Ich hatte keine Babyparty. Nicht eine. Bei drei Kindern schon komisch, oder? Denkt ihr jetzt: Hat die Basteltante von Wasfürmich vielleicht keine Freundinnen? Ist das der Grund, warum sie grad doch bloggt, obwohl sie ja eigentlich nur stillend in ihrem Bett herumliegen wollte, diesem vorlauten Metallgestell?
Baby, Babyparty, Backen
Ich hab echt das Gefühl, die Zahl der Babypartys in meinem Umfeld nimmt in dem Maße zu, wie der Spritpreis grad abnimmt. Geht euch das auch so? Überall lauern Mails mit “Psst” im Betreff, in denen ich dazu aufgefordert werde, jede Menge babyblaue Cakepops zu backen und lustige Spielideen zu mailen – aber bloß nicht schon wieder das Babypuppe-um-die-Wette-wickel-Spiel.

Hallöchen, ich weiß, hier lauern überall Fettnäpfchen. Aber ich bin jetzt einfach mal mutig und oute mich. Ich mag keine Babypartys. Ich finde, man sollte erst pressen, dann protzen. Und: Ich bin meinen Freundinnen sehr, sehr dankbar, dass sie bei keinem meiner Kinder eine organisiert haben. Schon weil ich absolut kein hellblau mag. Schwierig, bei drei Jungs, sage ich euch. (Wo wir schon mal dabei sind: Liebe Partyausstatter, wenn schon blau, könntet ihr den ganzen Babypartykram nicht vielleicht wenigstens in taubenblau produzieren? Oder so einem edlen, skandinavischem graublau?)  Noch was: Ich mag keine Spiele. Zumindest keine ohne Brett und Spielfigur. Doch ganz schön spaßbefreit, die Tante bei Wasfürmich, was? Nö, keine Sorge, ich glaub nicht, ich mach jetzt doch nur Spaß.

Zum Glück sind meine Freundinnen so sehr Freundinnen, dass sie das wissen. Daher keine Partys. Vielleicht aber auch, weil Babypartys vor vier Jahren bei der Geburt meines ersten Kindes einfach noch kein Knaller waren. Genauso wie der Spritpreis. Und wer fängt schon beim dritten Kind an, plötzlich ne Babyparty zu organisieren. Wär ja auch ungerecht, den beiden ersten gegenüber. Wo wir grad beim Outing sind: Bei der letzten Babyparty, bei der ich zu Gast war, habe ich mich übrigens beim um-die-Wette-wickel-Spiel so dämlich angestellt, dass alle Gäste unglaublich mitleidig meinen Sohn angestarrt haben, der fröhlich neben mir auf einer Decke strampelte. Soviel dazu.

Kaffeegeschirr, Babyparty
Weil Feiern aber natürlich immer gut ist und es eigentlich ja auch schnurzpiepsegal ist, was man feiert, hauptsache man tut es, hab ich dieses Mal einfach selbst eine Babyparty gegeben. Allerdings postpressen. Es war nix Großes, einfach ein hübsch gedeckter Tisch, ein leckerer Kuchen und eine Handvoll Freundinnen, die das Baby begrüßten und kein bisschen Hellblau. Ha! Stattdessen hatte ich den Tisch in schwarz, weiß und grün gedeckt und überraschend weihnachtlich. Denn obwohl Baby im November geboren wurde, ist er irgendwie mein Weihnachtsbaby ist. Ich kann einfach nicht anders, ich verbinde die ganze Weihnachtsdeko einfach mit ihm. Weil sie einzog als er einzog. Noch ne Idee: Als kleine Erinnerung haben alle Gäste mit einem Korken und Farbe eine Kugel auf einen Tannenbaum aus Masking Tape gestempelt und ihren Namen dazu geschrieben.

Baby
Der Kuchen ist übrigens ein klassischer Rührkuchen, den ich beinahe zu jedem Geburtstag backe. Viel Tüddelü war nämlich weder zeitlich drin noch hatte ich Lust drauf. Außerdem hat diesen Kuchen bislang jeder geliebt. Das Rezept ist ein Lea-Linster-Rezept aus einer alten Brigitte, das so einfach ist, dass ich es euch hier ratzfatz aufschreibe, obwohl ich mir sonst nicht mal die Zubereitung der Miracoli-Packung merken kann, sondern jedes Mal wieder nachlese. Also der wirklich weltbeste Rührkuchen geht so: 230 Gramm Butter mit 230 Gramm Zucker schaumig schlagen. Nacheinander vier Eier unterrühren (sie sollte ebenfalls zusammen circa 230 Gramm wiegen) und zum Schluss 230 Gramm Mehl. Alles in eine Form geben und 50 Minuten bei 180 Grad backen. Ich geb in die Hälfte des Teigs immer noch ein wenig Kakao, so richtig klassisch Rührkuchen eben. Es ist mir ein absolutes Rätsel, wie dieser Kuchen mit nur vier Zutaten so unglaublich saftig werden kann, aber er wird es. Bloß Zimmertemperatur sollten alle Zutaten haben, sagt Lea.

Übrigens: Den Kuchen für die Party hab ich in einer T-Form gebacken, die ich in meinem Liebling-Back-Shop im Internet bestellt habe. Hello – is die nicht ein Knaller? Bei MeinCupcake gibt es natürlich auch alle anderen Buchstaben und ich finde, die Formen sehen auch ohne backen so hübsch aus, dass sie glatt als Deko ins Küchenregal einziehen dürfen, was meint ihr? Und hey – ist das nicht ganz überhaupt ein super Geschenk zur Geburt? Besonders beim zweiten oder dritten Kind – wenn Mama doch eigentlich schon alles hat. Ich freu mich schon drauf, ihm ab jetzt jedes Jahr zu seinem Geburtstag einen T-Kuchen zu backen. Und ihn bei seinem achtzehnten mit diesen alten Geschichten zu quälen: Deine Beine damals bei mir auf´m Blog mein Schatz, ne, was waren die putzig!
Babyparty, Geschirr bemalen

Baby Party

Drucken mit Kindern, Babyparty

Rührkuchen, Weihnachtskuchen, Babyparty
PS. Verratet ihr mir ein paar wirklich lustige Spiele zur Babyparty? Nur für den Fall, dass hier auch noch jemand Bedarf hat? Ohne Flachs: Gibt´s da welche? Und überhaupt – mögt ihr das. Oder auch eher nicht?
PPS. Mehr in Sachen vorlautes Bettgestell gibt’s übrigens hier.
Liebste Grüße und ein wunderschönes Adventswochenende,

Claudi