Kaum sind die Sommerferien rum, könnte man schon wieder los. Wer kennt’s auch? Dumm nur, dass kaum irgendwer mehr als 30 Urlaubstage pro Jahr hat. Dass fast jedem von uns jährlich fünf weitere Urlaubstage zustehen, weiß allerdings kaum jemand. Oder habt ihr schon mal Bildungsurlaub genommen…? Macht so gut wie niemand, nur rund zwei Prozent der Berechtigten nehmen die fünf Extra-Tage überhaupt in Anspruch. Ich bin wild entschlossen, die Quote zu erhöhen – ihr auch…? Hier kommen alle wichtigen Infos für euch zusammengefasst:
Drei Frauen machen Yoga am Strand
In Deutschland haben rund 27 Millionen Menschen Anspruch darauf – der Bildungsurlaub ist sogar gesetzlich in allen Bundesländern bis auf Bayern und Sachsen verankert. Generell haben alle festangestellten Arbeitnehmer darauf Anspruch, die länger als ein halbes Jahr bei ihrem Unternehmen arbeiten.

Pro Jahr stehen jedem Arbeitnehmer fünf Tage Bildungsurlaub zu – oder alle zwei Jahre zehn Tage am Stück.

Auch wenn ihr den Bildungsurlaub selbst finanzieren müsst – er gilt als Sonderurlaub, ihr werdet für die Dauer eurer Weiterbildung also ganz regulär weiterbezahlt. Und das Beste: Der Bildungsurlaub muss nicht unmittelbar etwas mit eurem Brotjob zu tun haben – er gilt ganz generell der persönlichen Weiterbildung.

Ob Wandern an der Algarve, Stressreduktion auf Kreta, Yoga in Brandenburg – der Bildungsurlaub ist beispielsweise eine tolle Möglichkeit, sich endlich den lang ersehnten Wellness-Urlaub zu gönnen. Und zwar on top auf den Familienurlaub, der ja meist wenig erholsam ist…

Das Angebot für Bildungsurlaub generell ist riesig: Stressreduktion, Sprachreisen, politische Weiterbildung, IT, Design Thinking oder Ökologie – um nur einige zu nennen.

Und das Angebot ist nicht allein auf Deutschland beschränkt, gerade Sprachkurse oder Gesundheitsangebote sind häufig im europäischen Ausland an herrlichsten Stränden oder in spannenden Städten gelegen. Klar, dass man dabei auch noch für An- und Abfahrt und für die Unterbringung aufkommen muss – aber es gibt sogar Förderprogramme:

Nicht nur, dass der Bildungsurlaub steuerlich absetzbar ist – unter bestimmten Voraussetzungen bezuschussen auch die Krankenkassen oder das jeweilige Bundeland die persönlichen Weiterbildungen. In Hamburg beispielsweise der Weiterbildungsbonus Plus oder in NRW der Bildungscheck.

Und so beantragt man den Bildungsurlaub:

Ich bin gerade über das StartUp “Bildungsurlauber” gestolpert, das alle Formalitäten für die einzelnen Bundesländer sehr übersichtlich zusammenfasst und eine einfache Schritt-für-Schritt-Anleitung vom Antrag bis zum Abflug bietet – der leidige Papierkram wird auf ein Minimum reduziert. Vom Check, ob man überhaupt berechtigt ist, über ein riesiges Kursangebot nach Themenschwerpunkten, der personalisierte Antrag für die Kusranbieter, das Sonerurlaubsformular für den Arbeitgeber – alles maximal unkompliziert aufbereitet.

Ich habe mich schon ein wenig in der wirklich gigantischen Kurs-Auswahl umgetan – Lust auf eine kleine Auswahl…? Ich flirte gedanklich schon ein wenig mit Skifahren in Tirol – und einem Resilienz-Training (hier entlang). Oder mit diesem Yoga-Workshop im Spreewald (schaut mal hier). Oder doch lieber Spanisch und Surfen auf Fuerteventura (Sommerlaune, bitte hier)? Ihr merkt schon: Da geht Einiges! Am besten, man blockt sich jährlich diese eine Woche Extra-Urlaub – ich jedenfalls bin wild entschlossen! Und werde natürlich berichten.

Wie ist es mit euch: Habt ihr schon mal Bildungsurlaub gemacht? Wusstet ihr überhaupt davon? Bin gespannt auf eure Berichte.

Foto: Shutterstock

Alles Liebe,

Katia