Ich sag es ganz ehrlich, als ich vorgestern während eines Workshops im Rahmen der Weleda Jahreskonferenz das erste Mal von Design Thinking gehört habe, lehnte ich mich zuerst zurück, verschränkte die Arme und dachte: “Ach, nö…!” Fakt war, wir hatten schon ganz viel Neues gehört, mein Kopf ratterte, ich hätte in dem Moment einfach gern einfach weiter zugehört. Jetzt mit den anderen gemeinsam neue Ideen raushauen…? “Puh”, dachte ich. “Ich glaub, mir fällt nichts ein….”
kreativ sein, erfolgreich im Job
Design Thinking ist ein Ansatz, der zum Lösen von Problemen und zur Entwicklung neuer Ideen führen soll. Design Thinking basiert dabei auf der Annahme, dass Probleme besser gelöst werden können, wenn Menschen unterschiedlicher Disziplinen in einem die Kreativität fördernden Umfeld zusammenarbeiten. Das Verfahren orientiert sich an der Arbeit von Designern, als eine Kombination aus Verstehen, Beobachtung, Ideenfindung, Verfeinerung, Ausführung und Lernen. (Quellen: Dev Patnaik: Forget Design Thinking and Try Hybrid Thinking und Hester Hilbrecht, Oliver Kempkens: Design Thinking im Unternehmen – Herausforderung mit Mehrwert. In: Digitalisierung und Innovation.)

Für uns war die konkrete Aufgabe, Ideen zu einem Thema zu entwickeln und zwar in einer Art Speeddating. Für uns sieben Teilnehmer gab es sieben Plätze, jeweils mit Post-its und Stift. Wir hatten jeweils eine Minute Zeit pro Platz. Ein Gong ertönte, wir setzten uns an den ersten Platz und sollten ein paar erste Ideen zum Thema aufschreiben. Mir fiel tatsächlich etwas ein, was für ein Glück. Kurz überlegte ich, ob ich mir nicht wenigstens eine von drei Ideen für die nächsten Plätze aufheben sollte, schrieb dann aber doch. Da gongte es. Ab gings zum nächsten Platz.

Die Aufgabe war: Zu den Ideen meiner Kollegin, die vorher am Platz gesessen hatte, neue Ideen aufzuschreiben und auf Post-its daneben zu kleben. Ich las die Ideen – dachte kurz, wie verrückt es war, dass die tatsächlich ganz anders waren als meine – konnte aber sofort noch eine neue Idee zu der neuen Idee dazuschreiben. Peng – es war wie Hexerei. Ich glaube ein paar von uns stöhnten ab und zu vor Begeisterung. Es war bereits nach ein paar Gongschlägen klar, dass hier etwas ganz Wunderbares zusammenkam.

Ganz wichtig: Alle Ideen einfach aufschreiben. Alles raushauen. Nicht groß nachdenken. Bloß nichts nicht schreiben, weil der Kopf sagt: “Ach, das funktioniert doch eh nicht.” Gerade dadurch, dass wir als Team so unterschiedlich waren, alte und junge, Texter und Creator aus ganz unterschiedlichen Bereichen, war es so inspirierend. Nach allen Zeitspots stellten wir uns alle Mindmaps noch einmal gegenseitig vor und suchten uns dann als Kleingruppe eine Idee aus, die wir mit Hilfe der Methode weiter ausarbeiteten. Die Luft schien zu knistern vor Kreativität. Es fühlte sich an wie Luftschnappen mitten im Wald. Wie ein Rausch. Ein guter. 

Zum Weiterlesen habe ich übrigens dieses Buch auf meiner Liste, was mir Simone Nägele, unser Coach in diesem Desing Thinking Workshop wärmstens empfohlen hat (Amazon Partnerlink).

Ich überlege jetzt, ob ich Design Thinking nicht auch mal in der Schule ausprobiere. Oder mit Freundinnen, wenn ich ein Problem habe und nicht weiterkomme. Vielleicht sogar im Familienrat mit älteren Kindern. Was meint ihr?

Inspirierte Grüße,

Claudi