Nüchtern betrachtet war’s betrunken auch nicht so berauschend. Super Satz, oder? Leider nicht meiner. Stammt von Suse Kaloff und ist der Titel ihres Buches, das mich kürzlich zwei Nächte um meinen Schlaf brachte. Und danach um die Gläser Wein, die ich in Gesellschaft gern trinke. Oder besser: getrunken habe. Denn seit über zwei Monaten habe ich mir keinen Crémant, keinen Punsch auf dem Weihnachtsmarkt, keinen Rotwein mehr gegönnt. Und ich muss sagen: Nüchtern betrachtet fühlt sich mein Leben gerade irgendwie besser an…
Vielleicht muss ich vorweg erwähnen, dass ich nie das Gefühl hatte, ein Alkohol-Thema zu haben. Ich trinke wie die meisten Freunde in meinem Umfeld: In Gesellschaft. Wenn es einen Grund zum Anstoßen gibt. Zu einem schönen Essen. Wenn ich Entspannung suche und in mir nicht finde. Kein Thema damit zu haben ist vermutlich dennoch Ansichtssache, wenn man bedenkt, dass die gängige Empfehlung lautet: Nicht mehr als zwei Gläser Wein – pro Woche. Das schaff ich locker an einem gemütlichen Abend mit Freunden. Aber ich trinke nie allein, nicht täglich, aber doch regelmäßig – und vor allem gern (hier habe ich schon mal davon geschrieben).
Alkohol hat immer ganz selbstverständlich zu meinem Leben dazugehört:
Ob Party-Nacht oder Dinner mit Herzensmenschen – Alkohol war stetiger Begleiter. “Treffen wir uns auf ein Glas Wein…?” ist eine völlig übliche Frage vor Freundinnen-Dates. Und wenn ich ausgegangen bin, habe ich an der Bar selten Saftschorle bestellt, sondern lieber süffigen Rosé.
Aber ich mochte nicht nur den Geschmack von Alkohol – ich mochte auch seine Wirkung. Dass er den Alltag leichter, mich ein wenig lässiger, gesprächiger, fröhlicher machte. Ein wenig von der strikten Kontrolle meines Lebens aufweichte. Es war immer auch dieser leichte Glimmer, den ich suchte. Das Gefühl, dass selbst ein schnöder Alltags-Dienstag nach einem Glas ein wenig mehr Glamour bekommt. Und ich deswegen auch noch das zweite trank. Das ich meist am nächsten Morgen bereute.
Denn so sehr ich dieses Flirren am Abend genoss – am Morgen darauf hätte ich viel darum gegeben, keinen Watteschädel zu haben.
Und den hatte ich mit zunehmendem Alter leider immer häufiger – auch nach nur einem Glas. Und nicht nur das: Nach einem geselligen Abend war mein Schlaf oft so mies wie zu Stillbaby-Hochzeiten. Ich wurde mitten in der Nacht wach, konnte nicht mehr schlafen, wälzte mich mit hämmerndem Kopf und hämmerndem Gewissen hin und her. Und der nächste Tag war für die Katz – Laune mies, Lunte kurz.
Seltsam eigentlich, dass ich mich schon so lange mit einem gesunden Lebensstil befasse – und den Alkohol davon großzügig ausklammert habe. Ich meine: Ich starte meine Tage mit Zitronenwasser, esse Berge an Gemüse, wenig Zucker und mache jede Menge Sport. Ich bläue meinen Kindern ein, dass sie bloß nie mit dem Rauchen anfangen sollen und dass Weißmehl auf Dauer nicht das Nonplusultra in Sachen Ernährung ist. Aber dass es keinen gesunde Alkoholmenge gibt, dass lasse ich zugunsten des Moments gern unter den Tisch fallen. Um mich dann hinterher doppelt schlecht zu fühlen, weil: Alkohol ist schädlich. Punkt.
Es geht mir gar nicht um die Moral. Dafür wäre ich nach einem gelebten Leben mit unzähligen geleerten Gläsern wohl auch die Falsche.
Es geht mir um die Gesundheit. Um meine Gesundheit, um mein Wohlbefinden. Das ist letzter Zeit mit Alkohol mehr gelitten hat als früher. Kater und Karma passt einfach nicht wirklich zusammen. Warum ich nicht schon viel früher verzichtet habe? Weil es einfacher ist mitzutrinken, als wortreich zu erklären, warum man gerade nicht trinkt. Immer noch – trotz aller Sober-Bewegungen, die die kommenden Generationen hoffentlich mehr prägen als uns damals Berentzen Apfelkorn und brauner Tequila.
Als ich kürzlich zu einem Essen mit Freunden für mich alkoholfreien Sekt mitbrachte, wurde direkt gefrozzelt: “Naaa, hast du uns was zu erzählen, Katia…?” Als wäre es deutlich wahrscheinlicher, mit 46 eine vierte Schwangerschaft zu verkünden, als einfach nüchtern bleiben zu wollen. Seltsam irgendwie.
Ich hatte keinen Schlüsselmoment, als ich das mit dem Wein sein ließ.
Vielleicht lag es an meinem nahenden Geburtstag, dass ich den Oktober sober verbrachte – und dann einfach weitermachte. Weil es fast wie eine Erleichterung war. Einfach für mich entscheiden zu haben: Ich mach da nicht mehr mit. Nicht bei dem gemütlichen Glas Primitivo, nicht beim Crémant mit der Mädels-Crew. Kein Gin Tonic an der Bar, keinen Absacker aufs Haus beim Italiener.
Leicht ist es mir dennoch nicht gefallen. Weil: Ein nicht unwesentlicher Teil von mir wünscht sich mitunter den Exzess. Oder zumindest dieses laisser-faire-Gefühl, das sich im nüchternen Zustand bei mir einfach nicht einstellen will. Dieser ach-komm-was-kostet-die-Welt-Zustand, der schon so manches Mal zu legendären Abenden, Aktionen, Abenteuern geführt hat. Wobei auch das mittlerweile einem anderen Leben angehört, wenn ich ehrlich zu mir selbst bin. Im Alter ist es wohl eher der kleine Schwips, der fehlt.
Am spürbarsten war es kürzlich, als ich mit einer meiner liebsten Freundinnen aus war – eine Art Bar-Karaoke-Abend. Singen ging prima mit Virgin Mojito. Bei der sich anbahnenden Party-Laune aller anderen war ich allerdings raus. Plötzlich wurde um mich herum fröhlich getanzt, gelacht, geflirtet – und ich saß da stocknüchtern und gefühlt auch mit einem Stock im Hintern. Alle waren entspannt, ich nicht. Ich wollte nach Hause und fand es das erste Mal richtig scheiße, mir diesen Glimmer nicht zu gönnen.
Aber generell ist es von Mal zu Mal besser geworden, nicht mitzutrinken.
Ich habe meinen Geburtstag überstanden und gleich noch zwei weitere im Freundeskreis, mehrere Dinner-Einladungen und Weihnachtsfeiern – immer als Einzige ohne einen Schluck Alkohol. Was mit Sicherheit auch an den Alternativen liegt, die mittlerweile deutlich gängiger (und schmackhafter!) sind als noch zu Zeiten meiner letzten Schwangerschaften. Suse Kaloff hat in ihrem Selbstexperiment konsequent Wasser getrunken. Ich kann immerhin mit nullprozentigem Sekt anstoßen – was deutlich weniger provokant ist als ein Glas Sprudel ohne Schnörkel.
Denn spannenderweise macht der eigene Verzicht auch immer etwas mit dem Gegenüber. “Oh ja, das wollte ich auch schon lange mal wieder machen”, sagte eine Freundin sichtlich zerknirscht, als ich ihr von meiner neuen Abstinenz berichtete. Das schlechte Gewissen in Großbuchstaben auf ihrer Stirn. Ein anderer Freund betonte reflexhaft, dass er deutlich weniger trinken würde als früher – aber so ganz ohne, das wäre dann doch nichts für ihn. Ich hatte viel Verständnis. Für beide.
Denn ich habe auch Abende, da würde ich verdammt viel für ein gutes Glas Rotwein geben.
Einfach Kopf aus, gute Gefühle an – und ein Hauch von Lässigkeit. Die sich spätestens zwischen zwei und drei Uhr morgens in Luft aufgelöst hätte. An diesem Gedanken halte ich mich fest, wenn ich wackelig werde. Wenn ich einfach wieder mitmachen statt außen vor sein will. Weil es so viel lustiger ist, weinselig mitzukichern als irgendwann mit leichtem Unbehagen danebenzusitzen, wenn alle albern drüber sind.
Glücklicherweise mache ich das nicht zum ersten Mal. Und ich nehme mir auch gar nicht vor, dass es das letzte Mal in meinem Leben ist. Ich habe kein konkretes Ziel, das “Nie wieder Alkohol” propagiert. Ich habe lediglich den Wunsch, besser auf mich zu hören. Auf das, was ich will, was mein Körper braucht, um sich gut zu fühlen. Und Alkohol – das habe ich in vielen Selbstversuchen herausgefunden – ist kein Garant dafür, im Gegenteil.
Seitdem ich auf Highballs verzichte, ist mein High ein anderes.
Ich schlafe besser, fühle mich fitter, ausgeglichener – und bilde mir sogar ein, besser auszusehen. Ich habe spürbar mehr Geduld mit den Launen der Kinder (und meiner eigenen) und bin vor allem verdammt stolz auf mich. Denn noch ist es mir immer sehr bewusst, dass ich mich fürs Nichttrinken entscheide. Dass es für mich eben nicht selbstverständlich ist, all diese Gelegenheiten ohne Alkohol im Glas zu genießen.
Ich hoffe, dass ich irgendwann gar nicht mehr darüber nachdenken muss. Dass ich irgendwann einfach keinen Wunsch mehr danach verspüre, einen kleinen Glimmer zu haben. Aber gerade fühle ich mich einfach wohl in meiner Haut. Wohler ohne Schwips, ohne Kater, ohne schlechtes Gewissen. Bin gespannt, wohin mich das noch bringt.
Das ist übrigens das tolle Buch von Suse Kaloff.
Denkt ihr auch manchmal über euren Alkohol-Konsum nach…?
Alles Liebe,
Liebe Katia,
da muss ich einfach gleich kommentieren! Sehr, sehr großartig, dass dieses Thema auch Platz bei Euch findet. Als Tochter eines (trockenen Alkoholikers), bin ich sehr sensibel auf den ganzen nonchalanten Alkoholkonsum in unserer Gesellschaft. Und hochgezogene Augenbrauen weil man NICHT mittrinkt und die passenden Kommentare kenne ich zur Genüge – und sie nerven. Echt jetzt!? Schwanger-Sein als einziger Grund einfach nichts zu trinken?
Zum essen einen Wein is ganz nett – muss aber nicht. Je älter ich werde umso weniger.
Ich mag hübsche leckere Getränke und die gern alkoholfrei – habe aber auch das Glück, dass ich extrovertiert genug bin, ganz und gar nüchtern jede Party zu rocken (in meinen Studi-Jahren hatte ich auch schlichtweg nicht das Geld im Club was zu kaufen, da blieb es bei Wasser und feddich). Und deshalb war es für mich auch toll zu lesen, wie Du Feiern feiern nüchtern wahrnimmst!
Vielen Dank für diese Plattform und Themen liebes Was-Für.Mich-Team!
Und eine schöne Weihnachtszeit!
Astrid vonner Ostsee
Hej liebe Astrid, DANKE, extra für dich in Versalien – für dein Dabeisein, dein Empathischsein und überhaupt. Ja, es ist ein Thema, das mich schon seit geraumer Zeit immer wieder umtreibt. Und ich merke, dass es gar nicht so leicht ist, dabei eine gute Balance zu finden, zumal, wenn der Glimmer gesellschaftlich so selbstverständlich ist. Ich fand mich super bis zu dem beschriebenen Party-Abend ohne Alkohol – da hat mir das erste Mal richtiug was gefehlt. Ich bin nämlich auch früher nie ohne Promille feiern gewesen. Ist vermutlich ein Prozess – bald steigt die Party eines Uralt-Freundes zum 50. Geburtstag – mal schauen, ob es mich da stocknüchtern auf die Tanzfläche zieht 😉 Alles Liebe und 1000 Dank für dein schönes Feedback, Katia
Liebe Katia,
darf ich das hier überhaupt verlinken? Der Prisecco ist der Hammer, da kann aus meiner Sicht jede alkoholfreie Sektkopie einpacken! Das genießen wir zu besonderen Anlässen, wenn wir keinen Alkohol trinken möchten (was auch hier immer häufiger vorkommt).
https://www.manufaktur-joerg-geiger.de/Alkoholfrei/
Liebe Grüße
Hej liebe Peggy, du darfst! 🙂 Danke, das ist ein super Tipp! ich kann meine hier gleich noch dazu packen: Ich steh auf die Weine von Kolonne Null https://kolonnenull.com, diesen Sekt https://www.jacques.de/weine/16798/2022-pugibet-rose-alkoholfrei/?cPath=3750_3775 und diesen Weßwein https://www.jacques.de/weine/18433/antony-pinot-blanc-alkoholfrei/?cPath=3750_3775 von Jaques und über diesen köstlichen Sekt mit Birnennote https://www.jederzeit-alkoholfrei.de/shop/jederzeit-alkoholfrei-sparkling-bio/ bin ich an meinem Geburtstag gestolpert. Danke für deine Inspiration, alles Liebe, Katia
Liebe Katia,
Ich plädiere ja immer lieber für ein wenig Lässigkeit im Leben, Ich war und bin schon immer ein cheap drunk. Ein Gläschen und die Wirkung setzt sofort ein. Ich verzichte immer auf Sekt und Glühwein tagsüber. Das fand ich schon immer kopfschnerzig und unnötig. Ich trinke Alkohol, wenn ich entspannt und frei bin. Im Urlaub oder im Sommer abends mit Freunden. Dann macht der Alkohol noch schöner. Die Umgebung, die Gespräche, das Miteinander. Mit Alkohol feier ich das Leben-eigentlich viel zu selten ist mir danach. Aber wenn dem so ist-z.B. am ersten Strandtag nach langer Corona Reise Pause. Nie schmeckte der Rosé so gut. Dann denk ich nicht daran zu verzichten, sondern freue mich, dass mir nach Unvernunft, nach einem kleinen bisschen Rausch zu Mute ist.
Auch wenn ich Alkohol meistens nicht viel abgewinnen kann, dem Verzicht kann ich es auch nicht. Wäre ja schade, wenn das zur Mode wird und dann plötzlich keiner mehr mit mir anstößt, wenn das Leben danach schreit.
Trotzdem, interessanter Ansatz und wie gesagt, ich hab schon immer gerne auf Kopfschmerzen im Alltag verzichtet. Die alkoholfreien Alternativen finde ich übrigens auch super-ästhetisch und geschmacklich.
Ich und eine Kollegin wurden neulich gefragt, warum wir (um 12:00 mittags) kein Kölsch trinken, sondern Wasser. Die Kollegin:“warum trinkst du Kölsch?“.
Lg, Mathilda
Hej liebe Mathilda, ich weiß, was du meinst – und genau dieses Gefühl fehlt mir gerade bei meinem Selbstversuch. Mit dem Rest bin ich hochzufrieden (wobei mir mittags schon lange niemand mehr ein Bier oder Wein angeboten hat, auch so eine Sache im Homeoffice 😉 Astrid schrieb hier gerade, dass sie auch stets nüchtern die Tanzfläche gerockt hätte – das habe ich mein Lebtag noch nicht geschafft. An besagtem Bar-Abend mit meiner Freundin kürzlich war ich das erste Mal seit Sober-Start richtig frustriert – ich wollte auch lässig und locker und fröhlich sein, aber mit Kinderpunsch passte das irgendwie nicht zusammen. Mal schauen, ob ich da noch einen anderen Dreh finde oder ob ich mir einfach irgendwann gelegentlich zur Lebensfeier doch wieder ein Glas genehmige. Gerade halte ich daran fest – aber frag mich im Frühling und Sommer noch mal 😉 Alles Liebe, danke für deine Worte, auf bald, Katia
Liebe Katia,
ich trinke gerne mal ein Glas Weinschorle oder einen Fruchtsekt in Gesellschaft. Aber eigentlich brauche ich das nicht. Früher haben wir uns am Wochenende mit der Clique in einem Partykeller getroffen und getrunken. Ich bin meistens gegen Abend erst aus meinem Studienort gekommen und war dann müde und hatte keine Lust auf den Kater am nächsten Tag, daher bin ich meistens mit dem Auto gefahren. So hatte ich eine gute Erklärung nicht zu trinken. Die meisten haben das auch akzeptiert, nur eine Person meinte immer mich überzeugen zu müssen.
Allerdings hat sich da schon etabliert, dass ich auch ohne Alkohol Spaß haben kann und inzwischen ist das eigentlich kein Thema mehr.
Vor der Schwangerschaft hatte ich öfters Migräne. Irgendwann hab ich festgestellt, dass das hauptsächtlich nach Wochenenden mit Alkoholgenuss der Fall war. Somit überlege ich inzwischen genau, ob es mir das Wert ist. Weiterhin habe ich in diesem Jahr an einem Abnehmprogramm teilgenommen und da ist Alkohol auch eher kontraproduktiv, so dass ich in diesem Jahr nur zu ganz wenigen Anlässen etwas getrunken habe. Und das ist auch gut so.
Ich war allerdings vor wenigen Wochen auch auf einem 40. Geburtstag von Freunden meines Mannes. Ich kannte nur wenige Personen und die auch nicht sehr gut. Da hat es auch ein bißchen gedauert, bis ich auf der Tanzfläche war, aber letztendlich war es auch nüchtern ein super Abend.
Ich werde nie ganz auf Alkohol verzichten, aber ich kann auch gut ohne und das gefällt mir.
Liebe Grüße, Stephani
Hej liebe Stephanie, so spannend, wie unterschiedlich wir alle sozialisiert sind. Ich war im partykeller immer die, die mitgetrunken hat 😉 Ich bewundere bislang immer noch die unter euch, die stpcknüchtern den Dancefloor rocken – das ist für mich echt eine Challenge (wobei: sooo häufig kommt das jetzt auch nicht mehr vor, dass ich partymäßig steil geh). Mal sehen, was da noch so kommt. Danke für deine Gedanken und deine Geschichte, alles liebe, Katia
Guten Tag liebe Katia,
Oh, so ein spannendes Thema….
Als ich noch jünger war, hab ich schon nicht viel Alkohol getrunken. Wenn ich ehlich bin, war es damals so, dass ich einfach mitgemacht habe, weil es so üblich war !
Jetzt trinke ich schon seit Jahren überhaupt keinen Alkohol mehr, aus dem ganz einfachen Grund, weil es mir nicht schmeckt.Ich mag den Geschmack von Alkohol nicht.Und ich hab schon ganz früh gemerkt, dass er mir einfach auch nicht gut tut. Ich glaube, dass das nicht bei jedem Menschen gleich ist. Ich bin einfach ein 0% Alkohol Mensch. Mein Umfeld kennt nichts Anderes von mir und es ist auch absolut kein Problem für sie. Das Thema Alkohol gibt es nicht, weil ich ihren Alkohlkonsum auch nicht komentiere oder beurteile.
Komme ich in eine Gesellschaft von Leuten die mich nicht kennen, kann es manchmal aber echt mühsam werden. Da hab ich das Gefühl mich ständig rechtfertigen zu müssen, dass ich nicht trinke. Das find ich dann schon etwas schräg. Wenn ich dann sage; Warum soll ich mir was zuführen, dass ich nicht mag und von dem ich ganz genau weiss, dass es mir einfach nicht gut tut ? Trinkst oder isst du etwas, dass du überhaupt nicht magst ? Hören die Meisten dann auf mich überzeugen zu wollen….
Ausgelassen feiern und tanzen kann man auch ohne Alkohol, bei mir klappt das schon seit jahren ziemlich gut. Das Gefühl ausgelassen zusein und doch noch alles mitzubekommen, was rundum so läuft ist bombastisch. Vielleicht braucht es dazu einfach etwas Übung, aber es kann klappen…
Am besten klappts, wenn man eigentlich komplett ausser Acht lässt was man selber und die Andern trinken. So das der Fokus nicht beim Trinken liegt sonder beim Spass an der Gesellschaft.
Alles Liebe
Christina
Hej liebe Christina, wie schön, von dir zu lesen! 🙂 Und danke für deine Geschichte, die du hier mit uns teilst. Ich mag deinen Ansatz, das Thema Alkohol gedanklich einfach komplett auszuklammern – und auf einer Party den Fokus nur auf den reinen Spaß zu legen. Da arbeite ich noch dran! 😉 Alles Liebe in die Schweiz, auf bald, Katia
Liebe Katja,
Ich war nie eine Genuss Trinkerin. Wenn ich angefangen habe zu trinken, konnte ich schlecht wieder aufhören.
Das ist aber eine andere Geschichte. Ich wollte etwas zum mind set sagen. Wenn ich auf eine Party gehe, freue ich mich vorher schon das ich später mit meinem Auto wieder nach Hause fahren kann. Das ich am Morgen danach in der Lage bin das Sonntagsfrühstück für meine Familie machen kann und es auch bei mir behalte. Während der Party freue ich mich darüber das ich den Überblick behalte und alles mit klarem Verstand wahrnehme. Okay ich tanze jetzt auch weniger aber dafür stolpere ich nicht mehr auf die Toilette um mich zu restaurieren, heute ziehe ich nur den Lippenstift nach. Meistens gehe ich auch früher, habe aber nicht das Gefühl etwas zu verpassen. Bei dem 50 Geburtstag meiner Freundin bin ich bis zum Schluss geblieben. Ich habe ihr geholfen alles aufzuräumen. Danach bin ich in den Sonnenaufgang gefahren und habe meiner Familie Frühstück gemacht.
Alles Liebe Anette
Hej liebe Anette, in Ansätzen kenne ich das von dir beschriebene Gefühl auch bereits. Nach dem ersten Bedauern, mir keinen Glimmer wie alle anderen zu verschaffen, bin ich relativ schnell dankbar darum zu wissen: Ich hab morgen keinen Schädel. Mein Sonntag startet nicht mit Kater, sondern mit Katze-Kuh auf der Yogamatte. Vielleicht kommt es auf den Anlass drauf an, auf meine Laune. manchmal habe ich dieses Kribbeln und würde gern mit anstoßen und Fünfe gerade sein lassen. Aber es nicht getan zu haben – darüber war ich bislang jedes einzelne Mal froh. Alles Liebe, danke dir für deine Offenheit, Katia
Liebe Katja,
was für interessante Gedanken du mit uns teilst. Mir gefällt deine Art zu schreiben sehr…. Könnte stundenlang deine Texte lesen. Zum Thema Alkohol, ich verstehe dich und den verbundenen Glimmer – die Leichtigkeit- die Wärme- die Liebe – das Loslassen- das intensivere Erleben durch Alkohol voll und ganz.
Auch ich hatte mit meinen 42 Jahren etliche Abende an denen ich nicht mal mehr wusste wie ich ins Bett gekommen bin, an denen ich ausgelassen, locker und tanzend das Leben als ob es kein Morgen gebe genossen habe.
Seid 3 Jahren trinke ich sehr selten Alkohol. Ich habe gespürt das es meinen Körper nicht gut tut, genau wie bei dir… der nächste morgen ist zu schade um die Nachwehen des Abends zu vor zu verschwenden.
Und um ehrlich zu sein habe ich das Gefühl das ich eigentlich ohne Alkohol den Abend viel mehr und vor allem bewusster, wacher genießen kann.
Am Anfang fühlte es sich unter Freunden fremd an. Mittlerweile bin ich bekannt dafür brause statt Alkohol zu trinken… Ganz ehrlich gibt schlimmeres.., ein Mädelsabend ohne Nachtisch zum Beispiel 🙂
Bleib weiter dran. Und sei stolz auf dich und dein gutes Körpergefühl… sich bewusst was gutes zu tun. Egal was es ist…
Das interessante daran ist doch, das wir jeder Zeit die Möglichkeit aufzuhören oder einzusteigen… allein der Verzicht für eine bestimmte Zeit… lässt uns anders genießen wenn man dann doch mal was trinkt. In diesem Sinne prooste ich sehr gern mit dir .
Liebe Grüße Nicki
Hej liebe Nicki, von Herzen Danke für dein schönes Feedback – und deine guten Gedanken zum Thema.:-) Ja, ich bin nach einem halben Jahr komplett ohne Alkohol meist sehr glücklich mit dem Sober-High. Nur manchmal, da fällt es mir immer noch schwer. Gerade jetzt, wo der Frühling startet und an warmen Abenden alle draußen vor der Bar sitzen und ein Glas was-auch-immer-trinken überkommt mich anchmal die Lust auf ein Glas. Aber auch das zieht vorbei und am Ende des Aebnds bin ich immer froh, bei Alternativen geblieben zu sein. Alles Liebe, schön, dass du dabei bist, Katia
Liebe Katia, danke für deinen Beitrag! Ich trinke seit mehr als zehn Jahren (seit der ersten Schwangerschaft) höchstens noch an Silvester ein Glas Champagner und vermisse den Alkohol gar nicht, im Gegenteil verzichte ich sehr gerne auf die Nebenwirkungen von denen du ja auch schreibst. Ich trinke (auch seit der ersten Schwangerschaft, vorher mochte ich eher kein Bier, mehr Aperol Spritz etc.) gerne alkoholfreies Weizenbier, das steht ja mittlerweile auch auf vielen Getränkekarten, ansonsten bringe ich es mit. Jetzt habe ich von einer Freundin diesen Tip bekommen und dachte, ich kommentiere mal um ihn weiterzugeben:): https://nuechtern.berlin. Liebe Grüße, Karoline
Hej liebe Karoline, auf die lästigen Nebenwirkungen kann man auch wirklich gut verzichten!Danke für deinen Tipp – nüchtern.brlin habe ich hier und im Newsletter auch schon häufiger geteilt – gibt’s als Shop mittlerweile auch in Hamburg. Und es ist wirklich erstaunlich, wie viele Alternativen es inzwischen gibt Danke, dass du hier bist, alles Liebe, Katia
Huiii… spannendes Thema. Ich habe noch NIE in meinem Leben je einen Schluck Alkohol getrunken. Ohne bestimmten Grund! Ok, ich wurde mit 19 schwanger- aber auch davor war Alkohol kein Thema für mich. Und danach dachte ich: “Weshalb soll ich damit anfangen?!” Ich brauchte es einfach nicht, um “lustig” zu sein.
Dadurch war ich aber auch sehr sensibilisiert- ich schmeckte Alkohol aus allem, wo auch nur geringste Spuren enthalten waren, zb. im Yes-Törtchen o.ä.
(Heute schmeck ich leider gar nix mehr – totaler Geschmack-und Geruchsverlust seit 3 Jahren-Danke Corona)
Ich kann damit leben, dass Alkohol bei den einen die Zunge löst, die anderen anhänglich und die nächsten einfach nur doof werden😅
Hab heut 3 Jungs – der älteste Ü20… Also ist Alkohol durchaus ein Thema bei uns – aber ich mach nicht extra eins draus! Sie wissen aber ganz klar meine Meinung: Alkohol (wir sprechen hier von zu oft und zu viel) ist scheiße, die Sucht kommt heimlich, beginnt viel früher als man denkt und zerstört zu viel.
Liebe Grüße Katrin
Hej liebe Katrin, o wie spannend – danke für deine Geschichte! Das ist ja wirklich selten, dass jemand noch nie einen Schluck Alkohol getrunken hat. Ich finde es gerade häufiger ziemlich seltsam, wenn ich nüchtern bin und alle um mich rum irgendwann ein wenig drüber. Da muss ich mich noch drin üben 😉 Für mich ist auch mittlerweile die Frage relevant: Was leben wir unseren Kindern vor? In meiner Familie war Alkohol immer ganz selbstverständlich Part – das war einerseits lässig, andererseits prägt es einen auch dahingehend, dass man es nicht unbedingt hinterfragt… Alles Liebe, Katia
Ja, die Frage, was wir den Kindern vormachen, ist natürlich ein wichtiger Punkt. Ich gehe aber davon aus, dass sie so oder so ihre Erfahrungen machen werden und mir ist es irgendwie lieber, sie erleben verantwortungsvollen Konsum und schauen sich den vielleicht ab, als dass es zu einer Sache wird, die sie heimlich ausprobieren und dann womöglich übertreiben, weil sie den Eindruck bekommen, dass es von zu Hause aus nicht “sein soll”.
Ich will die Folgen von Alkoholkonsum auf keinen Fall bagatellisieren und ich weiß, wie schlimm Alkoholismus ist!
Ehrlich gesagt, ich weiß auch keine gute Lösung. Aber ich dachte bis jetzt immer, dass für mich ein Unterschied besteht zwischen dem Glas Wein, das wir bei unserem Bio-Winzer direkt bestellen und gerne trinken – und dem aus Gewohnheit eingeschenkten beliebigen Alkohol jeden einzelnen Abend der Woche. Zwischen dem mit Genuss getrunkenen Radler nach der Gartenarbeit oder dem Wandern – und den Bieren, die man auf Parties trinkt, weil sie da eben rumstehen. Aber schon während ich das schreibe frage ich mich, ob ich das ernsthaft so sagen soll?!
Ich bewege mich aber auch in einem Umfeld, in dem ständig Leute abendeweise oder aber auch generell keinen Alkohol trinken und es darüber eigentlich kein großes (und verwundertes) Gespräch gibt. Das ist schon sehr vielfältig und da achten irgendwie alle auf ihre Bedürfnisse. Es ist in meinem Freundeskreis tatsächlich kein großes Ding, wenn jemand keinen Alkohol trinkt. Dieses Sich-Rechtfertigen-Müssen kenne ich nicht so. Und wir haben immer Alternativen da, wenn wir einladen – aus genau dem Grund. Wenn jemand mit speziellen Ess-Bedürfnissen (vegetarisch, vegan, gutenfrei, laktosefrei, was auch immer) kommt, kümmere ich mich darum ja auch, warum soll sich also jemand sein eigenes alkoholfreies Getränk mitbringen müssen?!
Puh, echt kein einfaches Thema, Katia. Danke für den Denkanstoß – wie so oft 🙂
Hej liebe Sina, ich bin auch hin- und hergerissen. Ich komme aus einer Familie, in der Alkoholkonsum selbstverständlich war – auf eine charmante, lässige Art und Weise, wie ich sehr lange fand. Erst im Erwachsenenalter habe ich das angefangen zu hinterfragen. Ob es wirklich nur cool ist, als Jugendliche mit seinen Eltern eine Flasche Wein zu leeren (wenn auch immer den guten;-) Alkohol gehört einfach zur Normalität – und das fand ich irgendwann einfach nicht mehr zeitgemäß. Und dennoch hat es immer noch eine Anziehungskraft auf mich: Weil ich den Lifestyle, den ich damit seit Anfang an verbinde, immer noch mag. Gemeinsam an einem Tisch, redend, lachend, Wein trinkend. Dazu gutes Essen und Geselligkeit-. Das hat was, immer noch. Aber ich glaube, es geschieht schleichend, dass es ungesund wird. Die Häufigkeit, die menge, die Anlässe. Insofern bin ich gerade lieber vorsichtig, weil ich auch schon erlebt habe, wohin Alkoholismus führen kann. Aber auf ewig Abstinenz versprechen kann ich dennoch nicht… Alles Liebe, bis bald, Katia