“Wie geht’s dir wirklich”, fragte mich letztens eine Followerin per DM und “Was macht eigentlich deine Handy-Diät”? Ich hielt kurz inne und antwortete ihr und mir. Und gebe dir hier auch ein kleines Update, wenn du magst…

1. Leben entschlackt.
Ehrlich gesagt schnappe ich immer noch jeden Tag nach Luft und fühle mich frei. Letztes Jahr im Dezember habe ich ziemlich spontan entschieden, mein Blogmagazin runterzufahren und daraus wieder einen persönlichen Blog zu machen. Ein Rückschritt. Darüber nachgedacht hatte ich schon lange, weil der Blog nur Geld gefressen, aber schon lange nichts mehr verdient hat. Ich hab mich vorher bloß nicht getraut.

Aber das Geld, das ich da reingesteckt habe, musste ich auf anderen Kanälen mitverdienen und hat mich immer mürber gemacht hat. Weil dieses Blogmagazin unfassbar viel Arbeit war – neben vielen anderen Projekten. Lange wollte ich so gern daran festhalten. Es ist/war mein Blogmagazin, das ich von null bis zu über 100.000 Leserinnen im Monat aufgebaut habe.

Außerdem möchte ich so gern an gute, an lange Texte glauben. Der Markt will etwas anderes – und auch ich hatte Lust (und die Chance) mich immer mehr aufs Bücher schreiben konzentrieren zu können. Ich bin wieder so viel mehr ich, seit dieser Druck weg ist. Ein Rückschritt kann eben auch ein Fortschritt sein.

2. Smart gescheitert
Im Dezember, als ich meinen Blog und meinen Arbeitsanspruch an mich runtergefahren habe, war ich gut dabei, auch meinen Handykonsum runterzuschrauben. Zum ersten Mal versuchte ich es nicht mit Totalentzug (ging bei mir lange super, jetzt irgendwie nicht mehr), sondern mit einem “vernünftigen Umgang”.

Ich stellte mir eine Info nach einer Stunde Socials ein, und eine Nachtruhe bei Instagram. Ich versuchte den ganzen Tag über, dass Handy weniger und vor allem bewusster in die Hand zu nehmen. Denn mir ist klar, dass das nicht nur mich nervös und hibbelig (und oft unglücklich macht), sondern auch wirklich meine Kreativität und meinen Schreibfluss in Sachen Romane hemmt.

Jetzt haben wir April und ich bin wieder voll drauf. Leider. Ab und zu tröste ich mich selbst und sage mir, dass es nun mal Großteil meines Jobs ist. Ein Zahnarzt kann sich schließlich auch nur schwer vornehmen, ab jetzt nichts mehr mit Zähnen zu tun zu haben. Also nehme ich es hin, dass ich viel zu oft nach dem Handy greife. Und freue mich über jeden Moment, wenn ich es nicht tue.

Eins kann ich grad dennoch ganz gut, und das fühlt sich gesund an: Ich schaffe es meist auf Zahlen zu scheißen. Denn weil ich ohnehin nicht mehr durchsteige, was der Algorithmus von mir will (immer wenn ich dachte, ich hab es, hörte es wieder auf : ), dann kann ich auch einfach das posten, was mich und hoffentlich meine LeserInnen interessiert. Fühlt sich auch nach großer Freiheit an.

3. Mehr Zeit für miteinander
Durch Punkt eins ist Raum und Zeit entstanden. Es ist gar nicht so, dass ich wahnsinnig viel weniger arbeite, dennoch spüre ich, dass ich mehr lächele, mich leichter fühle, mehr Verabredungen zusage. Ich versuche außerdem, nicht mehr über alles zu grübeln (man kann sich tatsächlich aktiv dagegen wehren) und einfach zu machen. Mehr Menschen treffen, weniger Angst. Tut gut.

Ich wehre mich immer erfolgreicher, gegen meine Furcht vor Menschen, die sich vorher immer mehr in mir ausgebreitet hat. Indem ich mich immer wieder dran erinnere, dass sie nichts großartiges von mir erwarten. Dass ich mich sicher kritischer wahrnehme, als die meisten anderen.

Ich beruhige mich vor Events und Treffen selbst mit dem Gedanken: „Sei einfach neugierig und freundlich, das reicht.” Klingt so einfach, hilft mir aber sehr. Außerdem versuche ich mich damit anzufreunden, wie ich bin. Ich bin zum Beispiel überhaupt nicht gut im regelmäßig telefonieren, zum Beispiel. Aber dann ist das eben so. Ich hoffe, meine Freundinnen haben sich dran gewöhnt. Und ich  schreibe öfter eine Whatsapp, wenn ich an jemanden denke.

Und wie geht`s dir grad so?

Claudi