Die Augen meines Sohnes funkeln: “Und dann kommt ihr mit dem Kuchen und dann singt ihr und dann beiße ich in den Kuchen und dann stehe ich auf und gucke aufs Klavier und dann sehe ich meine Geschenke und…” Ich unterbreche ihn lachend: “Himmel, ist das nicht furchtbar langweilig, wenn du ganz genau weißt, was an deinem Geburtstag passiert?” Mein Sohn zieht entsetzt die Augenbrauen zusammen. “Nein, Mama! Ganz genau so muss das doch sein…!”

Geburtstagsrituale zu erschaffen war etwas, worauf ich mich als Mama ganz besonders gefreut habe.

Ich hatte als Kind einen rotbemalten Holzkranz mit Kerzen, der sollte auch bei meinen Kindern jedes Jahr auf den Tisch kommen. Außerdem fand ich bereits schwanger eine Geburtstagsgirlande toll, eine Krone und einen Kranz aus Süßigkeiten um den Teller. Weil ich mich nicht entscheiden konnte, erklärte ich einfach all diese Dinge zu unserem Geburtstagsritual.

An Geburtstagen lieben wir das volle Programm.

So kamen mit den ersten Kinderjahren noch mehr Rituale dazu: Traditionell wird das Geburtstagskind bei uns nämlich mit einem kleinen Kuchen mit Kerze und einem von uns gesungenen Geburtstagslied geweckt. Es muss im Bett liegen und warten, bis wir kommen. Wir singen auch nicht irgendein Lied, sondern immer das Geburtstagslied aus der Lottaserie: “Was ist heute für ein Tag…”

Unbedingt immer dieses Lied. So unbedingt, dass das Lied auch in meinem Bilderbuch “Schwups feiert Geburtstag” vorkommen musste, bloß ein bisschen abgeändert. In dem Buch feiert das kleine Ferkel namens Schwups Geburtstag und psst, es kommen darin noch mehr unserer echten Geburtstagsrituale vor.

Gleich im Bett wird der kleine Kuchen verspeist, Krümeln ist ausnahmsweise erlaubt und die Brüder dürfen auch mal abbeißen.

Dann geht’s in Wohnzimmer, wo der Geburtstagstisch aufgebaut ist. Es gibt immer einen Folienballon, entweder die passende Zahl oder das Lieblingstier. Und einen Blumenstrauß. Das ist mir ganz wichtig. Ich schreibe auch jedes Jahr eine Karte für das Geburtstagskind. In am Vorabend ziemlich sentimental gemalten Buchstaben steht da jedes Jahr, was ich aktuelle an meinem Kind so toll finde.

Dann wird ausgepackt und dabei gucken alle zu. Ist das Geburtstagskind fertig, dürfen die Geschwister ihre Geschwistergeschenke auspacken. Das ist immer eine Kleinigkeit: Ein Buch, ein kleines Spiel, eine Packung Sammelkarten, eine Playmofigur. Man mag drüber streiten, ob das sinnvoll ist. Ob Kinder nicht lernen müssen, auszuhalten, dass andere Geburtstag haben. Das müssen sie ganz sicher. Bei uns funktioniert es aber gut so. Sie freuen sich über ihre Kleinigkeit und für ihren Bruder mit, der ja viel mehr und viel tollere Geschenke bekommt.

Nach dem Auspacken wird geburstagsgefrühstückt.

Dabei setzt das Geburtstagskind die Krone auf. Vorn in einem kleinen Fach leuchtet hinter Plastikfolie das neue Lebensjahr. Jeweils am Abend vorher schneide ich sie aus buntem Karton aus und kann es jedes Mal kaum glauben, dass mein Kind jetzt wirklich 5, 8, 10 oder 12 ist.

Die Kerzen im Holzkranz werden angezündet, das Geburtstagskind darf sie auspusten und sich etwas wünschen. Wenn alle fertig sind bringen wir Butter, Marmelade und Käse in Sicherheit und alle werfen Konfetti auf das Geburtstagskind. Immer wieder ein Riesenspaß.

Oft trinken wir am Geburtstag nachmittags zusammen Kaffee und abends kommen die Paten zum Lieblingsessen.

Mit den Freunden wird meist am nächsten Wochenende gefeiert, das Motto dafür denken sie sich inzwischen meist Monate vorher selbst aus. Die Partyplanung wird dabei jedes Mal total zelebriert. Ich finde es so schön, Kindern zu vermitteln, wie viel Freude sowas macht – und wie viel Arbeit. Aber vor allem Freude.

Ich versuche ihn dabei auch zu vermitteln, dass man ganz viel selbst machen kann, statt alles fertig zu kaufen. Wir basteln zusammen Einladungen, packen Naschitüten als Mitgebsel, schneiden vielleicht eine Girlande aus. Das ist oft ganz einfach gemacht und sieht längst nicht immer instagrammable perfekt aus. Aber wir haben dabei zusammen eine gute Zeit. Wir streunern auch gern durchs Haus und überlegen uns, was wir als Deko zweckentfremden können. Die Zeit um den Geburtstag ist damit so magisch, wie der Geburtstag selbst.

Um all den Zauber und die Erinnerungen all der schönen Geburtstage und Feiern einzufangen, gibt`s übrigens zum Glück unser Geburtstagsbuch. Darin ist Platz für die ersten 18 Geburtstag und all die aufregenden Erlebnisse aus dem restlichen Lebensjahr. Es ist ebenfalls zum Ritual bei uns geworden, um den Geburtstag herum, jeweils dieses Buch auszufüllen.

Schließlich nimmt man sich so oft vor, Erinnerungen zu sammeln, oder?

Aber meist geht es im hektischen Alltag dann doch unter. Aber einmal im Jahr, rund um den Geburtstag, wenn wir als Eltern ohnehin ohne Ende sentimental sind, dann geht das super. Es ist viel Platz für Fotos drin in unserem Buch und jeweils eine Seite für die Hardfacts. Dazu lauter kreative Ideen, um später das Kopfkino anzuknipsen. Das Buch ist bewusst schlicht gestaltet, damit eure Gestaltung wirkt und hat dickes Papier, damit nichts durchdrückt. Natürlich hat das Buch einen überhöhten Rücken – so wächst es mit!

Wir lieben es, durch diese Bücher zu blättern. Und die Gäste auf den Partys meiner Kids übrigens auch. Die sehen sich darin ja auch wachsen.

Unser Geburtstagsbuch ist auch ein wunderschönes Weihnachtsgeschenk!

Sagt doch mal, was sind eure Geburtstagsrituale?

Alles Liebe,

Claudi