Der Moment, in dem mir so richtig, richtig klar wurde, wie toll so ein Familienhotel wirklich ist, war am zweiten Abend. Wir saßen beim Essen an unserem Tisch, Gang zwei von köstlichen drei war bereits serviert, die größeren Kinder tanzten nebenan in der Kinderbetreuung, Bo saß neben mir auf der Bank und versuchte mein Baguette zu mopsen. Bisher hatten wir unsere Tischnachbarn rechts bloß freundlich gegrüßt, mit denen von links ein paar Sätze gewechselt und mit denen von gegenüber ein paar Lächeln hin und her geworfen. Aber dann…
Skifahren mir Kindern, schönes Familienhotel Österreich, Wildkogel,
… stürmte unser Zweitkleinster in den leisen Speisesaal, wollte uns etwas fragen, stieß sich am Kopf den Tisch, kreischte schrill auf und startete ein lautstarkes Gebrüll. André pustete, stand auf um ein Kühlkissen zu holen, war gerade aus dem Raum, die Geschreiwolke noch gut zu hören, da knallte der Kleinste mit dem Kopf gegen den Tisch, ein RIESENRUMMS, irre lautes Geschrei. Ich schaute auf, mit angespannter Stirn und pochen hinter den Schläfen – und alle anderen Eltern im Raum schauten zu mir herüber.

Sie lächelten ein verschwörerisches “Wir-sind-viele”-Lächeln. Nickten ein “Es-ist-doch-überall-dasselbe”-Nicken. Ich pustete, lächelte – und fühlte mich unglaublich verstanden. Es pochte nix mehr. Man sagt, es braucht ein Dorf um Kinder groß zu ziehen. Ein tolles Hotel voll kinderlieber Leute geht auch.

Apropos Kinder. Wenn man über die Hotels der Familotel-Gruppe schreibt, kann man prima Steigerungsformen üben: kinderlieb, kinderlieber, am kinderliebsten. Gibt es das Wort? Vor Ort möchte man es erfinden. Sehr passend finde ich ja auch den Slogan der Hotelgruppe: “Urlaub auf familisch” – die Wortschöpfung könnte glatt von mir sein. Übrigens, meint “am kinderliebsten” eigentlich “am kinderfreundlichsten”, oder doch “den Kindern am liebsten”.

Ist egal – weil beides passt. Ich habe selten netteres Personal erlebt (von der Putzhilfe bis zum Senior-Hotelchef) und ich könnte wetten, unsere Kinder wollen eigentlich nie wieder woanders hin. Ich hätte nicht viel dagegen, in der Habachklause sind alle nämlich auch mamaliebst.

(Solche wirren Sprachforschergedanken habe ich übrigens, wenn ich ausnahmsweise mal allein im Spa-Bereich liege, mit Blick auf Berge und Schnee, mit einem Buch auf dem Schoß und der Aussicht auf Nichtstun. Mit der Freude darauf, nach der Zeit für mich die Kinder wieder so richtig zu genießen. Und mit Vorfreude auf das allerleckerste Abendessen. In solchen Momenten tippe ich solche Sätze in die Notizfunktion meines Handys.)

Skiferien mit Kindern,

Das Besondere an einem Kinderhotel ist – ich kann es nicht anders sagen – dass es Urlaub für alle ist. Nicht bloß Alltag an einem anderen Ort. Bitte nicht falsch verstehen, auch wir machen oft Urlaub im Ferienhaus, ich liebe auch diese Art des Ferienmachens. Ich liebe es oft sogar, im Urlaub selbst zu kochen. Trotzdem tun so ein paar Tage Verwöhnmodus für alle irre gut. Zum Akkus aufladen. In der Habachklause geht das fix. Man steckt quasi direkt in der Energiequelle.




Bloß einen Fehler darf man nicht machen. Nämlich hektisch werden, weil man all das Tolle machen möchte. Weil es in der Habachklause so viel Schönes gibt. Nachdem wir diesen Drang überwunden hatten, war es einfach bloß schön. Der wahre Luxus war nämlich das: morgens im hübschen Apartment aufwachen, Holz schnuppern und die Berge sehen. Die Balkontür öffnen und einen eisgekühlten Bergluftshot einatmen. Dann entspannt zum Frühstück gehen, die Kinder laufen problemlos vor.


Nach Herzenslust frühstücken, ganz gemütlich, immer am selben Tisch. Mir vielleicht ein Glas Sekt aus dem Kübel am Buffet gönnen. Vom netten Juniorchef persönlich ein Rührei braten lassen. Mit den anderen Eltern klönen – oder auch nicht. Den Vierjährigen durch den Skikeller einmal raus zum Mini-Hang vor dem Hotel begleiten, wo der Skikurs stattfindet. Wieder reingehen, noch einen Kaffee in der Lounge trinken, auf dem Sofa mit der kuscheligen Felldecke und den sonnenwarmen Lichtflecken. Den Kleinsten herumflitzen lassen, oder ihm ein Buch aus der Bücherecke vorlesen – und ihn vielleicht für zwei Stunden unten im gemütlichen Babyclub abgeben und in die Sauna gehen. Später den Kleinen draußen einsammeln – gemeinsam etwas essen, jetzt, oder später, oder noch später – es ist immer etwas Leckeres da.

Mit den beiden Kleinen zu den Tieren gehen, oder den Vierjährigen in den Kinderclub bringen, weil dort “Paw Patrol-Tag” ist und er sich schon seit morgens aufs Masken basteln und Hundekekse backen freut. Es genießen, mit dem Allerkleinsten allein zu den Tieren zu gehen, mal ganz entspannt Zeit nur für ihn zu haben.Habachklause




André ist mit den beiden Großen jeden Vormittag zu den Pisten gefahren, jeweils eine kurze Autofahrt vom Hotel entfernt. Mittags kamen sie wieder, müde und glücklich – und wir aßen zusammen. Wie absolut entspannend es ist, wenn immer etwas zu essen da ist. Dann ging es für mich rauf auf die Ski und raus auf den hoteleigenen Übungshügel – die perfekte Hanglage für Anfänger. Ich kurvte und stöhnte und jaulte und jauchzte – während meine Jungs mit ihren neuen Freunden auf Schlitten an mir vorbei sausten (und ein paar Mal anhielten, um mir aufzuhelfen, wenn ich wie ein Käfer da lag und nicht vor und nicht zurück kam).


Hinterher dem Vierjährigen beim Ponyreiten zuschauen und vielleicht eine Schneeballschlacht machen. Ins Hotel kommen, und überall freundlich begrüßt werden. Fix die Badesachen anziehen und im Bademantel mit dem Fahrstuhl direkt ins Schwimmbad fahren. Im warmen Wasser dümpeln und den Kleinen beim Planschen zusehen. Hinterher kurz rauf aufs Zimmer, ein bisschen schick machen und zum Abendessen gehen. Mit den Kindern Essen aussuchen, vielleicht schon mal selbst einen leckeren Salat vom Buffet holen und ihn mit ihnen zusammen essen.

Den Kindern erlauben, mit ihren neuen Freunden in den Kinderclub zu Disko oder Zaubershow zu gehen – oder ins Tobe-Land in den Keller. Gang eins ordern, Andrés Hand drücken. Noch breiter Grinsen als Happy, das Familotel-Maskottchen, das ab und zu abends mit den Kindern eine kleine Parade durch den Essraum macht. Sich nach dem Essen in der Lounge zu einer Runde Obstgarten von den Kindern überreden lassen. Ganz zum Schluss mit den liebsten der “Wir-sind-viele”-Lächler und “Es-ist-doch-überall-dasselbe”-Zunicker ein Glas Wein trinken.

Auf keinen Fall verpassen im Hotel:
– das Knödelbuffet (wahh, so gut!)
– einen Spaziergang am wilden Bach hinterm Haus
– die Fackelwanderung zum Wunschbaum am Donnerstag Abend


Ausflugstipps für Wildkogel:
– Der Wildkogel macht seinem Namen alle Ehre: Dort oben auf knapp 2200 Metern gibt es kein Grün mehr, keine Tanne, wo man hinblickt bloß Eis und Schnee. Meist pustet ein wilder Wind – aber man hat einen atemberaubenden Blick über das Tal und die Gipfel rundherum. Begleitende Kleinkinder (und frierende Mamas) wärmen sich in der Hütte auf – möchten aber höchst wahrscheinlich nicht einen ganzen Vormittag oben verbringen.

Ich bin mit meinen beiden früher hinunter gegondelt und wir haben den Rest des Vormittags auf dem Spielplatz bei der Hütte unten im Tal verbracht. Die nächsten Tage bin ich vormittags mit den beiden Kleinen einfach im Hotel geblieben. Das war herrlich entspannt.

– Da wir an diesem Ort keinen Skikurs gebucht hatten, sind die beiden Großen vormittags mit André die Pisten hinuntergedüst. Ganz toll fanden die drei die Salzburg Super Ski Card, weil man dank des Tickets in 23 (!) Skigebieten fahren kann und so jeden Tag neue Pisten entdecken kann. Fanden sie absolut aufregend und so besonders!

Nach Kitzbühl kommt man zum Beispiel von Mittersill auf Skiern über die Pisten, oder fährt in 45 Minuten mit dem Auto vom Hotel dorthin. Kitzbühl fand meiner Großer ganz besonders schön: “Da waren überall Tannen, Mama, das sah aus wie im Märchen.”

Wer Schneeketten hat, packt für diese Ausflüge besser welche ein. André und die Jungs mussten auf einem ihrer Ausflüge extra welche kaufen.

Sonst noch:
– In der Habachklause gibt es hübsche Apartments im Haupthaus und im neuen Bauernhaus – auch für große Familien. Gern einfach anrufen unter 0043-6566-73900 und sich beraten lassen.
– Im Schuppen gibt es diverse Rodel, Schlitten, Kinderkarren und Bollerwagen zum Ausleihen, man muss also nichts einpacken und kann sich einmal durchs volle Programm ausprobieren. Was für ein Spaß!
– Es gibt einen Baby- und Kinderclub mit spannenden Angeboten, in denen die Kinder liebevoll betreut werden. Beide Clubs sind in der Woche von 9.30 Uhr bis 20 Uhr und am Wochenende von 13 bis 20 Uhr geöffnet. Highlight für meine Kinder: Die Märchen-Kutschfahrt (ohne Eltern), die Glitzer-Tattoos und die Paw-Patrol-Schatzsuche.

– Reitstunden, Kutschfahrten, einen Zauberkurs (!) und einen Schwimmkurs kann man extra buchen, zu völlig fairen Preisen, wie ich finde. Und wie praktisch ist es, wenn das Kind nach dem Urlaub plötzlich schwimmen kann?
– Im Winter gibt es Pauschalen, in denen der Kinderski-Kurs inklusive ist. Ansonsten kostet er 150 Euro für eine ganze Woche. Unbezahlbar: Die Entspannung, das direkt vor der Tür vor Ort zu haben.

Vielleicht sucht ihr ja noch ein Last-Minute-Ziel für die Osterferien? Oder bucht ihr schon eure nächste Skireise? Meine Jungs könnten ja schon wieder…
Alles Liebe,

Claudi