Drei Uhr morgens ist offenbar gerade meine Zeit, um knallwach zu sein. Weil mir urplötzlich zu warm ist oder zu kalt. Weil mich ein Geräusch weckt, meine Gedanken oder einfach die Gewohnheit. Und dann rattert mein Kopfkino los und an Schlaf ist nicht mehr zu denken. Was ziemlich ätzend ist, weil um sechs Uhr gnadenlos der Wecker klingelt und ich schon jetzt weiß: Dieser Tag wird verdammt lang…
Es soll Menschen geben, die kommen mit fünf Stunden Schlaf aus – ich gehöre definitiv nicht dazu. Je weniger Schlaf ich bekomme, desto ungenießbarer werde ich. Und auch das scheint mit dem Alter eher schlimmer als besser zu werden – vor allem der Blick in den Spiegel am Tag nach der durchwachten Nacht.
Wenn ich weniger als sieben Stunden schlafe, werde ich zum Mombie – halb Mensch, halb Zombie.
Irgendwie dachte ich immer, dass ich schlechter/weniger/zerstückelter Schlaf nach der akuten Kleinkindphase einfach verwächst wie Schnullerdramen und Breischlachten – und man dann traumlos zum Prä-Kind-Schlaf-Status-Quo zurückkehrt. Haut leider nicht hin. Zumal, wenn man wie ich mit dem letzten Kind bereits selbst die Lebensmitte überschritten hat – und nahtlos in Hormon-torpedierten Schlaf übergeht.
Wenn jetzt kein Kind am Bett steht, dann ist es der Nachtschweiß auf meiner Stirn. Ist es das Kopfkino, das sich Zugang zu meinen Gedanken oder die kuschelbedürftige Katze, die sich Zutritt in unser Schlafzimmer verschafft. Ist es das nicht mehr ganz so kleine Kind, das aber doch noch nachts ins Elternbett steigt, um dann selig wieder einzuschlafen – während ich morgens um drei knallwach liege. Danke für Nichts.
Wenn ich zu wenig schlafe, habe ich einen ausgewachsenen Müdigkeitskater – und der ist mindestens so fies wie sein alkoholisierter Bruder.
Sprich: Ist die Nacht in Schieflage, ist es der nächste Tag ebenfalls, denn ich brauche ein gewisses Maß an Energie, um ohne emotionale/kognitive/organisatorische Ausfälle durch unseren trubeligen Fünfer-Familienalltag zu kommen. Zu wenig Schlaf korreliert direkt mit der Stärke meiner Nerven – nicht umsonst ist Schlafentzug ein besonderes perfides Folterinstrument. Nach drei durchwachten Nächten würde ich ALLES gestehen!
Es gab mal Zeiten, da konnte ich überall, in jedem Zustand, auf jedem Untergrund, in jeder Position einfach schlafen – und zwar ausdauernd bis nachmittags um vier. Mittlerweile ist mein Schlaf in etwa so sensibel wie die Prinzessin auf der Erbse: Ich kann nicht einschlafen, wenn ich zu spät Kaffee getrunken oder nach 19 Uhr üppig Abendbrot gegessen habe. Ich krieg kein Auge zu, wenn der Mann neben mir noch auf dem Handy daddelt – selbst wenn ich mir das Kissen über den Kopf ziehe.
Ich bin sofort wach, wenn jemand neben mir atmet, mit Seiten raschelt, sich auf die andere Seite dreht.
Sprich: Die einzige Aussicht auf halbwegs erholsamen Schlaf habe ich mittlerweile allein in einem schalldichten Raum – aber bitte mit geöffnetem Fenster, sonst wache ich nachts wieder auf, weil es zu stickig ist. Absurd, wie kompliziert das Leben im Alter wird. Mal abgesehen davon, dass ich NIE länger als bis halb acht schlafen kann, seitdem ich Kinder habe – ganz gleich, wann ich ins Bett gegangen bin.
Was mich dazu zwingt, an neun von zehn Abenden sehr vernünftig lange vor Mitternacht die Augen zuzumachen, wenn ich nicht permanent übernächtigt sein will. Nicht nur langweilig, sondern auch oft ohne erhofften Erfolg, weil: Ununterbrochener Schlaf ist mittlerweile so verdammt selten, dass ich ihn rot im Kalender markieren könnte. Mittlerweile betreibe ich also Schlafforschung als ernstzunehmendes Hobby und aus akutem Eigeninteresse.
Hier kommen meine Tipps für besseren Schlaf:
Null Alkohol war für mich in jeglicher Hinsicht ein Gamechanger. Jeden einzelnen Tag der Woche – ja, auch wochenends – komplett nüchtern ins Bett zu gehen, hilft oft enorm, um nicht nachts plötzlich unmotiviert aufzuwachen und sich darüber zu ärgern, abends doch ein Glas Rotwein getrunken zu haben. Ich kenne das Phänomen mittlerweile von vielen Freundinnen, deren Schlaf mit Alkohol mehr leidet als ohne. Ist definitiv einen Versuch wert!
Digitales Daddeln und Zappen vorm Einschlafen ist der absolute (Schlaf-)Killer! Ich lese gerade jeden Abend mindestens noch eine halbe Stunde in einem Buch – meist fallen mir dabei von selbst die Augen zu.
Habt ihr es schon mal mit Abend-Yoga versucht? Habe ich mit dem Mann auf unserem letzten Paar-Kurztrip begonnen – und ist ein schönes Ritual, um vom Tag runterzukommen. Mir reichen schon zehn Minuten, um in schläfrige Stimmung zu kommen. Schaut mal beispielsweise hier bei Mady Morrisson.
Massage ist auch mega – wenn ihr einen Partner habt, der sich abends dazu aufraffen kann. Mein Mann hat jedenfalls magic hands, und wenn ich ihn ein-, zweimal im Monat dazu kriege, schlafe ich anschließend wie ausgeknipst. Kann mich dann bloß anschließend nie bei ihm revanchieren.
Ich esse abends am liebsten deutlich vor 19 Uhr und nichts Schweres mehr – meist einen Salat. Denn je weniger mein Bauch abends und nachts zu tun hat, desto besser kann sich mein Körper dem Schlaf hingeben, statt rumzurumoren.
So öde es auch klingt: Möglichst immer zu einer ähnlichen Uhrzeit ins Bett gehen. Bei mir ist das ein Zeitfenster zwischen 22 und 23 Uhr. Klar weiche ich an Wochenenden auch davon ab, aber tatsächlich eher an einem Abend – zwei nacheinander bringen alles wieder in Schieflage.
Sport ist für ungefähr alles gut – auch für Schlaf. Wenn ich Freitagabends von meinem Workout wiederkomme, hat mein Körper immer eine herrliche Bettschwere. Funktioniert bei mir auch, wenn ich tagsüber eine Runde joggen oder schwimmen war – Hallenbad macht auch immer herrlich müde!
Foto: Shutterstock
Und – wie schlaft ihr zurzeit…?
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Alles Liebe, gute Nacht,
Kommt mir sehr bekannt vor.
Aus Alkohol verzichte ich seit kurzem komplett aber Sport hasse ich Abgrundtief auch wenn ich weiß das er gut für mich wäre 😅
Es ist echt nervig, anstrengend und frustrierend wenn ich abends im Bett liege und nicht einschlafen kann und ich schon merke es wird wieder nichts….. ätzend
Hej liebe Katrin, kein Alkohol ist schon mal ein guter Auftakt – versuch es doch mal mit Yoga, so ein bisschen dehnen und stretchen fällt gar nicht unter Sport und macht meines Erachtens einen Unterschied! Give it a try! Viel Glück und guten Schlaf, alles Liebe, Katia
Hi Katja,
Schlaf ist ja eine eigene Wissenschaft, und ein spannendes Thema dabei ist auch das Zusammen-/Getrennt-schlafen, finde ich. Ich muss gestehen, so sehr ich meinen Partner liebe, ich merke immer häufiger, dass ich alleine meist viel besser schlafe, als neben ihm. Mein Mann kuschelt sich gerne nah ran oder legt einen Arm oder ein Bein auf mich, während ich es luftig und eher kühl brauche. Diese Enge nimmt mir nachts oft den Atem und den Raum, den ich bräuchte um wirklich gut schlafen zu können. 🫣 Schon wenn er sich bloß im Schlaf umdreht, kann mich das wecken, von den seltsamen Geräuschen die von einem mit offenem Mund schlafenden Mann ausgehen ganz zu schweigen…. 😂
Irgendwie ist das ja fast ein Tabuthema und getrennte Schlafzimmer implizieren ja oft gleich, dass mit der Beziehung was nicht stimmen kann. Aber den Gedanken, aus einem irgendwann leer werdenden Kinderzimmer ein Schlafzimmer nur für mich zu machen, finde ich immer attraktiver und hab das auch meinem Partner schon so kommuniziert. Geht’s da nur mir so?
Alles Liebe,
Julia
Hej liebe Julia, fühle ich absolut und total. Der allerbeste Schlaf ist der allein in einem Zimmer – und das sagt nichts über meine Beziehung aus, sondern nur etwas darüber, dass Schlaf etwas sehr Kompliziertes geworden ist… Alles Liebe, Katia
Hey liebe Katia, ich schlafe besser, viel besser, seitdem ich Schlaf schön von XbyX kurz vorm Schlafen gehen trinke. Seit einiger Zeit nehme ich Progesteron, was Gamechanger war. Bin in etwas so alt wie Du und befinde mich mitten in Perimenopause – als mir das irgendwann klar war, auch, dass der schlechte Schlaf wohl nun mein Begleiter sein wird, hab ich Hormontest gemacht und ja – seither schlafe ich viel viel besser. Alles Liebe – Jana
Liebe Jana,
an die Perimenopause musste ich auch sofort beim Lesen denken, liest sich wie aus dem Lehrbuch!
Würde mich auch nicht wundern..,
Hej liebe Jana, was ist XbyX…? Habe mich bislang noch nicht ernsthaft mit Hormonen befasst, aber vielleicht liegt darin der Schlüssel… Danke und alles Liebe, Katia
Liebe Katia, xbyx hat es sich zur Aufgabe gemacht, Frauen mit den richtigen Kombinationen von Nährstoffen in hormonelle Balance zu bringen. Mehr erfährst du auf ihrer Internetseite. Ich nehme diese Pulver am Abend https://xbyx.de/products/schlaf-schoen-pflanzenpulver?_pos=1&_sid=aebce8bf0&_ss=r
und schlafe damit deutlich besser. Mittlerweile -weil voll in Perimenopause- nehme ich auch Progesteron, Östrogen, Testosteron. Was du in deinem Artikel zur regelmäßigen Schlaflosigkeit beschreibst und auch zum Alter passt, kann Sympton der beginnenden Wechseljahre sein. Bei mir waren es Schlaflosigkeit, Gelenkschmerzen, Energie- und Libidoverlust, Wortfindungsstörungen. Ich hab lang gebraucht, um zu verstehen, dass das die Perimenopause ist, zum einen, weil ich mich so gar nicht wechseljährig fand (ich bin doch erst Mitte 40 bla ;-), zum anderen, weil meine Frauenärztin mir fälschlicherweise sagte, dass solange ich einen regelmäßigen Zyklus habe, ich eben nicht in WJ wäre. Ich kann dir nicht nur Sheila de Liz‘ Woman ob Fire ans Herz legen, sondern auch Raus aus dem Hormonkarussell von Dr Judith Bildau. Weil Du meintest, Du hättest Dich noch nicht so genau mit Hormonen auseinander gesetzt. Ich glaube bzw weiß bei mir mittlerweile, dass so gut wie jedes Zipperlein bis hin zur echten Beschwerde, durch die WJ bedingt sind. Es ist gut zu wissen, was da passiert… Alles Liebe – Jana
Hej liebe Jana, danke für deine ausführliche Antwort! Witzig, vorhin stand ich in der Drpgerie vor “Woman on Fire” und dachte noch: Nehm ich’s jetzt einfach mit…? Steht nämlich schon länger auf meiner Leseliste. Aber gerade bin ich noch bei Eskapismus 😉 Alles Liebe, happy weekend, Katia
Habe das auch genauso. Nur noch schlimmer….schlafe manchmal erst um 3 Uhr ein und dann um 6 bin ich wieder wach. Warte darauf meine Tage zu bekommen jetzt, damit ich endlich mit Progesteron Beginnen kann……für die Zeit bis dahin nehme ich tatsächlich Antidepressiva….hilft zumindest etwas zum schlafen.
Hej liebe Katrin, das klingt übel! Dann drücke ich die Daumen, dass das Progesteron hilft! 🙏 Alles Liebe, Katia
Bis ich endlich Progesteron nehmen kann( muss auf die periode warten) hangel ich mich mit Antidepressiva über die Zeit…..schlafe sonst nur 4 Stunden nachts.
Liebe Katia, danke für deinen Artikel. Ich kenne das genauso und hab mich bisher damit so alleine gefühlt. Teilweise habe ich befürchtet, auch depressiv zu werden, so hat es mich belastet. Ich fand es schreiend ungerecht, wenn nun endlich die Kinder durchschlafen dann durch meine Hormone wach zu liegen. Mit Mönchspfeffer ist es schon besser geworden. Und auch deine Tipps versuche ich umzusetzen.
Hej liebe Anne, Schlafmangel IST Folter – wenn ich ein paar Nächte hintereinander nicht schlafen kann, werde ich total heilig und fühl mich entsetzlich! Ja, es ist eine Krux, die Sache mit dem Schlaf. Mönchspfeffer kenn ich auch noch von früher – guter Tipp! Ich drück uns allen die Daumen für besseren Schlaf! Alles Liebe, Katia
Liebe Katia,
hier meine Einschlafsrituale:
Ich höre jeden Abend diese genialen Schlafgeschichten und freue mich schon immer, mir ein Reiseziel auszusuchen.
https://www.bettamstrand.de/
Ich schlafe auch alleine oder neben meinem Sohn, der einen schön ruhigen Schlaf hat.
Dann gehe ich sehr früh ins Bett-oft um 20:30, lese, daddel, schaue fern, schreibe Tagebuch, trinke Tee…
Und ich liege während dieser vorschlaf Zeit auf der Akupunktur Matte
https://shaktimat.de/blogs/glossar/akupunkturmatte-wirkung
All das zusammen hilft mir wirklich gut,
Lieben Gruß, schlaf gut!
Mathilda
Hej liebe Mathilda, oh – diese Matte hat es mir gleich angetan! Das könnte was für mich sein! Ich mag/kann nämlich nicht anderen beim Reden zuhören, um dabei einzuschlafen. Ging auch als Kind mit Hörspiel schon nicht. Aber die Akupressur-Matte klingt nach meinem Geschmack- danke für den guten Tipp! Alles Liebe, auf bald, Katia
Habe mir auch neulich progesteron verschreiben lassen, schlafe super ein, wache dann aber immer auf so ab 2 Uhr…ich bilde mir ein, dass es in kombi mit mönchspfeffer und progesteron besser ist. Progesteron nehme ich nur in der 2. Zyklushälfte.
Hej liebe Sina, danke fürs Teilen deiner Tipps! Alles Liebe, Katia