Hereinspaziert, heute dürfen wir in Pelles schönes Spielreich luschern. Bevor der Vierjährige vor einiger Zeit mit seinen Eltern ins Hamburger Umland gezogen ist, wohnte er in der City. Jetzt guckt Pelle von seinem Fenster in einen riesigen Garten und sieht bloß noch Autos, wenn er selbst damit fährt: auf der lauschigen Landstraße, die mitten auf seinem Kinderzimmerboden klebt…
Leise ist es trotzdem selten, weil Pelle mit Bruder Gustav und Familienkatze Nunok ziemlich gut ist im Radau machen. Pelles Mama ist übrigens meine sehr gute Freundin und sehr gute Fotografin Lisa – wer hier öfter liest kennt sie bereits von hier und hier. Kein Wunder also, dass es bei Pelle im Zimmer überall äußerst fotogene Ecken gibt.
Lisa, ich liebe eure Klebestraße auf dem Fußboden!
Ja die ist super, oder? Ich stöber furchtbar gern kleine lustige Überraschungen für meine Kids auf. Diese habe ich abends beim Surfen im Internet entdeckt.
Was ist dir am Wichtigsten an einem Kinderzimmer?
Dass es nicht überladen ist. Kinder brauchen Platz. Und einen freien Fußboden. Weniger ist mehr. Bloß nicht zu viel Krams oder Designschnickschnack.
Und Pelle?
Ich glaub seine Bücher. Wir liegen sehr viel auf seinem riesigen Bett herum und lesen vor, zur Zeit vor allem die Geschichten vom Drachen Kokosnuss. Ich find die so lala, aber er liebt sie. Aus seinem Bett haben wir mit Stoffhimmel, Traumfänger und Kissen eine Kuschelhöhle gemacht. Ganz wichtig sind Pelle auch seine Fundstücke, Äste, Blätter und alle möglichen Schätze, die er morgens im Waldkindergarten findet. Er dekoriert sie immer wieder neu auf seiner Fensterbank.
Auch wenn ihr ganz bewusst nicht zu viel Kram habt, aufgeräumt werden muss ja trotzdem…
Oh ja, leider. Mein Tipp: dranbleiben. Immer mal ein bisschen wegräumen ist besser als einmal in der Woche ein Riesenchaos. Egal wie viel es ist, ich setze mich immer dazu, als Team funktioniert es einfach besser. Manchmal zähle ich, das spornt die Kinder an. Die sind dann aufgeregt wie beim Raketencountdown.
Hast du Aufräumtipps für Neu-Mamis?
Ha, die Wichtigste: die Erwartungen runterschrauben. Kinderzimmer sind nun mal Chaosküchen – so what. Das zu akzeptieren ist nicht leicht, aber man kann es üben. Ich brüll auch manchmal und hüpfe herum wie ein aufgescheuchtes Rudel Hühner, weil es mir mal wieder zu unordentlich ist, aber dann guckt Pelle mich mit großen Augen an und schon muss ich laut über mich selbst lachen. Das ist halt ein Kinderzimmer, kein Designwarenladen.
Die meisten Mamas möchten am liebsten mit dem Kinderzimmereinrichten beginnen, sobald sie den positiven Schwangerschaftstest in der Hand halten. Wann hatte Pelle ein eigenes Zimmer?
Erst mit eineinhalb. Vorher ist das meiner Meinung nach auch überhaupt nicht nötig. Die Kinder schlafen bei Mama und Papa, liegen bei Mama und Papa herum und spielen sogar lange Zeit sogar dort. Freie Zimmer also bloß noch anders nutzen, vielleicht als Yogaraum, oder Atelier?
Wie würde Pelles Zimmer aussehen, wenn ihr im Lotto gewinnen würdet?
Ui, warte mal, das wär ja spitze. Dann würden wir hier einen richtigen Zauberwald erschaffen. Mit Bretterhöhlen und bunten Stoffblättern, die überall von der Decke hängen und Schaukeln, dazu ganz viele Matratzen zum Toben und Unmengen Kissen. Ach ja, und gepolsterten Wänden…
Aber willst du Kinderzimmer nicht vor allem schlicht?
He, he, eins, ja klar. Wenn wir im Lotto gewinnen würden, hätten wir natürlich mehrere. Das Zauberwaldzimmer – und daneben ein ganz ruhiges, alles in weiß, vielleicht ein Kuschelteppich und ein Bücherregal.
Eins noch, ich mag es ja besonders gern, dass euer Kinderzimmer kein bisschen hellblau ist – obwohl ihr doch zwei Söhne habt…
Oh ja, bloß keine extremen Wandfarben im Kinderzimmer. Die Kinder sind doch schon wild genug. Und wenn schon, dann bitte, bitte neutral. Diese hellblau/rosa Festlegung ab der Geburt ist so langweilig.
Danke, Pelle, danke Lisa!
Klebestraße: Wall-Art.de
Barbapapa-Lampe: ein Geschenk zu Pelles Geburt.
Kissen: von Mama geerbt
Kaufmannsladen: Familienerbstück (war vorher pink!)
Kuhbild: Geschenk von einer ehemaligen Nachbarin (die wollte es wegschmeißen)
Euch ein wunderschönes Wochenende!
Die Klebestraße ist ja genial! Es gibt sogar so ein Klebeband zu kaufen.
Hallo- Warnung! Ich habe die Klebestraße damals, nachdem Claudia diesen Text gepostet hatte, sofort für meine Jungs gekauft und auf die Dielen aufgeklebt. Voller Erfolg, sie haben toll damit gespielt! Inzwischen (ca. 9 Monate später) hat sich das Band leider gelöst und zurück bleiben sehr häßliche Kleberspuren, die sich auch mit heftigstem Rubbeln nicht wegwischen lassen. Es ist nicht das Holz der Dielen, das kaputt ist, sondern offensichtlich der Kleber des Tapes, der mit dem Lack der Dielen ungünstig reagiert hat … Deshalb, leider, so cool die Straße auch ist, ich kann sie nicht empfehlen …
Oh echt, Anja? Das ist ja richtig doof. Tut mir leid, bei Lisa gab es keine Probleme….
Ich kenne doch eine, die im Studium auf Kühe stand, Frau Nachbarin?
Oh ja, aber ne ne, das ist nicht von mir : )
🙂