Der Herbst ist da und wie immer habe ich das Gefühl, der letzte wäre ewig her. Ich muss erstmal wieder reinkommen ins träge, dunklere Lebensgefühl. Das bei aller Nieseligkeit mit Kaminfeuergeprassel und Kerzenlicht so warm leuchtet. Mich mit offenen Armen empfängt. Flüstert: “Komm mal runter.” Wenn ich drüber nachdenke, tut es gut, mal inne zu halten und tief durchzuatmen. Mir ist danach, mich einzukuscheln. Und danach eingekuschelt rauszugehen, die feuchten Wiesen zu erobern und Freunde zu treffen. Was zieht man im Herbst nochmal so an? Ich das hier…
Einen überlangen Cardigan, eine Jeans und ein weißes Shirt mit schwingenden Ärmeln, das ich bei einer Freundin gesehen habe und unbedingt haben musste. Weil es so gemütlich ist und trotzdem irgendwie festlich. Genau wie der Herbst. Dazu habe ich vor einer Weile endlich Turnschuhe gefunden, bei denen die Lasche nicht über das Ende des Schuhs reicht. Nennt es Tick, aber mich hat das bei allen anderen weißen Modellen immer total gestört. Ich glaube, Laschenlappen erinnern mich zwangsläufig an die Schubladen, die meine Männer hier ständig offen stehen lassen und alles quillt raus.
In den Cardigan kann ich mich morgens einkuscheln, wenn ich in der modrigen Morgenluft in der Nebenbank unser graues Auto suche, um die Kinder fix zur Schule zu fahren, weil es im Bett sooo gemütlich war. Den Tag über schwebt er hinter mir und stärkt mir den Rücken. Kuschelumhangsuperkraft. Und nachmittags, zu einem schnellen Kaffee in der Sonne und zum Spinnenweben bestaunen, kann ich ihn eben fix ausziehen und die Sonne auf der Haut spüren.
Eigentlich wollte ich dieses Jahr kein neues Kleid für den Herbst kaufen. Aber das weinrote mit den feinen Blüten und den Rüschen auf der Schultermitte musste sein. Weil sich die Rüschen ein kleines bisschen wie Flügel anfühlen. Weil ich mich darin tagsüber so satt und herbstlich fühle, wie die Leute in einer der beigebraunen Serien mit gelben Blättern und hüpfenden Lichtflecken aussehen, die ich jetzt so gern abends auf der Couch gucke. Ich mag es auch mit einer blickdichten Strumpfhose in weinrot oder sogar in gelb und einem kurzen, warmen Wollstrickpulli drüber. Das Kleid feiert den Herbst und ich kann gar nicht anders, als mitzufeiern.
Ich gebe es zu, ich bin schwach geworden und habe mir dieses komplette Outfit auf der Tchibo-Seite bestellt. Es musste sein, weil der Mantel zimtschneckenfarbig ist und das ja wohl die sexieste Farbe der Saison ist. Und weil ich gleich das Gefühl hatte, dass er mir stehen könnte, obwohl mir Zimtschneckenfarbe oben herum sonst nie steht. Vielleicht auch, weil ich ahnte, dass die Hose so sitzt, wie sie sitzt und dieses kleine Problem nicht hat. Weil mich das Streifenshirt an einen Café au Lait im beigegefilterten Paris bei goldenem Nachmittagslicht erinnert, auch wenn ich im nassen Sand auf einem nieselverregneten Spielplatz in Norddeutschland stehe. Wahrscheinlich auch, weil Johanna Klum darin auf der Webseite einfach hinreißend aussieht.
Auch wenn der Mantel oben auf dem Schnappschuss blöderweise noch mehr Falten hat als ich, das Foto musste mit rein. Weil das hier wirklich einer meiner absoluten Lieblingsherbstlooks dieser Saison ist, man irre einfach drankommt und weil ihr verdammt schnell sein müsst, falls ihr das kuschelige Zimtschneckengefühl auch wollt. Die Essentials-Kollektion von Tchibo ist nämlich fast ausverkauft.
Ich schaffe es gerade nicht, meine Mädels besonders oft zu treffen, aber wenn, beginnt mein Fest bereits im Flur. Dann steige ich über alle herumliegenden Schuhe und herein gewehte Blätter hinweg, schlüpfe in Strumpfhosen in meine Holzsandalen, ignoriere das vollgerümpelte Flurregal, schnappe mir eine Handtasche und tanze hinaus. Diese weite Bluse in herbsthimmelblau fühlt sich auf der Haut so erfrischend an, wie der Gedanke an einen Abend Ausgang. Ich finde sie macht aus einer simplen Jeans ein Outfit und ihr Blau scheint das Blau meiner Augen anzuknipsen. Ich bekomme nämlich immer wahnsinnig viele Komplimente, wenn ich sie trage. Für die Augen – und die Bluse.
Und dann versuche ich einfach, die Sachen, die ich schon habe zu verherbsteln. Ich trage meine Sommerröcke mit warmen Strumpfhosen und einem schlichten, relativ kurzen Pullover. Sieht auch toll aus mit einem Trägerrock oder auch mal mit einer Shorts. Dazu meine Kette von hier. Ein Herbsthut. Und gut.
Und was tragt ihr diesen Herbst am liebsten?
PS. Ich muss aufgrund der Verlinkungen Werbung über diesen Artikel schreiben. Es handelt sich aber um eine rein redaktionelle Geschichte und ich habe alles selbst bezahlt.
PPS. Alle Fotos, außer das mit den Mantelfalten sind von Louisa Schlepper.
Alles Liebe,
Mhm…ich sehe gar keine Verlinkungen. Oder stehe ich gerade auf dem Schlauch?Finde die Sachen nämlich alle großartig und würde mir die Sachen gerne online nochmal genauer anschauen.. liebe Grüße
Verdammte Kiste, das tut mir leid. Seit wir das neue Design haben, werden die Verlinkungen nicht mehr farblich gekennzeichnet. Da muss unsere Technik unbedingt nochmal ran. Einige Teile sind direkt in der Collage verlinkt: mein Herbstkleid, der Pulli, der Cardigan. Bei den anderen findet du die Verlinkungen auf der ersten Beschreibung, beim Tchibo-Outfit zum Beispiel unter “dieses komplette Outfit”, die blaue Bluse unter “Diese weite Bluse”… Sorry dafür! Wir ändern das. Danke für deine Rückmeldung.
Alles Liebe,
Claudi
Was für schöne Outfits! Leider kann ich keine Links in den Bildern finden (Cardigan, Pullover…). Ich glaube ich stelle mich etwas blöd an.
Herbstliche Grüße,
Jana
Liebe Jana, ich hatte ihn eben aus Versehen gelöscht… Jetzt wieder drin. Sorry dafür.
Liebe Grüße,
Claudia
Ich weiß es geht eigentlich um Herbstlooks und die sind sehr schön. Womit du mich aber immer hast, sind deine Worte, deine Art Dinge zu umschreiben und wie du es schaffst, dass deine Sprache wie lebendige Musik nachhallt. Ein ganz toller Schreibstil, den ich wirklich mag! Großes Kompliment! Liebe Grüße Nadine
Was für ein schönes Kompliment! Ich danke dir!
Alles Liebe,
Claudi
Du bist und bleibst meine liebste Bloggerin/Autorin, tollste Texte, schöne Inspirationen und so viel Kreativität, danke dir und alles Liebe!
Ohh, ich liebe den Herbst und ich liebe deinen Stil. Gerne mehr davon 😍
Was für Serien guckst du denn da gerne? Das würde mich interessieren…
Wow, was für schöne Herbstsachen, ich bin total verliebt in das rote Kleid und das letzte Outfit mit dem weißen Rock!!!! Leider bin ich im 8. Monat schwanger und kann das meiste im Moment nicht tragen…Bleibt zu hoffen, dass es das Kleid noch ein Weilchen gibt ;))
Genau wie Tina würde mich der ein oder andere Serientipp interessieren, jetzt für den Herbst und ich verbringe doch aktuell mehr Zeit auf der Couch :))
Alles Liebe,
Tanja
Liebe Claudia,
ganz tolle Herbstlooks! Vielen Dank für die Inspiration 🙂
Sehr gern! Danke fürs Feedback ❤️
Liebe claudi! Ich hätte noch eine Frage zu dem cardigan. Ist der verlinkte cardigan wirklich der cardigan, den du auf dem Foto trägst? In deinen hab ich mich verliebt und er steht dir auch ausgezeichnet.
Der verlinkte sieht hingegen soooo ”naja” aus 🤭
Liebe Lisa, mein Cardigan ist leider mindestens drei Jahre alt, aus Schweden und es hängt kein Etikett dran. Daher hatte ich einen ähnlichen verlinkt. Sorry dafür! Vielleicht gefällt dir sonst der in meiner Instagram-Story, den ich heute spontan zeige.
Ganz liebe Grüße,
Claudi
Woher ist denn der weiße Strickpullovee auf dem Foto?
Hallo, das ist tatsächlich der in der Übersicht von H und M.
Liebe Grüße!
So schön geschrieben und macht wahrhaft Lust auf den Herbst.
Was mich nur immer wieder erschreckt ist, wieviel Kunstfasern die meisten “konventionellen” Kleidungsstücke inzwischen enthalten, die meisten der verlinkten Sachen, auch wenn sie z.B. wie eine kuschlige Wollstrickjacke aussehen, enthalten einen substantiellen Anteil Elasthan, Polyamid, Polyacryl etc. Das heisst, bei jedem Waschen, aber auch beim Tragen, landet Mikroplastik in der Umwelt und im Mensch 🙁 . Daher von mir ein Plädoyer für reine Wolle und (Bio-)Baumwolle! Ist natürlich teurer, aber da hilft das Prinzip “weniger ist mehr”…
Wunderschöne Herbstklamotten!
Sie stehen dir wunderbar.
Schade finde ich , dass du doch vor gar nicht all zu langer Zeit Abstand von der FastFashion-Branche nehmen wolltest.
Davon ist hier ja leider nichts mehr übrig?
Ich hoffe so sehr darauf, dass wir es endlich schaffen, den Verlockungen der Modindustrie zu widerstehen. Dafür sind Mädels wie du bestimmt ganz wichtig, die den Verlockungen eben auch mal widerstehen.
Natürlich auch mal nicht, ansonsten hat ja keiner Bock mitzumachen, weil man denkt, dass es eh nicht zu schaffen ist. Aber der Nachhaltigkeitsgedanke kommt mir hier gerade viel zu kurz!
Viele Grüße Christina
Liebe Christina,
ich danke dir für deinen Kommentar und dafür, dass du deine Gedanken hier mit mir uns uns teilst. Fakt ist: es wäre auf jeden Fall besser gewesen, hier nur Faire Labels zu verlinken.
Fakt ist aber auch: Ich habe die Teile verlinkt, die ich tatsächlich selbst gerade trage – und das sind genau diese. Ja, ich bin schwach geworden. Rückfällig.
Da wären wir wieder bei der Frage, welche Verantwortung Autoren hier haben. In wie weit Blogs Vorbild seinen müssen – oder ehrlich sein dürfen. Ich habe mich in diesem Fall fürs Ehrlichsein entschieden. Ich gebe offen zu: Ich bin auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit, aber leider noch lange nicht am Ziel.
Fakt ist aber auch – und damit will ich meine Auswahl hier keinesfalls entschuldigen – ich möchte es nur mal in die Runde zum Nachdenken schmeißen: Ich schreibe hier sehr selten über Mode. Ich glaube, ich kann die Male, die ich es in diesem Jahr getan habe, an einer Hand abzählen. Das ist der Raum, den ich auf diesem Medium Mode gebe. Das ist auch der Raum, den ich in meinem Alltag versuche, (neuer) Mode zu geben. Ich liebe sie – aber ich versuche einfach viel, viel weniger davon zu konsumieren. Ich zeige so gut wie nie Kindersachen – weil hier tatsächlich alles aufgetragen wird. Ich kann selten Labels meiner Kleidung verlinken, weil ich sie so lange trage, dass das Etikett nicht mehr zu lesen ist. Ich kaufe tatsächlich liebend gern auf dem Flohmarkt.
Ich frage mich wirklich, ob es der Sinn von Nachhaltigkeit ist, jeden Tag, jede Woche diverse neue Teile eines Fair Fashion Labels zu zeigen, wie ich es auf immer mehr “nachhaltigen Accounts sehen. Für mich ist es das definitiv nicht. Für mich ist Verzicht und Auftragen die beste Form der Nachhaltigkeit. Die macht aber nun mal weniger Spaß. Fällt auch mir richtig schwer. Und sie bringt keine Klicks.
Und eins noch, weil ich nicht weiß, ob das ganz deutlich geworden ist: In meinem Artikel ist ein Großteil der Dinge, die ich trage, alt. Mein Rock, mein grauer Pullover, meine Chelsea-Boots, mein Cardigan, eine Jeans – alles Jahre alt. Dennoch: Ja, es wäre besser gewesen, wenn meine Herbstteile Fair Fashion wären. Noch viel besser wäre es gewesen, wenn ich gar keine gekauft hätte.
Ich arbeite daran. Beinahe jeden einzelnen Tag. Aber ich bin alles andere als perfekt. Genau darum geht es hier aber auch in diesem Blogazin. Um echte Geschichten.
Herzlichst,
Claudi
Hi!
Ich stimme dir zu! Es kann auf keinen Fall der Sinn von mehr Nachhaltigkeit sein, jede Woche neue Fair-Fashion-Labels zu zeigen. Und auch, dass du nur super selten noch Kinderkleidung zeigst ist mir natürlich aufgefallen.
Verzicht ist vermutlich tatsächlich der beste Weg, neben Auftragen und Second Hand Glück.
Zusammen werden wir alles das schaffen, aber wir müssen dafür auch ein bisschen streng zu uns sein 😉
Ich auch zu mir!
Liebe Grüße Christina
Liebe Claudi, ich mag deine Herbstlooks so sehr! Das Kleid sieht fabelhaft an dir aus. Wenn ich die Kommentare lese, beneide ich dich nicht. Dieses Gefühl, immer alles richtig machen zu müssen. Immer unter Beobachtung zu stehen. Das finde ich als Leserin schrecklich anstrengend. Du bist ein Vorbild für mich, inspirierst mich, machst mir oft gute Laune und Lust auf´s Leben und ich finde es großartig wie du die Dinge angehst und eben nicht perfekt bist.
Danke für diese schönen Bilder! Die nehme ich mit in den Tag!
Alles Gute
Heike
Liebe Heike
Aber das in der Öffentlichkeit (und dadurch unter Beobachtung) stehen ist doch selbst gewählt. Claudi kann zum Glück selber entscheiden, was sie hier von sich preisgibt und was nicht. Und da sie Vorbild für so viele ist, hat es natürlich mehr Gewicht, was sie bewirbt, gerade aufgrund der vielen Menschen, die sich dadurch inspirieren lassen. Die Modeindustrie ist nunmal leider ein sehr schmutziges Geschäft ohne Verantwortung für Näher*innen, Klima und Umwelt, da gibt es leider nichts schönzureden.
Liebe Grüsse
Franka
Liebe Franka, ich habe Christine bereits ausführlich geantwortet, möchte dieses aber auch noch mal direkt an dich richten. Ich danke dir für deinen Kommentar und dafür, dass du deine Gedanken hier mit mir uns uns teilst. Sie sprechen dafür, dass du mir und uns hier vertraust. Wirklich teilnimmst. Das freut mich sehr. Fakt ist: Es wäre auf jeden Fall besser gewesen, hier nur Faire Labels zu verlinken.
Fakt ist aber auch: Ich habe die Teile verlinkt, die ich tatsächlich selbst gerade trage – und das sind genau diese. Ja, ich bin schwach geworden. Rückfällig.
Da wären wir wieder bei der Frage, welche Verantwortung Autoren hier haben. In wie weit Blogs Vorbild seinen müssen – oder ehrlich sein dürfen. Ich habe mich in diesem Fall fürs Ehrlichsein entschieden. Ich gebe offen zu: Ich bin auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit, aber leider noch lange nicht am Ziel.
Fakt ist aber auch – und damit will ich meine Auswahl hier keinesfalls entschuldigen – ich möchte es nur mal in die Runde zum Nachdenken schmeißen: Ich schreibe hier sehr selten über Mode. Ich glaube, ich kann die Male, die ich es in diesem Jahr getan habe, an einer Hand abzählen. Das ist der Raum, den ich auf diesem Medium Mode gebe. Das ist auch der Raum, den ich in meinem Alltag versuche, (neuer) Mode zu geben. Ich liebe sie – aber ich versuche einfach viel, viel weniger davon zu konsumieren. Ich zeige so gut wie nie Kindersachen – weil hier tatsächlich alles aufgetragen wird. Ich kann selten Labels meiner Kleidung verlinken, weil ich sie so lange trage, dass das Etikett nicht mehr zu lesen ist. Ich kaufe tatsächlich liebend gern auf dem Flohmarkt.
Ich frage mich wirklich, ob es der Sinn von Nachhaltigkeit ist, jeden Tag, jede Woche diverse neue Teile eines Fair Fashion Labels zu zeigen, wie ich es auf immer mehr “nachhaltigen Accounts sehen. Für mich ist es das definitiv nicht. Für mich ist Verzicht und Auftragen die beste Form der Nachhaltigkeit. Die macht aber nun mal weniger Spaß. Fällt auch mir richtig schwer. Und sie bringt keine Klicks.
Und eins noch, weil ich nicht weiß, ob das ganz deutlich geworden ist: In meinem Artikel ist ein Großteil der Dinge, die ich trage, alt. Mein Rock, mein grauer Pullover, meine Chelsea-Boots, mein Cardigan, eine Jeans – alles Jahre alt. Dennoch: Ja, es wäre besser gewesen, wenn meine Herbstteile Fair Fashion wären. Noch viel besser wäre es gewesen, wenn ich gar keine gekauft hätte.
Ich arbeite daran. Beinahe jeden einzelnen Tag. Aber ich bin alles andere als perfekt. Genau darum geht es hier aber auch in diesem Blogazin. Um echte Geschichten.
Herzlichst,
Claudi
Liebe Claudi
vielen Dank für Deine Gedanken und Deine Ehrlichkeit. Das, was ich kritisch sehe, ist überhaupt gar nicht was Du trägst, Dir neu kaufst oder eben nicht kaufst (Deine Einstellung dazu ist super und klar, kein Konsum oder Flohmarkt ist natürlich noch viel besser als Fair Fashion). Das wirkliche Problem ist in z.B. diesem Artikel beschrieben:
https://internetretailing.net/mobile-theme/mobile-theme/social-influencers-have-led-to-the-rise-in-fast-fashion-with-30-of-shoppers-using-instagram-for-inspiration-20388
Da hast Du natürlich keinen oder nur einen mini-minimalen Anteil dran, da Du vor allem über Familienthemen schreibst (dafür übrigens vielen Dank! Immer wieder neue schöne Inspirationen). Aber ich denke, Vorbild bist Du hier für ganz viele, ob Du möchtest oder nicht. Um kein Vorbild zu sein, müsstest Du hier schon unsymphatischer rüberkommen 😉 Das heisst, wenn Du über Mode oder Reisen oder Familie oder was auch immer schreibst, wird es immer sehr viele Menschen beeinflussen, sich ähnlich zu verhalten. Influencer (auch wenn ich das Wort nicht mag) haben inzwischen ziemlich viel Macht in verschiedensten Bereichen (was ja auch die Werbeindustrie erkannt hat…).
Interessant zu dem Thema (wenn auch wieder nur Dich nur am Rande betreffend) ist vielleicht auch noch dieser Artikel:
https://www.huffpost.com/entry/fast-fashion-influencers-instagram-fashion-nova-waste-climate-change_n_5c5ae8ffe4b0871047598750
Liebe Grüsse,
Franka
Liebe Claudia,
ich sehe das wie Franka und war auch enttäuscht, Namen wie H&M in der Verlinkung zu finden. Fast Fashion Werbung passt für mich nicht zum Image des Blogs (den ich eigentlich sehr gerne lese)…
LG Nina
Liebe Heike, der Stundenlohn in den Schuh- und Textilfabriken internationaler Konzerne beträgt oft um die 10 Cent (z.B. in Äthiopien)… 10 Cent sind eine Fluchtursache und keine Lösung. Es ist die Frage, wieviel “gute Laune” und “Lust auf Leben” diese Näherinnen haben. Es hat nichts mit perfekt oder nicht perfekt sein zu tun, Fast Fashion zu unterstützen und durch Werbung noch zu fördern oder zu kritisieren. Wenn nicht kritisiert werden darf und nur die “schönen Bilder” gesehen werden, wird sich daran nie etwas ändern. Leider. Wir leben in einem globalen System und unsere kleinen, scheinbar unwichtigen Handlungen und Entscheidungen haben globale Auswirkungen.
Liebe Grüsse, Anni
Ich kann mich den kritischen Stimmen hier nur anschließen und finde es auch sehr problematisch, auf diesem eigentlich so schönen Blog Werbung für Fast Fashion zu machen. Und verstehe es auch nicht ganz, weil es hier sonst auch viel um Nachhaltigkeit geht und auch nachhaltige Produkte vorgestellt werden. Und Sorgen über diese kaputte Welt geäußert werden. Irgendwie passt das für mich leider so gar nicht zusammen. Klar, wir sind alle nicht perfekt und manchmal kaufen wir vielleicht Dinge, die wir eben einfach nicht kaufen sollten. Aber für solche Kleidung Werbung zu machen, ist noch einmal eine andere Nummer und ich finde es schlimm. Die NäherInnen (teilweise sind es Kinder!), die Umweltzerstörung an den Orten, an denen die Teile produziert werden, das Mikroplastik, das auch hier durch die Wäsche in die Umwelt gelangt – wir wissen ja alle Bescheid… Liebe Claudi, das hier ist überhaupt nicht böse gemeint, ich finde den Post einfach sehr seltsam. Und lese gerne wieder über umwelt- und menschenfreundliche Mode!
Alles Liebe, Anna
Liebe Anna, ich habe hier bereits ein paar Leserinnen ausführlich geantwortet, möchte dieses aber auch noch mal direkt an dich richten. Ich danke dir für deinen Kommentar und dafür, dass du deine Gedanken hier mit mir uns uns teilst. Sie sprechen dafür, dass du mir und uns hier vertraust. Wirklich teilnimmst. Das freut mich sehr. Fakt ist: Es wäre auf jeden Fall besser gewesen, hier nur Faire Labels zu verlinken.
Fakt ist aber auch: Ich habe die Teile verlinkt, die ich tatsächlich selbst gerade trage – und das sind genau diese. Ja, ich bin schwach geworden. Rückfällig.
Da wären wir wieder bei der Frage, welche Verantwortung Autoren hier haben. In wieweit Blogs Vorbild seinen müssen – oder ehrlich sein dürfen. Ich habe mich in diesem Fall fürs Ehrlichsein entschieden. Ich gebe offen zu: Ich bin auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit, aber leider noch lange nicht am Ziel.
Fakt ist aber auch – und damit will ich meine Auswahl hier keinesfalls entschuldigen – ich möchte es nur mal in die Runde zum Nachdenken schmeißen: Ich schreibe hier sehr selten über Mode. Ich glaube, ich kann die Male, die ich es in diesem Jahr getan habe, an einer Hand abzählen. Das ist der Raum, den ich auf diesem Medium Mode gebe. Das ist auch der Raum, den ich in meinem Alltag versuche, (neuer) Mode zu geben. Ich liebe sie – aber ich versuche einfach viel, viel weniger davon zu konsumieren. Ich zeige so gut wie nie Kindersachen – weil hier tatsächlich alles aufgetragen wird. Ich kann selten Labels meiner Kleidung verlinken, weil ich sie so lange trage, dass das Etikett nicht mehr zu lesen ist. Ich kaufe tatsächlich liebend gern auf dem Flohmarkt.
Ich frage mich wirklich, ob es der Sinn von Nachhaltigkeit ist, jeden Tag, jede Woche diverse neue Teile eines Fair Fashion Labels zu zeigen, wie ich es auf immer mehr „nachhaltigen Accounts sehen. Für mich ist es das definitiv nicht. Für mich ist Verzicht und Auftragen die beste Form der Nachhaltigkeit. Die macht aber nun mal weniger Spaß. Fällt auch mir richtig schwer. Und sie bringt keine Klicks.
Und eins noch, weil ich nicht weiß, ob das ganz deutlich geworden ist: In meinem Artikel ist ein Großteil der Dinge, die ich trage, alt. Mein Rock, mein grauer Pullover, meine Chelsea-Boots, mein Cardigan, eine Jeans – alles Jahre alt. Dennoch: Ja, es wäre besser gewesen, wenn meine Herbstteile Fair Fashion wären. Noch viel besser wäre es gewesen, wenn ich gar keine gekauft hätte.
Ich arbeite daran. Beinahe jeden einzelnen Tag. Aber ich bin alles andere als perfekt. Genau darum geht es hier aber auch in diesem Blogazin. Um echte Geschichten.
Liebe Claudi,
vielen Dank für deine Antwort. Ich finde es schön, dass wir unsere Gedanken hier austauschen können. Und die vielen Kommentare zeigen ja auch, dass sich mittlerweile viele Menschen Gedanken um Nachhaltigkeit etc. machen. Ich finde das, was Franka geschrieben hat, sehr gut: Du beeinflusst mit deinen Blogposts hier sehr viele Menschen – und, keine Frage, bestimmt die meiste Zeit sehr positiv! Mit Werbung für Fast Fashion halt leider nicht. Und das hat eben eine ganz schöne Reichweite. Bestimmt werden viele von uns hin und wieder schwach und rückfällig. Aber du hast mit deiner Reichweite hier viel Verantwortung. Und wenn deshalb als Folge Klamotten gekauft werden, die Menschen und Umwelt belasten, finde ich das schade.
Ich glaube, im Grunde sind wir eh einer Meinung. Und ich freue mich, dass so viele deiner Sachen alt und gebraucht sind. Und dass du auch nicht ständig für faire Modelabels Werbung machst, weil Auftragen eben immer noch die beste Variante ist.
Und falls es doch für jemanden hier ein neuer Turnschuh sein muss: Kennt ihr die Veja-Schuhe? Ökologisch und fair produziert und außerdem superschick!
Viele liebe Grüße!
Anna
Liebe Anni, ich habe hier bereits ein paar Leserinnen ausführlich geantwortet, möchte dieses aber auch noch mal direkt an dich richten. Ich danke dir für deinen Kommentar und dafür, dass du deine Gedanken hier mit mir uns uns teilst. Sie sprechen dafür, dass du mir und uns hier vertraust. Wirklich teilnimmst. Das freut mich sehr. Fakt ist: Es wäre auf jeden Fall besser gewesen, hier nur Faire Labels zu verlinken.
Fakt ist aber auch: Ich habe die Teile verlinkt, die ich tatsächlich selbst gerade trage – und das sind genau diese. Ja, ich bin schwach geworden. Rückfällig.
Da wären wir wieder bei der Frage, welche Verantwortung Autoren hier haben. In wieweit Blogs Vorbild seinen müssen – oder ehrlich sein dürfen. Ich habe mich in diesem Fall fürs Ehrlichsein entschieden. Ich gebe offen zu: Ich bin auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit, aber leider noch lange nicht am Ziel.
Fakt ist aber auch – und damit will ich meine Auswahl hier keinesfalls entschuldigen – ich möchte es nur mal in die Runde zum Nachdenken schmeißen: Ich schreibe hier sehr selten über Mode. Ich glaube, ich kann die Male, die ich es in diesem Jahr getan habe, an einer Hand abzählen. Das ist der Raum, den ich auf diesem Medium Mode gebe. Das ist auch der Raum, den ich in meinem Alltag versuche, (neuer) Mode zu geben. Ich liebe sie – aber ich versuche einfach viel, viel weniger davon zu konsumieren. Ich zeige so gut wie nie Kindersachen – weil hier tatsächlich alles aufgetragen wird. Ich kann selten Labels meiner Kleidung verlinken, weil ich sie so lange trage, dass das Etikett nicht mehr zu lesen ist. Ich kaufe tatsächlich liebend gern auf dem Flohmarkt.
Ich frage mich wirklich, ob es der Sinn von Nachhaltigkeit ist, jeden Tag, jede Woche diverse neue Teile eines Fair Fashion Labels zu zeigen, wie ich es auf immer mehr „nachhaltigen Accounts sehen. Für mich ist es das definitiv nicht. Für mich ist Verzicht und Auftragen die beste Form der Nachhaltigkeit. Die macht aber nun mal weniger Spaß. Fällt auch mir richtig schwer. Und sie bringt keine Klicks.
Und eins noch, weil ich nicht weiß, ob das ganz deutlich geworden ist: In meinem Artikel ist ein Großteil der Dinge, die ich trage, alt. Mein Rock, mein grauer Pullover, meine Chelsea-Boots, mein Cardigan, eine Jeans – alles Jahre alt. Dennoch: Ja, es wäre besser gewesen, wenn meine Herbstteile Fair Fashion wären. Noch viel besser wäre es gewesen, wenn ich gar keine gekauft hätte.
Ich arbeite daran. Beinahe jeden einzelnen Tag. Aber ich bin alles andere als perfekt. Genau darum geht es hier aber auch in diesem Blogazin. Um echte Geschichten.
Liebe Heike, ich danke dir!
Obwohl ich sogar die Diskussionen hier sehr mag. Ich lerne meistens etwas dazu.
Viel Freude dir hier weiterhin.
Alles Liebe,
Claudi
Liebe Claudi,ich mag auch die Schuhe…kannst du mir sagen wo du die her hast.Meine fallen nämlich auseinander 😊
Liebe Claudia,
ich bin ebenfalls wieder begeistert, magst Du die Schuhe und hellen Jeans noch verraten? Genau mein Stil… Und immer so schön geschrieben, mein schönstes Einschlafritual.
LG Kerstin
Liebe Kerstin, das freut mich wirklich sehr. So ein schönes Feedback. Die Hose ist leider mal von H und M, leider Jahre alt. Und die Schuhe sind die ADIDAS ORIGINALS SLEEK.
Liebe Grüße,
Claudia
Ich finde die Mode toll und freue mich, dass es auch preisgünstige Teile von Tchibo und H&M dabei hat. Nicht jeder kann sich/will sich teure ( teils auch überteuerte ) Kleidungsstücke kaufen.
😉
Woher ist der graue Kurzpulli, den finde ich toll!! Liebe Grüße Dani
Liebe Dani, leider alt und vom Flohmarkt.
Tut mir leid.
Beste Grüße,
Claudi
Liebe Claudi.
Ich habe vor zwei Jahren deinen Blog rein zufällig entdeckt und schaue seither täglich bei dir rein. Kein anderer Blog konnte mein Interesse bisher dauerhaft halten.
Warum? Weil ich deine Ehrlichkeit, deine Herzlichkeit, deine Kreativität und deine Art des Schreibens so sehr mag!
Ich brauche keinen Blog um ein “Vorbild” für mich zu finden und ich maße mir auch nicht an zu sagen, das ein Blogger ein Vorbild sein muss!
Ich maße mir nicht an, anderen zu sagen was richtig und was falsch ist. Das muss jeder für sich selbst entscheiden. So wie jeder selbst entscheiden kann, welchem Blog er folgt oder nicht.
Niemand ist perfekt. Aber das ist in Ordnung, solange wir uns doch zumindest bemühen, alle nachhaltiger und umweltbewusster zu leben.
Für mich gibt es keinen Grund, dich hier entschuldigen und rechtfertigen zu müssen!!!
Ich liebe deinen Blog auch weiterhin.
Weil er so authentisch ist. Eben nicht perfekt. Das Leben eben!
Liebe Grüße
Tina
Liebe Heike,
leider ist es mittlerweile zu selbstverständlich geworden, jedes Tun und Handeln anderer zu bewerten und zu kommentieren. Es ist ja auch so einfach und herrlich anonym im www.
Ich habe gar nicht die Zeit und es ist auch nicht mein Anspruch, “Fehltritte” in einem Blogpost zu suchen.
Denn wie gesagt, niemand ist perfekt.
Wären wir das….dann würden wir nämlich alle mit selbstgestrickten Pullovern aus heimischer Schafswolle zum nächsten Bauernmarkt mit dem Rad radeln, nur noch Pfefferminztee aus eigenem Anbau trinken und mit Waschnüssen unsere Wäsche waschen usw. usw.
Also lass dich nicht durch Kommentare herunterziehen. Lassen wir uns einfach weiter inspirieren ohne zu bewerten. Erfreuen wir uns weiter an den herrlichen Gedanken und Geschichten die Claudi uns schenkt.
Halten wir zusammen…wir haben es als “Familienmanager” in diesen Zeiten dich schon schwer genug….
Tina
Liebe Tina,
ehrlich gesagt erschreckt mich die Vorstellung von selbstgestricktem Pullover, Fahrrad zum Bauernmarkt und ökologischem Waschmittel weniger als die Vorstellung, dass meine Kleidungsstücke unter ausbeuterischen Bedingungen entstanden sind und zur Umweltzerstörung beitragen. Ersteres kommt zumindest meiner Realität auch schon ziemlich nahe und ich empfinde mein Leben trotzdem als Luxus. Es geht nicht darum, andere zu bewerten und zu kommentieren, sondern auf wirklich schlimme Missstände aufmerksam zu machen, die vermutlich niemand von uns wirklich aktiv unterstützen möchte, aber es gedankenlos dann nur zu oft doch tut. Darauf hinweisen tue ich im realen Leben genauso wie im anonymen www (und ich habe trotzdem noch Freunde 😉 ). Manchmal gibt es allerdings ehrlich gesagt auch keine “faire” Alternative, wie z.B. bei dem Laptop, den ich gerade nutze… Aber in anderen Fällen hat man eben die Wahl.
Liebe Grüsse,
Anni
Liebe Anni,
die Vorstellung einen selbstgestrickten Pullover oder Waschnüsse zu benutzen erschreckt mich in keinster Weise, da hast Du meine Zeilen missverstanden. Ich wollte damit nur sagen…wir bemühen uns doch hier alle nachhaltiger und umweltbewusster zu leben.
Aber es gelingt uns nicht immer und in allen Bereichen.
Aber das ist ok!
Was ich nicht mag ist, dass trotz unserer Bemühungen immer wieder jemand mit erhobenem Zeigefinger da steht und uns sagt, was wir falsch machen, anstatt zu sehen, was wir gut machen.
Und der vielen Missstände, denke ich, sind wir uns hier alle bewusst.
Herrje ich senfe nur alle zwei Jahre mal was zu einem Thema…jetzt ist gut. 🙂
Entschuldige Claudi!!!
Liebe Grüße
Liebe Tina, genau so denke ich auch und nachdem ich hier Kommentare zu meinem Kommentar gelesen habe, die mich sehr aufwühlen, freue ich mich um so mehr deine Worte zu lesen.
Liebe Grüße
Heike
Liebe Claudi, liest du das eigentlich noch, wenn der Beitrag schon so alt ist. Ich habe gerade nochmal gesucht, ob ich hier den Link für die Strickjacke finde, die du damals bei Instagram in der Story hattest. Mir gefällt deine auch sehr gut und ich hatte mir deine Alternative angeschaut. War ein Berliner Label glaube ich. Ich hab es mir leider nicht merken können. Könntest du es mir nochmal schreiben? Vielen Dank und liebe Grüße
Claudia
Hallo Claudia, die andere kuschelige Strickjacke ist von Inlove aus Hamburg. Findest du auch bei Instagram.
Liebe Grüße,
Claudi