Dieses Jahr habe ich mich in Sachen Adventskalender von einem Stall bei uns im Dorf inspirieren lassen: knarzende Holztür, der süße Duft von Stroh, winzigen Staubsterne, die im milchigen Lichtkegel der Stallfenster funkeln. Und einem feierlichen Grunzen…
Es gibt ein schönes Buch von Astrid Lindgren, einen richtigen Klassiker, das „Weihnachten im Stall“ heißt und das warme, wirklich weihnachtliche Gefühl wunderbar transportiert. Außerdem feiern wir bei uns im Dorf den ersten Advent immer mit einem großen Stallgottesdienst: Alle sitzen auf Strohballen unter dicken Decken, die Pferde schnauben in der Box, der Kinderchor singt und ich fang an, mich so richtig weihnachtlich zu fühlen.
Basis meines Kalenders ist das hübsche Holzhaus von Olli Ella, das ich im wunderschönen Shop Milch und Honig entdeckt habe. Es lässt sich zuklappen und wie einen Koffer tragen. Aufgeklappt kann es alles sein. Psst, mein Vierjähriger, ein riesengroßer Pferde- und Puppenstubenfreund wird es dieses Jahr zu Weihnachten bekommen und da dachte ich, ich kann es gleich nutzen. So steigt seine Vorfreude – ich wette nämlich er wird bereits im Advent täglich mit dem Stall spielen wollen. Natürlich kann man meinen Kalender aber auch in jeder anderen Krippe, Puppenstube oder einer Holzkiste aufbauen.
Ein paar Tiere gibt es im Stall natürlich auch, vor allem meine lustige Schweinebande zum Ausdrucken aus unserem Shop, darauf habe ich die Zahlen von 1 bis 24 geschrieben. Dazu braucht ihr bloß noch ein bisschen Stroh, Packpapier, Metzgergarn und ein bisschen Deko (zum Beispiel Strohsterne und Holztiere).
Nächste Woche gibt es hier noch ein paar Anregungen für die Adventskalenderfüllung (obwohl ich dabei ganz klar zum Team „Weniger ist mehr“ gehöre). Außerdem zeige ich euch einen wunderschönen Kalender zum Kaufen, der sich bestens für Großfamilien eignet. Man munkelt, einen davon könnt ihr sogar gewinnen…
Ein wunderschönes Herbstwochenende für euch und danke für eure Zeit,
10.November.2018
liebe Claudia,
Ich mag deinen blog und deine Momentaufnahmen auf instagram. auch wenn, oder vielleicht gerade weil, es dort ganz anders als unser leben ist.
ich finde es schön das dein Traum vom eigenen Kinderbuch wahr geworden ist. und das viele Eltern deinen Mut in das eigene Projekt unterstützen und schwuppse zu sic nach Hause holen.
Ich kann auch nachvollziehen, das du deine Sachen vermarkten möchtest/musst.
die bücher und die bastelideen sind das eine.
aber
die Romantisierung von Tierhaltung zu Menschenzwecken ist eine andere.
Deine papierschwuppse mögen es zauberhaft haben im adventsstall.
“duftendes Stroh, staubsterne im Lichtkegel…” in welchem stall ist das bitte SO? real ist doch eher spaltenboden, abgebissene ringelschwänze, eingepferchte Sauen, tote Ferkel in den boxen…
pro Jahr werden in Deutschland 54 Millionen Schweine geschlachtet.
zu Firmenweihnachtsfeiern gibts spanferkel. Und beim Einkauf beissen die lieben kleinen in ein lecker würstchen, das sie von der netten Fleischfachverkäuferin
bekommen haben.
Und aktuell hat die Politik entschieden, das es für weitere zwei Jahre legal ist, Ferkel ohne Betäubung zu kastrieren.
So sieht die schweinerei also im echten leben aus.
vielleicht sollte schwupps sich auf den weg machen – als botschafter sozusagen – und Kinder darüber informieren, das Schweine – als hochsoziale und empfindsame wesen – ein echtes schweineleben haben und jeder mithelfen sollte, diese Schweinerei zu ändern!
Hoffnungsvolle grüsse
Mileen
Liebe Mileen,
Danke für deinen Kommentar, deine Empörung ist dir anzumerken und du brennst für deine Tierliebe, das ist schön. Ich mag Tiere und ich mag es wenn Menschen für etwas brennen.
Und ja klar wünsche ich mir das allerbeste für alle Tiere. Ich bin allerdings auf dem Land groß geworden, wir essen Fleisch, zumindest hin und wieder, und ich habe nichts gegen eine vernünftig betriebene Bio-Landwirtschaft. Bei uns in der Gegend kenne ich tatsächlich viele Höfe, die Schweine in ähnlichen Ställen wie in meinem Buch halten, die auf die Wiese dürfen (oder besser in den Schlamm). Ich denke, es sind sehr glückliche Schweine. Totgetrampelte Ferkel wird es leider immer wieder geben, dass gehört zum Schweineleben scheinbar leider dazu, auch im schönsten Stall.
Ich unterstütze eine vernünftige Haltung durch meinen Fleischkauf bei diesen Betrieben.
Dennoch verstehe ich nicht so ganz, was das mit meinem Buch und meinen Schneide-Schweinen zu tun hat. Sie sollen in kleinster Weise die Massentierhaltung schönreden. Es sind einfach Kindergeschichten. Wenn sie helfen, Kindern einen liebevollen Ungang mit Tieren beizubringen, umso besser. Wenn sie Eltern dazu bringen, Fleisch aus vernünftiger Herkunft zu kaufen, spitze.
Ansonsten sind es einfach (hoffentlich schöne!) Kindergeschichten.
Herzlichst, Claudi
danke für deine rückmeldung zu meinem kommentar. es ging mir überhaupt nicht um deine papierschwuppse im stall. und auch nicht um deine bücher. der kalender an sich sieht auch schön aus…
mir ging es nur um deine einleitende Beschreibung, in der du erwähnst wie du zu deiner inspiration kamst – diese stallidylle mit duftendem stroh, staubsternen im lichtkegel, feierlichem grunzen …
das “Bild” fand ich einfach sehr irritierend und befremdlich, weil die Realität anderes zeigt. ja, ich habe mich direkt geärgert und war empört.
ich meine, du hast mit instagram und deinem blog eine enorme Reichweite. und vieles was du hier schreibst wird so übernommen. weil Leute inspiriert und unterhalten werden wollen. ich gehe nicht zu weit wenn ich sage, das du mit deinen posts beeinflusst.
und deswegen war ich gleich etwas “aaaarrrghhhh” und wollte das Bild so nicht stehen lassen.
und ja, ich bin bei diesem Thema wenig leidensfaehig, weil ich einfach finde, das sich diesbezüglich nur endlich etwas ändern kann, wenn Menschen hinschauen und nicht weiterhin alles verklären was zu unangenehm ist.
“solange Menschen denken, das Tiere nicht fühlen, müssen Tiere fühlen, das Menschen nicht denken” (Zitat)
entgegen dorthe glaube ich allerdings nicht, das Kinder wissen das es solches tierleid gibt. meine erfahrung ist, dass sich eltern mit diesem thema, aus verschiedenen gründen, nicht auseinandersetzen. und Kinder von solchen Themen gern ferngehalten werden.
ich kenne Achtjährige die nicht wissen, das die wurst auf ihrem teller ein tier war…
Mir ist absolut bewusst, das du keine Sachbücher zum Thema artgerechte Schweinehaltung schreibst.
und wie erwähnt, finde ich es schön das dein schwupps so geliebt wird.
und ja, Kinder sollen Freude an schönen Büchern und Geschichten haben.
und ich wünsche mir für alle Schweine, Ställe wie ihr sie im Dorf habt…
Vielleicht geht Schwupps eines Tages, wenn er den Weihnachtsmann weit hinter sich gelassen hat, auf eine andere entdeckungsreise und wird den Kindern vergleichsweise von seinem Bioschweineglück berichten.
und das würde ich dann sogar kaufen!
hoffnungsvolle grüße
PS. es ist sehr schwer, kritisch im Netz zu sein, weil immer gleich gesagt wird “wieder so ein Neider” – oder “man muss hier ja nicht lesen…” etc.
aber eine zeitung kann sich ihre leser auch nicht vorher aussuchen. und da hätte ich sicher einen leserbrief verfasst… aber hier bist du die redaktion und daher hoffe ich, das es keinesfalls falsch rüberkam, es nur meine Meinung widerspiegelt und ich dich nicht persönlich angreifen wollte!
Liebe Claudi,
das ist so niedlich und eine ganz besonders weihnachtliche Idee.
Euer Ritual am 1. Advent klingt ebenso wundertoll. Ich liebe so etwas!
Und: ich finde es auch ganz schrecklich, wie Tiere gehalten werden … nerve damit auch gern die Verwandschaft … aber: das hat absolut sowas von überhaupt mal gar nichts mit deinem Kalender, Bastelbogen oder Buch zu tun! Ich finde, die Welt da draußen ist oft so fies und gemein, da mag ich im Kinderbuch auch einfach „heile Welt“. Kinder wissen ganz genau, dass es vielen anderen Lebewesen auf dieser Welt nicht so gut geht wie ihnen selbst. Da dürfen sie in ihrer Fantasie doch in Welten entschwinden, in denen es „nur“ um Abenteuer, Kaubonbons oder Kaulquappen-Aufzucht geht…eine Welt, in der alles möglich ist. Das ist meine Meinung … und ich finde auch, dass du da mit deinen Ideen genau richtig bist!
Liebe Grüße,
Dorthe
Was für eine wunderschöne Adventskalenderidee. Das Puppenhaus/Stall sieht wirklich nett aus.
Auch auf die Füllung bin ich schon ganz gespannt.
Wie macht ihr das eigentlich bei 4Kindern
Hat jedes Kind einen eigenen Adventskalender, wechseln sich die Jungs ab beim Päckchen öffnen. Bekommt jedes Kind jeden Tag ein Geschenk oder nur, wenn es öffnet?
Ich selber haber drei Mädels und plane nur einen Kalender zu füllen. Selbst genäht und jedes Jahr wieder verwendet…
Danke für die vielen tollen Inspirationen.
Liebe Grüße und eine tolle Vorweihnachtszeit
Liebe Claudi,
Dein Adventskalender ist dieses Jahr ganz besonders schön. Eine wunderbare Idee.
Mich würde auch sehr interessieren, wie ihr das mit dem „wer darf wann öffnen?“ – „hat jeder einen eigenen Kalender?“ – „sind immer 4x bei euch oder 3x bei uns identische Kleinigkeiten im Kalender?“
Ich bin da mit meinen 3 Jungs noch nicht so richtig auf den ,richtigen‘ Adventskalender-Weg gekommen…
Herzlich, Katharina
Meine Tochter ist ja super großer Schwups-Fan, ganz klar also, dass ich die Tage das Weihnachtsbuch bei dir bestellt habe! Da mussten dann natürlich auch die Ausschneide-Schweinchen mit.
Ganz im ernst, es ist so zauberhaft!