Bevor ich Kinder hatte, fühlte sich Packen an wie Klassenreise. Hinterste Bank auf der Busfahrt, ihr wisst schon, beinahe das Lustigste an der ganzen Reise. Die Vorfreude flatterte um meine Kleider, die gebügelt auf Bügeln am Schrank warteten. Meine Gedanken reisten schon mal vorweg, ich sah mich in Gedanken am Strand liegen, feiern, tanzen, mit Drinks, farblich passend zum Kleid. Packen war Prä-Urlaub. Ich konnte nicht aufhören dabei zu grinsen. Heute: Würde ich mich beim Packen am liebsten selbst in den Koffer legen. Und schlafen. Weil uns vor jeder Reise das Chaos packt…

Heute packe ich immer mal hier und da zwischendurch. Nichts ist mehr gebügelt. Und mein kleinster Sohn packt liebend gern heimlich alles wieder aus, weshalb ich gern alle Stapel aufs Bett lege, um zu sehen, was ich habe, was zusammen passt, was noch fehlt. Ich fühle mich sehr gut organisiert dabei – bis ich abends todmüde aufs Bett fallen möchte und überall Klamottenhaufen liegen. Die packe ich dann meist todmüde schnell ein…


Trotzdem habe ich inzwischen ein paar eigene Packregeln, die ich so gedankengespeichert habe, dass sie wie von selbst funktionieren. Sogar todmüde nachts. Vielleicht ist ja die eine oder andere Anregung für euch dabei:
– Wir haben jeder unseren eigenen Koffer oder Tasche. Ich habe ein paar mal versucht, für zwei in einem zu packen, aber das hat bloß Ärger gemacht. Ich habe das Gefühl, jeder von uns braucht in diesem Großfamiliending sein Gepäckstück als seinen Tanzbereich.

– Wir machen diesen Sommer wieder unseren großen Sommerroadtrip für dreieinhalb Wochen. Dennoch nehme ich jedes Jahr immer weniger mit, weil ich festgestellt habe, dass man gerade im Urlaub am liebsten seine Lieblingssachen trägt. Stattdessen waschen wir ein oder zweimal unterwegs.

Für die Jungs packe ich: Badehose, eine lange Hose, einen Pullover, eine Regenjacke. Für kurze Hosen und Shirts zähle ich die Urlaubstage, das sind bei uns etwa 24. Davon die Hälfte macht 12, abgerundet 10. Also packe ich für jeden zehn Unterhosen und Oberteile (Shirts, Hemden, Tuniken) ein, plus fünf Unterteile (kurze Shorts oder Latzhosen). Damit kommen wir dicke hin. Zwei paar Socken (ein dickeres und ein dünneres) und zwei paar Schuhe (ein paar Sandalen und ein paar feste Schuhe). Schlafanzug, Sonnenhut, Lieblingskissen, Kuscheltier. Zahnbürste, Haarbürste, Duschzeug. Fertig.
Koffer packen,

– Bei den Kindern stapele ich die Hosen, Shirts, Unterhosen und Schlafanzug rolle ich ein. Die Socken kommen in die Schuhe in einen extra Stoffbeutel. Ich packe für jeden immer noch einen weiteren Stoffbeutel für die Schmutzwäsche mit ein.

Unsere Jacken packe ich alle zusammen in eine extra Tasche, die kommt in Fußbereich hinter dem Fahrersitz.

– Ein paar Gesellschaftsspiele fülle ich in Tüten um, die kann man super irgendwo dazwischen quetschen. Sonnenmilch packe ich auch immer (!) in einen kleinen Plastikbeutel.
Koffertricks, Packen für die Großfamilie
– Alle Badesachen für uns sechs packen wir immer in eine Badetasche und stellen diese komplett ins Auto. So beginnt vor Ort nicht die wilde Zusammensucherei. Und wir sind bestens vorbereitet für einen kurzen Sprung in einen See, wenn wir in der Nähe der Autobahn auf dem Navi spontan einen entdecken. (Jedes Mal ein Riesenspaß!) Ich schwöre übrigens auf gleiche Badehosen in Knallfarben für alle Kinder, so sind sie im Poolgewusel oder am Strand gut zu überwachen.
Packen für die Großfamilie, Koffer packen,
Für mich packe ich ebenfalls ein lange Hose und einen Cardigan ein. Eine Regenjacke und zwei paar Schuhe. Dazu eine bequeme Jogginghose, meinen Schlafanzug, eine Jeans-Short und zwei bis drei T-Shirt, ansonsten zehn Lieblingskleider (leider ungebügelt), eins davon ein bisschen schicker (man weiß ja nie..).

– Meine Kleider lege ich alle übereinander und lege die unteren Teile möglichst gerade unten flach in den Koffer. Darauf stapele ich alles andere. Zum Schluss klappe ich die Oberteile der Kleider auf die Stapel drauf. Auf diese übernimmt das Restgepäck die Bügelei, also zumindest ein bisschen.

– Unsere neuen Ferienbücher, Schwups fährt in die Ferien, Malsachen, ein Blankoheft als Reisetagebuch, und ein paar Autos und Schleichtiere packe ich auch noch ein. (Es macht Sinn ein Foto von diesem Kleinkram zu machen – dann kann man am Urlaubsort immer schnell gucken, ob man alles beisammen hat.)

– Ganz wichtig sind noch all die kleinen, familieneigenen Problemlöser. Bei uns sind das zum Beispiel Augentropfen (weil einige von uns ständig eine Entzündung haben), eine halbe Poolnudel (schieben wir unter das Laken, damit der Kleinste im Urlaubsbett nicht herausfällt) und eine Pinzette (für eventuelle Zecken. Und weil wir manchmal in Hotelzimmern so viel besseres Licht als zuhause haben und ich ganz dringend Augenbrauen zupfen mag).

– Ich packe fürs Ferienhaus immer noch Kerzen, eine Tischdecke und ein Kochbuch ein.

– Ansonsten stellen wir immer noch eine kleine leere Tasche ins Auto, in die wir für die letzten Roadtripnächte alle Sachen, die wir so brauche, gemeinsam hinein werfen. Dann müssen wir nicht so viel schleppen (vor allem nicht Dreckwäsche).

PS. Habt ihr noch Packtipps?

Alles Liebe,

Claudi