Ich bin Sarah, 38, lebe mit Partner und Kind in der Einliegerwohnung meines Elternhauses auf dem Dorf. Ich finde mein Leben organisiert, durchgetaktet und meist stressfrei. Andere würden es womöglich langweilig nennen. Wir leben das klassische Rollenmodell, weil wir sehr unterschiedliche Einkommen haben und ich weniger gut bezahlt werde und weil ich bewusst stressfrei(er) leben möchte. Für meine vierjährige Tochter möchte ich Zeit haben, solange sie Zeit für mich hat. Und für den Rest der Familie auch…
Ich habe mich ganz allein und sehr bewusst dafür entschieden, nur wenige Stunden zu arbeiten und dafür, unter der Woche den Haushalt zu wuppen, um die Wochenenden frei zu halten. Als ich vor über vier Jahren in Elternzeit ging – als einzige Mitarbeiterin, Vollzeit und ausgelastet – wusste ich nicht, ob, wann und wie ich ins Büro zurückkehren würde. Jetzt arbeite ich im Homeoffice – und genieße Narrenfreiheit. Ich muss Abgabefristen einzuhalten, aber ich habe sehr viele Freiheiten. Ich kann nämlich nicht arbeiten, wenn der Haushalt um mich herum nicht gemacht ist. Hier kommt meine Beispielwoche…
Montag
Die Woche beginnt ungewohnt, denn der Papa ist geschäftlich unterwegs und seit Sonntag Abend weg. Normalerweise teilen wir uns die morgendlichen Aufgaben wie Kind betüdeln, Frühstück machen, Brotdose richten, anziehen etc. und der Papa bringt unsere Tochter zum Kindergarten und arbeitet danach im Homeoffice oder fährt ins Büro – bis dahin habe ich oft weder gefrühstückt noch geduscht. Heute muss ich also aus dem Haus, frühstücke mit und springe unter die Dusche.
Wir kommen gut klar, meine Tochter ist viel selbstständiger, wenn bloß einer da ist. Auf zum Kindergarten – sie fährt Laufrad, ich hechte nebenher. Kurz vor Toresschluss kommen wir an, ca. 40 Minuten später als gewöhnlich. Ich freue mich sehr, dass ich die Freiheit habe und mein Kind nicht antreiben muss. Ich gehe nach Hause und erledige den Haushalt. Der ist bei mir sehr organisiert, montags wird Wäsche gewaschen und gesaugt. Weil ich übers Wochenende alleine bei einem kreativen Freundinnenwochenende war, habe ich einiges aufzuräumen. Ich packe ein Paket aus und die Retoure gleich wieder ein.
Dazwischen finde ich immer wieder Spuren des Wochenendes.
Dinge, die ich im Vorbeigehen erledigt hätte. Als alles geschafft ist, setze ich mich an mein privates Laptop. Vor meiner Abfahrt am Freitag habe ich es nicht mehr geschafft, meine Kontoauszüge durchzusehen, die Ablage zu machen und meine E-Mail-Postfächer aufzuräumen. Das mache ich immer zu Monatsbeginn. Es hat sich einiges angesammelt. Als ich noch schnell den Kilometerstand des Autos checke, weil wir bei der Versicherung die Kilometer reduziert hatten, erstarre ich. Mit einer Überschreitung um mehrere Tausend Kilometer hatte ich nicht gerechnet – und wir haben gerade mal September.
Ich krame also in Versicherungs- und Werkstattunterlagen, telefoniere mit dem Maklerbüro, finde meinen Fehler und natürlich lässt sich alles klären. Als ich fertig bin, kann ich schon wieder los: einmal zur Post und danach zum Kindergarten, der für uns heute schon mittags zu Ende ist … Zeit mit dem Kind und so.
Wieder zuhause koche ich Mittagessen. Es soll Käsespätzle geben, ich finde keinen Reibekäse.
Das einzig brauchbare, das der Kühlschrank zu bieten hat, ist ein Klotz Parmesan – der muss es richten. Wir essen, tüddeln ein wenig vor uns hin und gehen raus in den Garten. Mein Kind möchte, dass ich mit Trampolin springe, also los. Nach einiger Zeit und mehreren Versuchen werde ich entlassen und beginne, das Efeu zu schneiden (wir haben viel Efeu; Efeu wächst gut), verblühte Pflanzen zu entsorgen und ums Haus zu kehren. Einmal klar-Schiff.
Mein Kind spielt inzwischen mit dem Nachbarskind und ich geselle mich dazu. Spontan zerlegen wir noch das Laufrad, um dem Schleifgeräusch auf die Schliche zu kommen, schrauben Sattel und Lenker nach oben und die Bremse wieder fest. Auf der Probefahrt treffen wir eine Nachbarin und halten ein Pläuschchen. Danach ist Zeit fürs Abendprogramm.
Das Kind fragt nach dem Papa, der während dem Essen auch gleich per Videoanruf anklingelt. Wir räumen auf (ich gerne, das Kind widerwillig) und gehen ins Bad. Jetzt gibt’s die Quittung für Mama-war-weg-Papa-ist-weg. Das Kind brüllt. Erst einfach so, schließlich weil etwas nicht klappt und letztendlich, weil ich wegen der fortgeschrittenen Zeit das abendliche Video streiche. Danach schläft sie schnell ein und ich merke, dass noch immer „Sport“ auf meiner To-Do- Liste im Handy steht.
Um 20:45 Uhr beginnt schließlich mein Arbeitstag, 2 Stunden sitze ich noch. Und nein, es macht mir nichts aus. Ich bin zufrieden mit dem, was ich erledigt habe. Kreativzeit für mich bleibt keine, aber die hatte ich ja am Wochenende.
Dienstag
Noch ein Morgen ohne Papa. Heute sind wir schneller und pünktlich am Kindergarten. Wieder zurück mache ich zuerst Sport, dusche, putze das Bad und fahre mit dem Opa zum Baumarkt. Er braucht eigentlich nichts, aber nutzt die Chance der Mitfahrgelegenheit. Ich kaufe ein Weihnachtsgeschenk, das ich – nicht uneigennützig – noch diese Woche verschenken will. Das zweite Geschäft, in dem ich etwas Dekokram für mich kaufen wollte – hat leider geschlossen. Danach geht`s zurück ins Dorf.
Montags und dienstags habe ich oft Reinigungsarbeiten auf dem Plan stehen, die nicht wöchentlich anfallen. Heute: Spülmaschine reinigen. Ich wusste lange nicht, dass man das regelmäßig machen sollte, seit ich die Maschine jedoch alle paar Wochen zerlege, wird das Geschirr wieder sauber. Lohnt sich. Danach meine dienstags-To-Do’s: Brotschneidmaschine reinigen, Spülbecken schrubben, Zimmerpflanzen gießen. Zwischen all dem habe ich eine Spiel-Verabredung für den Nachmittag und den Trockner ausgemacht, sowie eine Maschine Kochwäsche angestellt. Mit einem Brot geht es ans Büro-Laptop.
Zwischendurch fällt mir ein, dass die nächste Wäsche von der Maschine in den Trockner muss.
Ich freue mich über die Homeoffice-Situation und erledige es. Kurz vor dem Ende der Betreuungszeit klappe ich den Bildschirm zu, suche Wasser, Snacks und Sandspielzeug zusammen, flitze zum Kindergarten und weiter zum Spieli. Die Kinder spielen und wir Mamas erzählen uns von den Ferien – natürlich nicht, ohne zwischendurch sämtliche Kinderbelange wie Hunger, Durst, Pippi, verschwundenes Spielzeug etc. zu befriedigen.
Gegen Abend machen wir uns auf den Heimweg. Ich koche, wir essen und während das Kind noch etwas spielt, hänge ich Wäsche ab, falte, staple und verräume sie und denke auch noch an die Wäsche im Trockner. Dann spulen wir das Abendprogramm ab – heute mit kurzer Tablet-Zeit. Das Kind schläft, Muddi schaut Instagram auf der Couch und um 20:15 Uhr beginnt nicht der Fernsehfilm sondern der 2. Teil der Arbeitszeit. Irgendwann kommt der Papa nach Hause, wir beratschen die letzten 2 Tage und dann gehen die Lichter aus.
Mittwoch
Ab heute wieder geteilte Morgenroutine – dachte ich. Einer von uns kommt allerdings nicht aus den Federn. Also mache ich Frühstück doch allein für drei, Brotdose, Trinkflasche, Rucksack, während zwei ihr Wiedersehen mit der Mitbringzeitschrift auf der Couch zelebrieren. Irgendwie bekommen wir doch noch die Kurve. Danach starte ich ausnahmsweise mit Homeoffice, denn es ist nicht mehr viel und ich will meine Arbeit der letzten Tage abschließen und wegmailen.
Es dauert natürlich doch länger und zwischendurch fragt der Opa nach Malervlies und mein Mann verabschiedet sich aus dem Homeoffice ins Büro. Dort ist etwas kaputt, das gerichtet werden muss. Eine Stunde Fahrtzeit an diesem Tag, die sich auf den Abend auswirken wird. Und ja, ich habe immer noch mein Schlaf-Dress an. Sieht keiner, stört keinen, ist bequem – ich freu mich drüber. Danach folgt meine kleine Sporteinheit und eine Dusche. Ansonsten ist Mittwoch Bodentag: Ich räume gründlich auf, stelle alles hoch, sauge und wische die Wohnung.
Nun hätte ich wieder Zeit für Homeoffice, aber: es ist gar keine Arbeit da.
Das kommt immer wieder mal vor. Anfangs war das schwierig für mich. Heute weiß ich: Arbeit kommt. Ich setzte ich mich auf die Couch und schaue, was bei Instagram so los ist, mache eine Online-Bestellung und ein bisschen ärgere ich mich am Ende, dass ich die Zeit nicht besser genutzt habe.
Nach dem Kindergarten fahren wir zu den Urgroßeltern. Das machen wir alle zwei Wochen. Sie fahren nicht mehr Auto, wir helfen bei Einkäufen und taxieren sie zu Arztterminen. Da heute nichts ansteht, lösen wir Oma‘s Geburtstagsgeschenk ein und gehen Torte essen. Es ist nicht immer einfach mit den Senioren und kostet mich oft etliche Nerven, aber ich bin froh, dass ich mir das zeitlich leisten kann. Immerhin habe ich hier als Kind viele Ferienwochen verbracht und so ist es schön, etwas zurück geben zu können.
Wegen der längeren Anfahrt bleiben wir immer bis abends und Zuhause startet direkt das Abendprogramm. Der Papa kommt genau dann nach Hause, als das Kind im Bett ruhiger wird. Einschlafbegleitung zurück auf Start. Wir Eltern setzen uns zusammen an den Tisch, Papa isst etwas und wir bequatschen, was ansteht. Um 21 Uhr mache ich mich noch an die Bügelwäsche und bin dann ziemlich erledigt. Ab ins Bett.
Donnerstag
Der Tag beginnt mal wieder bloß zu zweit. Papa ist schon früh Richtung Büro aufgebrochen, um vorher im Fitness-Studio vorbei zu schauen. Eigentlich wäre heute Einkaufstag mit dem Opa, damit er das nicht mit dem Bus machen muss, aber der hat Handwerker, also verschieben wir das. Ich habe also keine Eile beim Sport und Duschen. Danach räume ich die Küche auf, verräume die Wäsche vom Vorabend. First-things-first packe ich die Schwimmbadtasche für den Nachmittag und da noch keine Büro-Arbeit kam, habe ich Zeit für Kleinkram wie Plastikgriff am Laufrad kleben.
Danach kehre ich die Straße.
Und schnappe ich mir Papier und Stift, setzte mich mit einem großen Glas Wasser an den Tisch, schreibe den Essensplan für die kommende Woche, die Einkaufsliste für den Wocheneinkauf dazu (mach ich normalerweise mittwochs), eine Geburtstagskinderliste mit Geschenkideen bis Jahresende (eine grobe Übersicht ist viel wert, vor allem, weil ich gerne selbstgemachtes verschenke und das Zeit braucht). Dazu esse ich was, es ist längst Mittag.
Die Zeit vergeht, während ich so entspannt vor mich hinarbeite und schon ist Zeit für die Kindergartenabholung. Wir hüpfen schnell beim Klamotten-Discounter rein auf der Suche nach möglichst günstigen/wiedernutzbaren 90er-Jahre-Outfits für eine Firmenfeier, kaufen zwei Uni-Shirts zum Selberpimpen und sind dann für den restlichen Nachmittag im Freibad zu finden. Zuhause wird noch schnell geduscht und gekocht und schon muss das Kind ins Bett.
Ich verliere mich etwas in der 90er-Jahre-Geschichte, bestelle online noch etwas, hinter dem ich seit Wochen her bin (war immer ausverkauft), verliere mich nochmal in Geburtstaggeschenkgedanken und gehe dann ins Bett ohne den Geschirrspüler auszuräumen und die Badetasche auszupacken.
Freitag
Es ist Freitag und freitags habe ich frei, in der Theorie. Realistisch doch nicht. Ich erledige freitags alles, was ich in der Woche bisher nicht geschafft habe, damit wir am Wochenende möglichst wenig Haushalt machen müssen und die Zeit als Familie nutzen können. Da einer mal wieder schlecht aus dem Bett kommt, lege ich gleich los: Spülmaschine aus- und wieder einräumen, Badetasche ausräumen, Sport, duschen und Wocheneinkauf mit Opa erledigen.
Alles aufräumen, kurze Pause, dann Staub vom Sonnensegel im Schlafzimmer zu saugen. Es dauert viel länger, als gedacht. Ich ziehe auch noch die Bettwäsche ab und stecke sie in die Waschmaschine. Danach bereite ich das Mittagessen vor und gehe zum Kindergarten. Heute geht es mit zwei Kindern nach Hause, die ich bekoche, bespaße, denen ich Snacks und Getränke reiche. Während die Kinder mit Sand und Wasser matschen, versuche ich, meine Geburtstagsfeier zu planen.
Zwischendurch gibt die Uroma neue Arzttermine durch und wünscht eine Internet-Orthopäden-Auskunft.
Das Gastkind wird abgeholt, wir besuchen die Uroma, dazwischen meldet sich die Oma. Wir brechen auf, packen das am Dienstag gekaufte Weihnachtsgeschenk in Weihnachtsgeschenkpapier ein, düsen los, bekommen einen Gießauftrag für die kommende Woche, überreichen das Weihnachtsgeschenk – eine Brause für den Gartenschlauch, denn wir werden hier mit Gießdienst für die kommende Woche beauftragt und dafür wollte ich diese Düse haben.
Wieder zuhause, trocknet der Trockner immer noch die Bettwäsche … da wir nur einen Satz für Sommer und Winter haben, müssen wir warten, bis alles trocken ist. Der Tag endet mit Einschlafbegleitung auf der Couch. Meinen geplanten Nähabend kann ich knicken, das wäre zu laut. Wir warten und warten und warten, beziehen schließlich die Matratze mit einem alten, ausgeleierten Spannbettlaken und schlafen unter Sofadecken.
Ach ja, irgendwann am Nachmittag habe ich leider festgestellt, dass mir das gestern gekaufte T-Shirt für das 90er-Jahre-Outfit zu enganliegend ist. Das muss ich wohl morgen umtauschen.
Samstag
Wir schlafen, so lange wir können … solange das Kind uns lässt, frühstücken gemütlich, Papa mäht den Rasen, Kind hört Hörspiel, Mama räumt auf, putzt das Waschbecken, macht Sport, duscht, zieht das Kind an. Schließlich bringe ich das Kind zur Uroma, wo es die Großtante trifft um die Hühner und Hasen des Großonkels zu besuchen. Zurück zuhause räume ich wieder auf, sauge und kann das Kind auch schon wieder abholen. Mit allen Leuten, die ich treffe, halte ich einen kurzen Plausch. Zuhause gibt es Brotzeit und jeder tüddelt wieder vor sich hin.
Schließlich fahren wir ins Nachbardorf zwecks T-Shirt-Umtausch. Der Papa bekommt bei der Gelegenheit auch ein Shirt. Auf dem Rückweg gehen wir an der Bücherei vorbei und essen ein Eis. Wieder zurück, werden sofort die Leihbücher gelesen und das Spiel getestet. Da wir noch einen Geschenkgutschein aus der örtlichen Gaststätte brauchen, spazieren wir dort hin und essen auch gleich eine Pizza. Danach Abendprogramm fürs Kind und anschließend Kreativzeit für mich. Ich suche nach Plottvorlagen für die 90er-T-Shirts, bereite sie vor, überlege, wer was in welcher Farbe und Größe bekommt. Die Zeit verfliegt. Gähn … Bettzeit.
Sonntag
Heute dürfen wir etwas länger schlafen. Da das Kind total mit sich selbst beschäftigt ist, düse ich zuerst zur Oma um den gestern vergessenen Gießdienst nachzuholen. Dann Frühstück und weil das Kind mit Höhle bauen und Tiptoi so sehr beschäftigt ist, plotte und entgittere ich schonmal alles für unsere T-Shirts; Kreativzeit also. Aufbügeln kann ich es leider noch nicht, denn die T-Shirts sind noch nicht gewaschen (Waschtag ist montags).
Plötzlich ist Mittag. Ab in die Küche, heute gibt es Quiche.
Habe ich noch nie gemacht. Während sie im Ofen ist, räume ich mein kreatives Chaos auf und springe in die Dusche. Den restlichen Tag tüdeln wir einfach so vor uns hin. Unsere Wochenenden sind übrigens nicht immer so entspannt. Oft sind sie auch ziemlich voll. Umso mehr genießen wir es, Zeit zu haben. Kleiner Spoiler: Und Büroarbeit kam dann auf einmal so viel, dass ich nicht mehr wusste, wohin damit.
Alles Liebe,
Klingt wirklich entspannt.
Mir gefällt, dass du scheinbar feste Pläne für die Hausarbeit hast. Wie setzt du das um?
Hast du To do Listen für jeden Tag im Monat?
Oder hast du das im Kopf?
Viele Grüße Christina
Hallo Christina,
ja, gut verteilt ist es immer nur ein bisschen und es bleibt kein riesiger Berg liegen, den man dann nicht anpacken will.
Meine Aufgaben organisiere ich mit einer App auf dem Handy und was erledigt ist, wird weiter geschoben bis zur nächsten Fälligkeit. Wobei ich dann manchmal situationsbedingt auch 1-2 Tage hin- oder herschiebe, manchmal auch einfach um 1 Woche verschiebe, wenn etwas noch nicht nötig ist (Fenster putzen z.B., das hält mal länger und mal kürzer).
Das meiste habe ich auch im Kopf, vor allem die Dinge, die ich wöchentlich mache. Dass es aber auch festgehalten ist, entspannt den Kopf und ich sehe dann auch, dass die Liste über den Tag kürzer wird.
Viele Grüße, Sarah
Danke. Werde mich mal nach einer App umsehen 😉
Also langsam werd ich doch ein wenig fuchsig, wenn doch wieder so eine Dorf-Home Office Woche daherkommt. Nicht meine Blase, deswegen hab ich nach Absatz 2 aufgehört zu lesen. Gruß, Steffi
Liebe Steffi,
uff, jetzt bin ich überrascht. Für mich unterscheidet sich Steffis Woche sehr von den anderen, weil sie ganz andere Prioritäten setzt. Aber ups, schon wieder Home Office, da hast du Recht. Fällt mir erst jetzt auf.
Arbeitest du auswärts? Hast du nicht Lust, mal eine Beispielwoche aufzuschreiben? Ich – und wir alle ! – würden uns wahnsinnig darüber freuen. Sie muss ja auch nicht so ausführlich sein. Mail mir deine Notizen gern an Post@wasfuermich.de
Liebe Grüße,
Claudi
Liebe Claudi,
danke für das Angebot und deine sehr freundliche Antwort, wo mein Ton ja so semi begeistert war. Ich habe da nicht die Muße zu meinen Alltag aufzuschreiben, lese hier gerne mit, fühle mich oft angesprochen von den Themen und Inhalten. Aber bei den Beispielwochen bislang nicht. Für viele Leser aber Vlt. total interessant. Man kann ja nie allen gerecht werden (wie in der Kindererziehung 🤣). Also, danke fürs meckern und kommentieren dürfen und die nette Antwort!
Steffi
Liebe Sarah, danke für deinen Beitrag! Mich interessiert – wie Christina – wie du deine Hausarbeit so strukturiert umsetzt. Ich arbeite drei Tage im Homeoffice und einen im Büro und hatte mir das super vorgestellt, dass ich Freitags dann den Haushalt wuppe – klappt leider auf Dauer so gar nicht 🙁 Vielleicht kann ich ja auch strukturierter werden. So in Häppchen auf alle Tage verteilt, das hört sich nach gutem Vorbild an.
Liebe Grüße Peggy
Hallo Peggy,
das kann ich gut verstehen, dass am Ende nicht locker flockig alles in den einen freien Tag passt.
Schon als ich noch Vollzeit gearbeitet habe, hatte ich mir den Haushalt in Häppchen aufgeteilt um am Wochenende Freizeit zu haben.
Grob gesehen, ist es so:
Tag 1: Wäsche waschen, Sanitärobjekte putzen
Tag 2: im Wechsel Staub wischen, Fenster putzen, Straße kehren, Betten frisch beziehen/Bettwäsche waschen, …
Tag 3: Böden saugen und wischen
Tag 4: Einkaufen
Tag 5: Wäsche bügeln
Damit wäre dann schonmal ziemlich viel abgedeckt.
Viele Grüße, Sarah
Hallo Peggy,
das kann ich gut verstehen, dass am Ende nicht locker flockig alles in den einen freien Tag passt.
Schon als ich noch Vollzeit gearbeitet habe, hatte ich mir den Haushalt in Häppchen aufgeteilt um am Wochenende Freizeit zu haben.
Grob gesehen, ist es so:
Tag 1: Wäsche waschen, Sanitärobjekte putzen
Tag 2: im Wechsel Staub wischen, Fenster putzen, Straße kehren, Betten frisch beziehen/Bettwäsche waschen, …
Tag 3: Böden saugen und wischen
Tag 4: Einkaufen
Tag 5: Wäsche bügeln
Damit wäre dann schonmal ziemlich viel abgedeckt.
Viele Grüße, Sarah
Ich finde sehr interessant, wie viel Zeit man mit dem Haushalt verdaddeln kann. Das muss bei uns alles so nebenher laufen. Wir haben auch keine Putzhilfe oder “Perle” (oh Euphemismus), arbeiten aber 100% und 90% Erwerbsarbeit (Lehrer beide, also wenig home-offixe). Für mich klangen die Beiträge vom setting her auch recht ähnlich, mit dieser Freiheit in der Tagesgestaltung.
Ich finde diese Einblicke spannend, allerdings geht es mir ähnlich, wie anderen die schon kommentiert haben. Ich bin fasziniert von der Struktur, montags Wäsche, Mittwochs Boden etc. und finde es schade dass nicht genannt wird was beruflich gemacht wird, nur wie und das ist meines Erachtens nach so extrem flexibel wie keiner es in meinem Umfeld hat.
Ich bin gespannt was noch an Geschichten in dieser Reihe kommt und wünsche mir so viel Diversität wie möglich.
Hallo Luise,
von Beruf bin ich Bauzeichnerin. Für meine Arbeit gibt es Deadlines, aber ich habe keine Termine, zu denen ich verbindlich am Rechner sitzen muss. Die zeitliche Freiheit beruht auf über 20 Jahren Betriebszugehörigkeit und entsprechend routinierten Abläufen und Vertrauen.
Viele Grüße, Sarah
Hallo Franzi,
klar kann man mit dem Haushalt ziemlich viel Zeit verdaddeln. Meine Woche, die ich aufgeschrieben habe, war sehr ruhig und dann brauche ich auch immer etwas länger als wenn etwas Zeitdruck da ist. Was genau wie viel Zeit in Anspruch genommen hat, steht aber letztendlich gar nicht im Artikel.
Und meine Haushaltsroutine bestand schon zu Zeiten, als ich noch Vollzeit gearbeitet habe. Die Häppchen unter der Woche waren mir schon immer lieber als alles am Wochenende zu erledigen.
Viele Grüße, Sarah
Hallo Franzi,
klar kann man mit dem Haushalt ziemlich viel Zeit verdaddeln. Meine Woche, die ich aufgeschrieben habe, war sehr ruhig und dann brauche ich auch immer etwas länger als wenn etwas Zeitdruck da ist. Was genau wie viel Zeit in Anspruch genommen hat, steht aber letztendlich gar nicht im Artikel.
Und meine Haushaltsroutine bestand schon zu Zeiten, als ich noch Vollzeit gearbeitet habe. Die Häppchen unter der Woche waren mir schon immer lieber als alles am Wochenende zu erledigen.
Viele Grüße, Sarah
Liebe Sarah, herzlichen Dank für Deinen Einblick! Es klingt so, als ob Du nicht nur eine gute Balance für Dich gefunden hättest, sondern auch vielfach andere unterstützt, das finde ich sehr schön! – Liebe Claudi, auch ich fände als Kontrast zu den bisherigen Wochenreportagen einen Bericht über eine nicht selbständig/ im home office arbeitende Mama super. Obwohl naturlich unterschiedlich, legen die Schilderungen der mittags heimkommenden Kids und der Hobby-Fahrten fur mich nahe „Mama schultert die meiste Care-Arbeit (findet eine Alternative zum stressigen Arbeitsmarkt) und arbeitet drumherum“. Was völlig ok ist! Aber ja nur ein Modell, und vielleicht nicht das Optimum, das wir später für unsere Töchter wollen 🙂
Hallo Friederike,
ja, du hast es erkannt. Von den älteren Generationen ist Bedarf nach Hilfe da und ich kann etwas unterstützen. Meistens schaffen wir das richtig gut 🙂
Viele Grüße, Sarah
Was ich auch noch gedacht habe (ohne zu unterstellen, dass die Autorinnen der Beispielwochen das alle so empfinden, aber es klingt so durch), dass es so rüberkommt, dass es doch schön ist, wenn die Kinder mittags nach Hause kommen können. Da klingt für mich schon irgendwie ein“besser so“durch. So wie Sarah ja auch schreibt, dass sie viel Zeit mit ihrer Tochter verbringen will. Okay, die ist noch relativ klein, aber auch im Grundschulalter ist das oft (grad in Westdeutschland) so. Aber, ernsthafte Frage, ist es für die Kinder (nicht nur die Mutter) wirklich schöner/besser, ab mittags zuhause zu sein? Sich wegen der Hausaufgaben anzuzicken? Das Mamataxi kreiseln zu lassen? Ich habe Kita und Hort immer als Bereicherung empfunden. Zeit für mich, eben in Ruhe meine Sachen zu machen, Kinder die mit Freunden zusammen waren und außerhalb der Familie ihre Welt hatten, mit spielen, Sport, Basteln usw. Dieses Bild, dass das was Schlechtes sei, dass den Familien (besser: Müttern, die Väter zählten da komischerweise nie so mit rein) die gemeinsame Zeit stiehlt, ist irgendwie erst nach der Wende so in den Osten geschwappt. Aber dann ist Beruf und Familie tatsächlich schwer vereinbar, wenn mehr als ein paar Stunden im Home-Office rausspringen sollen.
Hallo Franzi,
ich empfinde es ebenfalls als riesige Entlastung, dass meine Kinder entweder im Hort sind und dann erst 15 Uhr Zuhause sind und das auch alleine mit dem Bus. Ich muss sie also nicht abholen. Und der Jüngste ebenfalls bis 15:30 Uhr in der Kita. Und vorher arbeiten mein Mann und ich. Für uns fallen somit zum Glück Mittagkochen unter der Woche weg sowie Hausaufgaben betreuen oder sich langweilende Kinder Zuhause, die mich dann vom Arbeiten nachmittags abhalten (ich bin Lehrerin und da fällt doch einiges noch Zuhause an Arbeit an). Meine Kinder lieben den Hort nicht unbedingt, die Kita dagegen sehr, aber was hilft es? So ist das Leben. Alles andere schätze ich als sehr privilegiert ein. Und ich sehe es gar nicht ein, dass ich fünf Jahre studiert habe, mich danach zwei Jahre durchs Referendariat geackert habe, um dann nur ganz wenige Stunden für quasi kein Gehalt zu arbeiten. Meine Fenster sind zwar nicht oft blitzeblank geputzt, aber meine Rente dankt es mir später. Liebe Grüße
Hallo Franzi,
wie lange man ein Kind in Betreuung gibt, hängt ja letztendlich von vielen Faktoren ab wie Job, Kind, Umfeld. Wir haben ein paar fixe Nachmittagstermine (tauchen in der Beispielwoche nicht auf, weil in Süddeutschland noch Ferien waren). Wenn ich die Groß- oder Urgroßeltern taxiere, muss das Kind mit, da ich dafür meist länger unterwegs bin.
Und tatsächlich hatte unsere Tochter den Wunsch geäußert, auch mal länger in der Kita zu sein – weil dann weniger Kinder da sind und man besser spielen kann. Deshalb ist sie nun 2x pro Woche länger dort.
Das ist unsere aktuelle Situation, was in einem Jahr oder später mal in der Schule ist, werden wir dann sehen/entscheiden.
Viele Grüße, Sarah
Ich schließe mich Franzi an, das ist mir auch als erstes aufgefallen. Diese Fixierung auf den Haushalt, finde ich spannend. Wir arbeiten beide (wenn auch nur in Teilzeit) und oberste Priorität haben unsere drei Kinder. Diese sind nur bis 12 Uhr in Schule/Kindi.
Der Haushalt läuft nebenbei mal mehr, mal weniger. Spätestens wenn man durch die Fenster das Wetter nicht mehr erkennen kann, dann muss ich sie wohl wieder putzen ;))) Wir feiern also eher das Chaos hier…
Ich finde es total schön, dass Sarah alles so entspannt machen kann und anscheinend auch entspannt ist. 😊Voll super, hätte ich auch gern.
Liebe Grüße
Hallo Julia,
herzlichen Dank für deinen Kommentar 🙂
Viele Grüße, Sarah
Krass, wie schnell sich viele Leserinnen angegriffen fühlen. Und schade, dass der Artikel als negativ empfunden wird, nur weil 2x hintereinander flexible Mütter sprechen. Ist doch klar, dass noch viele Andere Beispielwochen folgen werden – warum denn gleich dieser Unmut? Weil man sich schon wieder nicht in seinem eigenen Familienkonstrukt bestätigt fühlt? Komisches Bedürfnis. Wenn doch alles so viel besser ist in der “ich bin mehr als nur Carearbeit verrichtende Mutter-Welt”.
Noch vor gar nicht allzu langer Zeit war es großes Thema mit Kindern bedürfnisorientiert zu leben, den Stresspegel für alle, besonders für die Kinder, niedrig zu halten und somit psychische Gesundheit mehr zu fördern. zB durch wenig Fremdbetreuung. Jetzt liegt der Fokus irgendwie auf “Hauptsache als Frau gleichberechtigt, unabhängig usw. bleiben.”
Und wenn man nicht mitmachen will, in der “wir teilen Carearbeit auf, ich bin als Frau in allen Bereichen genauso wichtig wie mein Mann-Welt”? Wenn es, wie bei uns zuhause, allen einfach besser geht, wenn einer immer für die Kinder da ist? Dann muss man darüber Sprüche wie “das wünschen wir uns doch alle nicht für unsere Töchter” und “hoffentlich lebt sie gut von der Rente ihres Mannes” lesen. Puh, vielen Dank auch. Sollen dann die klassischen Rollenmodellmamas “Hoffentlich brechen die unter der Last dieses Alltags nicht zusammen, noch bevor die Kinder groß sind!” schreiben? Oder “Hoffentlich bereuen die nicht ihr Leben lang, was sie bei ihren Kindern alles verpasst haben!” Das wäre genauso daneben.
Hinhören, nett bleiben und sich selbst hinterfragen wäre doch eine bessere Antwort auf diese Artikel. Die ich übrigens auch total spannend finde!
Liebe Chrissi, Entschuldigung, wenn mein “das will ich nicht für meine Töchter”-Kommentar krass rüberkam, ich wollte damit kein Lebensmodell abwerten. Ich kann es sehr gut verstehen, dass es für die Familienbalance besser ist, wenn einer zu Hause bleibt. Ich meinte den “Tochter-Kommentar” gesamtgesellschaftlich: Ich wünsche mir eine familienfreundlichere Arbeits- und Betreuungswelt und sehr da momentan viele Defizite. Ich finde daher (auch) Berichte gut, die das und die enorme Belastung arbeitender Eltern zeigen; damit sich vielleicht langfristig etwas verändert. Liebe Grüße!
Hallo Chrissi,
herzlichen Dank für deinen Kommentar. Jeder schaut, wie es (gerade) für die eigene Familie und die eigenen Bedürfnisse passt – so sollte es sein.
Ich freue mich, dass ich mir Zeit nehmen kann und ziehe den Hut vor allen, die mehr oder Vollzeit arbeiten.
Viele Grüße, Sarah
Ich habe lange überlegt, ob ich hier tatsächlich kommentieren soll, aber der Text lässt mich einfach – aus verschiedenen Gründen – nicht los.
Ich kann nicht glauben, dass es tatsächlich noch Paare gibt, die so ein Rollenbild leben. Jede/r soll natürlich nach ihrer/seiner Fasson selig werden, aber es will mir einfach nicht in den Kopf, wie (in der Regel gut und auf Kosten der Allgemeinheit ausgebildete) Frauen einfach nicht oder nur ganz, ganz wenig arbeiten möchten. Abgesehen von den ganz offensichtlichen Risiken eines solchen Rollenmodells (Altersarmut usw) gibt es – zumindest aus meiner Sicht – auch eine Art „moralische Verpflichtung“, einer nicht nur ganz geringen Erwerbstätigkeit nachzugehen. Wir Frauen werden nie die gleichen Rechte wie Männer haben, wenn wir nicht bereit sind, unseren Platz in der Gesellschaft zu erkämpfen und das geschieht nicht durch das Aufstellen von Putzplänen. Dass die Ehemänner sich dann auch umstellen müssen, liegt auf der Hand.
Aber wenn ich Berichte wie diesen lese, bleibe ich ratlos zurück.
Mein Wochenbericht wäre übrigens ziemlich schnell zu Ende – Berichte aus dem Büro sind einfach nicht so spannend wie die von einem kreativen Job im Home Office. 😉
So hätte ich früher auch gedacht. Heute, mit 3 kleinen Kindern, kann ich nur jedem gratulieren, der es sich leisten kann, sich dem Zirkus mit 2 voll erwerbstätigen Elternteilen, ständig kranken Kindern, Termine hin- und herjonglieren, Diskussionen über wer macht was etc. für ein paar Jahre zu entziehen. Auch vernünftig
und umsichtig für das psychische Wohl der Familie zu handeln, kann feministisch sein, finde ich…
Hallo Em,
herzlichen Dank für deinen Kommentar, dem kann ich voll zustimmen.
Viele Grüße,
Sarah
Hallo Lina,
es gibt sehr, sehr viele Rollenmodelle und eben auch das, dass Frau/Mama wenig arbeitet und den Haushalt schmeißt. Wenn ich das gleiche als Mann geschrieben hätte, dass ich Zuhause bin und meine Frau Vollzeit arbeitet, wie hättest du das empfunden?
Meine Ausbildung habe ich hauptsächlich auf Kosten meines Chefs gemacht, die Allgemeinheit hat vermutlich die Berufsschule finanziert.
Das Recht, deutlich mehr zu arbeiten habe ich. Und wenn ich morgen sage, dass es so sein soll und wir gleich viel arbeiten, würde mein Partner mitziehen.
Auf mein Rentenkonto habe ich während 19 Jahren Vollzeitarbeit eingezahlt, zahle auch jetzt ein (ja, es ist weniger) und werde auch wieder mehr einzahlen. Dazu habe ich schon vor vielen Jahren privat vorgesorgt, was ich unabhängig von meiner Stundenzahl nach wie vor tue.
Viele Grüße, Sarah
Es wird echt immer interessanter mit den Beispielwochen und ich – liebe es! Ich liebe es, dass diskutiert wird, dass es sowohl Widerspruch wie auch Reflexion über das Eigene gibt.
An Sarahs Woche kann man finde ich ganz gut sehen, wie umfangreich die so genannte care-Arbeit eigentlich ist und dass sie sehr gut einen Wochenplan ausfüllen kann. Sie kann so fordernd wie ein Beruf sein (ob das für jemanden ein Lebensmodell ist oder nicht, ist eine ganz andere Frage). Ist es nicht seltsam, dass diese Arbeiten in jedem Haushalt anfallen und dass wir einfach davon ausgehen, dass sie “umsonst” ausgeführt werden sollen?
Für mich wirft diese Woche ein interessantes Licht auf die Tatsache, dass die meisten von uns den Großteil dieser Arbeit irgendwie noch “nebenbei” und “zwischendurch” zu erledigen versuchen, mit schmutzigen Fenstern und ungebügelter Wäsche leben, oder aber diese Arbeiten an andere (i. d. R. ohne Steuerabgaben und Krankenversicherung beschäftigte, ungelernte) Frauen outsourcen. Letzteres ist meiner Meinung nach nämlich überhaupt keine Lösung für das Problem, dass es einfach ungleich zugeht bei der Erledigung dieser so elementaren und für eine Familie wie Gesellschaft wichtigen und unentbehrlichen Arbeit.
Und noch ein Gedanke: über die Familien- und Erwerbsmodelle anderer können wir hier doch nur spekulieren. Wir wissen nicht, ob Sarah und ihr Partner nicht ein finanziell gerechtes Ausgleichsmodell haben, wo z. B. für ihre Altersversorgung separat in ihrem Namen angespart und investiert wird, so dass sie auf eigenen Beinen stehen könnte. So etwas kann man durchaus machen, manche regeln das auch für längere Elternzeiten eines Elternteils so und schreiben das sogar vertraglich fest. Klar, die Gefahr ist da, dass das nicht passiert und es ist echt wichtig, da faire Regelungen zu finden, aber wir wissen es nicht. Da wünsche ich mir mehr Respekt.
Und an alle, die in den Kommentaren bisher geschrieben haben, ihre Woche sei einfach nicht ereignisreich genug oder sie hätten kaum Zeit, sie aufzuschreiben: ich fände es hochspannend, wenn sich trotzdem die eine oder andere fände, die sich bereit erklärt, davon zu erzählen! Vielleicht werden diese Beiträge ganz anders, kürzer, haben andere Themen – aber es sind auch “Beispielwochen”. Es braucht keine extra vorgesehene Schreib-Zeit dafür, Schreiben kann man auch abends in einer Notiz-App oder sogar erstmal als Sprach-Memo, das später aufgeschrieben wird.
So wie es in den Kommentaren aussieht, gibt es einige, deren Alltag hier noch nicht so richtig vorkam. Ich würde mich freuen, davon zu lesen! 🙂
Hallo Sina,
Danke, dass du deine Sicht teilst und darauf hinweist, dass vieles eben nicht im Wochenbereicht steht.
Das Finanzthema ist hier nicht wasserdicht festgelegt, aber geregelt inklusive privater Altersvorsorge.
Ein Wochenbericht von einer in Vollzeit arbeitenden Mutter würde ich auch gerne lesen … oder von einem Vater. Mal schauen, ob noch jemand was an Claudi mailt. So ganz einfach ist es gar nicht, sein Leben aufzuschreiben im Wissen, dass es so viele Leute lesen werden.
Viele Grüße, Sarah
Hallo zusammen, ich bin schon lange Leserin dieses Blogs (vielen Dank an dieser Stelle!) und ivh habe noch nie im Internet kommentiert aber dieser Artikel triggert mich total. Ich habe lange reflektiert warum. Es ist kein Neid, auch ich arbeite viel im Homeoffice und habe viele Freiheiten.
Es ist diese Mischung aus “Aufgehen in der Hausarbeit”, das ist doch recht 50er Jahre Rollenbild.
Und dieses “Nicht Brennen” für einen Beruf. Ich meine die meistem von uns haben doch eine Ausbildung/Studium hinter sich, wieso wird da nie etwas erwähnt? Wo sind denn die Ärztinnen, Ingenieurinnen usw.. Wenn wir uns und das was wir können nicht ernst nehmen (und uns lieber über Putzpläne austauschen, anstatt Netzwerke zu bilden), dann kann man der Männerwelt auch keinen Vorwurf machen. Bei vielen Beispielen hier kam es so rüber, als sei der Job der Frau nur so was Kleines nebenher. Ein paar Stündchen maximal, es macht keinen Unterschied. Der Mann verdient ja genug. Und was ist mit eurer Rente usw.?Abgesehen vom Selbstwertgefühl…
Sorry, das musste mal raus
Hallo Jule,
das möchte ich nicht unkommentiert stehen lassen. 50er-Jahre würde ja bedeuten, dass ich keine Berufsausbildung/-erfahrung und keine eigene Rente hätte. Beides habe ich (fast 2 Jahrzehnte Vollzeit gearbeitet und eingezahlt + privat vorgesorgt).
Sogar “Brennen für den Job” ist vorhanden. Ich arbeite viel in Phasen und manchmal sitze ich bis nachts um 2 Uhr an einem Projekt, weil ich nicht aufhören kann. In der Woche, in der ich mitgeschrieben habe, war einfach wenig los. Diese Schwankungen habe ich immer wieder.
Viele Grüße, Sarah
Hallo zusammen, ich bin schon lange Leserin dieses Blogs (vielen Dank an dieser Stelle!) und ich habe noch nie im Internet kommentiert aber dieser Artikel triggert mich total. Ich habe lange reflektiert warum. Es ist kein Neid, auch ich arbeite viel im Homeoffice und habe viele Freiheiten.
Es ist diese Mischung aus “Aufgehen in der Hausarbeit”, das ist doch recht 50er Jahre Rollenbild.
Und dieses “Nicht Brennen” für einen Beruf. Ich meine die meistem von uns haben doch eine Ausbildung/ein Studium hinter sich, wieso wird da nie etwas erwähnt? Wo sind denn die Ärztinnen, Ingenieurinnen usw.. Wenn wir uns und das was wir können nicht ernst nehmen (und uns lieber über Putzpläne austauschen, anstatt Netzwerke zu bilden), dann kann man der Männerwelt auch keinen Vorwurf machen. Bei vielen Beispielen hier kam es so rüber, als sei der Job der Frau nur so was Kleines nebenher. Ein paar Stündchen maximal, es macht keinen Unterschied. Der Mann verdient ja genug. Und was ist mit eurer Rente usw.?Abgesehen vom Selbstwertgefühl…
Sorry, das musste mal raus
Danke fürs Rauslassen!
Liebe Grüße
Claudi
Ein Tipp an die “Sarahs” dort draußen, passt auf, dass eure Partner nicht irgendwann einer Kollegin, Freundin oder einem Kumpel gegenüber (natürlich nicht in euerm Beisein) sagen, meine Frau interessiert sich nur für die Kinder und den Haushalt. Überraschend viele Männer führen gerne Gespräche über viele (fachliche oder anderes) interessante Themen in der Welt.
Hallo ANi,
diesen Kommentar finde ich echt nicht in Ordnung. Die Stereotype, die dahiner stehen, sind holzschnittartig, pauschal und voller Vorurteile. “Die Männer” gibt es doch genauso wenig wie “die Frauen”. Es ist eine Grenzüberschreitung, hier irgendwelche Schlüsse auf die Art von Sarahs Beziehung zu ziehen, ganz zu schweigen von den “Ratschlägen”, die du hier gibst.
Wir wissen doch nicht, was die Autorinnen der Beispielwochen außer dem, was sie hier mitteilen, noch so tun, lassen, denken, fühlen und reden! Ich finde, dass wir in den Kommentaren auch kritisch sprechen können, ohne persönlich zu werden und Lebensentwürfe abzuwerten.
Hallo Sina,
leider drängt sich beim Lesen vieler Blogs von Müttern oder beim Betrachten vieler Insta-Profile, die das traute Familienleben inszenieren, auch mir häufig der Gedanke auf, dass diese Stereotype leider noch ziemlich oft zutreffen. Es liegt ja nun auf der Hand, dass ich nur das bewerten und beurteilen kann, was ich sehe und lese, was denn sonst? Ich finde schon, dass wir in ein neues Biedermeier und den Rückzug ins Private driften. Dass viele Errungenschaften wie Gleichberechtigung nicht mehr so wichtig sind, und das betrifft vor allem Frauen. Vielleicht bietet das Zuhause den sicheren Raum vor einer unsicheren Welt und dort soll alles besonders schön und harmonisch sein. Und dafür sorgen vor allem die Frauen. Aber gesellschaftlich gesehen ist das schon ein Rückschritt, wer will das bestreiten?
Ui, hier muss ich mal reingrätschen. Denn große Instaprofile, die sich um „harmonisches“ Familienleben drehen, in denen die Frau sich vermeintlich „nur“ um Haushalt und Kinder kümmert, sind Businesse. Das sollten wir nicht vergessen. Auch wenn Alltag filmen, Videomaterial schneiden, moderieren, Kundenkontakte managen usw. in diesem Fall von vielen oft nicht ernst genommen werden, steckt dahinter ganz sicher kein stressfreier Familienalltag – sondern ein Job, der viele, viele Stunden im
Anspruch nimmt. Ich denke also, damit können wir Sarahs Alltag nicht vergleichen (auch wenn die Profile oft perfekt versuchen uns zu zeigen, wie leicht es geht).
War mir irgendwie wichtig.
Liebe Grüße,
Claudi
Hallo Franzi,
diese Beobachtung teile ich nicht zu 100%, was aber auch an meiner persönlichen “Bubble” liegen kann. Aber eine Tendenz, das gemütliche, ruhige Leben im Privaten zu zeigen sehe ich auch. Da beißt sich aber vielleicht auch die online-Insta-Katze in den Schwanz, sozusagen: wer zeigt was aus seinem (Privat)Leben, wer hat überhaupt Zeit dafür, was wird besonders viel geklickt, was bevorzugt der Algorithmus, welchen content schauen wir uns aufgrund von Empfehlungen nach unseren unspektakulären Tagen an usw…
Deine Vermutung, dass es vielen Menschen nicht mehr bewusst ist, dass unsere Freiheit in Entscheidungen und Lebensgestaltung auf dem Fundament feministischer Kämpfe um Gleichberechtigung steht, teile ich. Ich bin aber vorsichtig, anderen “keinen Feminismus” und ein antiquiiertes Frauenbild zu unterstellen, weil das meiner Erfahrung nach meistens nicht so eindeutig ist. Und für viele ist diese Auseinandersetzung um Teilhabe und Gerechtigkeit alltägliche Realität und sie profitieren nicht davon, siehe was ich weiter oben zu Haushaltshilfen schrieb.
Danke für deinen Gedankenanstoß!
Lieben Gruß
Danke für den Artikel, der allerdings auch so gar nicht meine Lebensrealität widerspiegelt.
Und, wie viele meiner Vorkommentatorinnen auch, habe ich ihn sehr kritisch gelesen. Mir ist aufgefallen, dass Sarah betont, es sei ganz alleine ihre Entscheidung gewesen, Erwerbsarbeit zu reduzieren und sich dafür um quasi alle anderen zu kümmern. Mag sein, dass sie das so empfindet, allerdings: der Wahrheit entspricht das eher nicht. Ich hätte mir da eine Auseinandersetzung mit dem eigenen Feminismus gewünscht.
Das andere, was mir aufgefallen ist: was hat die für ein chilliges Kind? So viele Situationen, die mit meinen drei Kindern ganz anders laufen würden…
Hallo, ich denke, ab zwei Kindern hast du ja immer automatisch noch die Hustles zwischen den Kids, mit drei sogar mal drei. Klar, dass es allein deshalb ganz anders aussieht.
Liebe Grüße
Claudi
Hallo, ich kann mich EM nur anschließen,
und ich frage mich, wägen uns diese Blogs nicht vermeintlich in einer Realität, die nicht repräsentativ ist? Ich in meinem privaten Umfeld kenne keine Frau, die Influencerin ist. Und keine Frau, die voll im Homeoffice arbeitet. Und nur eine Frau, die nicht wieder arbeiten geht, seitdem das Kind in den Kindergarten könnte- und der Grund ist, weil sie und ihr Mann im Schichtdienst arbeiten und es einfach keine Kita gibt, die die Arbeitszeiten abdeckt.
Andererseits sehe ich die Forderung nach Vollzeitarbeit beider Elternteile trotz Kindern auch kritisch. Das Familienleben bleibt dann total auf der Strecke, der Stresspegel ist enorm hoch und ich muss zugeben, dass ich dafür nicht bereit bin. Und es total verstehen kann, wenn es den meisten Familien in meiner Bubble auch so geht.
Hallo, ich habe die Kritik vernommen und bin da dran. Mehrere Beispielwochen von Frauen (leider keine Männer) sind in Planung.
Und noch was: in meiner Bubble arbeiten sehr viele Frauen (und auch Männer) zumindest zeitweise im Homeoffice (niemand davon ist Influencer! ; ). Es kommt also wohl immer drauf an.
Liebe Grüße und ich freue mich auf neue Beispielwochen.
Claudi
Hallo zusammen!
Ich lese auch aufmerksam mit und schließe mich eher den kritischen Kommentaren an, da ich manche Lebensformen der Abhängigkeiten nicht nachempfinden kann und verspüre durchaus den Impuls, meine Woche mal niederzuschreiben… Vollzeit berufstätig und zwei Kinder… Sobald ich die Zeit finde, lege ich los!
Liebe Grüße
Diese Diskussion ist grauenhaft! Anstelle voneinander zu lernen, gesellschaftliche Konstrukte hin und wieder in Frage zu stellen und weiterzuentwickeln, wird scharf verurteilt und schwarz-weiß-artig abgegrenzt. Meiner Tochter wünsche ich von Herzen, dass sie die Möglichkeit hat, sich als der Mensch zu entfalten, als der sie gedacht ist, Freundschaften / Partnerschaften zu leben, die im Miteinander und sozialem sowie politischem Kontext den Boden bekommen, gleichberechtigt, respektvoll und liebevoll das Leben zu leben, das sie glücklich macht und nicht einem Rollenbild, welchem auch immer, gerecht werden zu müssen. Menschsein und die Persönlichkeit eines jeden sollte nicht auf den Umfang der Erwerbsarbeit oder Carearbeit reduziert werden, das wäre fürchterlich langweilig. Meinen Söhnen wünsche ich dies ebenso. Feminismus betrifft nicht nur alleine uns Frauen.
Dies die Emotion. Sachlich ist die Diskussion nicht alleine eine Frage des Feminismus, sondern auch unserer Vorstellung von Zeit, des Wertes von Zeit, im Übrigen auch der Herabwertung von Zeit Anderer (von deutlich unterbezahlten und überarbeiteten Erzieherinnen, Pflegern, Haushaltshilfen usw. , die den privilegierteren Feminismus stützen), der völligen Überschätzung von Macht und Kapital und Unterschätzung von menschlichen Beziehungen und gegenseitigem Care (sehr empfehlen kann ich zu dieser Thematik Teresa Bückers Buch „Alle Zeit“). Schlussendlich ist es aber doch glücklicherweise sehr individuell, welches Familienmodell passt und nicht immer kann man frei entscheiden.
Trotz des noch hohen Entwicklungsbedarfes können wir dankbar sein, in einer Kultur und Gesellschaft zu leben, die solche Diskussionen und eine Vielfalt an Lebensentwürfen ermöglicht.
Keine Diskussion ist grauenhaft, oder? Zumindest diese nicht. Miteinander ins Gespräch zu kommen, andere Wege zu betrachten und den eigenen immer mal wieder zu hinterfragen finde ihn super wichtig!
Alles Liebe,
Claudi
@ Sabine,
grauenhaft finde ich es, eine Diskussion von vornherein unmöglich zu machen, indem man die Beiträge der anderen als “grauenhaft” herabwürdigt. Und das, wo Du Dir doch selbst ein schönes Miteinander und eine positive Gesprächskultur wünschst. Großes Fragezeichen.
Hallo Sabine,
vielen Dank für deine Anmerkungen zu Zeit, Miteinander und Slebstsein.
Viele Grüße,
Sarah
Ich möchte auch kurz anmerken, dass es moralisch und der Gesellschaft gegenüber ein großer Schritt wäre, tolerant zu bleiben und ohne Herabwürdigung zu kommentieren.
Dass die ein oder andere Mama aus freien Stücken (ja Herrgott nochmal, freiwillig, ohne Zwänge eines Rollenproblems!) zuhause bleibt, während die Kinder klein sind und das, obwohl sie jahrelang studiert hat und ihren Job liebt, tut der Gesellschaft keinen Abbruch und führt auch nicht dazu, dass sich die ein oder andere nicht als Frau verwirklichen kann, wie sie will.
Mehr Toleranz und sich liebevoll an die eigene Nase zu fassen wäre mMn für uns alle wichtiger!
Hui! Hier hat sich ja eine wilde Diskussion entfaltet!
Ich finde die Beispielwochen total spannend und ich merke, dass ich sie offenbar anders lese, als einige andere hier.
Ich habe bisher aus fast jeder Woche eine gute Idee für unser eigenes Modell mitnehmen können und sie daher irgendwie mehr als Inspiration empfunden.
Ich denke, dass all unsere Lebensrealitäten doch so unterschiedlich sind, dass es wenig Sinn macht übereinander zu urteilen. Vielmehr könnten wir doch voneinander profitieren?!
Viele Grüße!
Ich finde die Beispielwoche von Sarah SEHR erfrischend! Einmal jemand der nicht die ganze Zeit von “noch schnell dies tun oder noch schnell das tun” redet. Sondern jemand (so klingt es für mich) der noch Zeit hat in Ruhe Dinge zu erledigen…. das ist Balsam für die Seele wie ich finde. Denn wir sind doch nicht auf dieser Welt um immer nur von A nach B zu flitzen….. !?