Ich bin wieder da. Genauer, wir sind wieder da! Ich habe schon eine ganze Weile darüber nachgedacht, mir hier jemanden mit ins Blog-Boot zu holen. Ganz einfach, damit wir euch noch mehr, noch spannendere, noch vielseitigere Texte liefern können. Damit WASFÜRMICH noch mehr ein Magazin wird. Falls du jetzt Angst bekommst, keine Sorge. Es wird trotzdem persönlich bleiben. Vielleicht sogar noch persönlicher. Weil ich einfach mehr Zeit zum Nachdenken habe, wenn ich die Arbeit teile. Wer hier jetzt regelmäßig schreibt? Überraschung – ihr kennt sie schon…

Es ist Katia Kröger, eine ehemalige Kollegin von mir. Wir haben vor ewigen Zeiten mal zusammen ein Verlagsvolontariat bei einem großen Hamburger Verlag zusammen gemacht. Das erste Mal trafen wir uns im Assessment-Center. Nervös, aber voller Hoffnung. Es wurden von acht Teilnehmern zwei genommen –  nur Katia und ich. Der Verlagsvolontärinnen-Jahrgang 2006 des Hamburger Bauer Verlags – das sind wir. Ich finde es absolut verrückt und großartig, dass wir beide jetzt zusammen ein Online-Magazin schmeißen. Man kollegt sich immer zweimal.

Katia und ich durchliefen während unser Ausbildung zur Redakteurin diverse Stationen: Arbeiteten in Redaktionen in Hamburg und München, Stendal und Magdeburg. Aber immer, wenn wir gerade Mal zur selben Zeit im Hamburger Haupthaus waren, trafen wir uns in der Mittagspause. Erörterten bei Kantinensalat Karrieren und Kerle. Tagsüber waren wir irgendwann Redakteure, abends gingen wir zusammen mit Kollegen in Bars, zum Poetry Slam oder essen.

Es war eine aufregende Zeit.

Nachdem ich gekündigte hatte und bald mein erstes Kind bekam, verloren wir uns aus den Augen. Bis wir uns vor Jahren in der winzigen Turnhalle in unserem winzigen Dorf gleich hinterm Deich wieder über den Weg liefen.

“Was machst du denn hier?”, riefen wir im Chor und konnten es nicht glauben. Ich war einfach bloß in die Heimat meines Mannes gezogen, Katia hatte eine Wohnung auf dem Land gesucht – und sie zufällig im selben Dorf gefunden. Ab dem Tag trafen wir uns regelmäßig mit Kindern und Männern und wurden mit anderen Frauen eine richtige Mädelstruppe.

Irgendwann hatte Katia drei Kinder, ich vier. Sie suchte eine neue Arbeit – und ich hatte viel zu viel zu tun und viel zu viele Pläne für eine allein. Ich wusste, dass Katia hinreißend schreibt. Dass sie das für mich tun könnte, fiel mir noch nicht ein. Erst als sie intensiver nach einem neuen Job suchte und ich ihr die Stellenanzeige für das Blogmagazin einer Kollegin schickte, fiel es mir ein. “Na toll..!”, dachte ich. “Jetzt schreibt Katia bald Knaller-Texte für sie – und ich komme hier nicht weiter.” Manchmal merkt man erst, was man will, wenn der andere etwas mit jemand anders anfängt. Ich whatsappte Katia.

“Wie genau stellst du dir deinen neuen Job vor?” fragte ich.

“Wieso?”, schrieb sie zurück. Innerhalb von Minuten. Mit Smiley. “Willst du mich einstellen?” Und dann noch: “Ich hätte Bock.”

Ich auch. Trotzdem dauerte noch eine Weile, bis ich mich traute, diesen nächsten Schritt zu wagen. Und es dauerte eine Weile, bis Katia aus ihrem alten Job herauskam. Um die ganze Sache zu testen, fing Katia aber sofort an, Texte für WASFÜRMICH zu schreiben. Unter Psydonym. Anders ging’s nicht. Wir lösen es jetzt also auf: Anna  Liebermann ist Katia. Beziehungsweise Katia ist Anna.

Wir haben eine Weile überlegt, ob wir euch das verraten wollen. Katia hätte ja auch einfach loslegen und Anna in den Tiefen des Blogs verschwinden können. Wir haben zeitweise sogar überlegt, ob wir Anna behalten – für die sehr wütenden oder ganz heißen Themen. Aber irgendwie fand ich das doof. Ich finde die Vorstellung schön, euch mit ins Boot zu holen. Das unterscheidet unser Magazin doch von all dem Hochglanz da draußen. Wir nehmen euch gern mit auf die Reise. Außerdem fühlt es sich nicht wirklich wie eine Lüge an. Sondern eher wie eine kleine Heimlichkeit auf Zeit. Wie eine Schwangerschaft, über die man am Anfang auch noch nichts erzählen mag.

So, jetzt wisst ihr Bescheid. Katia ist neu, aber eben gar nicht so neu. Ihr mochtet ihre Texte sehr, den hier zum Beispiel. Oder den hier. Ich freue mich auf so viele mehr.

Schön wieder hier zu sein!

Claudi