Eigentlich hatte ich gedacht, das Ganze wäre kein Thema. Warum? Darum: Als ich letztens meinen Tampon auf dem Klo wechselte, kam einer meiner Söhne herein, guckte und machte große Augen. “Was machst du da?”, fragte er und sah sich suchend um. “Ich wechsele meinen Tampon.” Seine Augen wurden noch größer. Dann grabschte er sich zielsicher einen Donald Duck Comic aus dem Korb neben dem Klo. “Ach, so”, sagt er beiläufig zu mir und begeistert zu Donald: “Dich habe ich gesucht.” Dann ging er raus und knallte die Tür zu…
Ich habe von Anfang an ganz bewusst sehr offen über unsere Körper, meine Tage und über Sexualität mit meinen Kindern gesprochen. Nachdem das in meiner Kindheit eher ein Flüsterthema war und ich mit 13 an einen Tisch zum Aufklärungsgespräch gebeten wurde, schwor ich mir, dass ich in allen passenden Momenten immer gleich so offen mit meinen Kindern sprechen möchte, dass eine verlegene Versammlung nicht notwendig sein würde. Außer sie haben viele Fragen auf einmal und wünschen es sich.
Ich schwinge deswegen jetzt nicht meinen blutigen Tampon eine Runde durch die Wohnung. Aber ich schließe auch nicht ab. Ich verstecke meine Tampons nicht, sondern lagere sie ganz offen in einem Körbchen über der Toilette. Das ist auch praktisch für Besuch. Und wenn ich einkaufen war, rufe ich schon mal ganz bewusst: “Packst du die Tampons ins Bad?” Auch damit sie das Wort Tampon, Periode und Co öfter mal ganz normal gesprochen hören. Ich finde, wenn man sich bloß hinter verschlossenen Türen um seine Regel kümmert, ergibt sich selten ein Gespräch.
Vergangene Woche färbte ein Fernsehauftritt in Sachen Monatsblutung viele Gesichter in Deutschland regelrot.
Vor Wut. In der Sendung “Höhle der Löwen” priesen zwei Männer pinke Plastikhandschuhe an, mit denen man seinen Tampon endlich hygienisch und diskret herausziehen und hinterher unauffällig im Müll entsorgen könne. Wenn es nicht so traurig gewesen wäre, hätte man beinahe drüber lachen können. Es hatte Comedypotential. Noch mehr lachen konnte ich nur über die ganzen innovativen Männer-Produkte, mit denen diverse Instagram-Accounts seither den Auftritt der beiden parodieren. Wir hätten da zum Beispiel: “Wichs-Wisch-und-Weck-Tücher. Oder auch: “Pimmel-Halte-Handschuhe in hellblau”. Möglicher Werbeslogan: “Damit man das Ding endlich hygienisch in der Hand halten kann.”
Ich habe seither nochmal nachgedacht. Mir ist aufgefallen, dass ich im Restaurant meinen Tampon doch noch in der Faust verstecke, wenn ich aufs Klo gehe. Und wenn ich Freundinnen nach einem Tampon frage, doch noch häufig ein verlegenes “Äh” davor setzte und die Stimme senke.
Ich denke, dass das ziemlich bescheuert ist. Übrigens dachte ich immer, es wäre mir völlig egal, welche Farbe das Demo-Blut in der Tamponwerbung hat. Zwischenzeitlich war ich sogar fein mit der blauen Flüssigkeit, weil ich nämlich auch keine echte Kinderkacke in der Windelwerbung oder Fußpilz in der Anti-Fußpilzmittel-Werbung sehen will. Anderseits, ist es wohl wirklich wichtig, dass wir klar Blut machen: Die Regel ist rot und das ist gut so und ganz normal. Und da ist absolut nichts ekliges dran.
Auch im Freundeskreis haben wir letztens diskutiert, wie offen man über das Thema Periode reden sollte.
Was können wir tun? Eine Leserin erzählte mir letztens über Instagram von der Idee der Periodenbox. Man könne diese bereits fertig im Internet kaufen (zum Beispiel hier), aber sie mache sie für ihre Töchter selbst. Sie nimmt dafür eine hübsche Box, lege ein paar Binden, Tampons und andere Periodenprodukte hinein, vielleicht noch ein hübsches Notizbuch, ein Duschgel und etwas Süßes. Diese Kiste verschenkt sie an Mädchen vor oder zur ersten Periode. Zum Ausprobieren, gegen Bauchziehen und als Zeichen, dass die Tage etwas Tolles sind.
Ich finde es weniger schlau, Mädchen Bücher über die Periode zu kaufen, die “Nur für Girls” heißen, weil ich finde, sie implizieren, dass die Tage etwas Geheimes sein sollten. Etwas, bei dem Jungs raus sind. Wenn wir uns wünschen, dass Jungs und Männer offen und verständnisvoll damit umgehen, sollten wir sie in Sachen Periode nicht ausschließen.
Für Töchter finde ich es enorm wichtig, dass sie bei ihrer Mama einen positiven und selbstverständlichen Umgang mit der Periode erleben. Dass sie offen sagen lernen:
“Ich kann heute keinen Sport mitmachen, weil ich echt heftige Periodenschmerzen habe.”
Wichtig finde ich auch, von Anfang an mit Mythen aufzuräumen. Dass man als junges Mädchen nämlich doch Tampons benutzen darf, wenn man möchte zum Beispiel. Oder dass man sehr wohl schwimmen gehen darf, wenn man seine Tag hat. Aber auch, dass man eben doch schwanger werden kann, obwohl man seine Periode hat. Ob ich mit meiner Tochter eine kleine Perioden-Party schmeißen würde? Ich weiß es nicht. Wenn sie Lust hätte, ganz sicher. Dieses Buch zur Periode finde ich gut gemacht, für Mädchen und Jungs – und gleichzeitig ist es auch noch ein kleines Kunstwerk.
Mit meinen Jungs bleibe ich weiter im Gespräch. Ich hoffe, für immer. Ich erzähle ihnen oft von mir. Zum Beispiel, wie ich einmal durchgeblutet in der Schule saß und ein Junge lachte. Meine Kinder klopfen mir allerdings inzwischen auf die Schulter und sagen: „Mama, die Geschichte kennen wir. Das war echt fies und wir würden sowas nie machen. Wir würden weggucken. Oder was nettes sagen und fragen, ob wir irgendwie helfen können.” Ich grinse dann.
Überlege, ob ich es mit meiner Perioden-Pädagogik vielleicht übertreibe. Beginne einen neuen Satz: “Und ich möchte, dass ihr euren Freundinnen und Partnerinnen später ganz selbstverständlich… ” Dann verdrehen sie lächelnd die Augen und beenden im Chor meinen Satz: “…Tampons im Supermarkt kaufen. Ja, Mama. Natürlich.”
PS. Die pinken Handschuhe sind übrigens vom Tisch. Die Morddrohungen gegen die beiden Erfinder in den sozialen Netzwerken fand ich allerdings noch gruseliger als ihre dusselige Erfindung.
Und was denkt ihr?
Alles Liebe,
Super gutes Thema und toll, wie du damit umgehst. Ich glaube auch Offenheit und Sichtbarkeit sind wichtiger als “geheime Aufklärungsgespräche”. Ich habe nur Töchter und spreche es offen an, wenn ich meine Periode habe, wie ich mich dann fühle etc aber betone auch, dass es bei jeder Frau anders ist. Und, was ich auch sehr wichtig finde: Ich spreche mit meinem Mann drüber, und zwar nicht im stillen Kämmerlein, sondern offen vor den Kindern. Ich versuche, auf neutrale Formulierungen zu achten, die keine “Angst” machen, aber wenn mal was wirklich blöd ist (durchgeblutet, total Bauchweh, etc.), dann sage ich das auch so. Ich frage auch mal wenn ein Kind mit fragendem Gesicht vor der offenen Toilettentür steht, ob es näher kommen und zuschauen will. Aber die Entscheidung überlasse ich natürlich dem Kind. Einfach ein “intergrierender” Umgang mit dem Thema, kein ausschließend-geheimnisvoller. Ich finde die Bewegung, das Thema zu enttabuisieren, total gut. Auch über den Zyklus allgemein zu sprechen, wie es einem wann gehen kann, was man merkt und was nicht, auch gerade mit dem Partner, sodass Kinder auch zuhören können und sehen, aha, Frauen reden mit Männern über sowas bzw. Männer wissen darüber Bescheid, das hilft doch alles, sich gegenseitig besser zu verstehen. Und ist nebenbei Aufklärung, für beide Seiten.
Hoffen wir, dass es für unsere Kinder, Jungs wie Mädchen, kein Tabuthema mehr sein wird, wenn sie so weit sind. Spannende Frage, ähnliche Richtung: Was ist mit Selbstbefriedigung, für Jungs und für Mädchen? Früher war es ja schon eher so, dass das bei Mädchen gar kein Thema ist und bei Jungs nur hinter verschlossener Tür und auch schambehaftet. Wie geht man heute zeitgemäß damit um? ich weiß, ein sehr persönliches Thema, aber eben auch schambehaftet, ählich wie die Periode. Schade eigentlich.
Ja, danke. Super Ergänzung. Das finde ich auch wichtig, dass Kinder hören, wie Mann und Frau sich vernünftig und völlig normal über Periode und Sexualität unterhalten.
Danke auch für die Anregung zum Thema Selbstbefriedigung. Das ist in der Tat auch ein sehr spannendes Thema!
Ganz liebe Grüße,
Claudi
Hi! Spannendes Thema und bei uns genau zeitlich passend. Vorgestern hatte meine Tochter (6) einen Tampon aus meiner Schublade in der Hand und fragte, was das ist. Da es das erste Gespräch zum Thema Menstruation mit ihr war, habe ich das Ganze erstmal etwas heruntergespielt. Das es Watte für Blut aus der Schleimhaut der Gebärmutter ist. Und vor allem, dass es nichts Schlimmes ist, es nicht weh tut (naja) und es alle erwachsenen Frauen haben. Denn abgesehen davon, dass sie sich natürlich nicht dafür schämen soll, erschien mir in dem Moment wichtig, dass sie keine Angst davor hat! Das es nicht irgendwann zu einem Riesenthema wird, sondern einfach zu etwas Normalem was Erwachsene tun. So wie Deo benutzen, hat sie dann gesagt. Und das fand ich ganz passend.
Wenn sie älter wird, wird es natürlich konkreter werden müssen.
Danke für deine Arbeit! Grüße, Anne
Hallo,
Ich denke dieses Thema muss man ganz individuell betrachten. Die einen brauchen diese absolute Offenheit andere brauchen eine gewisse Distanz dazu. Da rede ich von den Kindern aber auch vonden Eltern ……….
Grüsse aus der Schweiz
Christina
Liebe Christina,
toll, dass du das anmerkst. Ja ich denke auch, es muss einfach passen. Vielleicht ändert es sich auch nochmal mit der Pubertät. Ich bin gespannt.
Danke für deine Meinung!
Alles Liebe,
Claudi
Liebe Anne, das ist doch wirklich mal ein toller Vergleich. Klasse. Vielen lieben Dank fürs Teilen deiner Erfahrung.
Herzlichst,
Claudi
Gutes Thema, die Sache mit dem Handschuh fand ich aber auch daneben, schon allein der Umwelt wegen. Meine Tochter ist schon in dem Alter und ich hoffe und denke, wir gehen ganz gut mit dem Thema um.
Als dritte und jüngste Tochter habe ich natürlich schon einiges von meinen Schwestern aufgeschnappt, trotzdem war es gerade in dem Alter immer etwas peinlich. Heute können die Mädels sich aber auch viel über das Internet informieren, es gibt ganz gute Videos auf YouTube, trotzdem war es mir immer wichtig, dass wir offen damit umgehen. Ich habe auch auf beiden Toiletten Tampons und Binden, das muss man echt nicht verstecken. Mein Mann hat sogar kein Problem damit, mir Tampons zu kaufen, auch wenn ich es versuche zu vermeiden, würde aber nicht jeder Mann machen.
Was ich aber merke, und ich verstehe sie da ganz, meine Tochter spricht mit mir lieber darüber, wenn der Papa nicht dabei ist. Ich selbst würde jetzt auch nicht gerne vor meinen männlichen Kollegen mit einem Tampon öffentlich zum Klo gehen, da hört es für mich auf mit dem öffentlichen Umgang.
Übrigens noch ganz wichtig finde ich, dass meine Tochter mit ihren Freundinnen offen über das Thema spricht und das macht sie, das ist mir sogar noch wichtiger, als das sie mit mir dadrüber spricht.
Danke für Deinen tollen Blogbeitrag.
Ja, absolutes Unding, diese Handschuh-Idee, natürlich auch für die Umwelt.
Danke, dass du das mit den Freundinnen ansprichst. Das finde ich auch super wichtig.
Auch für Jungs übrigens. Ich finde es so wichtig, dass sie bescheid wissen, damit auch da vernünftige Gespräche möglich sind.
Und sie nicht aus Unsicherheit in so einen Blödel-Modus verfallen.
Alles Liebe,
Claudi
Mein Sohn (4) brüllte letztens im Supermarkt, als ich Slipeinlagen in den Einkaufwagen schmiss: Mama, ist das für Deine Scheide? Um mich herum betretene Gesichter. Ich musse echt lauthals lachen. Mir ist das null peinlich, anderen aber offensichtlich schon…
Oh nein, wie schön! Ich kann es mir bildlich vorstellen.
Und wie toll, dass es nur den anderen unangenehm war. Made my evening.
Alles Liebe,
Claudi
Hallo,
danke für den wieder einmal sehr guten Artikel! Ich muss sagen, mich hat diese “Erfindung” auch ziemlich wütend gemacht. Und ich war sehr froh, über die mediale Empörung darüber (von den Morddrohungen mal abgesehen).
Wir gehen hier zuhause auch sehr offen mit den Themen Körper, Periode, Schwangerschaft und Sexualität um. Ich bin ebenfalls sehr offen erzogen worden und aufgewachsen. Nacktheit war bei uns Zuhause normal, Sexualität auch. Ich habe zwei Söhne und eine Tochter und schließe auch nie ab, wenn ich im Bad bin. Wenn sie dazukommen und ich gerade einen Tampon wechsel, fragen sie meistens kurz, was ich denn da mache. Oder sie fragen gleich, ob ich meinen Tampon wechsel. Manchmal kommt auch noch die Frage, warum das so ist. Und meine Tochter (7) interessiert es sehr, wann sie “endlich” dran ist und auch “zur Frau wird”. Prinzipiell gehe ich da ziemlich unverkrampft mit um. Und mein jüngster Sohn (3) ist mein privater Tampon-Anreicher. Er fragt immer, ob ich einen Tampon brauche und freut sich dann sehr, wenn ich ihn tatsächlich brauche. 🙂
Ich denke auch, dass offen Reden das eine ist, normales Handeln, also unverkrampft im Alltag integrieren, das andere. Es braucht beides, damit es kein schamhaftes Thema bleibt. Vor allem auch für Jungs/Männer, die ja nur indirekt betroffen sind. Aber allein schon, dass sie wissen, was da wirklich passiert im Körper und warum, ist so viel wert.
Ich denke aber auch, dass wir gesellschaftlich da auf einem guten Weg sind. Wenn ich so daran denke, was es noch vor ein paar Jahrzehnten für Mythen über die Periode gab, wird mit ganz anders.
Wir versuchen einfach unseren Kindern klarzumachen, dass alles, was mit dem Körper passiert, normal ist und dass man sich für nichts schämen muss. Egal, ob es nun den männlichen oder weiblichen Körper betrifft.
Liebe Grüße
Juliane
Liebe Juliane, danke dir für deine spannenden Erfahrungen. Für mich fühlt es sich so offen auch richtig an.
Und ganz ehrlich, wie süß ist das bitte von deinem kleinen Sohn.
Ich hoffe, es wird in der nächsten Generation noch einmal ganz anders.
Ich finde es so wichtig, auch Jungs beim Thema Periode nicht auszuschließen, nur weil sie sie ja nicht bekommen.
Herzlichst,
Claudi
Ich bin da nicht ganz so locker-flockig mit dem Thema, muss ich zugeben. Also auf Nachfragen antworte ich schon, exponiere das Thema aber nicht. Wenn ich auf dem Klo sitze oder in der Badewanne schliesse ich ab, weil ich das einfach angegnehmer finde und nicht immerzu präsent sein will/muss. Das sind ja auch mal kleine Auszeiten für mich. Genauso stehe ich das den Kindern auch zu, die wollen ja auch nicht, dass einer reingeplatzt kommt, wenn sie grad am Kacken sind.
Vielleicht ticke ich da auch einfach anders. In meiner Herkunftsfamilie war das Thema Sexualität auch recht wenig präsent, ich persönlich hatte aber auch gar keine Lust drauf, mit meinen Eltern darüber zu reden und hab mich selbst informiert. Internet gab es noch nicht, aber Bücher, Zeitschriften und die Schule. Ich denke auch, man sollte den Kindern das Thema nicht aufdrängen und deren Schamgrenzen auch akzeptieren. Mir persönlich ist es auch lieber, im Restaurant weiss nicht jeder, dass ich jetzt losziehe, um meinen Tampon zu wechseln.
Aber da sind die Grenzen, was frau angenehm findet und was zu viel ist, sicher sehr unterschiedlich. Und ich als Kind wollte manche Themen lieber für mich selbst entdecken und nicht alles von meinen Eltern erfahren.
Hallo Franzi,
Ich verstehe und teile deine Haltung. Gehöre auch weniger zu den locker flockigen, was dieses Thema anbelang. Wenn es gerade passt sage ich etwas dazu, ansonsten lasse ich es bleiben.
Alles liebe Christina
Ganz lieben Dank für deine Meinung. Ich finde das total spannend. Und ja klar, manchmal frage ich mich, ob ich vielleicht zu offen spreche.
Mal sehen, was meine Kids im Nachhinein darüber sagen werden.
Und ja, ich kann auch Abschließen absolut nachvollziehen…. ; )
Alles Liebe,
Claudi
Liebe Claudi,
vielen dank für diesen tollen Beitrag.
Ich fühle mich durch dich ermutigt auch offener mit so einem Thema umzugehen. Ich muss gestehen ich war , gerade gegenüber meinem 8 jährigen bisher immer verschlossen, aus Charm und weil ich dachte das er ja nie so sehr damit zu tun haben wird. Was ja vollkommener blödsinn ist.
Die Morddrohungen finde ich auch absolut daneben! Nur weil jemand mal eine blöde Idee hat , heißt das noch lange nicht,dass man so mit Menschen umgehen darf. Kretik finde ich gut! Aber nur konstruktive !
Liebe Grüße 🙂
Ach, das freut mich echt. Ich hinterfrage mich zwischendurch übrigens auch immer wieder. Will ja auch nicht überperiodisieren…. ; )
Aber super, dass das Thema durch die Handschuh-Jungs wieder mal ins Bewusstsein gerückt ist.
Alles Liebe,
Claudi
Ich finde deinen Umgang mit der Periode toll und handhabe das ähnlich bei meinem Sohn.
Und auch ich bin durch die Diskussion bei HDL draufgekommen, dass ich sehr wohl auch in der Öffentlichkeit das Thema ein bisschen tabuisiere.
In der Arbeit sind wir ein ausschließlich weibliches Team und trotzdem gehe ich so unauffällig wie möglich mit meinem Menstruationstäschchen auf die Toilette oder finde es unangenehm nach einem Tampon zu fragen, wenn die Tage „überraschend“ kommen.
Es gibt noch viel Arbeit, um das Thema ganz zu enttabuisieren, aber eir als Gesellschaft sind auf einem guten Weg.
Liebe Grüße , Brida
Liebe Brida, ja, verrückt, oder? Da haben die beiden Jungs doch noch was Gutes angestellt….
Ich danke dir für deine Erfahrung. Und ja, ich denke so sind wir auf einem guten Weg.
Alles Liebe,
Claudi
Hi Claudi, das ist wirklich nochmal eine super Anregung! Ich möchte auch so offen wie möglich mit meiner Periode umgehen und merke aber, dass das manchmal schwierig ist. Manchmal möchte ich gerne die Badtür zuschließen und einen Moment alleine sein und gerade dann klopft natürlich meine Tochter und fragt nach.
Das hier habe ich vor einer Weile gelesen und finde es so wahr:
„Menstruation is the only blood that is not born from violence, yet it‘s the one that disgusts you the most“
So wahr.
Alles Liebe
Kirsten
Danke dafür, liebe Kirsten. Habe ich noch nie gehört.
Und ja, einfach ist es nicht immer. Weder locker sein, noch seine Ruhe haben wollen.
Eine Gradwanderung.
Alles Liebe,
Claudi
Klar sollte das kein Tabu-Thema mehr sein. Ich habe 3 Mädels, da denken alle gleich automatisch an eine Schrank voll Binden (bitte hier mal die Augen verdrehen).
Ich selber benutze ja nur noch Stoffbinden und Menstruationsunterwäsche, aber werde es meinen Kindern natürlich freistellen, was sie lieber benutzen wollen. Die Sachen hängen bei uns aber auch ganz selbstverständlich an der Wäscheleine.
Irgendwo in den sozialen Medien habe ich eine Geschichte gelesen von einem Jungen, der einem Mädchen in einem öffentlichen Verkehrsmittel seinen Pullover umgebunden hat, weil sie dort plötzlich ihre Tage bekommen hat und man es gesehen hat. Kommentar von ihm war: Ich habe Schwestern, da kenne ich mich damit aus. So oder so ähnlich war die Geschichte. Fand ich irgendwie toll, dass es für ihn so selbstverständlich war und er ihr geholfen hat, weil es eben für andere nicht so ist.
Liebe Grüße
Sharon
Liebe Sharon, danke für die kleine Geschichte.
Das wär schön, wenn es so käme.
Alles Liebe,
Claudi
Für mich zählt die Periode zu den Themen, die in meiner Kindheit nur auf Nachfrage und eher sparsam thematisiert wurden, über die ich aber mit meinen Kindern (beiderlei Geschlechts) von Anfang an offen spreche. Aber: ich trage das Thema auch nicht auf einem Präsentiertablett vor mir her.
Normalisierung ist hier glaube ich das a und o, Regelschmerzen genauso normal sein zu lassen wie Kopfweh, Binden/Tampons genauso auf die Einkaufsliste zu schreiben wie Brot oder Klopapier.
Gerade bei Körperthemen merkt man finde ich, wie unterschiedlich Menschen da in ihren Bedürfnissen sind. Ich finde es z. B. wichtig, dass ein Kind so nackt oder angezogen rumlaufen kann wie es möchte und niemand sagt: stell dich nicht so an, wir sind doch Familie. Genauso auch ich als Mutter: wenn ich während meiner Tage mal ungestört ins Bad will, ist das auch eine wichtige Erfahrung für meine Kinder, die Privatsphäre und Bedürfnisse anderer zu achten.
Danke dir für diesen spannenden Gedanken. Du hast mich noch mal dran erinnert, dass jeder ganz genau und wohl auch immer wieder gucken muss, wie es passt.
Dieses “wir sind doch eine Familie” sollte definitiv nicht nerven! Oh ne, bitte nicht. Man sollte es wohl auch nicht überstrapazieren…
Alles Liebe,
Claudi
Tolles Thema! Danke, dass du es ansprichst.
Meine Söhne sind schon Mitte 20 und beide im Studium.
Als mein älterer Sohn drei Jahre alt war, habe ich mit ihm die Maus Ausstellung (damals wurde die Maus 25 Jahre alt) besucht. Als ich auf Toilette musste, wollte ich ihn nicht vor dem Klohäusel alleine lassen, weil es sehr voll und wuselig war.
Also haben wir uns gemeinsam in die Kabine gequetscht.
Ich hatte die Periode und musste dringend den Tampon wechseln. Mein Sohn war sehr interessiert und hat laut geschrien: “Mama, da ist alles voller Blut!“
Recht hatte er!
Über die Geschichte können wir heute noch lachen und ja, meine Söhne kaufen ganz selbstverständlich Tampons. Und wenn wir mal gemeinsam im Drogeriemarkt sind, legen sie auch ganz offen Kondome aufs Band an der Kasse. Und freuen sich, wenn Mutti zahlt.
Wow, wie lässig. Ich danke dir für deine Geschichte.
Wär toll, wenn das hier auch mal so käme ; )
Alles Liebe!
Claudi
Hallo in die Runde,
Also meine Tochter und ich reden auch ganz offen darüber. Sie wird bald fünf und wir zwei Leben allein.
Als sie irgendwann mal fragte habe ich ihr erklärt, dass sich der Körper von Frauen immer wieder selbst von innen sauber macht. Damit, falls ein Baby kommt, alles fein ist. Und weil im Körper keine Seife wächst benutzt er halt Blut dafür. Sie weiss aber auch, dass Mama schneller genervt ist wenn sie ihre Tage hat und auch immer mal wieder Bauchschmerzrn bekommt. Wenn Sie fragen hat, beantworte ich Sie Ihr, immer herunter gebrochen auf Ihr Alter, und behandle das Thema ebenso entspannt und natürlich wie Zähneputzen oder Duschen.
Habe heute das Buch beim Händler abgeholt. Die Verkäuferin war schon ganz begeistert und ich bin es jetzt auch.
Danke für den Tipp!!
Mein angehendes Teeniemädchen findet es zwar gerade ätzend, aber meine Zwerge finden es spannend. Ich lasse es mal rumliegen, vielleicht guckt die Große doch mal rein. Und ansonsten bin ich jetzt auf jeden Fall fitter für Gespräche darüber 😉
Grüße
Claudi, was für ein wertvoller Beitrag! Du hast vollkommen Recht. Ich find‘s klasse, dass du deine Jungs auch dahingehend „erziehst“ – es sollte mehr solcher Mütter wie dich geben! 😘