Diesen Text habe ich im Auto geschrieben. Auf der Fahrt von der südlichen Toskana weiter in den Süden. Ich habe oft mein Büro auf dem Beifahrersitz: Laptop auf dem Schoß, To-Go-Becher links und La Dolce Landschaft rechts vor dem heruntergekurbelten Fenster. Die meisten meiner Wasfürmich-Artikel habe ich in den letzten zwei Wochen genau hier getextet. Ich langweile mich nie auf unseren langen Fahrten. Unsere Kinder zum Glück meistens auch nicht, weil wir uns wieder ein paar neue Tricks gegen Rückbank-Maulerei überlegt haben…
Reisetipps, Reisen mit Kindern, Tipps für lamge Autofahrten
1. Lachen, lachen: Dieses Spiel spielen mein Großer Sohn und ich gern – und unterhalten damit locker das ganze Auto. Mit Dialogen wie: “Fährst du Skateboard?” “Nur in der Badewanne!” Noch lustiger wird es, wenn wir uns eigene Fragen und Antworten dazu ausdenken.

2. Reise in die Musik-Vergangenheit: Unsere Kinder lieben es, wenn André und ich Lieder anstellen und dazu Geschichten von früher erzählen. Das kommt dann zum Beispiel das Lied, zu dem wir uns das erste Mal geküsst haben. Das liebste Lied von Papas allererster CD. Oder Mamas Aerobic-Gruppen-Hit. Führt bei uns immer zu den spannendsten Gesprächen.

3. Ein lustiges und hübsches (!) Labyrinth Spiel, was besonders meinem Vierjährigem Spaß macht. Und es können tollerweise keine Einzelteile im Schuh-Sonnenhut-Süßigkeitenpapier-und Sandhaufen-Chaos verloren gehen.
Schwups Bilderbücher, Schwups fährt in die Ferien
4. Klar ist mein Bilderbuch “Schwups fährt in die Ferien” immer dabei. Es hat genau die richtige Länge (und gute Schriftgröße), dass ich es während der Fahrt vorlesen kann ohne das mit schlecht wird. Die Kinder lachen laut, wenn Schwups immer wieder fragt: “Wann sind wir endlich da…?” (Und fragen dafür selbst nicht). Die beiden Großen haben sich noch ein lustiges Pantomimenspiel dazu ausgedacht, was bei uns gerade ein riesengroßer Spaß ist.

Dabei lese ich vor und wir verabreden vorher Bewegungen für bestimmte Wörter im Buch: Zum Beispiel machen wir beim Wort Schwups mit jeweils mit Zeige- und Mittelfinger wackelnde Schweineohren und halten sie uns an den Kopf. Bei Meer machen wir mit der Hand Wellenbewegungen, bei Rocko klopfen wir uns mit flachen Händen auf die Brust und bei Ferkel grunzen wir. Den Ferien-Schwups und die drei anderen Bände findet ihr bei uns im Wasfürmich-Shop!

5. Gern mögen meine Kinder Bücher mit Aufklebern zum Selbstgestalten. Ich kaufe sie meist bereits irgendwann im Frühling beim Discounter. Besonders schön finde ich diesen Sticker Weltatlas (Amazon-Partnerlink).

6. Wer sieht es als erster? Wir bestimmen ein Fahrzeug, dass wir alle suchen; ein Wohnmobil vielleicht, ein blaues Auto, ein Auto mit Boot hinten drauf. Wer es als erstes sieht, bekommt einen Punkt.
Reisen mit Kindern, Tipps gegen Langeweile
7. Erstes Englisch lernen. Bevor ihr jetzt denkt: “Oh Gott, diese Lehrer…” Meine Jungs haben tatsächlich unheimlich viel Spaß daran, während der Fahrt einzelne englische Wörter zu lernen. Auto zum Beispiel. Haus – oder Wolke. Oder auch die Farben. Das Gute: Weil wir sooo lange unterwegs sind und diese Dinge immer und immer wieder sehen, merken sie sich die Wörter tatsächlich. Das macht sie total Stolz.

8. So eine verdammte Kinderzeitschrift mit Plastikkram dran. Einmal im Jahr – für unsere große Sommerreise – dürfen sich meine Kinder jeder so eine aussuchen.

9. Süßigkeiten. Es gibt reichlich. Und es gibt sogar noch ein Eis zwischendurch. Und Kekse. Reisetage sind Ja-Sag-Tage. Da freuen sich unsere Kinder inzwischen richtig drauf.

10. Nicht durchdrehen. Klar ist auch mal schlechte Laune im Auto. Klar hat auch einer mal keine Lust mehr. Manchmal auch keiner mehr. Manchmal schreit auch mal einer. Manchmal alle. Dann halten wir eben kurz an. Manchmal ist es aber auch schon wieder vorbei, wenn das Parkplatzschild auftaucht. Ich erinnere mich dann dran, dass Kinder zuhause ja auch mal motzen, weinen, brüllen. Und im Auto sind wir sogar beide da. Zum Trösten, Reden, Zuhören. Darf man nicht vergessen, finde ich.
Tipps für lange Autofahrten
11. Mein Großer mag diese Kritzel-Minis.

12. Die Kleineren die klassische Zaubertafel.

13. Meine Sommerreise-Playlist. Das Schönste an so einer Playlist: dass man sie hinterher immer wieder hören kann. Und sich auf dem Weg zum Tennistraining im Nachbardorf fühlt, wie auf dem Weg zum Strand auf der Zypressenallee. Aber erstmal hören wir sie noch ein bisschen unterwegs, irgendwo zwischen Marmormauern, Dünendickicht und Rastplatzrändern…

PS. Noch mehr Tipps für lange Autofahrten.

Alles Liebe,

Claudi