und Ordnung sind. Puh…

Glitzer schmeißen. Irgendwo einen Tüte horten und wenn es hart kommt, Funkeln werfen können, das wär’s. Vielleicht sind Glitzerteile dieses Jahr so in, weil es vielen von euch genauso ging? Weil wir alle nach zwei anstrengenden Corona-Jahren voll auf 22 gesetzt hatten, es aber dann ganz schön dicke kam. Ich werde zum Ende des Jahres auf jeden Fall jede Menge Glitzer tragen – auch, um damit ein funkelndes 23 einzuläuten.

Das hier ist mein letzter Artikel für eine ganze Weile. WAS FÜR MICH verabschiedet sich in die traditionelle Winterpause. Ich wünsche dir ein wunderschönes Weihnachtsfest, einen guten Rutsch und einen entspannten und erfrischten Start ins neue Jahr. Danke, dass du da bist! Danke für eure ganzen Klick, Kommentare und Käufe bei uns im Shop! Wir lesen uns hier Ende Februar/Anfang März wieder – und ich freue mich jetzt schon wieder drauf. Wie eine liebe Leserin schrieb: Es wird sich anfühlen, als wäre eine gute Freundin zurückgekehrt.

Ganz wichtig: Unser Shop bleibt geöffnet und – Überraschung! – wir planen ab Mitte Januar dort immer mal wieder kleine, sehr besondere Kollektionen. Schaut also immer mal vorbei, damit ihr nichts verpasst. Ich freue mich sehr. Auch auf Instagram werde ich mich immer wieder melden.

Wenn du magst, stöbere so lange in unseren alten Artikeln, es gibt so viel zu lesen!

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Fotos: Ilona Habben

Macht’s gut, bis März und alles Liebe,

Claudi