Ja, ich liebe Bucket-Lists. Also eigentlich. Weil: Bei näherer Betrachtung sind es auch nur weitere To-Do-Listen, die mich unter Druck setzen, bestimmte Träume, Ziele, Pläne unbedingt zu verwirklichen. Das kann schnell in Stress ausarten. Und den kann ich echt nicht mehr gebrauchen, wie ich überhaupt vieles jetzt mit Mitte 40 nicht mehr gebrauchen kann. Wie viel befreiender ist da eine Fuck-it-List, auf die der ganze blöde Ballast kommt, mit dem ich mich eben NICHT mehr herumschlagen will…

1) Die Leute denken, was sie denken – mich soll’s nicht mehr kümmern. Auch wenn sie reden und eigentlich gar nicht wissen, wovon. Solche Menschen haben in meinem Leben nichts mehr zu suchen.

2) Ich mag kein people pleaser mehr sein. Immer für alle und alles Verständnis zu haben, ist so verdammt anstrengend. Und bringt nichts – vor allem mir nicht.

3) Nein ist das neue Ja – und so viel selbstermächtigender. Nein, Ich habe keine Zeit, keine Lust, keinen Nerv – für so vieles nicht mehr. 4) Mindfuck. Kommt direkt auf den Sperrmüll meiner Innen-Entrümpelung. Kein Kopfkino mehr über Menschen, Meinungen, Maße. 5) Stress lass nach: Ich will jetzt zum entspannteren Teil meines Lebens übergehen. Die Autobahn des Lebens ohne Tempolimit kann mich mal – ich wechsle jetzt die Spur Richtung zuckelige LKW-Lane. 6) Bitte kein weiter, schneller, höher mehr. Ich bin der ewigen Superlative so müde. 7) Und der Vergleiche auch – die sind aber erfolgreicher, glücklicher, schlanker – bäh!

8) Keine Zeit mehr für Bullshit aufwenden – dafür bin ich einfach zu alt. 9) Social Media in der Prio des Lebens ganz weit hintenanstellen. 10) Mich nicht verbiegen für andere. Besser: Mich gerade machen. Das bin ich. Und ich bin gut so. Punkt. 11) Erwartungsmanagement abschaffen. Wenn ich mit nichts rechne, kann viel weniger schiefgehen. 12) Mich hinten anstellen – ab jetzt drängele ich mich in meinem Leben wieder ganz nach vorn! 13) Den Mund halten. Warum? Um andere nicht in Verlegenheit zu bringen…?

14) Unbequem sein passt gerade gut zu meinen Wechseljahrshormonen.

15) Mental Load den Mittelfinger recken. Dann vergesse ich eben, dass süßes Frühstück ist und Dosen zum Basteln mit in die Schule sollen. 16) Anderen ihren Krempel abnehmen. Sollen sie es doch selbst verkacken, ist viel heilsamer. 17) Mich ärgern. Verwende ich viel zu viel Lebenszeit drauf. 18) Helikoptern. Jetzt ist auch mal gut.

19) An meinem Körper rumkritteln. Er war ganz schön gut zu mir! Und hat mich bis hierhin gebracht. Wie unfair, ihn wegen lächerlicher Falten, Dellen und Beulen zu shamen. 20) Dauernd alles müssen müssen. Ich muss gar nichts mehr. Ich darf wollen. 21) Mich an Nichtigkeiten aufhalten. Ein gefegter Boden ist nicht lebensentscheidend! 22) Halbherzig sein. Entweder ganz – oder eben gar nicht. Schafft Raum für die wirklich wichtigen Sachen. 23) Mit meinem Alter zu hadern. Was ist die fucking Alternative…? Eben. 24) Immer vernünftig sein. Ist so spaßbefreit. Und DAS fühlt sich wirklich alt an. 25) Dinge “irgendwann” machen zu wollen. Jetzt ist die beste Zeit. Für alles. Zum Beispiel für lebensverändernde Fuck-it-Listen.

Was steht auf eurer…?

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Alles Liebe,

Katia