Ich bin Lucia, 37, Mama von meinen zwei Kindern, Bonusmama von (m)einem Bonusmädchen, getrennt erziehend, Herzfrau und Angestellte meines Herzmanns und schreibe meinen eigenen kleinen Blog, über das Mutter-Sein und oft auch über Beispieltage. Meine Kinder sind 13, 10 und 7. Wir leben im Wechsel- und Patchwork-Modell. Hier kommt meine Beispielwoche…

 


Montag.

Ich starte mit Yoga und danach gehe in die Küche, um die Brotdosen für die Kinder und meinen Tee vorzubereiten. Dann flitze ich durchs Bad und mache danach meinen Tee fertig, den ich dann in Ruhe trinke, bevor ich das Herzmädchen begrüße. Sie ist noch müde und verschwindet wieder in ihrem Zimmer. Ich bereite das Frühstück vor.

Der Herzjunge kommt herein. Nachdem ich letzte Woche beide ungefähr fünfmal an einem Morgen wecken musste, hatte ich gestern Wecker gestellt, und gehe heute nur gucken, ob das Herzmädchen sich mittlerweile anzieht. Sie hockt unter ihrer Decke und hat -wie immer- keine Lust auf Schule.

Letztendlich frühstücken wir aber dann um zehn vor sieben. Wir quatschen einen Moment. Dann wird es Zeit die Jacken anzuziehen und die Rucksäcke zu nehmen. Für mich wird es vor allem Zeit, meine Schlafanzughose aus- und die Jeans anzuziehen. Ich bringe die beiden zur Bushaltestelle. Wir verabschieden uns.

Wieder zuhause ruft mein Herzmann an. Er hat gerade seine Tochter, unser Herzmädchen, mein Bonusmädchen zur Schule gebracht und ist nun auf dem Weg zum Kunden. Nach dem Telefonat setze ich mir die Kopfhörer auf und schalte mein Hörbuch an. Ich hänge Wäsche auf, putze das Bad, und setzte mich dann am Esszimmertisch ins Homeoffice. Leider ist es im Moment eher ruhig, sodass ich nicht viel zu tun habe. Ich speichere Vorher-Nachher-Bilder ab und überlege an einem Text für Social-Media.

Später ziehe ich mich an und fahre Kaninchenfutter, Obst und Gemüse kaufen. Ich telefoniere nochmal mit meinem Herzmann und fange dann an, das Mittagessen vorzubereiten. Die nächste Waschmaschine ist fertig, ich hänge Wäsche auf.

Schon ist es an der Zeit, die Kinder vom Bus abzuholen. Sie sind gut drauf und haben Hunger. Wir essen gemeinsam. Der Herzjunge hat keine Hausaufgaben. Ich räume schnell die Küche auf und schaue dann beim Herzmädchen. Sie kommt nicht mit Mathe klar. Die ersten Tränen fließen. Ich versuche zu erklären und zu ermutigen. Gemeinsam kriegen wir es hin.

Dann dürfen die beiden ein wenig zocken, bevor wir zum Taekwondo-Training aufbrechen. Ich bringe die beiden bis zur Tür und gehe dann noch fix Spinat kaufen. Der Herzjunge möchte morgen gerne einen Smoothie zum Frühstück. Dann setze ich mich mit meinem Buch, das ich eben noch schnell in meine Tasche geworfen habe, in den Trainingskeller.

Nach dem Training fahren wir nach Hause und decken den Tisch für’s Abendbrot. Wir essen noch, als der Herzmann nach Hause kommt. Er hat das jüngste Herzmädchen zur Mama gebracht und setzt sich noch kurz mit an den Tisch. Dann wird es  Zeit fürs Bett.

Dienstag.

Der Dienstag startet für mich wieder früh und mit Sport. Mein Herzmann bereitet Brote, Kaffee und Tee zu. Ich wasche Obst und Gemüse und wir halten unsere allmorgendliches Tee- und Kaffeekränzchen, bis die Kinder aufstehen. Das Herzmädchen kommt mit Kühl-Pack vor der Stirn in die Küche. Sie hat Kopfschmerzen. Auch der Herzjunge steht zeitig auf. Mein Herzmann verabschiedet sich, er muss los.

Die Kinder und ich frühstücken unsere Smoothies (Erdbeer-Banane fürs Herzmädchen; Spinat, Banane, Blaubeere für den Herzjungen und mich) und ich frage Vokabeln ab. Da das Herzmädchen immer noch Kopfschmerzen hat, legt sie sich nochmal hin. Während ich den Herzjungen zum Bus bringe, schläft sie fast ein. Zu den Kopfschmerzen sind noch Bauchschmerzen gekommen. Ich melde sie von der Schule ab und gebe ihr die Ruhe.

Ich trinke Kaffee, füttere die Kaninchen und surfe im Internet, während ich inhaliere. Beim Herzmädchen geht es bergauf. Sie mag lesen, nachdem sie gehäkelt hat.

Weiter geht’s mit arbeiten. Social Media hält auf. Gegen zehn machen wir  zusammen Mathe. Mit Unterbrechungen sind wir um kurz vor elf fertig.

Bis zum Mittagessen staubsauge ich, frage Englisch-Hausaufgaben und Vokabeln ab, wir zocken, inhalieren und ich habe ein Kunden-Telefonat. Das Herzmädchen hat ihre Aufgaben fertig und hilft mir beim kochen. Sie kocht gern, leider schaffen wir es gemeinsam eher selten.

Sie rührt den Spätzle-Teig selbstständig, ich schneide Champignons und mache Linsenschnitzel fertig. Zack ist zwei Uhr und ich muss dringend los, den Herzjungen vom Bus abholen.

Nach dem gemeinsamen Essen macht der Herzjunge innerhalb weniger Minuten seine wenigen Hausaufgaben fertig und dann sitzen wir gemeinsam am Tisch. Alle zocken. Ich gönn mir auch ein wenig Handyzeit.

Der Nachmittag geht schnell vorüber. Erst spielen wir noch die Monopoly-Runde zu Ende. Zwischenzeitlich kommt mein Herzmann nach Hause und isst zu Mittag. Danach gehen wir eine Runde spazieren. Die Kinder fahren mit dem Roller über die Straße, der Herzmann und ich gehen einen Feldweg. Wir treffen uns am Tunnel und gehen gemeinsam nach Hause. Der Herzmann und ich arbeiten noch eine viertel Stunde, während die Herzkinder mehr oder weniger zusammen spielen.

Der Abend ist anstrengend. Die Kinder sind schon beim Abendbrot nur noch albern und hören gar nicht mehr auf. Fünfmal ermahne ich sie, dass sie den Schlafanzug anziehen sollen, dreimal, dass sie bitte die Zähne putzen. Meine Stimme gibt langsam aber sicher auf und ich mag nicht mehr.

Mittwoch.

Der Mittwochmorgen startet ohne Sport. Ich kann kaum schlucken, das linke Ohr tut weh. Ich schleppe mich in die Küche, wo mein Herzmann Brot getoastet und Wasser für Kaffee und Tee gekocht hat. Ich wasche das Obst für die Brotdosen und gehe dann ins Bad. Wir machen ein eher schweigsames Tee- und Kaffeekränzchen, ich bekomme kaum einen Ton heraus.

Nach und nach stehen die Kinder auf. Das Herzmädchen ist müde, aber fit. Der Herzjunge hat Bauchweh und Durchfall. Oh je. Wir frühstücken trotzdem erstmal. Erst geht es, dann wieder nicht. Er bleibt zuhause und ich bringe das Herzmädchen zur Bushaltestelle.

Der Herzjunge hat sich wieder ins Bett gelegt. Ich koche uns Tee und dann richte ich es mir auf dem Bett gemütlich ein. Laptop, Tee, Handys, Block und ich arbeite ausnahmsweise mal im Bett. Liegen tut gut, Arbeiten auch.

Nach einer Stunde schaue ich nach dem Herzjungen. Er hört ein Hörspiel. Kurz darauf steht er auf, ich dann auch. Wir treffen uns in der Küche und während er die Möhre für die Kaninchen schneidet, räume ich die Spülmaschine aus. Wir quatschen und bleiben dann am Handy hängen, während ich inhaliere.

Der Vormittag vergeht mit telefonieren, arbeiten, schreiben, zocken, aufräumen und eigentlich viel zu viel Medienzeit für den Herzjungen. Er will noch hier was gucken, und dann da. Da ich selbst nicht fit bin und es ihm langsam besser geht, ist es dann heute einfach mal okay. Gegen Mittag bauen wir die Siedler von Catan auf und spielen eine Runde. Dazu gibt’s das Brot, das für die Schule gedacht war.

Schon ist es an der Zeit das Mittagessen vorzubereiten. Es gibt Reste von gestern und vorgestern und Ravioli. Darüber freut sich das Herzmädchen sehr. Zum Glück hat sie keine Hausaufgaben, darauf hätte ich heute keine Lust.

So dürfen beide nach dem Essen zocken. Später spielen wir eine von mir angeleierte Runde Stadt – Land – Fluss. Danach schicke ich die beiden raus, damit sie die Kaninchen misten. Ich bleibe drin und genieße ein paar Minuten Ruhe und nicht-sprechen. Das Herzmädchen meint, ich könne in die Badewanne. Süß. Aber dafür habe ich keine Ruhe.

Kurze Zeit später geht sie selbst in die Badewanne, ich bereite das Abendbrot vor. Wir essen gemeinsam. Dann inhaliere ich nochmal. Die Kinder räumen selbstverständlich mit den Tisch ab. „Komm hilf mir, Mama kann heute nicht.“

Und dann – gehe ich tatsächlich doch noch in die Badewanne. Die Kinder spielen. Ich versuche fünfe gerade sein zu lassen. In der Wanne halte ich es genau 13 Minuten aus, dann ist mir kalt und ich dusche mich heiß ab. Die Kinder räumen jetzt die Sachen zusammen, die sie morgen mit zu Papa nehmen möchten und machen sich bettfertig.

Donnerstag.

Der Donnerstag beginnt wie der Mittwoch aufgehört hat. Ich kann kaum schlucken und mein Hals tut weh.

Nach unserem Kaffeekränzchen (Tee geht heute Morgen gar nicht), koche ich Milchreis und schaue nach dem Herzmädchen. Der Herzjunge ist schon auf. Wir frühstücken, sie packen ein paar Sachen zusammen und schon wird es Zeit, sie zum Bus zu fahren. Die Stimmung ist komisch heut Morgen, so mag ich’s nicht. Wir verabschieden uns an der Haltestelle und ich fahre wieder nach Hause.

Mein Herzmann ist startklar. Ich mache mich fertig, damit ich zum Arzt kann. Wir fahren gleichzeitig los.

Beim Arzt ist es voll. Ich warte draußen. Zwischenzeitlich telefoniere ich kurz mit dem Herzmann und dann werde ich aufgerufen. Der Arzt möchte wissen, warum ich da bin. Er schaut und tastet. Er schreibt ein Rezept und schon ist er wieder weg. Patientenfließband.

Kurz zur Apotheke, kurz zum Bäcker, kurz dem Herzmann hallo sagen und ich fahre nach Hause. Dort lade ich die Koffer und Taschen der Kinder ein, bringe sie zum Exmann und fahre nach kurzem Plausch dort wieder weg. Wieder zu Hause räume ich auf und falle dann aufs Sofa.

Ich warte auf die Menschen,  die heute meinen neuen Backofen anliefern. Ich lese, spiele und warte, mache mir zwischendurch ein Brot und übe mich in Geduld.
Die Monteure sollten zwischen 13:00 und 15:00 Uhr kommen. Nach zwei Telefonaten kommen sie dann um 17:00 Uhr. Zum Glück sind sie schnell fertig, denn wir haben Hunger. Mein Mann und ich kochen uns was Leckeres und lassen den Abend ausklingen. Unser erstes Essen auf dem neuen Ceranfeld? Spaghetti Aglio e Olio, unser all time Lieblingsessen

Freitag.

Mein Herzmann fährt früh zur Arbeit. Ich bleibe noch liegen. Die Nacht war nicht so schön. Hustenreiz. Ich höre noch Hörbuch und liege noch ein wenig einfach rum. Später stehe ich auf, mache mir einen Tee und Brote, damit ich die Tablette nehmen kann. Der Tee tut nicht so gut.

Der Exmann schreibt, ob ich die Krankenkassenkarten eingepackt habe. Das Herzmädchen wäre krank. Oh je. Hab ich nicht. Kurz drauf bringe ich sie ihm vorbei.

Der Morgen vergeht mit lesen, Handlettering üben, Text schreiben und dem Herzmädchen per Nachrichten gut zureden, weil sie keine Lust auf den Arztbesuch hat. Dann kommt auch schon mein Herzmann nach Hause. Wir essen die Reste von gestern Abend und fahren dann einkaufen, bevor wir uns zusammen hinlegen. Mein Herzmann fühlt sich auch nicht so gut. Also ruhen wir uns nachmittags einfach mal aus. Pause.

Fürs Abendessen wird nun der Backofen eingeweiht. Selbstgemachte Pizza. Mit Käserand. Vegan.

Samstag.

Der Samstag beginnt spät, mit Brot beim Tee- und Kaffeekränzchen, damit wir Schmerztabletten und Antibiotika nehmen können. Gegen elf gibt’s Frühstück mit selbstgemachten Brötchen, Ei, Kaffee und Zimtschnecken. Danach räume ich auf, mache dies und das und der Herzmann staubsaugt, macht auch dies und das.

Um zwei frage ich: „Sollen wir nach *Lieblingsort* fahren und da auf der Bank einen Kaffee trinken?“ Er: „Ja. Nehmen wir Zimtschnecken mit?“ Ich: „Ja.“ Ich koche Kaffee, packe ein und wir fahren los. Die Bank steht in der Sonne, wir trinken Kaffee und sitzen einfach da. Auf dem Rückweg fahren wir wie ein altes Pärchen ein bisschen durch die Gegend, bevor wir es uns zu Hause wieder gemütlich machen.

Sonntag…

… beginnt mit einem ausgiebigen Tee- und Kaffeekränzchen bei dem wir (berufliche) Pläne schmieden. Dann frühstücken wir und machen dann weiter wie gestern: Haushalt, lesen, putzen, Wäsche, dies und das, bis wir unsere Sachen zusammen packen. Heute fahren wir zur Wohnung des Herzmanns. Ausnahmsweise kommt heute Abend schon unser jüngstes Herzmädchen, denn sie hat morgen schulfrei und kann ausschlafen. Montags ist sie ja nach der Schule immer bei uns.

Wir wollen eigentlich wie gestern nochmal auf der Bank einen Kaffee trinken. Leider ist dort viel Betrieb und auf „unserer“ Bank sitzen schon drei Menschen. Wir fahren also weiter und durch den Wald einen Umweg zu Herzmanns Wohnung. Dort trinken wir unseren Kaffee einfach auf dem Balkon. Nicht das gleiche, aber trotzdem schön.

Leider wird es uns schnell kalt und wir räumen erstmal alle Kisten, Taschen und die Spülmaschine aus. Die nächste halbe Stunde vergeht damit, dass wir die Teemaschine ausprobieren, die mein Herzmann mir zu Weihnachten geschenkt hat.

Dann kriegen wir Hunger. Wir machen uns Sandwich und Pommes und einen Rest Suppe warm. Mittendrin wird das Herzmädchen unten zur Oma gebracht. Wir gehen auch kurz runter, begrüßen das Herzmädchen und quatschen kurz. Dann möchte sie Oma-Zeit und wir gehen wieder hoch und essen weiter. Morgen haben wir einen Tag zu Dritt.

Dies war unsere Beispielwoche. Wenn Du Lust hast, schau doch gerne mal unter wirzweisindfünf auf steady.de. Dort gibt’s neben Beispielwochen auch viele andere Blogbeiträge von uns.

Bis bald,

Lucia