“Es ruckelt immer ein bisschen, wenn das Leben in den nächsten Gang schaltet”, hat Claudi Anfang der Sommerferien auf Insta geschrieben – und es war im Nachhinein geradezu prophetisch für unseren Nordsee-Urlaub. Also “Urlaub”, in Gänsefüßchen, denn bei uns glich das Ruckeln eher einem Erdbeben und war alles, aber nicht erholsam. Warum? Klar, weil das Wetter mies war, aber noch mieser war die Stimmung, weil auf einmal nichts mehr gepasst hat. Als wäre unser Familienleben eine ehemalige Lieblings-Hose, die plötzlich überall zwackt und zwickt und uns einfach nicht mehr steht – ganz egal, wie wir uns vor dem Spiegel auch drehen und wenden…
Ob es daran lag, dass es der drölfzigste Aufguss unseres Ferienortes war, die Tatsache, dass ein 11-Jähriger schon sehr Teenie-mäßig bocklos sein kann, es dauernd und immerzu regnete oder die kleinen Geschwister im Perma-Streit plötzlich den Hulk in sich entdeckten…? Vielleicht von allem etwas. Und noch etwas Anderes, das nicht so richtig greifbar war.
Es war wie ein unsichtbares Verschieben im Familiensystem.
Erprobte Allianzen funktionierten nicht mehr, genauso wenig wie einstmals garantierte Begeisterung für Aktionen und Events. Zu fünft hatten wir keine Chance, auch nur annähernd auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen. Als meine Mittlere an einem der wenigen sonnigen Tage dramatisch die Augen verdrehte und nölte “Ohhh, ernsthaft: Schon wieder Strand?!?” war ich nicht das erste Mal baff und mit meinem Familienlatein am Ende.
Im munteren Wechsel verschmähte unser Trio Trampolin-Tage, Fahrradtouren, Sundowner am Strand. Die Gesellschaft der Geschwister sowieso. Alles Dinge, die noch im letzten Jahr garantiert mit Jubel quittiert wurden – und diesmal bestenfalls mit gelangweiltem Schulterzucken, aber viel häufiger mit ablehnendem Gezeter. Und je lauter die Kinder rebellierten, desto frustrierter wurde ich – oder war es genau andersherum…?
In dieser neuen Familien-Phase passt gerade keiner mehr recht zum anderen. Kann es keiner den anderen recht machen.
Und mindestens einer schießt regelmäßig so richtig quer. Manchmal hatten wir endlich einen zähen Kompromiss gefunden, wie wir die kommenden Stunden verbringen wollten, hatten alle endlich ins Auto verfrachtet – und plötzlich saß eine/r heulend und bockig vor der Tür und weigerte sich rundheraus, mitzukommen. Weswegen wir einmal eine geschlagene halbe Stunde in unserem Van verharrten, während ein Elternteil mit nachlassender Empathie den Vollverweigerer zum Mitmachen zu bewegen versuchte.
Das war nur ein Moment unter mehreren, in dem ich mir schwor, NIE WIEDER einen solchen Familienurlaub zu verbringen. Am besten überhaupt nur noch allein zu verreisen. Ich war dauernd im Wechsel traurig, wütend, resigniert. Überhaupt schien niemand wirklich glücklich in diesen zwei Wochen – weder wir Eltern, die nach Erholung lechzten, noch die Kinder, die offenbar etwas anderes gebraucht hätten.
Vielleicht ist gerade die Altersspanne der Kinder Teil des Problems.
Wir müssen derzeit Kompromisse für drei Kinder zwischen fünf und elf Jahren finden. Das funktioniert ehrlicherweise nicht mal mehr bei der Auswahl eines Familienfilms. Geschweige denn im Urlaub, wo weder Freunde noch Hobbys Ablenkung versprechen. Wo wir nur auf uns fünf geworfen sind, deren Bedürfnisse, Wünsche und Ansprüche gerade weiter auseinanderklaffen als der Grand Canyon.
Während einer mit Schleich-Dinos spielen will, möchte der andere am liebsten nur daddeln und die Dritte ihr Taschengeld beim Shoppen verjubeln. Und wir Eltern wollen am liebsten in Ruhe auf eine Sonnenliege. Es gibt lediglich eine Sache, auf die sich zumindest die Kinder meist einigen können: Ganz gleich, wie wir auch versuchen, allen irgendwie gerecht zu werden: Es ist immer SO VERDAMMT UNGERECHT!! Weil: Mit irgendeinem Wunsch müssen wir ja loslegen, weswegen immer mindestens zwei andere todbeleidigt sind. Geduld und Kompromissbereitschaft sind aktuell nicht die Stärke unseres Trios.
Das Einzige, das uns gerade durch dieser Phase hilft, ist Abstand. Ist die Trennung von uns Fünfen.
Zugegeben: Nicht gerade das, was ich im ursprünglichen Sinne unter Familienurlaub verstehe, aber für uns zur Zeit der einzig gangbare Weg, um nicht durchzudrehen. Denn erst, als wir in der zweiten Ferienwoche konsequent die Paarungen vertauscht, Kinder und Eltern im Wechsel voneinander für Einzel-Aktionen getrennt haben, kam wieder so etwas wie Stimmung auf.
Habe ich hinter den dauermuffigen Gesichtern der Vorwochen wieder meine Kinder erkannt, die mehr können als motzen, heulen, bocken. Ich musste an einen meiner eigenen Texte denken – “Warum einer weniger manchmal mehr ist”: Gerade funktionieren wir nicht im Gesamtpaket, von harmonieren ganz zu schweigen. Aber in reduzierter Zahl können alle plötzlich wieder Prince und Princess Charming sein: Der Jüngste war happy allein mit Mama im Kino, der Große mit Papa beim Minigolf – ganz ohne Punk. Vermutlich die entspanntesten Stunden unseres Urlaubs.
Leider ist das Quality-Time-Modell im Alltag viel schwieriger machbar als in den Ferien.
Obwohl wir uns sehr vorgenommen haben daran festzuhalten, irgendwie. Ich habe das Gefühl, anders werden wir momentan niemandem gerecht, auch nicht uns selbst. Vielleicht habe ich einfach gerade keine Kraft mehr für schale Kompromisse, von denen alle genervt sind. Dann verwende ich meine Energie lieber darauf, ab und an Zeitfenster freizuschaufeln, in denen im rotierenden Prinzip ein Kind voll auf seine Kosten kommt. Oder auch ein Elternteil.
Weil: Davon haben wir alle einfach mehr. Klar muss das abgepuffert werden und ist logistisch nicht immer einfach. Aber ich kann gerade einfach keine miese Stimmung mehr ertragen, keine Diskussionen um Ungerechtigkeiten und Lustlosigkeit. Das raubt mir den letzten Nerv. Dann nehme ich lieber mal zwei Stunden ungetrübtes Glück mit meinen Kindern mit, von denen wir allemal mehr profitieren als vom nächsten Streit.
Ich bin mir sicher, es ist nur eine Phase. Eine fiese zwar, aber bestimmt nicht von Dauer.
Und bei genauer Betrachtung nicht mal verwunderlich: Der Große ist neu auf dem Gymnasium und probt schon mal die Teenie-Rebellion. Der Jüngste geht plötzlich in die Vorschule und die Mittlere steht irgendwo zwischen Kindsein und verfrühter Prä-Pubertät. Kein Wunder also, dass unser Leben derzeit nicht ruckelfrei weiterläuft.
Gerade denke ich noch an einen anderen Satz, den ich hier auf Insta mal kürzlich bei Ohhhmmm gelesen habe: “Dann ist das jetzt so.” Und das impliziert so ziemlich alles, worum es im Kern geht: Es ist nicht toll, klar hätte ich es gern anders. Aber jetzt ist es so, und jetzt ist nicht für immer, es kommt auch wieder anders. Man muss es jetzt bloß gerade akzeptieren und verdammt noch mal das Beste daraus machen. Mannomann – ich arbeite dran. Und den nächsten “Familien”urlaub entzerren wir garantiert mit Zeltlager und anderen Camps.
Läuft’s in eurer Familienkonstellation gerade rund…?
Ich wünsche es euch, alles Liebe,
Vielen Dank fürs Teilen! Gut zu sehen, dass es bei anderen auch nicht rund läuft..
Hej liebe Geli, absolut nicht rund… Wir sind offenbar viele. Alles Liebe, trotz allem, Katia
Dann ist das jetzt so….. Das wäre vielleicht ein toller Spruch für Claudis Poster. Danke für den tollen Bericht.
Super Idee!!!! ❤️🤩
Alles Liebe, Claudi
Hej liebe Heike, stimmt – ist bloß woanders geklaut 😉 Danke für dein liebes Feedback, alles Liebe, Katia
Bei uns ist es immer ähnlich. Unsere beiden Kinder sind auch 11 und 5. Der Große ist sehr genügsam und verträglich, zeigt aber auch immer mehr, wenn er auf etwas keine Lust hat. Die Kleine ist gerade in einer großen Bockphase. So richtig zusammen spielen können sie nicht und die gleichen Filme gucken sie nicht, nicht die gleichen Spiele…schwierig. Strand funktioniert (noch) bei beiden, Tiere gehen auch. Deshalb fahren wir gerne auf Bauernhöfe. Da ist auch die Wahrscheinlichkeit groß, dass andere Kinder da sind zum spielen. Haben wir diesen Sommer aber auch nicht gemacht, waren 2 Wochen nur auf uns gestellt. Das ging gerade so. Länger nicht.nicht ohne andere Kinder. Wir haben den Großen danach glücklich gemacht mit Segelcamp und verschiedenen Ferien Programmen unserer Stadt. Es gibt soooo tolle Sachen für das Alter. Die kleine war happy bei Oma und Opa. Im Herbst geht’s auf einen bereits erprobten Bauernhof und wir wissen, dass andere passende Familien auch da sein werden, juhu! Am besten wäre für unsere Kinder wohl Hotel oder Campingplatz, aber beides ist irgendwie nicht so ganz unser Ding…aber müssen wir vielleicht mal ausprobieren.
Danke für den ehrlichen Text.
Hej liebe Janey, wahrscheinlich ist es ab jetzt ein dauerndes Anpassen und Abchecken aller Bedürfnisse. Ich glaube auch, dass andere Kinder der Schlüssel zum Glück sind, weil sie als Puffer zwischen den Geschwistern fungieren. Garantiert am Urlaubsort andere Kinder zu treffen, ist auch die marschrichtung für die nächsten Planungen. Alles Liebe, danke für deine Einblicke, Katia
Wir sind gerade im Urlaub…und auch hier Ruckeln oder eher Erdbeben…11 und 7 scheint nicht zusammen zu passen und dauerstreitende Kinder passen nicht mit den Eltern zusammen. Und das alles passt nicht mit Urlaub zusammen. Aber eigentlich bin ich seit ich Kinder habe jeden Urlaub sicher, dass ich nie wieder mit der Familie Urlaub mache. Vielleicht erwarte ich zu viel und bin dann enttäuscht, dass es doch wieder das übliche Familienleben nur woanders ist und ich wieder koche und räume und Wäsche wasche und gefühlt zu kurz komme. Die Große motzt schon zuhause, der kleine will lieber Daddeln oder lesen und auf gar keinen Fall im Restaurant essen…und dann explodiert alles inklusive Mama. Gut, zu lesen, dass es bei anderen auch so läuft! Und jetzt schaue ich aufs Meer und versuche, ruhig zu atmen.
Hej, streitende Kinder passen NIE mit erholungsbedürftigen Eltern zusammen – o Gott, ich fühl das so!! Auf Familienleben woanders habe ich auch so überhaupt gar keinen Bock mehr. Ich hab in unserem Murks-Urlaub versucht, Dinge allein zu machen, war morgens allein joggen, mal solo einen kaffee trinken. hat zumindest ein bisschen geholfen. Alles Liebe für euch, aufs Meer schauen ist ein guter Anfang! Alles Liebe, Katia
Bei uns ist ebenfalls alles über den Haufen geworfen, die Tochter (16) hat entschieden ab 1.8. eine Ausbildung zu beginnen. Der Sohn (12) möchte Urlaub und Action … und ich muss mich in diese Situation einfinden und weiß nicht recht wie mir das gelingen soll! Aber muss halt … irgendwie!
hej liebe Sabine, dann ist das jetzt wohl so… Kann dich total verstehen, dass es frustriert, alle Pläne über den haufen schmeißen zu müssen. ich glaube ja, solo verreisen ist die Lösung 😉 Alles Liebe dennoch, Katia
Diese Urlaubsbeschreibung kommt unseren letzten zwei Wochen deutlich näher als Claudias Bericht über Entspannung trotz Kinder 😉
Wir konnten dieses Jahr auch erst den Hauch von Entspannung spüren, als wir stundenweise getrenntes Programm gemacht haben. Die Bedürfnisse eines Einjährigen und eines beinahe Siebenjährigen waren sonst eine Zerreißprobe. Und Paarzeit entfiel beinahe vollständig…
Hej liebe Hannah, haha, wir sind eher Team unentspannter Urlaub mit Kindern 😉 Ja, gerade wenn man sich aufteilt, kommt Paarzeit viel zu kurz, das fand ich diesen Urlaub auch ärgerlich. Wir haben daher beschlossen, auf familien-Hernstferien zu verzichten und stattdessen nur zu zweit noch eine Paar-Auszeit zu nhmen – davon haben wir alle mehr. Alles Liebe, courage, Katia
Hier vier Jungs im Alter zwischen 3 und 13 Jahren. Dein Text tut gut, Danke!! Mein Lieblingswort ist aktuell auch: Die Familie entzerren 🙈
Hej liebe Selina, das ist eine Überlebensstrategie… 😉 Alles Liebe für euch, Katia
Hallo liebe Katia, jetzt weiß ich endlich warum wir auf unserem Lieblingsbauernhof nie wieder einen Platz bekommen haben. Wir waren auf der Durchreise und haben dort eine Woche Urlaub gemacht. Es war herrlich, viele Kinder viele Tiere viel gemeinsames Essen und arbeiten. Zum Schluss haben alle Mütter die Waschmaschinen gefüttert und ein Glas Sekt getrunken. Was wir damals nicht wussten oder glauben wollten. Alle haben beim Bezahlen gleich für das nächste Jahr gebucht.Es waren sogar schon die erwachsenen Kinder mit Ihren Freunden dort. Das habe ich damals nicht verstanden. Heute weiß ich, dieser Urlaub war Urlaub für die Seele und die Familie. Liebe Grüße von Elke
Hej liebe Elke, oh ja, das klingt nach einem herrlich entspannten Urlaub. Wir arbeiten an neuen Urlaubs-Konzepten 😉 Alles Liebe, danke dir für dein Mitlesen und -gestalten hier, Katia
Das kann ich mir alles lebhaft vorstellen. Könnten unsere Kinder sein, sogar vom Alter: der Älteste 11, der Jünste 5 und sich gerade in der Vorschule, dazwischen die Tochter. Wir hatten dieses Jahr allerdings richtig Glück, weil wir genau in den 2 Wochen miesesten Wetters in Deutschland bei wunderbarem Wetter in Frankreich waren, was natürlich die Stimmung per se schon gehoben hat. Der absolute Gamechanger für mich war aber die Kinderbetreuung. 4 Tage die Woche 4 Stunden, einmal 7 und an einem Abend in der Woche haben die Kinder Pizza gebacken während die Eltern auswärts essen gehen konnten. Manchmal waren wir einfach am Pool und haben gelesen und die Kinder haben 50 m weiter gespielt, manchmal haben wir auch Besichtigungen gemacht, auf die die Kinder keine Lust gehabt hätten. Die Kinder haben so schnell Kontakte geknüpft und nach der Betreuung einfach weitergespielt. “Allein” zu dritt hätten sie sich mir Sicherheit die Köpfe eingeschlagen…
Hoffentlich ist eure Phase bald überstanden.
Liebe Grüße
Hej liebe Sophie, das klingt absolut formidabel – wo hattet ihr denn diesen Traum-Familien-Urlaub? Campingplatz oder Familienhotel…? Wenn Kinderbetreuung anbei ist, ist es ja oft auch eine Kostenfrage – generell hätte ich nichts dagegen einzuwenden. 😉 Garantiert auswärts essen, während die Kinder bespaßt werden – herrlich! Alles Liebe, hoffentlich bleibt es bei euch so entspannt wie im Urlaub, Katia
Bonsoir aus dem Familienurlaub in Südfrankreich.
Auch bei uns ist es zur Zeit so, dass unsere Kinder (13 Jahre, 9 Jahre und 5 Jahre) sehr unterschiedliche Interessen haben. Was auch ok ist. Wir planen gemeinsame Aktivitäten am Tag aber dann auch getrennte Zeiten mit einem Kind und nur einem Elternteil. Das kann ein Spiel sein oder die Abendrunde auf Inliner mit dem Hund. Diese Zeit mit nur einem oder zwei Kinder ist sehr wertvoll! Die Kids haben weniger das Gefühl konkurrieren zu müssen. Da die Aufmerksamkeit nur einem oder zwei von dreien gilt. Das sind eigentlich auch die besonderen Momente.
Es gibt hin und wieder auch Elternzeiten in denen wir einen Kaffee trinken, auch gerne auf der Terrasse, und etwas plaudern. Das sind die paar Minuten in denen wir für NICHTS weiteres zuständig sind.
Man stellt sich alles gerne harmonisch mit allen Familienmitglieder vor. Aber die Realität zeigt, definitiv bei uns, dass das Aufteilen der Familienmitglieder nach Bedürfnissen zwischendurch wichtig geworden ist.
Wir genießen aber die Zeit zusammen beim Vorbereiten der Mahlzeiten und beim gemeinsamen Essen. Das ist unsere Familienzeit!
Ich lese euren Blog auch im Urlaub. Ohne geht es bei mir nicht! Danke für eure Beiträge!
Herzliche Grüße
Hej liebe Sonya, oh, was für ein schönes Kompliment – dann genieß deinen Urlaub mit uns (morgen kommen noch Buch-Empfehlungen, die gut in den Ferien-Mood passen). Ich muss gestehen, dass ich das bei uns in der Drastik nicht habe kommen sehen – sonst hätten wir uns vielleicht vorab schon viel mehr darauf eingeschossen, nicht dauernd alles gemeinsam zu versuchen. Aber den fehler mache ich nicht noch mal. Schön, dass ihr euren Rhythmus schon gefunden habt. Alles Liebe, erholt euch gut, Katia
Hallo! Scheint es ruckelt es bei vielen anderen auch, nicht nur bei uns. Bei uns war es jedoch nicht nur im Urlaub so, sondern gefühlt die ganzen Ferien! Dein Satz “Während einer mit Schleich-Dinos spielen will, möchte der andere am liebsten nur daddeln und die Dritte ihr Taschengeld beim Shoppen verjubeln. Und wir Eltern wollen am liebsten in Ruhe auf eine Sonnenliege. Es gibt lediglich eine Sache, auf die sich zumindest die Kinder meist einigen können: GANZ GLEICH, WIE WIR AUCH VERSUCHEN, ALLEN IRGENDWIE GERECHT ZU WERDEN: ES IST IMMER SO VERDAMMT UNGERECHT!!” spricht mir gerade so aus dem Herzen und ist 1:1 bei uns genauso. Aber wenn wir uns aufteilen klappt es irgendwie, was einerseits schade ist, dass es zu fünft nicht klappt, aber andererseits schön ein paar Stunden die Spannung rauszunehmen, keinen Streit und sowas wie Ruhe zu genießen!
Vielen Dank für eure ehrlichen Texte, ich freu mich schon auf den nächsten 🙂
Alles Liebe
Katharina
Hej liebe Katharina, und ich freu mich über dein tolles Feedback – danke! 🙂 Ja, zuerst ist es ein wenig traurig, einander zu trennen – aber gerade waren wir nur mit einem Kind einen Ausflugs-Tag am Meer – und es war so sehr Urlaub wie kein einiger der Tage, die wir als Familie in unserem regulären Urlaub verbracht haben. Und die anderen zwei Kinder waren im übrigen auch happy bei Freunden. Man muss sich wohl einfach ein wenig umgewöhnen… Bin gespannt, was der nächste Urlaub bringt! Alles Liebe, Katia
Danke für diesen ehrlichen Text. Bei uns passt gefühlt auch keiner mehr zum anderen. 3 Töchter zwischen 7 und 15. Einfach jede Entscheidung (Essen, Film, Ausflug…)muss mühsam ausdiskutiert werden. Ermüdend. Vor allem für uns als Eltern. Wir entzerren und trennen auch oft und das läuft einfach runder. Liebe Grüße.
Hej liebe Susanne, der Text musste raus! Ich war so unglaublich frustriert – das musste ich mir von der Seele schreiben 😉 Bin nur froh, dass ich nicht komplett allein damit bin. Alles Liebe, Katia
Diesen Artikel hätte ich genau so schreiben können über unseren diesjährigen Sommerurlaub.Die Konstellation ist ähnlich, nur dass der Jüngste erst 3 ist und im Urlaub noch mehr als sonst Unfug im Kopf hatte, daher ständig beaufsichtigt werden musste. Der Größte kommt aufs Gymnasium, hätte am liebsten den ganzen Urlaub nur gelesen und die Mittlere war dauermüde, weil zu spät ins Bett und trotzdem früh wach, dadurch extrem leicht zu Tränen oder Wutanfällen reizbar. Seit Sonntag sind wir wieder daheim und es war Erholung pur für mich, mich in aller Ruhe den Wäschebergen, dem Einkaufen und Kochen widmen zu können, während der Jüngste den ersten Kindergartentag hatte und die Großen beim Ferienprogramm war – das sogar beiden richtig gut gefallen hat.
Ich bin das ewige Gejammer, Diskutieren und Streiten auch sowas von Leid und hoffe sogar, dass es im Alltag wieder besser wird. Da ist die größte Diskussion gerade, dass die großen beiden kaum im Haushalt helfen wollen…
Hej liebe Barbara, o ja, das fühle ich sehr: Die Erleichterung, nach diesem vergurkten Urlaub wieder zuhause zu sein, Alltag, Ablenkung, Struktur. Auch wenn ich natürlich nicht scharf auf die Konsequenzen bin – Hausaufgaben- und Hobby-Wahnsinn – tatsächlich ist es zurück zu hause wieder deutlich entspannter. Und ich stelle jetzt mal für mich die These auf, dass die nächsten Sommerferien mal nicht nach Föhr gehen werden… Alles Liebe, halte durch, Katia
“Dann ist das jetzt so” ist momentan auch mein Motto…in vielerlei Hinsicht. Unsere sind 14 und 12. Ich kann es so nachfühlen, dass Events mit garantierter Begeisterung nicht mehr ziehen. Ist bei uns im Urlaub (übrigens auch auf Föhr zum X. Mal) auch so gewesen. Aber wir Eltern haben einen gangbaren Weg gefunden, in dem wir zwar Vorschläge gemacht haben, aber nicht auf gemeinsamen Aktivitäten bestanden haben. Häufig sind wir allein losgezogen (was natürlich beim Alter unserer Kinder gut möglich ist). Umso mehr haben wir uns gefreut, wenn dann mal jemand mitkam. Diese Zeit haben wir dann ganz besonders genossen, aber auch die Zeit als Paar. Unser Großer war auch allein unterwegs, was auf so einer Insel natürlich problemlos möglich ist und hat Anschluss zum Fussball-Spielen gefunden.
Aber es ist schon auch ein wenig schmerzlich, von den vertrauten Urlauben ein Stück weit Abschied nehmen zu müssen.
LG Ulrike
Hej liebe Ulrike, ja, bei uns kam es auch noch so überraschend: Im Mai-Urlaub in Frankreich war alles nocht ziemlich harmonisch, die Kinder begeisterungsfähig – aber gerade ging gar nichts mehr. Ist wohl Zeit, sich auf neue Modelle zu einigen. Danke für dein Dabeisein, alles Liebe, Katia
Danke für den ehrlichen Text und den Einblick in euer MOMENTANES turbulentes Familienleben. Bei uns läuft es mit zwei Zehnjährigen und einem Zwölfjährigen tatsächlich (noch?) ganz rund.
Wenn es mal anders wird- und das muss eben auch sein – denke ich bestimmt gerne an deinen Artikel zurück.
Fühl dich gedrückt und ich hoffe du schaust in Kürze mit einem Lächeln auf diese Phase!
Hej liebe Vero, vielen lieben Dank für deine Anteinahme an unserem momentanen Murks:-) Vielleicht ist es noch anders, wenn alle Kinder das gleiche Geschlecht teilen. Hier ist gerade auch so ein Jungs-Mädchen-Ding am laufen… Alles Liebe, Katia
Oh man das umschreibt haargenau unseren letzten Familienurlaub mit einem 7 jährigen und einer 13 jährigen. Der nächste wird anders, auf einem Campingplatz mit hoffentlich vielen anderen Kindern zum anschließen…
Hej liebe Antje, ja, das ist genau mein Plan! Nach Südfrankreich und auf einen coolen Campingplatz mit Kinderanschluss. Alles Liebe, hoffe, ihr habt euch von dem Stress erholt, Katia
Wieder ein Artikel in dem ich mich 1:1 wiederfinde.Ich hatte es Claudi neulich schon in anderem Zusammenhang geschrieben.Wir haben eine Patchworkfamilie, allerdings sind die beiden Großen schon Erwachsen und mit ihren 23 meine beiden Bonuskinder.Im letzen Jahr waren wir mit ihnen unserer Schwiegertochter in spe und unserem gemeinsamen 9Jährigen(letztes Jahr 8)in Schweden.Solange er die Großen hat ist es fein.Einer beschäftigt sich immer mit ihm.
Dieses Jahr waren wir nur zu dritt unterwegs.Und außer Switch, YouTube und TV ,der nur Insuffizient funktionierte war alles eh meeega öde….jeder Ausflug wurde erstmal benörgelt,alles war Scheisse und ohne Fussball ist sowieso alles kacke.Wenns nach dem 9jährigen geht könnten wir also 6Wochen Fußballcamp machen,der Mann nörgelt wenn er nicht schwimmen ,angeln,rudern oder joggen gehen kann.
Und ich,die 24/7 ihren To Dos hinterherrennt kann im Urlaub auch gerne einfach bloß mal atmen und nix tun,lesen,durch Städte bummelnSauerstoff verbrauchen und Leute beobachten…., wahlweise Kaffee und Weinschorle bestellen.Fazit….Am Besten fährt jeder alleine und dann treffen wir uns alle wieder nachdem jeder 2Wochen seins gemacht hat😅
Hej liebe Ela, ahh, kann ich so sehr nachfühlen! Klingt wie bei uns, mit dem Unterschied, dass wir das ganze hoch drei haben 😉 Ich bin mittlerweile auch für Quality Time für jeden Einzelnen. Ist zwar nicht ganz so easy zu organisieren, aber davon haben alle mehr. Allerliebsten Dnk fürs Teilen deiner Geschichte, Katia
Liebe Katia,
wir sind seit ein paar Tagen im Urlaub und was soll ich sagen, es läuft bei uns gerade auch nicht besser, entspannter etc. Und diesmal haben wir mit dem Wetter auch richtig Pech, es regnet schon seit unserer Ankunft. So ist es noch schwieriger, das Familienleben zu entzerren. Wir haben hier einen fast 12-jährigen und eine 9-jährige, die gefühlt 80% der Zeit zanken, meckern, protestieren, sabotieren etc. In der restlichen Zeit kriegen sich die Eltern in den Haaren, weil sie von der Gesamtsituation ebenfalls nur noch
frustriert sind. Es ist irgendwie der Wurm drin und man versucht trotzdem das beste daraus zu machen, aber es ist diesmal echt nicht einfach.
Ich überlege seit Tagen ernsthaft wie wir zukünftig unsere Urlaube gestalten wollen. So wie bisher funktioniert es nicht mehr. Eine gute Lösung ist sicherlich auch, mit anderen Familien zu verreisen. Aber das muss auch passen.
Es ist aber gut zu wissen, dass nicht nur wir diese Phase durchmachen.
Liebe Grüße vom Gardasee
Hej liebe Krisztina, ich kann das so gut nachfühlen! Ich wünsche dir viel Durchhaltevermögen und Kreativität, mit dieser Situation umzugehen – das hat mir leider diesen Urlaub oft gefehlt, stattdessen habe ich in schöner Regelmäßigkeit die Nerven verloren… Alles Liebe, fühl ich alles sehr, Katia
Liebe Katja. Ich hab das Gefühl du schreibst von unserem momentanen Urlaub. Unsere 3 Jungs sind auch zw. 5 und 11 und ich am Ende meiner Nerven und Kräften. Es tut so wunderbar gut zu hören dass wir mit dieser Situation nicht alleine sind. Wir hoffen einfach auf s “Ende dieser Phase” 🙂
Hej liebe Sarah, nein, du bist nicht allein. 😉 Insofern: Bon courage, das geht vorbei, irgendwann (hoffentlich!!). Und der nächste Urlaub wird bestimmt besser in jeglicher Hinsicht. Alles Liebe, Katia
Hallo, das tut mir echt leid zu lesen. Ich glaube ich hätte selber gemeutert! Wir richten es oft so ein, dass die Großeltern ein paar Tage dabei sind. Dieses Jahr war mein Vati die ganze Zeit mit, dann kam noch meine Schwester für 4 Tage im Ferienhaus vorbei, wir haben uns auch immer mal wieder in verschiedenen Konstellationen aufgeteilt. Dann haben wir uns im Anschluss noch mit einer befreundeten Familie getroffen und eine Woche zusammen zu acht Hausbooturlaub gemacht. Es war schön, aber es war für uns Eltern fast zuviel Action und zu viele Leute. Im Herbst fahren wir nochmal zu viert weg mit einem Wohnmobil, ich bin gespannt. Die Kinder sind jetzt 10 und 12. Einmal hat uns das Großelternmodell aber auch echt gerettet. Winterurlaub, das erste Mal im Hotel mit Halbpension. Leider wurde dem Sohn am Abend vom Essensgeruch immer schlecht, er weigerte sich dann mitzukommen zum Essen, zum Glück übernahmen ihn dann in der Zeit die Großeltern und er konnte Brot mit Wurst auf dem Zimmer essen. Die Kleine blieb nur im Skikurs, so lange ich am Rand zusah… ich konnte selber nur extrem wenig fahren, am Ende wurde sie dann noch krank. Nun ja, seitdem haben wir wieder Ferienwohnungen genommen, ich habe mit meiner Mutti im Wechsel gekocht. Seit sie tot ist, habe ich klipp und klar gesagt, dass ich im Winter in ein Hotel möchte mit Halbpension, da ich auch Skifahren möchte. Wir haben es dann wieder ausprobiert mit meinem Vati und es war gut. Was ich damit sagen will, manches ist nur eine Phase, dann funktioniert es wieder.
Hej liebe Kathrin, danke, das ist lieb von dir! 🙂 Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass mehr Menschen die Familienkonstellation entzerren -diesmla lief es andrs als gedacht. SAchön, dass ihr die Familie so gut einbinden könnt! Alles Liebe, Katia
Hi Katia,
kenne ich🙈 Unsere Altersspanne ist auch groß (9 Monate, 6 Jahre, 8 Jahre, 15 Jahre) . Der 15jährige will nicht mit einer Jugendgruppe gehen🙈, meckert aber nur rum.
Die erste Woche Camping in Italien war so wie du es beschrieben hast. Danach haben wir zwei Wochen Familienferien im Kloster gemacht, mit Kinderbetreuung. Und was soll ich sagen: alle meistens glücklich uns zufrieden. Jeder machte sein Ding, wir sagen uns zwischendurch, fürs Essen machen war ich nicht verantwortlich…der Knaller! Wenig Handy bei allen fand ich auch nen tollen Pluspunkt! Wir haben uns direkt für nächstes Jahr wieder angemeldet😄
Ich kann es nur empfehlen.
Liebe Grüße
Rabea
Hej liebe Rabea, puh, scheint eine allgemeingültige Phase zu sein gerade… 😉 Je mehr man alles entzerren kann und sich rausnehmen kann aus Alltags-Nerv, desto besser. In einer FeWo ist man halt eher selbst zuständig, was ich prinzipiell auch mag, aber bekochen lassen ist natürlich auch spitze (zumal man sich dann nicht angegriffen fühlt, wenn alle am Tisch über die Mahlzeiten mosern 😉 Alles Liebe, Katia
Hallo,
ich habe das Gefühl, dass wir grad eine sehr unzufriedene und motzige Gesellschaft sind. Die Kinder und Jugendlichen spiegeln das nur, sie können gar nicht anders. Ich bin Lehrerin von Teenies (Klasse 7-10) und finde es so anstrengend wie nie, seit Corona wurde es viel schlimmer. Soviel Frust, soviel Gemeinheit Mitschülern und Lehrern gegenüber, so viele soziale Probleme. Es rauchen wieder viel mehr Schüler als noch vor ein paar Jahren, es gibt viel mehr Disziplinprobleme. Und ich will jetzt auch gar keinen versöhnlichen Satz zum Ende schreiben, nein, es ist einfach grad fürchterlich. Durch den Lehrermangel und die viel zu vollen Klassen ist ja auch keine Besserung in Sicht, im Gegenteil. ich habe ehrlich gesagt, noch nie so viel darüber nachgedacht, den Job hinzuschmeissen, nur meine Verbeamtung hält mich noch davon ab. Ich weiss, wie traurig das klingt.
Hej liebe Franziska, ich habe den Eindruck, dass wir gerade unterschiedliche Themen haben, auch wenn das Resultat vielleicht gerade das gleiche ist – Unzufriedenheit und Frust. Aber ich sehe die familiäre (altersbedingte) Konstellation doch noch in einem etwas anderen Kontext als das von dir geschilderte Problem. Ich wünsche dir dennoch viel Kraft, damit umzugehen, alles Liebe, Katia
Ja, kommt mir bekannt vor. Wir haben nicht so eine weite Altersspanne, aber die Bedürfnisse von 10 und 13jährigen können auch extrem unterschiedlich sein. Und dann sind da ja auch noch Eltern, die sich bestimmte Dinge im Urlaub wünschen. Ich habe außerdem grundsätzlich den Eindruck, dass diese Phase mit heranwachsenden/pubertierenden und in die Eigenständigkeit drängenden Kindern ungünstig mit den Veränderungen zusammenfällt, die Erwachsene so mit Mitte 40 bis 50 erleben und dass auch das zu diesem “unrunden” Eindruck beiträgt. Da muss die Familie gar nicht im Urlaub für sein… 😉
Durchatmen, kleinere, wechselnde Konstellationen innerhalb der Familie bilden, andere Kinder ins System einladen, und die unverhofften Familienmomente registrieren, die ja zu den seltsamsten Zeiten und Anlässen entstehen können.
Liebe Grüße!
Hej liebe Sina, schön von dir zu lesen! 🙂 Darüber denke ich gerade viel nach (und kommt bestimmt auch noch ein Post dazu): Der Zusammenfall von Pubertät und Wechseljahren ist ziemlich herausfordernd – beide Seiten haben Sehnsucht nach viel mehr Freiraum und neuen Erfahrungen, hängen aber noch fest in alten Strukturen, die nicht so recht dazu passen wollen. Absolut explosiv! Und nein, dafür braucht es keinen Urlaub, um das herauszufinden, aber uns hat es sich in den ferien in all seiner ungeschönten Wahrheit überrollt. Danke für deine Gedanken, alles Liebe, Katia