Mal klappte es nicht, mal klappte es. Trotzdem hab ich ewig nach einem Trick gesucht, wie ich meine Kinder dazu kriege, mehr im Haushalt helfen. Ich habe bei Freunden neugierig an den Kühlschrank geguckt – die meisten Pläne hängen da. Manche waren perfekt ausformuliert, manche hübsch bemalt. Manche streng, manche mit Smileys. Andere mit Fernsehverbot. Und manchmal gab es Geschenke…
Irgendwie passte keiner so richtig zu uns. Ich wollte eigentlich gar kein zu großes Ding draus machen. Ich wollte einfach einen Überblick darüber schaffen, was zu tun ist, wo die Kinder helfen können und wie viel sie tatsächlich machen. Für sie selbst und für mich. Ich wollte, dass es zu uns passt, individuell ist. Und dass sie mir wirklich helfen – zumindest die Großen.
Irgendwann nahm ich einfach einen Zettel, schrieb die wichtigsten Dinge auf, die zu tun sind und von denen ich denke, dass Kinder sie erledigen können. Dann nahm ich ein paar Wäscheklammern und schrieb die Namen der Kinder drauf. Nachdem ich den Jungs von der Idee erzählt hatte, schrieb ich noch ein paar mehr Wäscheklammern voll. Sie sagten nicht viel. Aber sie motzten auch nicht. Ich erklärte, dass ich es ohne sie nicht schaffe. Und dass ich finde, dass wir einen Überblick brauchen. Sie finden es okay.
Unser System geht so: Die beiden Großen haben drei Klammern in der Woche, der Kleinere zwei und der ganz kleine eine. Auf dem Zettel stehen folgende Aufgaben: Müll rausbringen, Geschirrspüler ausräumen, Tisch decken, Wäsche zusammenlegen. Jedes Mal, wenn die Kinder eine Sache machen, dürfen sie eine Wäscheklammer von unten nach oben zu der erledigten Sache klammern. Total einfach. Es gibt keine Belohnungen, keine Strafen.
Wie es klappt? Es klappt! Wir mussten bloß einmal eingrenzen ins Sachen Müll: Denn ich hatte nicht bedacht, dass diese Art der Hilfe so schnell geht und damit so beliebt ist, dass dreimal am Tag der halbleere Beutel rausgeschleppt wird. Müll zählt also nur, wenn de Beutel wirklich voll ist und auch nur für maximal eine Klammer. Ansonsten funktioniert es wirklich super. Manchmal denken sie bereits von selbst dran: “Oh, ich decke schnell den Tisch, ich muss noch eine Klammer loswerden.”
Oft erinnere ich sie dran: “Hier ist ein Korb Wäsche zum zusammenlegen. Denkt an eure Klammer!” Mal wird gemault, meistens wird aber gemacht. Und wenn am Sonntag Abend, bevor alle Wäscheklammern wieder nach unten rutschen für die neue Woche, mal eine Klammer nicht angeklammert wurde, ist das auch nicht schlimm. Meine Wäsche bleibt ja auch mal liegen. “Nächste Woche dann aber wieder alle. okay!”, sage ich. “Okay!”, sagen sie. Vielleicht mache ich demnächst nochmal einen hübscheren Plan. Vielleicht legen wir in der Zeit aber auch lieber zusammen Wäsche zusammen…
PS. Und wie organisiert ihr das?
Liebe Grüße,
Das System gefällt mir. Kannst du vielleicht noch schreiben, wie alt deine Kinder sind? Also für welches Alter habt ihr wie viele Klammern? Und hast du schon überlegt, ob du mit zunehmendem Alter die Anzahl der Klammern erhöhst? Danke im Voraus und viele Grüße!
Christine
Schöne Idee, liebe Claudi! Vielleicht probiere ich das mit meiner Bande aus, Wäscheklammern finden sie ohnehin super 🙂
Gibst du uns irgendwann ein update, ob diese Methode dauerhaft erfolgreich war?
Mich würde auch ein Zwischenbericht eurer Hühnerhaltung interessieren. Würdest du rückblickend etwas anders machen, seid ihr zufrieden mit euren Hühnerarten etc. Das wäre toll!
Liebe Grüße
Christiane
Liebe Claudia,
Eine total tolle Idee, danke für diesen Beitrag! Ich überlege nämlich seit Wochen, wie ich die Jungs (zumindest den Großen (5)) langsam mal an die Hausarbeit bekomme – ohne großen Druck und Strafen, So könnte es klappen, vielen lieben Dank! Liebe Grüße!
Liebe claudi,das wäre mal wieder eine tolle idee,werde ich ausprobieren,jetzt war meine großer in quarantäne(wegen gar nix,saß nur in der Nähe…)da hat er auf Ansage gut geholfen,aber immer nur wenn ich es sage und bloss nicht mehr…bin ich froh wenn wieder schule ist 🙂 🙂 🙂 danke dir herzlichst !!
Danke für diese genial einfache Idee!!! Ich suche schon lange nach einer Möglichkeit meine Jungs zum regelmäßigen (!) helfen zu bekommen. Aber ich möchte sie nicht dazu erziehen, dass sie für jeden Handgriff (der irgendwann selbstverständlich sein sollte) ein Geschenk bekommen oder andererseits immer mit Strafen zu drohen. Ich werde das direkt umsetzen und ausprobieren! 💗
Die Idee mit den Klammern gefällt mir richtig gut! Bei uns hingen auch immer bunt bemalte Pläne am Kühlschrank aber im Trubel wurden die selten ausgemalt, bzw. bestempelt. Seit ich 80 % arbeite und gemerkt habe, dass ich nicht mehr so viel schaffe wie davor, nach einigen Nervenzusammenbrüchen und nach viel Gejammer hab ich meinen Herren sehr deutlich gemacht, dass ich wirklich ihre Hilfe brauche. Ich glaube sie hatten wirklich Mitleid mit mir. Es gibt bei uns keinen Plan mehr, aber ich deligiere ganz viel und die beiden müssen wirklich viel mithelfen. Räumst du noch kurz die Spülmaschine aus? Vor der Schule weil ich eher zur Arbeit muss… Oder du kannst doch so toll die Waschbecken putzen, machst du das noch bevor du rausgehst? Sie helfen echt viel, aber ich achte drauf, dass alles vor ihrer “Spielzeit” erledigt wird. Da unterbrech ich sie nicht.
Unser Großer (8) ist zuständig für Waschbecken, Spülmaschine, Hühner und Altglas und der kleine (4) für die Katzen, das Schuhregal und Tisch abräumen und jeder muss täglich seine Kleider ordentlich zusammen legen oder in die Dreckwäsche bringen und sein Bett machen. Das sieht zwar nicht so ordentlich aus, aber sonst lernen sie es ja nie…;-)
Liebe Claudi, ich habe gerade soooooo gelacht als ich deine Idee gelesen hatte und wie sie in Sachen Müll rausbringen von deinen Jungs umgesetzt wurde. Jungs sind pragmatisch und ganz schön schlau. Ich habe 2 zuckersüße Wilde und eine Prinzessin dazu und die Hausarbeit wächst mir über den Kopf.
Deinen Artikel habe ich verschlungen und werde mich gleich morgen an einen Plan setzen.
Danke für deine Inspiration.
Lg Kathi
Tolle Idee.
Werde ich bei meinen zwei Jungs ( 8 und 5 ) auch mal probieren 😀
Ohhh, ich hatte das System der Ämter total vergessen!! Herzlichen Dank!! Es klappt ganz wunderbar – unsere sind 8,10,10 und 1,5 – der Kleinste räumt seine Schuhe und Jacke auf. Das finde ich auch schon super 😉