Ich war in meinem Leben oft die Langsamste. Selten die Beste, die Schönste, schon gar nicht die Schlauste. Bis heute erinnere mich an die Schwere im Bauch, wenn ich das Gefühl hatte, Teil eines Wettbewerbs zu sein, obwohl ich das gar nicht wollte. An das schale Gefühl, schon vorher zu wissen, dass ich keine Chance auf Gewinnen habe. Ständig um die Wette rechnen, rennen, raufen – es ist gar nicht so leicht, da nicht mitzumachen. Ich wünsche mir für meine Kinder weniger Wettbewerbe. Und für mich auch…
Vielleicht bin ich ein Spielverderber? Mag sein. Vielleicht war ich einfach selten in etwas die Beste. Habe zu selten Gewinnerkribbeln gespürt. Vielleicht ist genau das der Grund, warum ich mir für meine Kinder eine Extraportion Gelassenheit wünsche. Und hoffe, dass sie sich, wenn überhaupt, bloß mit sich selbst vergleichen.
Wettbewerbe sind überall. Wenn ich genau drüber nachdenke, beginnen sie bereits im Pekip-Kurs – und enden nie. Welches Kind ist dicker/dünner/flinker/geschickter/haariger/durchschlafender? Die Disziplinen im “Best Baby”-Wettbewerb sind unendlich. Selbst wenn man nicht mitmachen will, steckt man meist bereits mittendrin. In der Schule geht es dann so richtig los. Bei uns wird ständig etwas um die Wette gemacht.
Meine Kinder wittern überall Wettbewerbe.
Und machen sich selbst welche. Ich mag nicht glauben, dass das daran liegt, dass es alles Jungs sind. Vielleicht liegt es eher daran, dass sie Kinder mit mehreren Geschwistern sind. Vielleicht liegt einem das Wettbewerbsgen da im Blut. Ich kann das nicht beurteilen, ich bin nämlich ein Einzelkind. Vielleicht liegt es auch daran, dass mein Mann so gern gewinnt.
Hier gehts nicht selten bereits morgens los: “Wer zuerst unten ist…!” höre ich oft aus dem Kinderschlafzimmer, noch bevor ich so richtig wach bin. Ein: “Wetten, ich bin schneller..?” wird hier nicht nur gerufen, wenn es ums Umdiewettelaufen geht, sondern sogar in den Disziplinen Spaghettis verputzen, Müsli in Milch gießen oder Eis aufschlecken. Der Genuss verliert da regelmäßig. Und der Verlierer sowieso. Es gibt ständig Streit deswegen. Und es bringt unglaublich viel Hektik rein.
Einer meiner meist gesagten Mama-Sätze ist daher: “Das hier ist kein Wettbewerb.” Ich sage es beim Zähneputzen, Löcher buddeln, Butterbrot verputzen. Und erkläre immer wieder, dass es überhaupt keine Rolle spielt, wer zuerst fertig ist. Manchmal führen sie den Wettbewerb heimlich weiter. Ich merke es am Brotreinstopfen und heimlichen Zuplinkern. An tiefen Fruststirnfalten. Und höre es nicht selten am Verschluckgeräusch. Oder am leise Schluchzen. Auch in der Schule höre ich regelmäßig, wie Kinder sich mit Leistungen in was auch immer überbieten wollen. Wirklich glücklich wirkt dabei meist keiner.
Wettbewerbe können Spaß machen. Aber meist nur denen, die sie gewinnen.
Beziehungsweise denen, die eine Chance haben, sie zu gewinnen. Ich wünsche mir für meine Kinder weniger Wettbewerb. Für mich übrigens auch. Was ich dafür tue? Ich verbiete mir immer öfter, meine Kinder mit anderen zu vergleichen. Ich verbiete mir zu fragen: “Und was hat die und der in der Klassenarbeit?” Ich schaue mit ihnen lieber, was sie beim letzten Mal hatten. Ich mag auch nicht gern mit anderen Eltern in Sachen Noten oder Schwimmkursabzeichen battlen. Ich rede viel lieber darüber, wie andere ihre Kinder motivieren, ganz ohne Wettbewerb. Egal, was hinterher dabei herauskommt. Was ich noch mache? Ich initiiere von mir aus keine Wettbewerbe.
Ich frage den einen möglichst dann das Einmaleins ab, wenn der andere gerade nicht da ist. Ich verkneife mir ein “Wer zuerst beim Auto ist, hat gewonnen!”, auch wenn es damit manchmal schneller gehen würde. Aber Wettbewerbe machen vieles schnell und lieblos. Ich möchte das ganz oft nicht. Der einzige Wettbewerb, den ich manchmal nutze, ist der Wettbewerb sie alle gegen mich. Um ihr Gemeinschaftsgefühl zu stärken. Ob das sinnvoll ist? Keine Ahnung. Mir erscheint es so.
Auch in der Schule wird immer öfter mit der Idee des Wettbewerbs gearbeitet – und ich sehe auch das kritisch. Da gibt es zum Beispiel Ausmalblätter für Lesezeiten in den Ferien: Wer am meisten schafft, gewinnt den Lesepokal. Ja, es ist schön, wenn Kinder viel lesen. Aber ich würde mir wünschen, dass sie das in Ruhe tun dürfen und weil sie spannende Bücher gefunden haben oder merken, wie gemütlich das ist. Nicht, weil sie Lesekönig werden wollen. Und wie doof ist das für alle Kinder, die von Anfang an wissen, dass sie keine Chance auf den Thron haben.
Ich habe letztens gedacht, dass es eigentlich ziemlich schön ist, wenn man selbst – und sein Kind – bloß “durchschnittlich” ist. Einzigartig sind wir ja trotzdem alle. Aber es macht das Leben so schön entspannt. Jedes Kind hat schließlich seine Stärken und Schwächen und lernt in seiner eigenen Geschwindigkeit. Wir helfen nicht nur ihnen, wenn wir mit dem Vergleichen aufhören, sondern auch uns selbst. Je gelassener wir die Entwicklung unserer Kinder beobachten, desto mehr können wir unsere gemeinsame Zeit genießen. Und unsere Kinder so kennenlernen, wie sie sind…
Das große, gute Genaurichtigso!
Ich habe das Gefühl, dass ein Kind, das sich ständig in Wettbewerben misst und mit anderen verglichen wird, nie wirklich lernt, dass auch zweite, dritte oder letzte Plätze in Ordnung sind. Die Gefahr ist groß, dass es an sich den Anspruch hat, immer zu gewinnen, immer perfekt zu sein. Das klingt anstrengend – und das ist es oft auch. Meredith Haaf schreibt in einem Artikel für die Süddeutsche: “Das größte Geschenk, das man einem Menschen machen kann, ist nicht die tollste Förderung und das aufmerksamste Fordern. Das eigentliche Geschenk ist, dass man ihm lässt, was am Anfang da war: das große, gute Genaurichtigso.”
Und Autor Eckhard Schiffer, langjähriger Chefarzt einer Psychosomatischen Abteilung mit Familientherapeutischem Zentrum schreibt in der Zeit zum Thema Schülerwettbewerbe: “Manche Eltern instrumentalisieren ihre Kinder, wollen sich mit ihrer pädagogischen Leistung herausheben. Aber ein familiärer Hintergrund, der lediglich eine Sekundärmotivation erzeugt, kann sich überaus schädlich auswirken. Bei “Jugend musiziert” kann man immer wieder beobachten, wie Kinder mit ihren Eltern in den Fluren sitzen, bangen und dem Ergebnis entgegen fiebern. Nicht selten sieht man dann, dass Kinder ihre Eltern trösten, wenn sie nicht gewinnen konnten.”
Schiffer findet, dass Kinder im für die meisten Wettbewerbe viel zu jung seien. “Unter neuropsychologischen Gesichtspunkten betrachtet, sind sie erst im Alter von etwa 18 bis 19 Jahren wettbewerbsfähig. Denn erst dann sind die Stirnhirnfunktionen als Grundlage der Fähigkeit zu Kritik und Selbstkritik einsatzbereit. Erwachsene können sich innerlich leichter von Misserfolgen in Wettbewerben distanzieren. Doch Kinder und selbst noch Pubertierende sind in der Identifizierung mit ihrem schöpferischen Produkt dazu nicht fähig.”
Der ehemalige Chefarzt sieht die Tendenz zum Wettbewerb kritisch.
Eckhard Schiffer schreibt: “Es wird immer wieder vorgebracht, Kinder müssten lernen, zu verlieren. Doch das wäre so, als würde man Kinder, die noch nicht sicher laufen können, umstoßen und auffordern, wieder aufzustehen. Laufen lernen sie nicht, indem sie auf die Nase fallen, sondern indem man sie ermutigt und ihnen Vertrauen schenkt, bis sie laufen können. Erleiden einzelne Kinder eine Niederlage, ist das besonders kritisch zu sehen: Trost und Begleitung bewahren sie kaum vor der Demotivierung. Mehrere Niederlagen in Schülerwettbewerben können mit einer chronischen Abwertung des Faches einhergehen. Die Mehrzahl der Teilnehmer an Schülerwettbewerben sind Verlierer. Die Summe der Demotivierten rechtfertigt keinesfalls die Förderung der Motivation weniger Gewinner.”
Ich schlage hier meine Kleinen deshalb ganz bewusst öfter mal Spiele vor, bei denen gemeinsam gespielt wird. Beim Klassiker Obstgarten kämpfen wir zum Beispiel gemeinsam gegen den Raben. Wir üben uns in Kooperation und Zusammenhalt – und haben hinterher gemeinsam Bauchkribbeln. Und auch bei Kindergeburtstagen gibts hier bei Spielen für alle Kinder einen Preis, fürs Mitspielen.
Einfach Kind sein dürfen. Und Frau.
Ich habe das Gefühl, dass Kinder, die sich nicht mit dem Gedanken belasten müssen, dass sie etwas nicht schaffen könnten oder jemand anders „besser“ sein könnte, sich besser ausprobieren und entwickeln können. Trotzdem verbiete ich hier nicht jeden Wettbewerb und lasse sie die mitmachen, den sie mitmachen wollen. Ich finde es aber wichtig, sie zuhause nicht zusätzlich zum battlen anzuregen. Und sie natürlich zu trösten, wenn sie in irgendwas nicht der Beste, Schönste, Klügste waren. Ihnen zu vermitteln, dass meine Liebe nicht von ihren Erfolgen abhängt, das ist mir das Allerwichtigste.
PS. Meine mir selbst gegenüber übrigens auch nicht.
Foto: Louisa Schlepper
Alles Liebe,
Ganz toller Artikel, Claudi wirklich! Und diese Wettbewerbe gehen ja weiter im Erwachsenenalter – und auch wenn man dann kognitiv reif genug sein sollte, das einzuordnen, ist es doch oft so, dass man sich grämt, wenn man nicht “am besten” oder so in irgendwas ist. Was schade ist, denn so viele Dinge machen ja trotzdem Spaß, auch wenn man sie “mittelmäßig” macht. Auch im Job ist der ewige Konkurrenzkampf ja nichts anderes als ein Wettbewerb um Geld/Macht/Ansehen. Und diejenigen, die “am härtesten” oder auch am gewieftesten sind, gewinnen so oft – und eben nicht mal die, die fachlich und von der Sache her am Besten sind. So ein blödes System, das möchte ich auch einfach nicht als Wertesystem an meine Kinder vermitteln. Ich hoffe wir können ihnen die Stärke und den Fokus auf sich mitgeben und weniger das Vergleichen mit anderen, das so oft so unglücklich macht…
Liebe Claudi,
Ein Artikel, der mir aus dem Herzen spricht. Ich bin Lehrerin einer siebten Hauptschulklasse und ich unterrichte all jene Kinder, die in der Grundschule nie bei solchen Wettbewerben gewonnen haben- nicht beim lustigen Eckenrechnen und nicht beim tollen Leseperlensammeln. Hinter all diesen Aktionen steckt nie böse Absicht der Lehrkraft- nur zu wenig Verständnis für die, die dabei immer die Verlierer sind und irgendwann anfangen, die Schule bewusst zu boykottieren. Weil Rebellieren besser ist als zugeben zu müssen, dass man trotz aller Anstrengung eben doch nie reicht.. Es hat zwei Jahre gedauert, bis die Kinder begriffen haben, dass das Zusammenleben in der Klasse kein Ranking ist. Heute arbeiten wir mit individuellen Zielen und ganz langsam kehrt die Motivation zurück.
Danke für diesen so wichtigen Blick auf einen so wichtigen Aspekt der Kindheit.
Liebe Grüße, Birthe
Großartig! Ein so wichtiges Thema, Danke, dass Du Deine Gedanken (die ich genau so teile!) dazu formuliert hast. Erst seit mein eigenes Kind die Kindergarten-Schule-Ernst-des Lebens-Laufbahn eingeschlagen hat, nehme ich noch viel bewusster war, wie sehr wir uns in ein Schema von Beurteilungen, Wettbewerben und Bewertungen pressen lassen (müssen?) und hadere sehr oft damit. Auch bei uns gilt: Du musst nicht der Erste/Beste/Größte sein, wichtig ist, dass Du es bestmöglich versucht und alles gegeben hast, was in diesem Moment möglich war. Und immer wieder: genau so wie Du bist, wie wir alle sind, sind wir genau richtig!
Deshalb fände ich es gut den Sport-, Kunst- und Musikunterricht frei von Noten zu halten! Ich glaube auch nicht dass den Kindern die Motivation fehlen würde.
Das fänd ich auch eine schöne Idee. Anderseits ist es natürlich auch schön, wenn jemand in diesen Fächern glänzen kann. Gerade, wenn ein Kind es sonst vielleicht nicht kann.
Und ich hätte ein wenig Angst, dass diese Fächer dann noch weniger ernst genommen werden würden, noch mehr zur Nebenrolle degradiert würden.
Ach ja, es ist nicht so leicht.
Ganz lieben Dank für deinen Kommentar!
Alles Liebe, Claudi
Guten Morgen 🌞 Danke für diesen tollen Text. Dieses Thema sorgt hier bei uns Eltern auch für Unbehagen. Die Erzieherin eines unserer Kinder nutzt diese Wettbewerbe sogar regelmäßig, um den KitaAlltag der Gruppe zügig „abzuarbeiten“…alles wird im Wettbewerb gestaltet (der „Gewinner“ wird mit Gummibärchen belohnt). Unter Geschwistern liegt es wohl in der Natur, dass es hier und da zu Wettbewerben kommt…wir animieren unsere Kinder jedoch bewusst nicht zu Wettbewerbssituationen und „ventilieren“ mit ihnen gemeinsam ihre eigenen Wettbewerbssituationen, die zu Tränen oder Streit führten.
Wir hoffen sehr, dass sie so einen „gesunden Wettbewerbsgeist“ entwickeln. 🌈
Hallo,
schwieriges Thema. Ich weiss gar nicht genau, was ich dazu für eine Meinung habe.
Also, an den Jungs liegt es sicher nicht, ich habe zwei Jungs und eine Tochter, und die Tochter ist vom Wettbewerb am meisten begeistert von den Dreien. Sie will sich immerzu messen, vor allem im sportlichen Bereich und alle anderen mit ihren Klimmzügen übertrumpfen.
Ich kenne die Argumente, das Vergleichen abzulehnen, sehr gut, aber offensichtlich ist es ja auch ein starkes Bedürfnis der Kinder, und das dann einfach abzulehnen und zu verbieten scheint mir auch ein wenig kurzgegriffen. Es bringt ihnen ja doch auch viel Spaß und, zumindest dem Gewinner, auch Freude und Stolz.
Ich selbst habe als Kind auch Wettbewerbe geliebt, war aber auch sehr sportlich und gut in der Schule. Als Lehrerin sehe ich bei meinen Schülern auch,dass viele sich sehr gern messen, andere hassen es. Ich denke, da muss man einen guten Weg finden.
Aber meiner Erfahrung nach sind es zum Beispiel oft die Eltern, die Benotung selbst für Drittklässler noch ablehnen, weil sie ihre Kinder (vor was auch immer) schützen wollen, während die Kinder selbst die Noten wollen. Die ja einfach eine Rückmeldung zum Leistungsstand sind.
Ich glaube, das ist das Entscheidende: ob die Kinder ihren Wert von der Benotung/den Wettbewerbsergebnissen abhängig machen. Genau das wäre nämlich fatal. Und genau das scheint mir eher das Problem der Eltern zu sein, vielleicht machen sie den Wert des Kindes von dessen Ergebnissen abhängig. Es ist leichter, denke ich, sich mit dem Kind und dessen sportlichen Erfolg oder der 1 in Mathe zu freuen, als seinem Kind zu vermitteln, dass es auch unsportlich oder mit der 5 ein genauso wertvoller Mensch ist. Also Leistung vom Wert trennen. Aber natürlich ist das super schwer und vielleicht leichter, dann die Wettbewerbe und Benotungen abzuschaffen.
Danke für diese spannende Einschätzung!! Ich glaube auch, dass das das allerwichtigste ist. Die Fähigkeit, sich übers Gewinnen freuen zu können und übers Verlieren nicht zu sehr zu ärgern. Danke!
So lange unser Schulsystem die Kinder in 1-6 einteilt, sehe ich nicht, wie wir diese Vergleicherei und die Wettbewerbsmentalität wirklich loswerden sollen. Das ist so tief in über Generationen weitergegebenen Verhaltensweisen eingegraben – und letzlich ja im kapitalistischen Wirtschaftssystem verankert… Mich macht es jedes Mal ganz müde, wenn ich anfange, über Auswege zu grübeln.
Klar, ich kann in meiner Familie, in unserem Freundeskreis, vielleicht sogar an unserer Schule oder in unseren Vereinen etc. für eine wettbewerbsfreiere Welt eintreten, das “Genaurichtigso” pflegen und Leistungen unverglichen würdigen. Aber irgendwann gehts doch um die Abschlussnote, den den nc für den Wunschstudiengang, die Wirtschaftszahlen im 1. Quartal – dem kommen wir wohl nicht aus.
Trotzdem hilft es glaube ich, möglichst viel “Genaurichtigso” ins System einzuspeisen 🙂 Danke für deine Gedankenanstöße!
Ja, genau. Immer wieder mal dran denken. Alle Wettbewerbe würden meine Kids sich auch gar nicht verbieten lassen!
Alles Liebe,
Claudi
Das tollste Spiel ohne Wettbewerb: Schnappt Hubi! Kennt ihr das? Geht leider nur zu Viert, aber ist echt cool, denn gewinnen kann man nur gemeinsam 🙂
Lieben Gruß aus dem Süden
Rabea
Dieses tolle Spiel wollte ich auch gerade vorschlagen.
An das Spiel habe ich auch gedacht, geht aber auch zu zweit oder dritt.
Liebe Grüße, Kathrin
Ja, das mögen meine Kinder auch gern! Danke fürs Ergänzen.
Alles Liebe, Claudi
Liebe Claudi, Danke für Deinen gelungenen Artikel. Dieses Thema beschäftigt mich auch gerade mit meinen drei Jungs. Immer herrscht hier ein Wettbewerb unter den Kindern. Wer ist der Stärkste, Klügste, Schnellste und Liebste. Ich stelle immer wieder fest, dass meine Kinder sich immer wieder miteinander vergleichen und jeder Besser sein möchte als seine Brüder. Das kann für die Jüngeren nur schief gehen, denn der große Bruder ist immer größer, schneller, stärker und der Frust ist sehr groß. So oft habe ich ihnen schon gesagt, dass ihre Wettbewerbe untereinander so unfair sind und das es nicht darauf ankommt der Beste zu sein. Doch ich werde nicht gehört, es ist, als ob es tief in ihnen steckt, so was wie ein Urinstinkt gegen den man nicht ankommt. Vielleicht brauchen die Kinder auch einen gesunden Wettbewerb untereinander, aber dann mit Gleichaltrigen, mit Kindern die auf Augenhöhe sind. Mein 14jähriger gibt im Homeschooling nur sein bestes, wenn er im Wettbewerb mit anderen steht z. B. im Kahoot Quiz. Doch zur Zeit haben die Kinder so wenig Kontakt zu Gleichaltrigen, mit Schulkameraden und Freunden, dass sich die Geschwister nur noch untereinander vergleichen können und das ist, glaube ich, nicht gesund.
Oh ja, ich glaube auch, dass man bei Geschwistern gerade aufpassen sollte, keinen Wettkampf anzuzetteln. Und ja, mancher Wettbewerb kann auch super motivierend wirken!
Danke dir für deine Geschichte!
Alles Liebe,
Claudi
danke! Noch zwei tolle Spiele, die man gemeinsam spielt – für ältere Kinder: THE CREW,
LEGENDE VON ANDOR
Oh super, danke! Für Ältere kannte ich bisher nämlich nur Hubi!
Alles Liebe,
Claudi
Liebe Claudia, kennt ihr schon das Spiel “Leo muss zum Friseur”? Das ist schön kooperativ und trotzdem spannend.
Viele Grüße!
Danke! Das kenne ich noch nicht, schau ich mir aber gleich mal an.
Alles Liebe,
Claudi
Ich liebe diesen Artikel so sehr, dass ich jetzt einen Kommentar schreibe: DANKE dafür! So ein komplexes Thema, so fest verankert in unserer Gesellschaft. Mein Sohn ist noch keine 2 und ich verankere von Anfang das „Genaurichtigso“ in ihm. Mir haben Wettbewerbe in der Kindheit keinen Spaß gemacht, obwohl ich in vielem sehr gut war (und in manchem furchtbar schlecht, das war schwer auszuhalten!) Erst als Erwachsene konnte ich mich vom Gewinnenwollen distanzieren und mache mittlerweile wirklich nur noch aus Spaß an der Freude mit und egal, ob ich dann gewinne oder verliere, ich hatte Spaß dabei. Dieses Gefühl würde ich gern meinen Kindern weitergeben. Mit dem großen Bonuskind (10) spielen wir sehr gern „5-Minute-Dungeon“, ein lustiges schnelles kooperatives Spiel für ältere Kinder, wollte ich noch als Tipp da lassen 🙂
Mich irritiert dieser Artikel irgendwie, ich kann garnicht genau einordnen wieso. Vielleicht weil ich nicht per se gegen jede Art des Wettbewerbs bin. Auch wir achten penibel darauf, unsere Söhne nie gegeneinander antreten zu lassen, nie zu sagen, “wer von euch ist erster bei…”, aber mehr, da ich denke es schadet der Geschwisterbeziehung. Gegen die Eltern oder die Zeit anzutreten motiviert zumindest meine Kinder genauso gut wie gegeneinander. Aber wenn Kinder von sich aus den Wettbewerb suchen zu erklären, dass das kein Wettbewerb ist und es egal ist, wer erster ist, erscheint mir ein bisschen so, wie dem Kind vor dem Arztbesuch zu erklären, dass es vor dem Arzt keine Angst haben muss (was ggf. erst recht Angst erzeugt). Auch habe ich das Vergleichen von Kindern in Babykursen u.ä. nie als Wettbewerb gesehen, sondern als spannende Beobachtung, wie unterschiedlich Kinder sich entwickeln.
Auch Schülerwettbewerbe habe ich immer als große Bereicherung empfunden , da sie die Möglichkeit bieten, über die eigene Schule hinaus in Kontakt zu Gleichgesinnten zu kommen. Das tatsächliche Abschneiden war da immer zweitrangig. Aber ich hatte auch Eltern, denen mein Abschneiden in Wettbewerben in gewisser Weise egal war. Sie haben sich mit mir über Erfolge gefreut und sonst die Ansicht vertreten “Es kann halt nicht jeder gewinnen und so ein Wettbewerb ist immer nur Momentaufnahme” Dein Artikel hat mich dazu angeregt, darüber nachzudenken, was meine Eltern in Hinblick auf Wettbewerbe und Schulnoten sehr richtig gemacht haben und das bei meinen Kindern auch so umzusetzen, danke dir dafür!
Ich finds super, wenn ich euch zum Nachdenken anregen kann. Bestes Kompliment! Und wie toll, wenn man dann auch noch zu so einem schönen Ergebnis kommt, wie du.
Vielen Dank für dein Feedback!
Alles Liebe, Claudi
Wundervoll geschrieben 💐
Danke von einer Mama, deren Kind aufgrund körperlicher Defizite so gut wie nie einen Wettbewerb gewinnen kann und es auch für diese erfolgserlebnisse braucht und kaum berücksichtigt wird.
Vielen Dank.
Herzliche Grüße
Ein ganz wunderbarer Artikel und ich liebe deine Newsletter. Du bist weit weg vom Mainstream und ihr lebt euren Weg. So ist es richtig und du inspirierst mich sehr :0)
Hallo liebe Claudi,
danke für diesen tollen Artikel, der mir aus dem Herzen spricht!
Zum Thema Schulwettbewerbe: Meine Tochter hat in der ersten Klasse das Mathe-Känguru (Das ist ein verpflichtender Mathe-Wettbewerb.) gewonnen. Als sie mir davon erzählt hat, war sie total traurig und ich fragte sie warum. Ihre Antwort: „Jetzt sind alle anderen Kinder traurig, weil sie nicht gewonnen haben.“ Mir kamen die Tränen, so wundervoll fand ich ihre Antwort.
Ich fand verpflichtende Wettbewerbe als Kind schon sinnlos, aber erst jetzt als Mutter wird mir klar, was solche Situationen mit Kindern anstellen. Die Guten (meist immer dieselben) werden immer selbstbewusster (häufig über ein gesundes Maß hinaus) während die Schlechten (auch meistens dieselben) immer mehr an Motivation und Selbstwert einbüßen. Welchem Zweck dienen also bitte solche Wettbewerbe? Gott hat uns doch alle nach seinem Ebenbild erschaffen und misst unseren Wert nicht anhand unserer Leistungen: Warum tun wir es dann???
Liebe Grüße!
Ganz lieben Dank für deinen Kommentar. Gerade gestern haben wir wieder in einer Gruppe darüber gesprochen, wie schrecklich wir Bundesjugendspiele fanden. Definitiv immer einer der schlimmsten Tage des Jahres. Andererseits fand ich Mal – und Vorlesewettbewerbe immer toll, weil ich wusste, dass ich eine gute Chance hatte.
Und sicher gibt es auch Kinder, denen es gut tut, wenn sie im Sportwettbewerb mal glänzen können.
Aber ja, ich finde es wie du auch schwierig. Es hinterlässt viel Kummer.
Liebe Grüße
Claudi
Liebe Claudi,
darf ich an dieser Stelle noch einen Link einfügen für diejenigen, die sich zu dem Thema weiter informieren möchten?
https://www.htv-tennis.de/assets/files/ausbildung/e-learning/Heuler_%20Staatsreligion%20Wettbewerb.pdf
Außerdem kann ich Artikel und Bücher des amerikanischen Autors Alfie Kohn sehr empfehlen, der schon vor Jahrzehnten für die Abschaffung von Wettbewerben plädiert hat.
Liebe Grüße!
Danke dir, wie spannend!
Alles Liebe,
Claudi