Mein Großer wird groß, das merke ich gerade immer wieder. An den Worten, die er benutzt, an den Sätzen, die er sagt. Daran, dass ich mich mit ihm richtig unterhalten kann. Aber auch daran, dass wir nicht mehr immer dieselben Sachen gut finden. Umso wichtiger finde ich es gerade jetzt, dass wir Rituale schaffen, die uns verbinden. In denen wir uns nah sind. Gemeinsames Lesen ist eins davon…

Mein Großer liebte schon immer nichts so sehr, wie Geschichten. Bis heute kann er sich mit nichts so lange und so intensiv beschäftigen, wie mit Zuhören. Er könnte ganze Tage damit verbringen, auf dem Sofa zu liegen und Geschichten zu lauschen, entweder als Hörspiel oder vorgelesen. Immer öfter verzieht er sich inzwischen allein mit einem Buch in sein Bett, in seine Rückzugshöhle.

Ich habe ihm bereits vorgelesen, da konnte er noch kein Wort sprechen. Und ich lese ebenfalls gern. Dank guter Geschichten wird aus seinem Zimmer alles: ein lebhafter Burghof im Mittelalter, ein Fuchsbau mitten im Wald oder ein dunkler Wald voller Trolle und Elfen. Er ist kaum ansprechbar, wenn er liest. Und ich habe dafür vollstes Verständnis – ich war nämlich früher genauso.
Lesen, gute Bücher, Fischerverlage
Wenn ich nicht mehr immer nachvollziehen kann, was er mag und macht, wenn ich manchmal das Gefühl habe, dass er schneller groß wird, als ich schauen kann und er sich jeden Tag einen Schritt weiter hinaus, aus unserer kleinen Mama-Sohn-Welt, raus ins echte Leben wagt, in sein ganz eigenes Leben, dann ist es umso schöner, dass wir mit Büchern etwas gefunden haben, dass uns verbindet. Uns rein physisch eng beieinander liegen lässt, den Atem des anderen fühlen, Arm unter Kopf und Hand im Haar. Und dass uns gemeinsame Denk-Momente schenkt, Zuzwinker-Momente, an denen oft kein kleines Geschwisterkind Anteil hat. Manche Geschichten sind ganz allein unser Ding. Da können wir zusammen reisen, ein exklusiver Mama-Sohn-Trip, ohne langen Flug und große Kosten.
Lieblingsbücher

Zur Zeit lesen wir gemeinsam ein neues Buch, in dem passender Weise auch viel gereist wird. In “Land of Stories: Die Suche nach dem Wunschzauber” bekommen die Zwillinge Alex und Conner zum Geburtstag ein altes Buch geschenkt, das sich als Portal ins Land der Märchen entpuppt. Die beiden geraten in eine Welt, in der es nicht nur gute Feen und verwunschene Prinzen gibt, sondern auch ein böses Wolfsrudel und eine noch viel bösartigere Königin (die wir alle ziemlich gut kennen). Leider ist die Sache mit dem Gut und Böse sein nicht so leicht. Denn in all den Jahren nach ihrem Happy-End haben die Märchenwesen einige Marotten entwickelt – und das bringt die Zwillinge in so manche verzwickte Situation. Außerdem haben sie nicht den blassesten Schimmer, wie sie wieder nach Hause finden sollen. In einem geheimnisvollen Tagebuch steht die Lösung – doch hinter dem ist auch die böse Königin her…

„Land of Stories“ ist das perfekte Abenteuerbuch für die ganze Familie und der Mega-Erfolg aus den USA: Die “Chroniken von Narnia” meets Aschenbrödel; “Die unendliche Geschichte” meets Schneewittchen und ich bin mir absolut sicher, dass die Erzählung ebenso durch die decke gehen dürfte, wie Harry Potter. Absolutes Suchtpotential hat sie auf jeden Fall – wir konnten den ganzen Urlaub in den Bergen über nicht aufhören zu lesen.

Der Roman verkaufte sich allein 4. Millionen mal in den USA und ist damit absoluter New York Times Bestseller. Der erste Band der sechsteiligen Reihe ist seit dem 13. März 2019 in Deutschland erhältlich, überall dort wo es Bücher gibt. Geschrieben hat die Buchreihe übrigens der “Glee” Darsteller Chris Colfer

Genau wie die beiden Hauptfiguren Alex und Conner im Buch wachsen, sich Herausforderungen stellen, sich mal nah sind und mal fern und gemeinsam über sich hinauswachsen, ist das auch bei uns. Und ich freue mich darauf, dass uns diese Buchreihe weiter begleiten wird (auch durchs magische Land der Pubertät) – und hoffe, dass wir den sechsten Band vielleicht auch noch gemeinsam lesen.

Alles Liebe,

Claudi