Wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen, ist nicht viel los. So wie bei uns zuhause, mitten im Wald. Obwohl, im Moment sind wir ja alle einsam, ausgehungert, sehnen uns nach Abenteuer. „Wann ist Corona fertig?“, stöhnt mein Sohn. Ich suche noch nach einer Antwort, als die nächsten Fragen auf mich einprasseln: „Wann kann ich meine Geburtstagsparty nachfeiern?“ „Muss ich bei meiner Einschulung eine doofe Maske tragen?“ „Wollen wir mal wieder verreisen?“

Meine Kinder glauben noch immer, dass ich eine Antwort auf alles habe.

Schön wär´s! Dann fällt mir etwas ein. „Aber reisen tun wir doch!“, höre ich mich sagen. Wir tauchen hier schließlich immer wieder in dicke und dünne, in große und kleine Abenteuergeschichten ein, die sich zwischen zwei Buchdeckeln verstecken.

Manchmal denken wir uns auch unsere eigenen Geschichten aus. Es ist eine andere Art des Reisens. Aber wenigstens die ist uns geblieben. Eine, die uns Abend für Abend in eine andere Welt bringt. Uns träumen lässt. Mein Sohn guckt mich an. „Hää?“


„Erinnerst du dich an letzte Nacht? Wir sind bis zu den Graufelsen geflogen. Weißt du nicht mehr, im Seifenblasenballon.“ „Ach ja!“, mein Sohn greift nach meiner Hand und hüpft weiter. „Du meinst die Reise zu den Adlern!“. Er seufzt zufrieden. „Stimmt, Mama, das war schön!“

Ich seufze auch. Alles hat auch seine guten Seiten. Manchmal muss man nur ein bisschen danach suchen. Zum Glück haben wir unser Gute-Nacht-Ritual. Unsere Traum-Verabredung. Nach dem Vorlesen fragt der Mittlere jeden Abend:

„Und, wo treffen wir uns heute Nacht, Mama?“

Letzte Woche waren wir im Dschungel, in der Geisterbahn, im Schlaraffenland, in der Wolkenwattewelt, im Korallenlabyrinth und wir sind im Seifenblasenballon geflogen. Unser Morgen beginnt immer gleich. Strecken, gähnen und ein verschlafenes „Was haben wir letzte Nacht erlebt, Mama?“

Ich erinnere mich meistens nicht mehr ganz genau. Aber wenn ich den Anfang mache mit „Ja weißt du denn nicht mehr, wie wir übers Meer geflogen sind? War es nicht stürmisch? Und kam da nicht plötzlich ein Adler zu uns geflogen?…“, dann erzählen mir meine Jungs, was wir im Traum noch alles erlebt haben. Ich bin gespannt, welche Verabredung mich heute Abend erwartet. Aber erstmal wird gelesen…

Jeder von uns hat sein eigenes Lesezeichen-Tier

Und damit hier keiner den Überblick verliert, haben wir jede Menge Lesezeichen gebastelt. So können die großen Brüder ihren neuen Wälzer sogar gleichzeitig lesen. Vielleicht habt ihr auch Lust auf ein kleines Lesezeichen-Faltprojekt? Hier gibts die Vorlage für den Fuchs. Und hier für den Hasen. Im Video seht ihr, wie es gemacht wird!

Noch ein kleines Ritual, das ein bisschen Abwechslung in unseren Alltag bringt: Die Büchertüte. Hier wurden gerade ein ausgelesenes Lieblingsbuch, ein kleiner Brief und eine Überraschung in eine Tüte gesteckt, die darauf wartet, gleich durch den Regen eine Straße weiter getragen zu werden. Bücher tauschen ist hier groß im Rennen.

Der besten Freundin das ausgelesene Lieblingsbuch an die Tür hängen und ein kleiner Brief dazu. So machen hier kleine Leute ihren Freunden eine große Freude. Da, wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen, ist es eigentlich nämlich doch ganz schön…

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Fotos: Kalinka Meesenburg
Grafik/Lesezeichen: Louisa Schlepper

Alles Liebe,

Kalinka