Altern ist ja so eine Sache: Niemand findet das richtig geil – aber jung sterben will auch keiner. Also rufen wir “50 ist das neue 40!” aus und tun eine ganze Menge, um unser biologisches Alter ordentlich zu drücken. Und ich meine jetzt gar nicht den sneakerlastigen Anti-Beige-Style, den wir kultiviert haben, um nicht irgendwann wie unsere eigenen (Groß-)Mütter rumzurennen. Auch nicht die Botox-Dosis, die ja bei vielen fast schon zum guten Ton gehört. Nein, ich meine eher all diese Longevity-Anstrengungen, die plötzlich so en vogue sind… Weiterlesen
Als meine biologische Uhr tickte, sah ich überall nur Schwangere. Seitdem ich Mitte 40 bin, seh’ ich überall nur Falten. Die Phase beeinflusst die Perspektive, da scheint was dran zu sein. Nicht nur, dass mich im Spiegel dauernd mein alterndes Ich mit hängenden Lidern anblinzelt. Auch sonst scheint jeder Satz, den mittelalte Menschen über ihren Verfall von sich geben, gerade zwingend bei mir zu landen. Am meisten hängen geblieben ist gerade der aus Suse Kaloffs Sonntagskolumne: “Dieses Gesicht heute ist das jüngste, das du jemals haben wirst!“ Und irgendwie scheint er mir ein Gamechanger in Sachen entspannt altern… Weiterlesen
Sag doch mal Claudi, schreibt mir eine Leserin, wie schaffst du das bloß, so positiv mit dem Thema Altern umzugehen. Ich presse meine Lippen aufeinander. „Ich schaff es nicht”, tippe ich als Antwort. “Ich gebe bloß täglich mein Bestes, es zu versuchen.“ Weil ich es so gern positiv sehen möchte. Weil doch alles andere Lebenszeitverschwendung wäre… Weiterlesen
Ganz ehrlich: Früher hätte ich in einem Müllsack noch blendend ausgesehen. Natürlich komplett ungeschminkt nach nur vier Stunden Schlaf und durchfeierter Nacht. Irgendwie seltsam, dass mir damals nicht mal bewusst war, wie viel Jugend verzeiht. Und dennoch im Brustton der Überzeugung die “Äußerlichkeiten sind doch völlig egal”-Binse vor mir hergetragen habe. Ist eben leichter, wenn man gerade im Frühling seines Lebens steht. Jetzt mit Mitte 40 weht jedenfalls ein anderer Wind – und plötzlich kümmert mich mein Äußeres ungemein… Weiterlesen
Manchmal komme ich meinem Altern nicht so richtig hinterher. Da denke ich bester Dinge: Ü40 und gut in Schuss. Und im Spiegel sehe ich plötzlich diese Knitter-Frau nahe der 50. Ich glaube, das ist die Krux am Älterwerden: Innen und Außen passen nicht mehr so richtig zusammen, sind verschoben wie tektonische Platten. In Gedanken bin ich optisch meinem 35-jährigen Ich viel näher als meinem kommenden Lebensjahrzehnt. An guten Tagen mag das vielleicht hinhauen – aber oft erschrecke ich mich eher vor der älteren Frau, die ich jetzt offenbar bin – und auch wieder nicht… Weiterlesen
Wenn Eltern älter werden: Wer kümmert sich, wenn sie es nicht mehr können…?
Als wir vor drei Jahren unser Haus bauten, fragten wir meinen Vater, ob wir ein Zimmer für ihn einplanen sollten. Für irgendwann, wenn er mal nicht mehr so kann, wie er will. Für den Fall, dass er irgendwann Hilfe braucht. Für den Fall, dass er Pflege braucht. Allein das Wort auszusprechen war seltsam. Und die Gedanken dazu noch schräger – für mich UND für ihn. Wer stellt sich schon gern vor, dass die eigenen Eltern, diese Felsen in der Brandung des Lebens, irgendwann bettlägerig sein könnten? Und wer malt sich schon gern den Ausklang des eigenen Lebens aus…? Weiterlesen
Knackige 45: Von zweischneidigen Komplimenten und dem Unsichtbarsein
Kürzlich bekam ich ein Kompliment, das noch vor zwei, drei Jahren keines für mich gewesen wäre: Ich war auf dem Flohmarkt am Stand einer vielleicht Anfang 20-Jährigen, weil ich mich in eine kurze rosa Shorts schockverliebt hatte. Als ich sie anprobierte, sinnierte ich mit einer Freundin, ob ich so etwas Knappes überhaupt noch tragen könnte. Darauf die Verkäuferin: “Also, wenn ich in Ihrem Alter noch so eine Figur hätte – ich würd’s tun…” Weiterlesen