Sie kennen sich ewig, die Freundinnen am Tisch beim Italiener. Vor ihnen halbleere Pastateller, halbleere Gläser mit Lippenstiftrand. In der Luft Halbzeitpanik. Alle sind sie über vierzig. Nach Kinderwunsch, schlaflosen Nächten und Schulwahl reden sie heute über Besenreißer und Botox. „Da ist noch was…“, stöhnt die eine. Sie presst die Lippen aufeinander, nestelt am Shirtausschnitt. „Verdammte Scheiße, ich hab überhaupt keine Lust mehr…“ Weiterlesen
Kinder stecken dauernd in irgendeiner Phase: Wickelphase, Wackelzahnpubertätsphase, irgendwas-ist-immer-Phase. Und wir Eltern leben und erziehen mehr oder minder munter drumherum: Stellen uns laufend auf neue Fähigkeiten, Gewohnheiten, Macken ein, nehmen Vandalismus und spontanen Veganismus in Kauf. Der Konsens scheint: Phasen sind ganz klar Kinderdomäne. Absolut nicht! Wir Eltern sind ja keine statischen Persönlichkeiten, die seit Anbeginn der Elternschaft immer gleich lieben, leben, leiten. Ich zumindest stecke gerade knietief in meiner reifen Trotzphase – und darauf müssen sich jetzt zur Abwechslung mal meine Kinder einstellen… Weiterlesen
Das böse W-Wort – und wie wir die Wechseljahre rocken können
“Mama, warum hast du eigentlich so schön weiche Haut an den Armen?” Kinder-Komplimente sind oft unbeabsichtigt stachelig. Denn was meine Tochter beim abendlichen Kuscheln eigentlich feststellte: Dass meine Haut nicht mehr so straff ist wie ihre. Nicht, dass sie mir etwas Neues erzählen würde: Ich muss mich nur in der H&M-Umkleide vor die fies ausgeleuchteten Spiegel stellen, um zu sehen, dass mein Körper mit Mitte 40 ein anderer ist. Und wenn ich ehrlich bin, nicht nur äußerlich … Weiterlesen
Knackige 45: Von zweischneidigen Komplimenten und dem Unsichtbarsein
Kürzlich bekam ich ein Kompliment, das noch vor zwei, drei Jahren keines für mich gewesen wäre: Ich war auf dem Flohmarkt am Stand einer vielleicht Anfang 20-Jährigen, weil ich mich in eine kurze rosa Shorts schockverliebt hatte. Als ich sie anprobierte, sinnierte ich mit einer Freundin, ob ich so etwas Knappes überhaupt noch tragen könnte. Darauf die Verkäuferin: “Also, wenn ich in Ihrem Alter noch so eine Figur hätte – ich würd’s tun…” Weiterlesen
Der Gedanke kam öfter in letzter Zeit. Wenn ich meine Runde laufe und mein Kopf an mein neues Buchprojekt denkt, statt an Stillprobleme. Wenn ich kein schlechtes Gewissen habe, weil ich vergessen habe mit meinem Sohn für die Mathearbeit zu lernen, weil es nämlich seine Arbeit ist. Wenn ich überlege, worauf ich mal wieder Hunger hätte, statt daran, was man gut matschen kann. „Hi!“, denke ich dann, so als würde ich mich seit langer, langer Zeit endlich mal wieder sehen… Weiterlesen
Nicht nur der Hormonhaushalt gerät irgendwann in Wallung, wenn man die 40 hinter sich gelassen hat. Auch die Gefühle wirbeln ziemlich durcheinander. Und wenn sich die steife Brise wieder gelegt hat, ist alles erst ein wenig chaotisch – aber nicht unbedingt unangenehm. Manches Gefühl ist einfach davongetrudelt, andere hat uns der emotionale “wind of change” frisch vor die Füße gefegt. Ich muss sagen: Es fühlt sich wie ein kleiner Neuanfang an. Aufregend, ungewohnt, manchmal auch ein wenig wehmütig. Aber meistens ziemlich gut… Weiterlesen
Am Wochenende saß ich bei meiner Freundin auf dem Sofa und wir redeten über das Leben. Genauer gesagt, über unser unfittes Leben. Wir gestanden endlich, wie langweilig Joggen nach all den durchjoggten Jahren war und wie viel weniger wir uns aufraffen können. Nicht mal jetzt, mit kurzen Kleidchen in Reichweite. Und ja, wir bedauerten gemeinsam, dass Sport unsere Körper einfach nicht mehr so einfach formt wie früher. Wir finden, dass er daher heute umso mehr Spaß machen muss. Dann erzählte mir meine Freundin von ihrem neuen Familiensport… Weiterlesen