Das Beste an den Ferien sind nicht die schönen Strände, die wir sehen, tolle Restaurants in denen wir essen oder das Ausschlafen (obwohl, das schon sehr!). Das Beste ist, dass ich es im Urlaub schaffe, die Magie meiner Kinder intensiver wahrzunehmen, als ihr Management…
Es ist, als ständen sie da, mitten in der Fußgänger und machten ihre perfekte Zaubershow. Es blitzt, sie funkeln – und dann guckt aus einem schwarzen Hut ein Kaninchen. Wie bitte haben sie denn das nun wieder gemacht? Wie zauberhaft sind sie bitte? Im Alltag haste ich dran vorbei, rufe ihnen womöglich etwas zu wie: “Feierabend!” Oder: “Pack das Kaninchen weg und ab ins Bett!” Und ganz sicher: “Morgen ist Schule!”
In den Ferien bleibe ich stehen. Schiebe mich zwischen all den Leuten und Pflichten hindurch und schaue ihnen zu. Nehme ihre Magie war. Lasse mich verzaubern. Lächele stummstaunend. Verrückt, was alles in ihnen steckt.
Im Urlaub wird unser Alltag zu ihrer Manege.
Die weiteren Vorstellungen? Sie halten wild gestikulierend Vorträge über die außerordentliche Wichtigkeit von Pfannkuchen zum Abendbrot und aus ihren Augen spritzen Funken wie Bratfett. Sie kommen angeschlichen, angeblich um zu fragen, was wir morgen machen und grinsen und halten den Kopf schräg und ich weiß, dass sie in dem winzigen Spalt zwischen Sofalehne und mir einschlafen wollen.
Ich sage ja und ich falle fast herunter und könnte nicht glücklicher sein. Sie rennen wie verrückt die Treppe hoch und wieder runter, mindestens 376 Mal, um sich bei jedem Treffen mit angewinkelten Armen wie ein Roboter zu berühren und “Buah” zu machen. Erst nach einer Weile fällt mir auf, dass sie offenbar – na klar! – Halloweengeister sind.
Beim Reisen wachsen sie über sich hinaus.
Wegfahren mit ihnen ist mir daher heilig. Ich würde nie nur mit Freunden und ihren Kindern wegfahren wollen. Wenn nämlich andere Kinder da sind, sehe ich meine Kinder kaum. Dann zaubern sie für andere. Das ist auch wunderbar. Und vielleicht ist es ein bisschen egoistisch, sie ab und zu ganz für mich haben zu wollen. Aber hautnah bekomme ich ihren Zauber nur mit, wenn wir zu sechst sind.
Jedes Mal, wenn ich ihnen dann ganz bewusst zusehe, nehme ich mir vor, im Alltag öfter das Handy wegzulegen, ihre Schulsachen in der Schule zu lassen, Sorgen schnell zu entsorgen und meine Pflichten nicht so verpflichtend ernst zu nehmen – sondern mich einfach öfter ganz bewusst von ihrer Vorstellung verzaubern zu lassen.
Alles Liebe!
Liebe Claudi,
Wieder ganz wunderbar geschrieben! Danke!
Gerade gestern habe ich meinen Kleinen dabei zu gesehen wie sie aus unserem Wohnzimmer einen Bahnhof verwandelten und eine Burg um mich herum aufbauten. Wie sie sich dabei Absprachen, lachten, schrien aber auch flüssterten. So schön sie dabei zu beobachten. Danke, dass du uns auf diese Momente aufmerksam machst. Sie sind so kostbar. Liebe Grüße Dani
Liebe Dani, ja, herrlich. Ich höre meinen Kindern auch so gern beim Reden, Flüstern und Pläne schmieden zu.
Ganz schön ist das.
Alles Liebe,
Claudi
Ist das schön! Ach Claudi, wiedermal so richtig schön geschrieben und so mitten ins Herz getroffen. Ganz vielen lieben Dank fürs dran erinnern! Freu mich auf die kleinen Zauber und bin gespannt und freue mich auf die kleine Zaubershow 🙂
Und UNBEDINGT nehme ich mir für heute mit:
– Schulsachen in der Schule lassen!
– Sorgen entsorgen!
– Pflichten nicht so verpflichtend ernst zu nehmen!
Das klingt so wunderbar!
Herzensgrüße
Liebe Madlen,
ich danke dir für dein liebes Feedback. In den Tagen nach dem Urlaub, bin ich tollerweise auch zuhause immer ganz gut, den Zauber wahrzunehmen.
Danach ruckelt sich meistens wieder die Hektik ein.
Obwohl die Kinder jetzt gerade mit ihren Freunden im Garten zaubern. Und das ist ja auch sowas von wichtig und schön.
Alles Liebe,
Claudi
Vielen Dank für deine tollen Worte.
Es ist wiedereinmal sehr schön geschrieben.
Ich lese die Worte und meine Augen füllen sich mit Tränen, mit Freudentränen, denn genau so ist es.
Man wüsste es – aber man muss es immer wieder lesen und sich in Erinnerung rufen.
Danke dafür.
Ganz liebe Grüße
Ganz lieben Dank. Ja, es ist eigentlich so klar. Und trotzdem tut es immer wieder so gut, sich daran zu erinnern. Ich erinnere mich mit meinen Text so gern dran.
Alles Liebe, Claudi
ach Claudi, mal wieder so ein schöner Text! Deshalb fahren wir meist nur allein in den Urlaub, einfach weil ich das genau so fühle, wie du schreibst: Wenn ich sie für mich habe, wenn nur wir als Familie unterwegs sind, dann sehe ich sie so viel besser. Nehme sie wahr. Das ist auch wenn Besuch da ist ganz anders, da sind sie immer weg, immer unterwegs im Spiel, im Alltag sind wir auch viel unterwegs, aber dieses mit Muse die Kinder wirklich SEHEN, das geht nur wenn wir nur wir allein sind. Das stößt manchmal nicht gerade auf Verständnis, weder im Freundeskreis noch in der Familie, aber mir ist das so wichtig, denn ich glaube die Kinder spüren, wenn sie so gesehen werden. Mal sehen, wie lange sie noch diese “nur wir”- Zeiten haben wollen, das wird sich ja auch irgendwann ändern. Aber bis dahin will ich so viel wie nur möglich davon!
Ja, oh ja, Ich liebe es auch, wenn meine Kinder mit anderen steil gehen und das ist ja auch so wichtig.
Aber ab und zu, hach, genau wie du sagst.
Ganz liebe Grüße,
Claudi