Der letzte Gast war gerade gegangen. Mein Sohn trug noch seinen getupften Papierhut, in einem lächelnden Mundwinkel klebte Schokokuchen, in seinen Augen blitzen Lichtpunkte. “War das schön Mama!”, raunte er und grinste breit. “Wann habe ich wieder Geburtstag?” Ich seufzte. “In einem Jahr…” Zwischen seinen Augen bildeten sich zwei tiefe Falten. “Das ist verdammt lang hin, oder?” Ich nickte – und hatte plötzlich die Idee für mein Buch…

“Die Geburtstagsbande – Auf die Plätze, fertig, feiern” heißt es und erscheint im Februar 23 beim Fischer Verlag. Es ist ein absolutes Herzensprojekt und ehrlich gesagt kann ich immer noch nicht glauben, dass dieser Traum wahr wird. Da am 19. Oktober die Onix-Meldung rausgeht, wird mein Buch ab dann überall zu sehen sein. Ich freue mich, dass ich euch hier vorher, ein kleines bisschen feierlich, das Cover zeigen darf.

Und euch von dieser verrückten Sache mit meinem Kinderbuch erzählen kann.

Hier geht ein riesengroßer Traum in Erfüllung. Ich wollte nämlich echt schon immer Kinderbücher schreiben. Schon als Kind habe ich es regelmäßig getan: mit meiner Freundin Sarah (die heute übrigens auch sehr erfolgreich schreibt). An ihrem Kinderzimmerschreibtisch haben wir aus buntem Papier Bücher gebunden oder geklebt und dann kleine Geschichten aufgemalt und geschrieben.

Später habe ich weitergemacht. Habe vor allem kleine Geschichten und kurze Bilderbuchtexte geschrieben. Mein erstes längeres Kinderbuch habe ich in meiner ersten Elternzeit getextet. Ein ganzes Buch zu plotten und dranzubleiben war nochmal etwas ganz anderes. Ich habe dieses Manuskript bei diversen Verlagen eingereicht – aber niemand wollte es. Heute weiß ich warum. Tatsächlich habe ich mit jedem Buch total viel gelernt.

Es tut dennoch weh, so lange mit Herzblut zu schreiben, tage- , wochen- monatelang, und dann eine Absage nach der anderen zu kassieren. Mit jeder Absage wird einem wieder bewusst, auf wie viele andere Dinge man in der Schreib-Zeit verzichtet hat: Auf Entspannung, Zeit mit Freunden und der Familie. Buch schreiben kann ganz schön einsam machen. Anderseits eröffnet es einem eine eigene Welt.

Diese Welt mittags wieder zu verlassen, fiel mir echt  schwer.

Mit Karacho aus meiner selbst geschaffenen Hyggewelt raus und die Hausaufgaben meiner frustrierten Kids zu betreuen, puh, das sorgte oft für Sprengstoff auf beiden Seiten. Verrückt, wie man plötzlich in seiner Geschichte denkt. Wie die Figuren anfangen, Dinge von sich aus zu tun.

Ich weiß nicht wie, aber ich habe mit keiner Absage meine Motivation verloren. Immer mal für ein paar Tage, aber nicht auf Dauer. Ich habe einfach immer weitergemacht. Ich wollte das so sehr, dass ich angefangen habe, mein Blogmagazin jeden Januar und Februar zu schließen und nur das Nötigste auf Instagram zu machen, um in Ruhe schreiben zu können. Das war stressig und finanziell echt gewagt.

Aber während ich Blogartikel inzwischen fast überall schreiben kann, brauche ich für’s Bücher schreiben Ruhe. Da darf ich vorher keinen Artikel texten, nicht durch Insta scrollen, nicht mit einer Marketingfirma eine Kampagne planen, keine Story filmen. Da muss ich mein Handy weit weglegen und nicht gestört werden. Wenn ich drin bin im Geschichtenflow, ist es für mich eine der schönsten Tätigkeiten der Welt.


Nach der Geburtstagsenttäuschung meines Sohnes, war da also diese Idee: Wie wäre es, wenn ein paar Kinder nach ihrer Party beschließen, ab sofort einfach zu jeder Party zu gehen, von der sie hören. Wie turbulent und lustig dürfte das werden? Ich habe gleich losgelegt. Richtige Adrenalinturbos schossen durch meinen Körper. Verrückt auch, dass auf diese gute Idee noch niemand vor mir gekommen war. Obwohl meine Bücher aus den drei Jahren zuvor, alle abgelehnt wurden, hatte ich bei diesem im Januar 21 sofort ein wirklich gutes Gefühl. Dieses Mal ging ich auch zum ersten Mal den klassischen Weg und suchte mir als erstes eine Agentur.

Nie werde ich den Anruf meine Agentin vergessen, als sie mir sagte, dass gleich mehrere Verlage meine Geschichte haben wollen.

Hurra, hier geht also wirklich ein riesengroßer Traum in Erfüllung! Baby, äh, Band 1 seht ihr oben, Band 2 habe ich auch schon fertig, die Hörspielrechte wurden gerade gekauft und Band 3 beginne ich nach den Herbstferien. Die Bilder hat die fantastische Simona Ceccarelli gezeichnet, eine der angesagtesten  Illustratorinnen dieser Zeit. Ich platze vor Stolz! Einfach unglaublich, wie aufregend das alles ist, bevor es überhaupt angefangen hat.

In Verlagen hat ja alles so verrückt lange Vorlaufzeiten! Super ungewohnt, wenn man ein Blogmagazin betreibt. Als ich im Juni 21 gehört habe, dass mein Buch in 23 erscheinen wird, war mein erster Gedanke ernsthaft: “Hoffentlich lebe ich dann noch…”

Langsam werde ich nervös. Bibbere schon ein bisschen vor dem Fegefeuer der Amazon-Bewertungen. Als ich aber vor kurzem selbst nochmal die Fahne meiner Geburtstagsbande gelesen habe, also den letzte Ausdruck vorm Druck, habe ich mich auf’s Neue in meine eigene Geschichte verknallt. Hach, die hat einfach alles: Freundschaft, Abenteuer, Mut und Kreativität. Sie ist hygge und trotzdem frech und lustig und nachdenklich und alles auf einmal. Aber vor allem lustig. Ich kann es nicht erwarten, dass eure Kinder und ihr los lest.

Sobald mein Buch vorbestellbar ist, sage ich euch Bescheid.

Aufgeregte Grüße,

Claudi