Ich konnte es selbst kaum glauben, aber: Wir haben auf dem Blog tatsächlich kein Zimtschnecken-Rezept! Auf jeden Fall keines, das sich auf Anhieb finden lässt. Dabei sind die nostalgischen Schweden-Röllchen im Herbst und Winter doch so ein Sehnsuchtsgebäck! Weil die knautschigen Knoten mit Zimt und Kardamom jeden trübgrauen Novembernachmittag besser machen, jeden nasskalten Tag vergessen lassen, weil sie nach Kindheit, nach ganz viel Liebe und Ofenwärme schmecken. Hier kommt also endlich das allerbeste Was Für Mich-Zimtschnecken-Rezept! Inspiriert von…

Ich meine mich zu erinnern, dass Zimtschnecken zu meinen allerersten DIY-Backerlebnissen gehörten. Also abgesehen vielleicht von unserem schokoladig-nussigen Geburtstagskuchen, den ich immer mit meiner Oma gebacken habe (das Rezept dazu findet ihr übrigens hier). Zeitlich fielen meine ersten Zimtschnecken offenbar mit der wunderbaren “Ronja Räubertochter”-Verfilmung zusammen, jedenfalls muss ich beim Backen immer zuerst an Ronja und nicht an Bullerbü denken, wo die Wohlfühl-Wecken wohl eher hingehören.

Mein Zimtschnecken-Rezept stammt aus einem Kinderkochbuch-Klassiker, der bis heute in meinem Regal steht.

Könnt ihr euch denken, welches…? Hier hat bestimmt auch die ein oder Andere nach “Linus lässt nichts anbrennen” gekocht, nehme ich an. Dieses wundervoll schmale Bändchen, in dem der Junge Linus auf seine Nachbarin Svea trifft und mir ihr zu kochen beginnt – einfache Rezepte und bezaubernde Zeichnungen. Ich habe daraus Kümmelkartoffeln gemacht, das Marmor-Ei, Dickmilch und den süßen Linus-Knaster. Aber am allerhäufigsten habe ich “12 herrliche Zimtbrötchen” gebacken, wie sie im Buch heißen.

Vorweg sagt er da: “Wir haben auch süße Brötchen gebacken. Ich meine Brot, in dem Zucker ist und das man ohne Butter isst. Das ist kein bisschen gesund, aber GUT.” Und wie recht er hat! Die Linus-Zimtschnecken sind genau richtig knautschig und buttrig und zimtig – vor allem, wenn man sie noch warm aus dem Ofen isst. Es gibt für mich kaum ein Gebäck, dass mich auf Knopfdruck glücklicher macht als das.

Das Zimtbrötchen-Rezept von Seite 35 hat mich nicht nur Glück gelehrt – sondern auch Geduld!

Dass der Hefeteig auch immer so lange gehen musste, obwohl ich immer sofort und auf der Stelle Appetit auf die Zimtschnecken hatte! Keine leichte Übung für ein hungriges Kind. Ich tröstete mich meist mit den Überresten dieser herrlich süß-herben Füllung aus geschmolzener Butter, Zucker und Zimt, die man am Ende auf dem Teig verstreicht, bevor er gerollt und geschnitten und platziert in kleinen Papier-Backförmchen in den heißen Ofen kommt.

Schon nach wenigen Augenblicken zog dann immer dieser hinreißende Duft durchs ganze Haus und in meinem Bauch war nicht nur Hunger, sondern dieses wohlige Vorfreude-Gefühl. Weil ich wusste, dass ich gleich auf dem Sofa sitzen würde, mit warmen Zimtwecken und Kakao, der zur Feier des Tages auch eine Prise Kardamom abbekam – mmhhh. Funktioniert bis heute fast genau so, mit dem Unterschied, dass es mittlerweile Kaffee ist, den ich dazu genieße.

Jetzt aber: Hier kommt das allerbestes Zimtschnecken-Rezept nach Linus und Svea!

Das brauchst du für 12 Zimtbrötchen:

Für den Teig:

25 Gramm Hefe * 50 Gramm Butter * 250 ml Milch * 50 Gramm Zucker *1 TL Kardamom, gemahlen *700 Gramm Weizenmehl

Für die Füllung:

3 EL Butter * 3 EL Zucker * 1 TL Zimt, gemahlen

Und so geht’s:

Butter in einem Topf schmelzen und die Milch dazugeben. Ein wenig vom handwarmen (nicht kochenden!) Butter-Milch-Mix über die zerbröckelte Hefe in einer Schüssel gießen. Rühren, bis sich die Hefe vollständig aufgelöst hat, dann die restliche Flüssigkeit unterrühren.

Anschließend Zucker und Kardamom hinzufügen, am Schluss das Mehl, bis auf 50 Gramm zum Teig kneten. Den Teig gleichmäßig verrühren, dann 40 Minuten unter einem Handtuch an einem warmen Ort gehen lassen.

Währenddessen die Füllung zubereiten: Butter schmelzen und mit Zimt und Zucker verrühren.

Anschließend den Teig einige Minuten kräftig kneten, dann mit einer bemehlten Teigrolle rund ausrollen. Mit einem Löffel die Füllung darauf verteilen, den Teig zu einer Rolle aufrollen und in ca. zwölf Stücke schneiden, die mit der Schnittseite nach unten in kleine Papierförmchen gesetzt werden. Abermals eine halbe Stunde unter einem Handtuch gehen lassen.

Den Backofen auf 225 Grad Ober- und Unterhitze vorheizen. Die Schnecken in der Mitte des Ofens ca. zehn Minuten backen. Am besten noch warm genießen.

Übrigens: Wenn du nach einem Kinderkochbuch von heute suchst – vielleicht ist “Polly und Pelle in der Küche” ja eine Idee…?

Die Freunde Polly und Pelle gründen einen Kochclub – und kochen sich mit saisonalen Rezepten durchs ganze Jahr. Dazu gibt’s richtig viel Schlauberger-Wissen zu Ernährung und Gesundheit, tolle DIYs und coole Experimente. Die Zeichnungen sind ähnlich nostalgisch wie in Linus – ein tolles Geschenk, das deine Kinder lange begleiten wird. Und mit Rezepten, die die Kindheit übedauern. Hier ganz hoch im Kurs: Der Apfelkuchen zum Löffeln und und die selbst gemachten Kinderknusperriegel. Wie gesagt: Linus steht bis heute in meinem Kochbuchregal – und “Polly und Pelle direkt daneben…

Hier geht’s direkt zum Shop und Polly und Pelle in der Küche.

Habt einen herrlichen Herbst mit viel Zeit für selbst gemachte Köstlichkeiten!

Fotos: Shutterstock, Was Für Mich

Alles Liebe,

Katia