Kommt rein, hier wird heute gefeiert. Wer sich fragt was, liest hier noch einmal nach. Alle anderen legen die Augenklappen an und schwingen die Brausebecher. So also war er, unser erster, richtiger Kindergeburtstag. Ich kann nur sagen, es ist einiges geplatzt…
Piratenparty
Eigentlich dachte ich am Kindergeburtstagmorgen, ich hätte alles im Griff. Die Deko (längst fertig), die Kuchen (am Abend vorher zwischen 23 und 24 Uhr erledigt) und die Nerven (alles bestens…). Doch dann verzog sich mittags urplötzlich die Sonne und es begann in Strömen zu regnen. Platzregen. Platzregenblasen auf der Straße. Im Garten. Und hörte nicht auf. Und ich? Hatte keinen Plan P. Keinen Platzregenplan. Stattdessen Panik. “Na du prima Planungsqueen?”, raunten mir meine Selbstzweifel zufrieden über die Schulter, “die ganze Woche noch auf´m Blog schön mit Kindergeburtstagstipps rumposen und heute Party platzen lassen, oder wie oder was? Kannste mal sehen.”

Ja sicher, ich war naiv. Aber ich hatte irgendwie bei einem Geburtstag Anfang August die Sonne fest eingeplant. Stand quasi ganz oben auf der Gästeliste. Hatte zugesagt. So wie jedes Jahr. Ich hatte mir die Geburtstagstafel nur draußen vorgestellt. Blauer Himmel, rote Augenklappen, weißes Tischtuch. Im besten Fall weiße Schönwetterwölkchen. Nix da.

Da half nur eins. Der Mann. Der bleibt ruhig. Der ist Anwalt. Quasi berufsruhig. Fast immer. “Kannst du schnell kommen…”, jammerte ich ins Telefon, “der doofe Regen macht mir hier alles kaputt und überhaupt, was mache ich jetzt bluuuuuuuuuuuß…?” Schluchzpause.
“Bin gleich da”, sagt der Mann. Und: “Kriegen wir hin…”

Kriegten wir auch. Alles ein wenig anders als geplant. Ziemlich viel anders. Aber auch schön. Wunderschön. Statt zwischen Sommerblumen feierten wir im Schuppen, mit ein paar Spinnweben. Und links neben uns der abgedeckten Rasenmähertrecker. Gespielt wurde hinterher doch noch draußen. Mit Regenjacke. Oder eben sommerregenfeuchtem Haar. Zum Glück nieselte es wenigstens nur noch. Hat niemanden gestört, glaube ich ganz fest.
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Ich hatte aus Schokorührteig Schatzkisten gemacht, mit süßsauren Schnüren und einer Goldmünze, wir haben ordentlich piratet – alles fast durch die Bank ganz harmonisch – und hinterher gab es für jeden eine Bratwurst, ratzfatz ausnahmsweise in der Bratpfanne gebraten, weil der Mann, der Ruhige, mit der Grillkohle und den Sachen fürs Abendbrot nicht an Land kam. Der musste mittags statt einzukaufen schließlich einen Platzregennotfallplan aushecken. Alles egal. Alles schön, so wie es war.
Ein Hoch auf unser Geburtstagskind – schon vier Jahre und ein echter Knaller…
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Als die Gäste kamen, durften sie sich erstmal mit einem Piratentuch, einer Augenklappe und einem Tattoo anständig piratisieren. (Hübsche Tattoos hier). Dann ging´s ans Futtern. Weil wir übrigens kein schönes, zum Thema passendes Pappgeschirr gefunden haben, haben wir einfach schlichtes weißes an den Rändern und am Becher außen verschönert, mit einem schwarzen, wasserfesten Stift und kinderleichten Punkten, Linien, Dreiecken, Piratenbärten. Inzwischen habe ich entdeckt, dass es zum Beispiel hier passendes, sehr hübsches Partygeschirr gibt. Mit Hilfe von Zahnstochern waren aus den bunten süßsauren Haribosüßigkeiten kleine Piratenflaggen geworden. Eine davon, eine Gummischlange, Goldmünzen, Kanonenkugeln und eine Augenklappe wanderten am Schluss in die Schnöker-Tütchen. Und ihr? Was steckt ihr in die Tütchen?
Liebe Grüße, Claudi
Piratenparty
Schnökertütchen

Claudi