Wenn früher die Hose kniff, habe ich abends einfach mal nichts gegessen. Dann ging es wieder. Heute achte ich wirklich sehr auf meine Ernährung. Aber seit ich 40 bin, gehe ich gefühlt trotzdem immer weiter auseinander…
Lebe lieber ausgehungert?
Ich habe einen ganz normalen Körper, ich weiß. Ich mag ihn und ich bin ihm täglich dankbar für das, was er für mich getan hat und tut. Trotzdem habe ich in meinem Kopf immer noch meinen noch zarteren Körper von früher – und ja, ich hätte den auch gern im Spiegel noch. Zumindest ein bisschen.
Ich war leider nie eine, die essen konnte was sie wollte und trotzdem schlank blieb. Ich musste schon immer aufpassen. Seit ich aber 40 bin, muss ich wirklich sehr darauf achten, was ich esse, wenn ich nicht zunehmen will. Mein ziemlich strenger Plan seit einigen Jahren: Ich esse wochentags möglichst gesund und wenig Kohlenhydrate. Morgens Obst mit Skyr, Ahornsirup und ein paar Kerne. Eine Tasse Kaffee mit ein wenig Milchschaum gönne ich mir. Mittags Salat und Fisch, oder ein paar Nudeln, viel Gemüse, mal ein Stück Fleisch. Abends esse ich in der Woche meist nichts. Klingt nicht nach besonders viel Spaß.
Manchmal finde ich meine Art zu essen blöd. Besonders, weil ich unsere gemeinsamen Abendessen liebe. Es ist unser Treffpunkt am Tag, unser Lagerfeuer zum Wärmen. Gemeinsam essen ist gemütlich und verbindet. Was mache ich also, wenn ich nicht esse? Ich trinke was, ich schneide den kleinen Kindern ihr Essen, ich erzähle viel und höre noch besser zu. Meine Kinder haben ab und zu mal gefragt, warum ich öfter mal nichts esse. Inzwischen haben sie sich daran gewöhnt.
Eigentlich mag ich ihnen nicht die hungernde Frau vormachen.
Ist die nicht auch noch total unfeministisch? Ich merke allerdings auch, wie gut mir dieses Dinnercancelling tut. Ich fühle mich unter der Woche fitter, kann besser schlafen, habe ein gutes Körpergefühl und kann dadurch tatsächlich mein Gewicht halten. Ich habe an den allermeisten Abenden auch wirklich keinen Hunger, es fällt mir meist nicht besonders schwer. Und wenn ich ganz großen habe, dann mache ich eine Ausnahme. Auch wenn die Jungs kochen oder ich ausnahmsweise mal verabredet bin.
An den Wochenenden esse ich übrigens, worauf ich Lust habe und schlemme. Ich freue mich seither doppelt und dreifach auf die Wochenenden. Und auf die Ferien. Das gemeinsame Essen ist mir dann ein echtes Fest. Das Essen an sich. Soweit so gut. Ich habe mein System gefunden, oder?
Seit neustem habe ich das Gefühl, dass mein Weg bald vielleicht nicht mehr ausreicht, damit ich nicht zunehme.
Der Gedanke stresst mich. Demnächst dann also keine Ausnahmen mehr? Immer bloß verzichten? Schauen wir doch mal rüber zu den Experten. Ist meine Art der Ernährung überhaupt gesund? Oder ist sie gar der Beginn einer Essstörung?
Fakt ist: “Der Grundumsatz sinkt mit den Lebensjahren tatsächlich aufgrund des altersbedingten Verlusts von Muskelmasse”, erklärt Professor Dr. Andreas Pfeiffer von der Charitè Berlin, “der Stoffwechsel wird langsamer.” Wird die tägliche Kalorienzufuhr nicht dem niedrigeren Bedarf angepasst wird, kommt es zwangsläufig zu einer Steigerung des Körpergewichts. (Quelle: Apotheken Umschau.) Es ist also nicht bloß mein Gefühl, sondern eine Tatsache.
Pfeffer empfiehlt: Eine ausgewogene Ernährung, vor allem auch mit ausreichend Protein. Das steckt zum Beispiel in Fisch, Fleisch, Bohnen, Erbsen, Linsen Milchprodukte und Samen. Damit man sein Gewicht hält, zählt aber am Ende des Tages die Energiebilanz. Und ich bin leider ein ganz schlechter Einstückesser. Ich esse lieber gar keine Schokolade, als einen Haps. Verzichte lieber tagelang total – und esse dann eine ganze Tafel.
Der Berliner Ernährungsmediziner empfiehlt sogar die regelmäßige Gewichtskontrolle zweimal pro Woche. Lege man zu, solle man gut machbare Maßnahme in petto haben, um das Extragewicht schnell wieder loszuwerden. Zum Beispiel: eine Mahlzeit am Tag auslassen oder zusätzlich Sport treiben.
Ist meine Art zu essen also gar nicht so kasteiig, wie ich dachte? Gar nicht so speziell, dass ich mich hier lange nicht getraut habe, darüber zu schreiben…
Derzeit bin ich noch im Reinen mit mir. Ich habe mein Gewicht im Griff, obwohl es wirklich jedes Jahr härter wird, die Weihnachtskilos wieder los zu werden. Aber ich liebe es, wenn meine Lieblingsjeans passt. Und ich genieße es sogar, unter der Woche ohne Völlegefühl unter die Bettdecke zu schlüpfen. Nur selten träume ich von Pasta an jedem einzelnen Abend und davon, wie schön und entspannt das wäre. Dann aber freue ich mich umso mehr auf meine Festmahle an den Freitagen, Samstagen und Sonntagen. Und auf die Ferien, in denen ich einfach so esse, wie ich Lust habe. Und die sich allein deshalb besonders anfühlen.
Was aber, wenn mein Plan bald nicht mehr aufgeht, weil mein Kalorienbedarf immer weiter sinkt? Aktuell kann ich mir nicht vorstellen, auch am Wochenende so streng mit mir zu sein. Dafür lebe, esse und genieße ich zu gern. Verzichte ich dann für Spaß auf meine Lieblingsjeans? Oder nehme ich ein paar Extrakilos in Kauf? Laufe ich dann noch öfter? Oder lasse ich es laufen? Ich weiß es ehrlich gesagt noch nicht.
Sagt doch mal, achtet ihr im Alltag auf Kalorien? Und wie esst ihr so?
Foto: Louisa Schlepper
Vielen Dank für diesen Artikel! Mir geht es wie dir und ich bin so froh, endlich mal von jemandemzuhören, dem es genauso geht. Ich lasse allerdings das Frühstück weg, finde das sozial einfacher. Glaube nicht, dass das gesund ist und merke auch, dass das nicht mehr reicht. Habe auch Angst ein schlechtes Vorbild für meine Töchter zu sein. Habe in der Zeit letztes Mal einen interessanten Artikel gelesen. Vielleicht ist das ja die Zukunft…Gesund ist das sicherlich auch nicht. https://www.zeit.de/2023/18/ozempic-spritz-abnehmen-erfahrungen-selbstversuch
LG
Wie spannend, ich danke dir!!!
Alles Liebe,
Claudi
Hallo Claudi,
Ich befasse mich auch schon länger mit dem Thema…, werde 46…
Die besten Quellen und meines Erachtens nach richtigsten Quellen zum Thema Gewicht halten, Ernährung, Stoffwechsel, etc sind Dr Mindy Pelz ‘Fast like a girl’,
Prof Dr. Tim Spector und Jesse Inchauspe. Alle haben Bücher geschrieben und sind auf YouTube.
Kann ich nur empfehlen!
Liebe Grüße und Danke für den tollen Blog!
Martina
Ich danke dir, wie spannend!!!
Herzlichst, Claudi
Hallo Claudi, mir gehts genauso. Auch ich habe mich länger damit beschäftigt und das einzige, das mir hilft, ist nicht das Laufen, sondern der Muskelaufbau durch Krafttraining. Hört sich ätzend an, es gibt aber wirklich viele verschiedene Wege dazu. Ab 40 reicht reines Cardiotraining nicht mehr, um das Gewicht zu halten. Zudem geht der Körper auf Notfallmodus, wenn du unter der Woche sehr wenig isst, und am Wochenende normal bzw vielleicht sogar mehr als üblich. Dann wird jede überflüssige Energie sofort in Fettzellen umgewandelt, als Notfallreserve quasi.
Wenn ich versuche, über die Essensstellschraube abzunehmen, habe ich keine Nerven für meine drei Kinder und bin auch ziemlich müde. Also esse ich ganz normal und möglichst gesund und unverarbeitet. Zudem versuche ich mehr Bewegung in den Alltag einzubauen, wie Treppe statt Aufzug und Fahrrad (12km zur Arbeit) statt Auto. Zudem mache ich, wenn es die Zeit zulässt, verschiedene Sportkurse, bei denen mit eigenem Körpergewicht Kraft aufgebaut wird. Ist auch gegen Osteoporose wichtig.
Und noch dazu versuche ich nicht mehr ganz so streng mit mir zu sein, da ich meinen Töchtern nicht ein negatives Körperbild vorleben möchte. Sie sind so sensibel und nehmen alles wahr.
Liebe Grüße
Heidi
Hallo liebe Claudi,
Ich finde es eigentlich nicht gut, wenn man sich ständig beim Essen zügelt. Ich esse so unglaublich gerne!
Aber seit ich auch über 40 bin, ist es nicht mehr so einfach. Ich mache Interwallfasten, wie du, nur esse ich morgens nichts.
Seit wir vegan leben ist es auch ein bisschen einfacher geworden.
Wenn ich am Wochenende viel Mountainbiken war, ist es immer leichter mein Gewicht zu halten.
Manchmal denke ich auch, alles egal und esse einfach und denke es mir schön.
Schon traurig, dass das so ist und ich denke auch, dass Männer da etwas gelassener mit sich sind.
Liebe Grüße
Nicole
Liebe Nicole,
ja, manchmal denke ich das auch. Aber dann auch wieder nicht. 🤪
Ich denke, geschenkt bekommt man nichts. Daher ist sogar Ernährung ein Marsch.
Ganz liebe Grüße,
Claudi
Liebe Claudi,
Seit etwa zwei Jahren merke ich es auch, dass ich viel schneller zunehme als früher ( bin 46 Jahre alt )
Ich wurde auch träger und in meinen Augen unatraktiver…
Vor ca. einem Jahr bekam ich dann, zum Glück, eine Einladung zur Klassenzusammekunft. Das war der springende Punkt um etwas gegen meine Trägheit zu tun.
Ich war noch nie der Frühstücksmensch….darum mache ich es so: am Morgen trinke ich Tee, am Mittag esse ich was ich möchte und am Abend auch. Ich schaue aber darauf, dass ich möglichst wenig Süsses esse und mich möglichst gesund ernähre, gehe zweimal am Tag eine Runde spazieren ( Morgens und Abends) damit ich auf eine gewisse Anzahl Schritte pro Tag komme und vieles erledige ich zu Fuss ( ist bei mir gut möglich, so wie ich wohne )sonst mache ich aber keinen Sport. Ganz wichtig ist bei mir auch der Schlafbedarf und ich habe stark das Gefühl, dass der Schlaf auch eine grosse Rolle spielt. Daher gehe ich immer zur gleichen Zeit ins Bett ( 22.30 Uhr). Natürlich gibt es auch Ausnahmen, aber ich schaue, dass ich so schnell wie möglich wieder in den Rythmus komme.
Seit ich das so mache, wie beschrieben, fühle ich mich um einiges besser und fitter. Ich habe mehr Energie und kann auch mein Gewicht problemlos halten.Aber wer weiss, vielleicht sind in einpaar Monaten oder Jahren, wieder andere Masnahmen nötig ! ?
Ich finde du machst das gut und hörst auf dich und deinen Körper und das sieht man….du siehst nämlich toll aus !
Alles Liebe
Ganz lieben Dank für deine Erfahrung. Ich finde es so spannend, von den unterschiedlichen Wegen zu hören.
Alles Liebe,
Claudi
Hallo Claudi,
GANZ GENAU SO geht es mir auch – mit den gleichen Gedanken… Welches Vorbild bin ich meiner Tochter? Andererseits sind da nun mal auch die Fakten (geringerer Grundumsatz). Ich bin gespannt, wie es bei Dir weitergeht – es ist ja einfach eine Reise, bei der es wenig richtig und falsch gibt, aber schöne und unschöne Umwege, neue Erkenntnisse und immer wieder hoffentlich unverhoffter Spaß 🙂
Liebe Grüße,
Andrea
Liebe Andrea, ich weiß, es bleibt spannend. Ich bin auch gespannt.
Alles Liebe,
Claudi
Das ist mal wieder ein toller Artikel.
Ich habe sogar noch mehr Schwierigkeiten…. Ich esse einfach gerne und seit ich tatsächlich 40 bin geht das Gewicht nur noch nach oben. Da ich das Essen nur schwer einschränken kann, versuche ich mich mehr zu bewegen. Ich laufe täglich mit dem Hund, gehe zweimal die Woche gemäßigt joggen, spiele im Sommer gelegentlich Tennis oder mache doofe Gymnastik. Aber all das reicht überhaupt nicht. Letztens habe ich ein Wochenende, an dem wir auch noch Besuch hatten, geschlemmt und konnte aufgrund von Zahnschmerzen nicht joggen. Ich habe innerhalb von zwei Tagen 1,5 kg zugenommen, nachdem ich es mühevoll über zwei Wochen geschafft hatte ein halbes Kilo abzunehmen. Frust pur kann ich da nur sagen.
Ich habe für mich noch keinen Weg da raus gefunden. Abends nichts essen mache ich auch gelegentlich, aber nachdem meine Tochter(10) irgendwann meinte sie ißt jetzt auch nichts mehr, fand ich das kann auch nicht der richtige Weg sein…. Ich möchte ihr das so nicht vorleben und finde gemeinsame Essen sooo schön….
Und tatsächlich bin ich ein wenig neidisch auf alle die sich deutlich besser am Riemen reißen können wie ich… Anscheinend muss ich mich der Wahrheit stellen und deutlich härter zu mir selbst werden…
Danke Dir für Deinen Blog
Ich danke dir für deine Worte und Ehrlichkeit. Und ich kann dich so gut verstehen. Vor allem deine schlechten Gefühle, wenn deine Tochter sowas sagt.
Allerdings habe ich meinen Kids auch erklärt, dass sie noch im Wachstum sind und einfach viel Energie brauchen, dass mein Körper aber weniger braucht.
Aber ja, wenn ich es mir aussuchen könnte, wäre jeden Abend Pasta an du dr langen Tafel mit allen mein Traum. Am liebsten noch mit einem Glas Wein – autsch, auch nicht gut.
Alles Liebe,
Claudi
Ja, das mit dem Wachstum stimmt und ggf. liegen die Grundumsätze locker 500 Kalorien auseinander. Kleine Frau & im Wachstum befindende Jungs haben nun mal einen anderen Bedarf…
Ich muss bei dem Thema an Meike Wagner denken, die ganz klar auf die Notwendigkeit von Muskulaturaufbau hinweist und auf auch wirklich ausreichend das richtige essen. @wohlbefindenmitmeike ist der Insta-Account!
Ich lasse das Frühstück weg (außer am WE), weil die Kinder das im Alltag nicht mitbekommen und ich ihnen keinen schlechten Umgang mit dem Thema Ernährung vorlegen möchte. Ich merke auch, dass es immer schwieriger wird. Versuche jetzt deutlich mehr Bewegung einzubauen. Habe mich bei Gymondo angemeldet und fahre beim Vokabeln abhören auf dem Heimtrainer 🤣
Seit zwei Wochen habe ich KH unter der Woche stark reduziert, dadurch fühle ich mich deutlich besser.
Auch gut. Ich brauche allerdings morgens was, sonst kann ich nicht denken.
Und ja, ich fühle mich ohne viele Kohlenhydrate in der Woche körperlich auch gut – obwohl sie mir so gut schmecken.
Ganz liebe Grüße,
Claudi
Bei uns ist das Thema dick/ dünn, gesunde/schlechte Ernährung häufig Thema. Wir haben 3 Töchter, die schon in der Grundschule (!!) mit Essstörungen von Klassenkameradinnen konfrontiert waren. Außerdem betreibt unsere große Tochter Tanzsport im Leistungsbereich, dort wird man auch ab und an mit dem Thema konfrontiert, es ist wichtig alles offen ansprechen zu können, dieses Thema ist in der Jugend sehr sensibel. Ich selbst glaube, dass es auch viel mit Genetik zu tun hat, musste ich mir in meinen 20ern kaum Gedanken machen und habe beim letzten Bild von mir, meiner Mama und Oma herzlichen lachen müssen- ich könnte täglich joggen gehen und auf alles verzichten und sehe trotzdem irgendwann so aus, die Proportionen liegen bei mir schon bereit 🤣 Es gehört auch zum altern dazu, dass ich jetzt mit 40 nicht mehr wie 20 aussehe. Wenn man aber eine gesunde Ernährung und viel Bewegung beibehält, darf man auch ruhigen Gewissens alt werden 😉
Liebe Grüße, Katrin
Liebe Katrin, ich danke dir, für deine Worte. Sie klingen so schön entspannt und akzeptierend. Und die Erfahrungen deiner Töchter sind natürlich erschreckend.
Obwohl ich auch unglaublich viele Kinder kennengelernt habe, die sich einfach schlecht ernähren. Und das hat nichts mit Genuss zu tun.
Es ist so schwer, seinen, einen gesunden und guten Weg zu finden.
Liebe Grüße
Claudi
Mich betrifft das Problem nicht. Bin 37 und stille gerade unser 3.Würmchen.
Aber ein ganz wichtiger Punkt ist natürlich auch: Grundsatz wird durch Muskelmasse erhöht. Wenn man nicht wirklich schnell rennt, verbrennt Joggen super wenige Kalorien. Da kann es sein, dass man nach einer Stunde gerade mal ein Stück Torte kalorientechnisch verbrannt hat. Es bügelt dann also eine einmalige Süßigkeit aus, mehr aber auch nicht. Dessen muss man aich bewusst sein. Wenn man also an 2 Tagen der Woche jeweils sehr viel mehr Kalorien zu sich nimmt, hat man da auch ein bisschen was zu tun, wenn man sein Gewicht halten. Als Sport ist Krafttraining am besten geeignet!!! Verbrennt während des Trainings mehr und auch danach durch Muskelaufbau. Nicht zu vergessen, dass der Hormonspiegel Mitte 40 durch den Beginn der Wechseljahre auch Vieles durcheinander wirbelt. Da kenne ich mich aber (noch) nicht genau aus. Bin Sportlehrerin – so viel zu meinem Background.
Doktor Weigl macht gute Youtube Videos auch zum Thema Stoffwechsel.
Hallo Claudi,
puh, ganz schwirig…es geht mir ähnlich.
Aber leider isses ja auch so, dass kein Sport eine schlechte Ernährung (bzw. eine Ernährung die nicht zum Grundumsatz passt) rausreißt…das vergessen so viele Leute. Ich mache viel Sport, bin beweglich und fit – und dick. (Ich mein das durchaus ernst, wenn ich sage, dass Sumo-Ringer auch Sportler sind 🙂 ).
Ich wünsche Dir viel Erfolg auf Deinem Weg und finde es toll, dass auch solche Themen hier einen Platz bekommen…so das Leben mit/um vierzig.
Liebe Grüße von der Ostsee,
Astrid
Liebe Astrid, ganz lieben Dank für deine Nachricht. Ich fühle mich geehrt, dass du deine Geschichte mit uns teilst. Und du hast Recht, manches ist einfach, wie es ist. Das müssen wir hinnehmen. Und dein Weg klingt ganz zufrieden.
Alles Liebe, Claudi
Danke für deinen Tollen Post! Ich bin gerade 40 geworden und bemerke auch sehr Ähnliches. Ich bin auch ebenso noch auf der Suche machen meinem Weg, versuche mehr Sport einzubauen und suche hilflos immer mehr im Netz nach DEM Ratgeber der meinen Schweinehund entführt und mich mehr auf weniger kcal bringt. Denn auch das fällt mir meist wegen den Abendmahlzeiten mit der Familie durcheinander. Nichts essen fällt weg, auch wenn ich bei meinen beiden Jungs mir da keine Gedanken machen müsste. Ich achte schon darauf weniger Kohlenhydrate in der Woche zu essen, freitags allerdings gibts lecker Frühstücksbrunch auf Arbeit – ich schaff es einfach nicht nein zu sagen… Nun gut, wir sind nicht allein, das hilft mir doch sehr. Macht mich leider aber auch nicht schlanker 😅
Liebe Grüße von der Ostsee
Ich danke dir für das Teilen deiner Erfahrung. Ich denke, man muss sich – wie überall im Leben – immer wieder neu finden. Ich habe schon vor einer ganzen Weile angefangen ganz regelmäßig zu laufen. Darauf habe ich manchmal auch keine Lust – aber es tut mir so gut. Und inzwischen bin ich meist echt traurig, wenn ich es zeitlich nicht schaffe.
Hin und wieder macht es ja auch Spaß, sich gut um seinen Körper zu kümmern.
Liebe Grüße,
Claudi
Liebe Claudi!
Ich mag deinen Blog sehr und liebe deine Kochbücher und das Bild, das sie vom Essen vermitteln.
Ich würde dich dennoch bitten, dem Artikel eine Triggerwarnung voranzustellen.
Aus folgenden Gründen:
1. Du schreibst, was du in deinen “Fastenzeiten” isst (nach meinem Empfinden relativ wenig).
2. Du schreibst, dass du am Wochenende schlemmst, führst aber nicht auf, wie viel und was.
3. Du vermittelst, dass es gut für dein Körpergefühl ist, Verzicht zu üben.
Ich (mit einem nicht ganz gesunden Verhältnis zum Essen) hab mich mit dem Lesen extrem schwer getan.
Auch wenn ich für diesen Kommentar Hate bekomme, hätte mir eine Warnung vorher geholfen.
Liebe Grüße
CN: Essstörung
Ich kann mich anschließen. Ich finde es super, dass es endlich mal so einen ehrlichen Post gibt! Aber ich habe mich auch gefragt, was heißt denn “schlemmen“ am Wochenende? Drei „normale“ Mahlzeiten (was auch immer „normal“ ist).
Bei mir hat das krasse Kasteien in der Jugend angefangen und weil ich es nicht durchgehalten habe, hatte ich dann immer wieder Essanfälle. Bei mir ist eine Essstörung draus geworden, dich mich mit 38 immer noch beschäftigt. Ich hatte ganz gute Phasen, aber auch wieder ziemlich schlechte. Es ist traurig, dass für viele Frauen der Druck so groß ist und es so schwierig ist, das Gewicht zu halten. Ich fühle mich mit weniger Kilos auch wohler. Das darf natürlich jede für sich entscheiden, nur ist so vieles auch Druck von außen. Wer persönlich gut mit seiner Ernährungsweise fährt, soll natürlich so weitermachen. Für mich persönlich bedeutet gesunde Ernährung aber nicht ständigen Verzicht. Sondern gutes, gesundes Essen mit viel Obst und Gemüse. Es ist alles ein zweischneidiges Schwert, ein sehr schwieriges und eben sehr persönliches Thema. Bei jemandem ohne Essstörung mag das System funktionieren, wenn ich das Gefühl bekomme, ich kasteie mich, dann endet es im Essanfall. Teilweise ist das Problem vielleicht auch das heutige Angebot. Es gibt so viele hochkalorische Sachen (ich meine wirklich nicht das klassische Fertigprodukt) und natürlich kann man da nicht ständig zugreifen. Ich finde es so traurig, dass das Thema essen und Gewicht für so viele Frauen so eine Last ist. Vielleicht leben wir wirklich auch mit sehr unrealistischen Vorstellungen…
Ich finde es aber toll und erfrischend mal einen ehrlichen Post zu lesen! Auf Instagram sieht man so oft gertenschlanke Frauen, die so gehaltvolle Rezepte zeigen… klar, die essen sowas natürlich nicht ständig. Aber es wird auch kaum thematisiert, mir erscheint es immer so, dass alle halt natürlich schlank sind… es ist wirklich ein so belastetes und belastendes Thema für viele 🙁
Ein grosses Thema. Und Hand auf’s Herz: wir kennen es alle. Mal näher, mal etwas weiter weg. Viele Menschen allen Alters beschäfigen sich mit dem eigenen Körperbild, dem Gewicht, dem Essen. Zunehemend auch Kinder, unter Jugendlichen ist die Thematik sehr verbreitet, wir kennen wohl alle einen Menschen, der an einer Essstörung leidet.
Auf das Geicht schauen ist eine Sache, daraus kann schleichend eine sehr belastende Situation werden.
Das Gespräch ist wichtig. Ich denke, dass du am Familientisch erklären kannst, warum du Abends weniger isst. Und es gibt genug Momente, wo du das Kochen und Essen in der Gemeinschaft geniesst. Essen ist Geniessen!
Unbedingt.
Wenn es kippt in ein dauerndes Kontrollieren und Verzichten ist das echt “ungesund”.
Der Körper verändert sich mit dem Altern… Ich kann das auch nicht jeden Tag gleich “wegstecken”. Aber es ist auch viel Schönes dabei. Gut zu sich selber gucken. Das bleibt wichtig.
Hallo und danke für deinen Kommentar. Ich rede tatsächlich sehr viel mit meinen Kindern übers Essen und Lebensmittel und natürlich habe ich mit ihnen schon mehrfach darüber gesprochen, warum ich während der Woche öfter mal nichts esse.
Ich möchte ihnen unbedingt die Freude von Genuss vermitteln. Ich liebe es, gemeinsam mit ihnen zu essen und freue mich dann eben besonders drauf.
Das ist es ja, Schokolade zum Beispiel schmeckt mir viel besser, wenn ich sie nicht täglich esse.
Liebe Grüße,
Claudi
Hallo, ich habe noch nie irgendwas kommentiert hier, aber das kann ich so wirklich nicht stehenlassen. Es wundert mich echt total dass es fast keinen besorgten Kommentar gibt. Ich bin fast 43 und ich finde Dein Essverhalten hört sich absolut krass an. Ich habe in meinem ganzen Leben noch nie so wenig gegessen wie Du. Ich bin nicht dick, auch nicht dünn, aber ich würde so eine krasse Diät – denn das ist es – niemals schaffen. Dh Du isst nach diesem Mittagessen, von dem ich schon beim Lesen nicht satt werde, erst wieder am nächsten Morgen Deinen Skyr?? Und bis dahin: nichts?? Wie schaffst Du Deine Nachmittage? Du hast doch so viel zu tun, wie geht das mit so wenig Essen? Als Tochter einer essgestörten Mutter, die auch nie mit isst wenn wir anderen essen, und Schwester einer schwer Magersüchtigen, kann ich das einfach nicht so stehen lassen. Wir werden älter, wir werden nicht mehr die Figuren haben die wir mit 20 hatten – ja und?? Dafür sich so kasteien? Den Kindern tatsächlich vermitteln, dass es normal ist komplette Mahlzeiten dauerhaft weg zu lassen?? Ich finde das traurig, gefährlich und einfach mega schade. Essstörungen sind real. Sie machen krank, rauben die Lebensfreude und die Lebenskraft. Sie zerstören Familien und kosten jedes Jahr Menschenleben. Wenn Deinen Text jemand liest der vielleicht instabil ist – was kann dadurch ausgelöst werden? Ich kenne genug Frauen unseres Alters, die eine veritable Essstörung haben- das ist nicht nur ein Problem junger Mädchen, die hier sowieso nicht mitlesen. Bin echt schockiert.
Hallo, ich habe ausführlich weiter oben geantwortet und auch genau beschrieben, was ich genau so esse. Das fehlte ja bislang. Ich finde es wirklich erstaunlich (und spannend!), wie unterschiedlich eine Art zu essen, bei unterschiedlichen Menschen ankommt.
Für mich ist meine Art der Ernährung eine bewusste Ernährung, ganz sicher keine Essstörung, obwohl die Grenzen sicher gefährlich fließend sind. Ganz sicher möchte ich hier keine Essstörung verherrlichen – sehe das aber auch nicht, in dem was ich hier beschreibe.
Was ich sehe: Wie vielen Frauen es genauso geht!!! Und das da offensichtlich viel zu wenig drüber geschrieben und gesprochen wird. noch auf der Suche sind, wie man seine Ernährung an den sinkenden Energiebedarf anpasst. Und der ist nun mal Fakt.
Wie auch schon oben, bitte ich auch dich, dich, doch einmal deinen täglichen
Speiseplan zu teilen. Ich fände das wirklich total interessant, um sich darüber auszutauschen.
Liebe Grüße,
Claudi
Liebe Claudi!
Ich mag deinen Blog sehr und liebe deine Kochbücher und das Bild, das sie vom Essen vermitteln.
Ich würde dich dennoch bitten, dem Artikel eine Triggerwarnung voranzustellen.
Aus folgenden Gründen:
1. Du schreibst, was du in deinen “Fastenzeiten” isst (nach meinem Empfinden relativ wenig).
2. Du schreibst, dass du am Wochenende schlemmst, führst aber nicht auf, wie viel und was.
3. Du vermittelst, dass es gut für dein Körpergefühl ist, Verzicht zu üben.
Ich (mit einem nicht ganz gesunden Verhältnis zum Essen) hab mich mit dem Lesen extrem schwer getan.
Auch wenn ich für diesen Kommentar Hate bekomme, hätte mir eine Warnung vorher geholfen.
Liebe Grüße
Hallo und Verzeihung, das war mir nicht bewusst. Ich frage mich zwar, was genau jemanden an einem Text über einen persönlichen Speiseplan so sehr triggern kann. Wie man sich von einer persönlichen Geschichte so provoziert fühlen kann. 🙏 Es ist aber wirklich ganz sicher nicht meine Absicht, hier jemand zu schocken, zu erziehen oder kasteien zu wollen. Und ich entschuldige mich dafür, wenn das so rüber kam.
Ich fand es einfach nur mal spannend, sich darüber auszutauschen. 🙏 Und wie man an den vielen Reaktionen sieht beschäftigt es ja viele.
An den unterschiedlichen Reaktionen hier und auf Instagram sieht man auch gut, wie normal oder unnormal ein und dasselbe Essverhalten auf Menschen wirkt. Wie unterschiedlich Menschen offensichtlich täglich essen und was für „normal“ gehalten wird.
Ich liebe kochen und essen, es ist eine meiner Leidenschaften. Es gibt nichts schöneres für mich, als gemeinsam mit Freunden und Familie zu essen. Wenn ich es allerdings täglich so richtig tun würde, würde ich – wie wohl die meisten – stark zunehmen.
Ich genieße also an ausgewählten Tagen, was den Genuss noch genussvoller macht.
Ich esse alles was ich will – nur eben nicht täglich. Also für mich ist das vernünftig, nicht krankhaft. 🙏
Und noch was: Ich habe ja überhaupt nicht geschrieben, was genau ich esse, vielleicht sollte ich das hier einmal nachholen, denn ganz ehrlich, sooo Crazy und diätisch wie es auf dich wirkt, ist es meiner Meinung nach nicht.
Ich frühstücke eine wirklich große Schale Skyr oder Joghurt mit reichlich Früchten und Kernen oder zwei Esslöffeln Haferflocken, trinke dazu einen großen Milchkaffee. Wenn ich Hunger habe, esse ich zwischendurch Obst oder Gemüse, manchmal trinke ich auch noch einen zweiten Kaffee.
Zum späten Mittag (oft erst gegen 3, weil ich vorher meist durcharbeite, um viel zu schaffen, bis alle Kinder da sind), esse ich viel Gemüse, Fisch oder Fleisch und Kartoffeln, Reis oder Gemüse. Zum Beispiel Salate aus meinen Büchern, Pasta, Currys). Wenn ich in Termine in der Stadt hatte, liebe ich es, mir ein fancy Lunch mitzubringen. Später als Nachtisch, oft so um halb fünf/fünf esse ich ein paar Nüsse, Obst, Datteln, oder nochmal Joghurt.
Also ja, ich ernähre mich sehr gesund, lasse aber genau gekommen nur gelegentlich eine Mahlzeit weg. Wenn meine Kinder kochen oder wir unter der Woche Besuch haben, esse ich auch mal zwei Portionen.
Ich empfinde das persönlich schon als Verzicht, denn wenn ich könnte, wie ich wollte, würde ich jeden Abend Berge von Pasta und Gläser von Wein schlemmen.
Eine Diät ist das für mich aber nicht.
Vielleicht magst du zum Vergleich mal erzählen, was du so tagsüber isst. Ich fänd das echt super spannend!
Die Art zu essen scheint ein heikles Thema zu sein.
Herzliche Grüße,
Claudi
Auch ich habe echte Probleme mit dem Text. Ich kriege Herzklopfen bis zum Hals und frage mich, wie ein Prof. Dr. von der Charité ernsthaft empfehlen kann, sich grundsätzlich zweimal die Woche zu wiegen. So ein kontrollierendes Verhalten, auch bis ins Essverhalten, das so viel Platz einnimmt, finde ich echt bedenklich. Und Mahlzeiten weglassen, am besten noch so, dass es die Kinder nicht merken, damit man ihnen bei den anderen Mahlzeiten ein gesundes Essverhalten zeigen (vorspielen?) kann, wie es hier in den Kommentaren als gute Idee genannt wird? Das geht gar nicht finde ich.
Wer je einem zehnjährigen Kind dabei zusah, wie es mit Mühe morgens einen Toast isst, regelmäßig mittags das OGS Essen auslässt und dann hungrig wie ein Wolf zu Hause ankommt, aber dennoch kaum etwas findet, auf was es wirklich Lust hat, macht sich um die eigene Figur echt andere Gedanken.
Es tut mir wirklich leid, wenn ich hier einige provoziere, das war – wie gesagt – ganz sicher nicht meine Absicht. 🙏
Und es tut mir ganz besonders leid, wenn du innerhalb der Familie mit diesem Thema offensichtlich traurige Erfahrungen machst.
Ich habe weiter oben ein wenig genauer erklärt, wie genau ich esse. Und sehe einfach einen riesigen Rede- und Austauschbedarf in diesem Bereich.
Und noch was, bei allem Verständnis für deine und eure Bedenken hier: Übergewicht ist ein riesiges Gesundheitsproblem unserer Überflussgesellschaft. Das sollten wir bei aller Sorge um Essstörungen nicht ganz außer Acht lassen. Und ein sinkender Energiebedarf mit zunehmenden Alter ist nun mal Fakt. Ich finde es wichtig, sich auch darüber auszutauschen. Und: ich liebe essen, kochen und Genuss. Beides schließt sich für mich aber nicht aus.
Ganz sicher möchte ich hier in kleinster Weise sagen, dass mein Weg der richtige ist.
Herzlichst, Claudi
Aber ganz ehrlich Claudia – es geht doch in deinem Post nicht um Gesundheit (ich unterstelle jetzt mal, dass die mit 5, 10 oder 15kg mehr relativ unverändert wäre), sondern um Ästhetik: dass du nicht “so” aussehen möchtest, wie eine dicke Frau, wie jemand, die sich hat gehen lassen. Was total ok ist!
Nicht ok finde ich es, dicken Menschen zu unterstellen, dass sie nicht gesund wären, und dass wir sie deswegen abwerten/ihre Erscheinung kommentieren dürften.
Liebe K., du hast Recht. 🙏
Danke, dass du mit deinen Worten mein Hirn durchknetest.
Herzliche Grüße,
Claudi
Hallo Claudi,
ich möchte herzlich darum bitten, aus meinem Kommentar keine Schlüsse über meine Familiensituation zu ziehen. Ich habe mit Absicht nicht gesagt, woher mein Beispiel stammt. Es stimmt, ich könnte eine Situation aus meiner Familie geschildert haben, ich könnte aber ebensogut beruflich in dem Bereich mit Kindern und Jugendlichen arbeiten und aus dieser Erfahrung erzählen, ich könnte auch eine eigene Erfahrung aus meiner Kindheit beschrieben haben, ich könnte von einem Kind erzählt haben, das ich im Freundeskreis kenne – das lässt sich aus meinem Kommentar nicht erkennen, und das wollte ich auch so.
Das Thema “Essen und Gewicht” ist in beiden Extremen sehr sensibel, vielschichtig und oft leidvoll, sowohl im extremen Nichts-, wie auch im extremen Viel-Essen. Wofür ich angesichts dieser von unendlichem persönlichem Leid geprägten Extreme nur wenig Verständnis habe, sind eben genau diese Sorgen von uns mehr oder weniger normalgewichtigen Menschen Mitte 40, die bloß nicht mehr so “natürlich schlank” wie vor 25 Jahren sind. Jugendkult, Individualisierung, Selbstoptimierung, Fitnesswahn, Fatshaming und spezielle Ernährungsweisen (Stichwort: clean eating, Paleo, low carb, Intervallfasten…) gehen da eine in meinen Augen echt unheilige Allianz ein. Und Frauen oder weiblich gelesene Menschen fühlen diesen Druck, sich da optimieren zu müssen, meiner Beobachtung nach sehr stark.
Ich selbst möchte mich jedenfalls nicht täglich und im Wochenverlauf zwischen “ich gönn mir jetzt mal” und “heute aber nur XY” bewegen.
Noch ein Gedanke: auch ein gesunkener Energiebedarf ist ja ein EnergieBEDARF und muss gedeckt werden. Die Anpassung an den Bedarf ist glaube ich die schwierige Übung, weil meiner Vermutung nach die wenigsten Menschen in unserer Überflussgesellschaft ein Gefühl dafür haben, wann sie satt sind. Letztens sagte mal jemand zu mir “Ich bin ja kein Tier, ich kann auch essen, wenn ich nicht hungrig bin.” Das war witzig gemeint, angesichts eines Buffets auf einer Feier, aber mich hat das echt erschreckt.
Dass unsere Kinder das lernen dürfen, dass sie ihre Portionen selbst bestimmen, dass sie aufhören dürfen (und sollen!), wenn sie satt sind, dass niemand “wegen des guten Wetters von morgen” aufessen muss, das ist mir von Anfang an sehr wichtig gewesen. Ich halte das für einen Grundstein, damit man auch als Erwachsene*r noch eine Art Kompass hat. In meiner und deiner Generation, die von Nachkriegskindern erzogen wurde, welche ihre realen Erfahrung mit Mangelernährung hatte, ist das in der Kindheit einfach anders gelaufen. Vielleicht liegt auch darin einer der Gründe dieses ständige Schwanken und Kämpfen mit dem Thema, bei vielen in unserem Alter?
Viel Stoff zum Nachdenken…
Lieben Gruß
Ich glaube es ist einfach ein so persönliches Thema, und jeder Körper, jeder Mensch, jeder Grundumsatz ist so anders, dass sich das Vergleichen von Essenszeiten und -portionen nicht wirklich lohnt, auch wenn ich das Thema sehr interessant finde.
Ich bin aber echt froh, dass du aufgrund der eher kritischen Kommentare nochmal genauer erzählt hast, wann du wieviel isst. Für mich klang es nach dem Artikel eher so, dass du von ca. 14 Uhr (da ist für mich ‘Mittags’ vorbei) und morgens vielleicht halb sieben NICHTS isst. Da würde ich persönlich vor Hunger nachts nicht schlafen können! Und ich hätte den ganzen Nachmittag und Abend massiv schlechte Laune! Es klingt gleich anders (und für meine Ohren ‘vernünftiger’), nachdem du es in deiner Antwort nochmal genauer beschrieben hast. Bei mir bedeutet ‘Mahlzeit auslassen’ übrigens, dass ich nach dem Abendessen keine Chips mehr esse 🙂 Ich versuche nur 3x am Tag gut zu essen, aber zwischendurch nichts zu snacken. Damit kann ich (bisher zumindest, bin 43) mein Gewicht halten und die Laune sinkt nicht in die Keller…
Ja, Wahnsinn, was für unterschiedliche Bilder eine Beschreibung von Essen schafft und wie unglaublich individuell und persönlich das ist.
Liebe Grüße
Claudi
Ich finde in dem Text fehlt die Frage nach dem Warum. Warum ist es so schlimm, dicker zu werden? Warum muss ich in meine Lieblingsjeans weiterhin passen, warum ist das ein Erfolg, sich dem gesellschaftlichen Druck auf Frauen anzupassen?
Ich freue mich, dass auch eine von unseren dicken Schwestern hier geschrieben hat. Und denke an die wundervolle Aubrey Gordon, die darüber schreibt, was für einen negativen Einfluss die Diskriminierung und Ablehnung dicker Menschen auf uns alle hat – z.B. auch auf dünne Frauen, die sich so sehr anstrengen wie du, um ja nicht ein bisschen dicker zu werden. Weil das ist es ja auch: die Vermeidung von Dicksein, dass frau sich ja nicht in diese Richtung bewegen möchte.
Maintenance Phase ist der fantastische Podcast zum Thema, in dem auch die Frage, ob Übergewicht nund wirklich ein Gesundheitsprobelm ist, wissenschaftlich fundiert diskutiert wird. Da zeigt sich z.B., dass es vor allem die Diskriminierung von dicken Menschen ist, die zu gesundheitlichen Schäden führt. Dass manche dicke Menschen Essstörungen haben und kaum etwas essen, bis hin zur Amenorrhoe.
Mit meinen Kindern rede ich vor allem darüber, dass Körper unterschiedlich sind. Dass Diskriminierung jeder Art nicht ok ist. Wir sprechen über die schicken Kleider, die dicke Menschen jetzt (endlich) auch tragen dürfen, nicht über ihre Körper. Und ich erzähle ihnen, dass sich Körper ändern, das ganze Leben lang. Gesund essen machen wir einfach so, mit Freude, ohne extra Erklärung. Und manchmal essen wir auch ganz ungesund (Chips-Abendessen mit Film!), einfach zum Spaß.
Ich danke dir für deine Worte, die mich zum Nachdenken gebracht haben. Meine einzige Antwort ist: Weil ICH es so will.
Weil ich mich besser und auch fitter fühle.
Dennoch rede ich mit meinen Kindern viel über unterschiedliche Körper und das alle selbstverständlich alle okay sind. Das gilt ja bei weitem nicht nur für Körper.
Und Chips gibt es bei uns auch ab und zu.
Danke für dein Vertrauen und den Podcast-Tipp,
Claudi
Ich glaube, genau das ist der Grund, warum das Thema doch oft noch ein tabu ist. Man muss sich rechtfertigen… und es ist aber leider wirklich ein sehr komplexes, sehr persönliches und oft schwieriges Thema. Der gesellschaftliche Druck geht dahin, dass man schlank sein soll. Aber wehe, man gibt dann zu, dass man was für seine Figur tun muss und nicht einfach essen kann, was man will… dieses Bild wird so oft vermittelt. Ich habe oft den Eindruck, dass schlanke Frauen so tun, als würden sie alles essen, aber entweder sie verzichten bewusst oder haben ein so natürliches Essverhalten, dass sie gar nicht ständig so viel essen möchten. Ich als übergewichtige Frau mit einer Essstörung frage mich da so oft: wie machen die das?? Die Antwort ist bei den meisten, denke ich: weniger essen als ich. 😉 aus verschiedenen Gründen.
Mich macht dieser gesellschaftliche Druck echt traurig. Dass so viele meinen, sie müssen verzichten für die paar Kilo weniger. Es geht dabei nicht um Übergewicht, das auf jeden Fall ein Gesundheitsrisiko ist. (Esstörungen kann man übrigens nicht am Gewicht ablesen).
Als übergewichtige Person bekommt man – schon als Kind (das gar nicht soo dick war) – implizit und explizit so negatives Feedback. Langsam ändert sich ein bisschen was, aber man ist immer noch total stigmatisiert, man wird nicht beachtet, findet keine Klamotten und wird mit Lob und Komplimenten überschüttet, wenn man abgenommen hat. Und wenn man dann wieder zunimmt, betretenes schweigen.
Ich würde mir so wünschen, dass es egaler wird, wie man aussieht. Dass man dünn oder dick sein darf. Dass man essen darf, wie man will. Ich komme ohne Kohlenhydrate nicht klar und es ist für Migränepatienten auch empfohlen, regelmäßig Kohlenhydrate zu essen. Mein Körper hat mir das schon immer gesagt, aber erleichtert war ich erst, als der Migränespezialist das gesagt hat. Und ich rede hier nicht von Unmengen an Kohlenhydraten. Dass ich übergewichtig bin, liegt an den falschen Mengen.., hach, ich könnte noch so viel schreiben.
Danke für deinen Mut und deine Offenheit, Claudia! Das gibt es noch viel zu selten.
Ich danke dir für deine Worte. Wow!
Ich finde es total gut, dass wir darüber mal sprechen.
Und wie bei fast allem gibt es so viele Wege und Tatsachen und Wahrheiten.
Danke dir für deine Offenheit.
Alles Liebe,
Claudi
Danke, Alexandra, für diesen Satz:
“Essstörungen kann man übrigens nicht am Gewicht ablesen.” Das ist wahnsinnig wichtig zu bedenken.
Ich habe es auch schon immer befürchtet: von nichts kommt nichts! Lustig fand ich gestern als meine Schülerinnen am Ende einer kunststunde mich 10x fragten, ob ihr Bild nicht eine 6- wert sei und total schlecht, worauf hin ich nur ironisch lächelnd guckte. Die Mädels daraufhin: ach, sie wissen schon, wir Mädchen sind einfach immer total kritisch mit uns selbst, während die Jungs alles super finden, was sie machen!“.
Wahrscheinlich bezieht sich das auch auf unsere Körper. Andererseits macht es ja auch Freude etwas zu leisten und zu erreichen. Ich persönlich bin da nicht so Körper fixiert, habe aber Bereiche, wo ich gerne diszipliniert bin. Danke für dein offenes ess Protokoll. Jetzt komm ich mir zwar ein wenig verfressen vor, ist aber auch ok :). Lg, Mathilda
Ich habe tatsächlich erst letzte Woche gelernt, dass man auch zu wenig essen kann. Kann den Podcast “Was dich bewegt” empfehlen, dort wird das in Folge 6 besprochen.
Liebe Claudi, aus meiner Sicht als Ärztin beschreibst du einen sehr vorbildlichen Umgang mit Essen und Gewicht. Gesunde Ernährung, Bewegung und Genuß. Könnte noch viel dazu schreiben- aber erst mal vielen Dank für die Offenheit!
Oh, wie spannend. Vielen Dank für deine Perspektive. Das ist ja alles ganz schön emotional.
Liebe Grüße
Claudi
Ich komme gerade dem Wirrwarr meiner Gedanken zu deinem Text garnicht hinterher. Mein erster Impuls ist “der Lieblingsjeans” soviel Bühne zu schenken irritert mich sehr. Auch die schönste Jeans hat ihre Zeit irgendwann hinter sich.
Essen ist auch Energie und die brauche ich, um meinen Tag mit Vollzeitberuf und Kindern und Leben und allem drumherum zu schaffen. Ich mache drei mal pro Woche Crossfit, seit 2 jahren konstant, abgenommen habe ich null, aber mein Bauch liegt nicht mehr auf dem Schreibtisch und ich bin mit 43 fitter als je zuvor. ich habe keine Rückenschmerzen, keine Spannungskopfschmerzen, jedoch Speck auf der Hüfte und esse gerne Spaghettieis. Und trotzdem merke ich das vermehrt Zipperlein auftreten. ich ahne Wechseljahre, schlafe nachts unruhiger und passe schon lange nicht mehr in Klamotten von der Stange.
Unter der Woche esse ich zum Frühstück Müsli mit Obst und Joghurt, zum Mittag das was ich auf der Arbeit finde und abends kochen mein Mann und ich nach unseren Wünschen (die Kinder essen in der Schule). Am Wochenende das ganze dann in Slowmotion.
gestern Abend war ich auf einem Konzert und habe 2 Stunden lang getanzt!
Mein Leben ist so voll, da hat die Lieblingsjeans echt am wenigsten zu melden 😉
ganz liebe Grüße
Sabrina
Liebe Sabrina, ich danke dir sehr für deine Offenheit – und dein Umgang mit dem Leben klingt doch sehr zufrieden. Das ist doch toll.
Ich nehme aus dieser Geschichte mit, wie unglaublich individuell (und emotional) das Thema Ernährung (und Gewicht) ist.
Meine (derzeitige) Lieblingsjeans ist übrigens gerade mal zwei Jahre alt.
Liebe Grüße,
Claudi
ja stimmt, Emotional können wir Frauen richtig gut 😉
Ich finde es gut und wichtig, Themen zuzulassen, auch wenn sie sehr unterschiedliche Reaktionen hervorrufen.
und genau deswegen lese ich hier so gerne! weil es immer wieder dazu anregt, mich selbst in den Fokus zu nehmen und Themen zu denken, denn das können wir Frauen auch sehr gut: uns selbst in dem ganzen vergessen.
Deswegen: macht genau weiter so! Wir dürfen alle unterschiedlich sein!
Liebe Grüße Sabrina
Hallo Claudi, da passt inzwischen einiges nicht so ganz zusammen- Werbung für Brotbackautomaten, selbst aber kaum Kohlenhydrate essen…zwischendurch Beiträge, bei denen Frau denkt, möchte sie Kommentare provozieren wie “du bist doch hübsch und brauchst keine OP” oder “natürlich kannst du Kleidungsstück xy tragen” ? Werbung für nachhaltige Blechbrotbüchsen und dann Fernflugreisen … Jeder kann in unserem Land zum Glück leben wie er möchte … ich hatte heute in der Stadt ein Eis mit! Sahne, verbrauche durch einen spannenden Job, Garten und Familie vlt. genug Kalorien, dass mir all diese Gedanken mit Ende 40 echt fremd sind! PS. darauf ein Prost – mit einem leckeren Wein 😉 ich empfehle für all diese Zweifel einen Hulla Hoop Kurs.
Hui, liebe Antje, ich würde sagen, genau diese wilde, manchmal unvorstellbare und scheinbar kaum zu vereinbarende Mischung ist das Leben.
Und deins klingt doch ganz wunderbar!
Ein Leben, in dem das Lesen dieses Blogmagazins zum Glück kein Muss ist, wenn es einem keine Freude macht oder dir sauer aufstößt.
Herzliche Grüße,
Claudi
Hallo Claudi, ein sehr interessantes Thema. Ich habe beruflich oft mit sehr schlanken alten Damen der High Society zu tun und bin oft schockiert darüber, zu beobachten, wie sehr sich viele auch noch mit Mitte 60, 70 kasteien und in dieser Diät-Denke sind. Dann habe ich mir eins vorgenommen: das möchte ich auf gar keinen Fall. Wenn ich mir in dem Alter auch noch ständig Gedanken darüber mache, wieviel ich wiege, wie die Hose kneift etc. Nee – das ist einfach bekloppt! Das ist nicht das, was zählt.
Dennoch bin ich auch immer mal hin und her gerissen, dass ich versuchen will, mein persönliches Traumgewicht zu erreichen und aber meist eher 6-8 kg mehr wiege. Das wäre aber mit soviel Änderung und Stress und Arbeit verbunden, dass ich meist zu faul dazu bin. Meine Klamotten sind im Schrank zwischen Größe 38-42 und das ist meist okay so.
Ich war lange Jahre deutlich mehrgewichtiger (in den Jahren 20-30) und habe es wirklich gehasst, wenn optisch normschöne, absolut schlanke Mädels in Jeansgröße 26 darüber geklagt haben dass ihr “Bauch” so dick sei und sie jetzt aber echt aufpassen müssten, weil sie 1,5 kg zugenommen haben (oder so).
Das ist ein ganz ganz großes Triggerthema und ich kenne fast keine Frau, die damit entspannt ist. Ich fahre daher auch so wie einige andere hier schon schrieben: ich kommentiere meinen Kindern gegenüber keine Körper, weder meinen noch andere.
Man sollte mal den Account von workittraining auf Instagram verfolgen. Der sagt nämlich, wir essen alle zuwenig (bzw. zuviel vom Falschen). Und Krafttraining hilft, auf jeden Fall. Das ist mir aus Gesundheitssicht viel wichtiger, als das Essen!
Es gibt einen Riesenaccount auf Insta, der Detox propagiert und ich frage mich immer, wie man dauerhaft so leben kann mit Smoothies und einmal am Tag richtiges Essen. Das kann einfach nicht gesund sein,, wenn man leistungsfähig sein will!
Mein Eindruck ist auch, dass viele Frauen “gesund” mit “Fat-phobie” verdecken. Darum geht es nämlich eigentlich. Angst vor Fettsein, dann labelt man das eben mit gesund essen.
Wie gesagt, versteht mich nicht falsch, ich ärgere mich auch mal wenn mein Hüftspeck über den Hosenbund schwappt. Aber es sind eben Phasen. Mal schaffe ich es, mehr Sport zu machen, dann ist der Speck weniger. Mal mehr. Und es stimmt auf jeden Fall, dass der Grundumsatz sinkt mit dem Alter, dagegen hilft mehr Sport auf jeden Fall. Ich mache den lieber aber mehr aus anderen Gründen als nur wegen der Figur! Weil ich mich dann besser fühle…
Es ist einfach eine Gratwanderung, aber ich bin auch immer wieder sehr trotzig und denke, das kann doch nicht so ein Dauerthema sein bei uns Frauen….
LG, Julia
Ein Nachtrag noch: achtet mal darauf, wie normal es ist, wenn Frauen kommentieren /entschuldigen/ erklären wenn sie was essen. Ich war bei einem Konzert und danach gab es da Wein und Brezel. Eine sehr schlanke Freundin z.B. hat sich auf die Brezel gestürzt und dann mampfend gleich gesagt “oh ich hatte keine Zeit heute zum Essen” – als hätte sie irgendjemand kritisch gefragt oder angeguckt! Als sei es ihr nicht gegönnt, zu dem Wein eine Brezel zu essen oder spät abends was zu essen.
Das hört man soooo oft. Das machen Männer nie….
Liebe Claudi, ich entdecke auch mit fast 46, dass der Stoffwechsel sich einfach verlangsamt. Im Januar habe ich eine 21-Detox gemacht (mit Obst und Gemüse, kein Zucker, Gluten…), einfach um zu schauen, ob ich es schaffe und bemerkt, dass es mir einfach sooo gut ging. Ich glaube, dass Kinder, wenn sie vorgelebt bekommen, dass Mama auch Eis und Kuchen isst, aber eben nicht immer, ein völlig normales Verhältnis zum Essen entwickeln.
Ich esse abends auch oft nichts – einfach weil ich dann besser schlafen kann und ich auch, dass das ist meine Figur besser ist. Trotzdem sitze ich mit am Tisch. Unterhalte mich mit den Kindern, schmiere in die Stullen – und ich glaube, es macht überhaupt kein Unterschied für die Kinder. Sie bemerken es nicht einmal, denn es ist so wuselig, dass Mamas Brot nicht ins Gewicht fällt.
Mit 16 war ich ein Jahr in England im Internat, da hat jeder Jahrgang in der Schulmensa mittags 15 Minuten Zeit für Salat, Hauptgang und Dessert. Das Essen war immer köstlich. Aber eben ohne Genuss. Ich glaube, unter Zeitdruck Mittagessen zu müssen, ist für Kinder extrem schädlich, ich musste mich nach dem Jahr, so schön es auch war, wieder an das normale ruhige Essen gewöhnen und das Schlingen abschalten. Es wäre für mich durchaus der Startschuss für eine Essstörung gewesen, denn diese schnelle Völlerei kann ja nicht gesund sein.
Und gespiegelt: Meine eigene Mutter hat immer ein völlig gesundes und sehr gutes Verhältnis zu ihrem Körper gehabt, auch wenn sie auf ihre Figur geachtet hat und NICHT das zweite Stück Kuchen gegessen hat – und manchmal auch keines! Ich hoffe, dass das so übernommen habe und alle meine Kinder, nicht in meiner Tochter, ein positives Vorbild sein kann.
Ich finde das auch so gemein mit dem Zunehmen mit dem “Alter” (bin 45). War immer so eine, die schlank war, ohne was dafür tun zu müssen, das hat sich erst mit den Kindern geändert. Jetzt bemühe ich mich, meinem BMI bei 24 zu halten, was mir aber eigentlich schon zu viel ist, und es ist so mühsam. Weil ich halt immer schlank war finde ich das auch einfach schöner und kann da nicht einfach umswitchen in: ach, die paar Kilos mehr machen doch nix. Zumal ich ja auch nicht weiß, wieviel mehr es werden, wenn ich mich gehen lasse.
Ich glaube gar nicht, dass es ungesund ist, eine Mahlzeit am Tag wegzulassen. Glaube sogar, viele Mahlzeiten nehmen eher Energie, als dass sie welche geben. Sehr gesund soll es sogar sein, nur eine Mahlzeit am Tag zu essen, weil das ständige Verdauen den Körper schlaucht. Also dieses Argument, man müsse essen, um den Tag durchzustehen, ist eher Quatsch. Aber ich kann es mir trotzdem schlecht vorstellen, zum Beispiel das Abendessen wegzulassen.
Ach ja, solche Probleme bringt das Leben in der Überflussgesellschaft also mit sich (;
Liebe Claudi, danke für deine Offenheit zu diesem heiklen, emotionalen Thema. Ich finde auch dass es ein Weg und eine Gratwanderung ist dieses ganze Thema Ernährung, Figur und auch die Bewegung. Auch ich hatte als Teeanager eine Essstörung und manchmal ploppen ungesunde Verhaltensweisen aus dieser Zeit auch jetzt noch auf. Ich wünsche mir für mich und jede Frau dass wir einen guten Weg finden können um zu geniessen und trotzdem in unserer Haut wohl zu sein. Für mich heisst das im Moment dass ich 3 Mahlzeiten zu mir nehme immer mit einem drittel Obst/ Gemüse, einem drittel Kohlenhydrate und einem drittel Eiweiss. Dann nichts zwischendurch snacken. So fühle ich mich sehr wohl und kann mein Gewicht gut halten und trotzdem geniessen. Zudem erlaube ich mir täglich ein kleines Dessert z.B. eine Lindorkugel und ca. zwei Mal in der Woche ein etwas Grösseres wie ein Kuchenstück. So kommt kein Mangeldenken auf und trotzdem halte ich Mass. Ich bewege mich zudem täglich etwa eine halbe Stunde ob dies ein Spaziergang ist oder Krafttrainig. Mir ist es wichtig dass ich bewusst geniesse und auf die Menge achte. So ist für mich das ganze Thema nun meistens entspannt und ich fühle mich wohl mit diesem Weg. Inspiriert wurde ich durch lebe-leichter.com wo es um eine ganz natürliche und leichte Ernährung geht mit trotzdem viel Genuss. Ich wünsche uns allen einen entspannten Umgang mit unserem Essen und dass wir geniessen und die Freude daran nicht verlieren und und selbst immer mehr auch annehmen können wie wir sind. Mir hilft es mich anzunehmen wenn ich liebevoll mit mir spreche indem ich z.B. auf meinen Bauch schaue dem man einfach die 4 Schwangerschaften einwenig ansieht. Anstatt zu denken: Ach der ist zu dick, versuche ich zu denken: Danke lieber Bauch du hast mir meinen grössten Traum (den Traum einer grossen Familie) ermöglicht.😍
Alles Liebe, Mirjam
Liebe Claudi
Erstmal ganz herzlichen Danke für deine tolle Arbeit, die spannenden Artikel und den Blog, den ich nun seit ein paar Jahren (still) mitlese. Ich fühle Eure Texte immer sehr, fühle mich abgeholt und bewundere, was du alles (gefühlt mühelos) stemmen kannst. Der Text zum Thema Gewicht hat mich jedoch sehr zum Nachdenken gebracht und anhand der vielen emotinalen Kommentare sehe ich, dass ich nicht alleine bin. Nenne mich naiv, aber ich habe irgendwie geglaubt, dass du so gar keine Schwierigkeiten mit dem Thema Essen hast. Ein Vorbild! Ich liebe deine Kochbücher, die nicht nur Lust aufs Essen, sondern auch aufs Leben machen. All die Geschichten rund um Familienessen, Rituale, Düfte, Erinnerungen…das mag ich gern.
Ich selbst bin 37 Jahre und hatte leider über die Hälfte meines Lebens mit einem essgestörten Verhalten zu tun. Sportsucht, viele körperliche Folgeschäden, eine lange Kinderwunschreise – ich würde mich nun als gesund bezeichnen, fürchte aber auch, dass es (m)ein lebenslanges Thema bleiben wird. Ich muss sehr achtsam sein, bei mir bleiben und möchte v.a. meiner zweijährigen Tochter in keinster Weise eine Hypothek in dieser Richtung mitgeben.
Ich denke, das Thema Ernährung ist super individuell. Trotzdem wurde mir ein wenig mulmig, weil ich einfach weiss, wie wichtig eine intuitive Ernährung ist und diese gefühlt nur noch bei kleinen Kindern vorkommt. Wir haben es vielfach verlernt, was so schade ist. Ich kenne kaum eine Frau (jedoch viele Männer), die überhaupt noch wissen, was, wann, in welcher Form und in welcher Menge sie welches Essen benötigen. Das macht mich nachdenklich…
Liebe Grüsse aus Zürich
Lieben Dank für dein Feedback und wie schön, dass du WAS FÜR MICH liest. Ich habe lange überlegt, ob ich diesen Beitrag schreibe und ich habe ihn schließlich genau aus diesem Grund geschrieben: Um zu zeigen, dass auch bei mir nichts leicht ist.
Ich denke immer mehr, dass ist ein großes Problem unserer Zeit ist, dass uns überall auf Social Media (angebliche) Leichtigkeit gezeigt wird. Vielleicht ist auch das ein Grund dafür, dass so viele von uns so unzufrieden sind.
Ich für mich empfinde es als eine große Erleichterung, zu begreifen, dass niemandem etwas zufällt, dass alles „Arbeit“ ist. Dieses Blogmagazin, Bücher, ein Haus, ein Körper – das alles bedeutet Anstrengung – auch wenn die große Kunst darin besteht, es nicht so aussehen zu lassen.
Das hat nichts damit zu tun, dass ich meine Bücher nicht gern schreibe – und ich liebe es zu kochen, zu backen, Gäste einzuladen – aber auch ich kann nicht jeden Tag „Alles-wird-gut-Kuchen“ essen, auch wenn ich es gern würde.
Dennoch liebe ich Essen Kochen und genießen, für mich schließt sich dass überhaupt nicht aus.
Intuitives Essen bedeutet für mich vor allem, so zu essen, wie es mir gut tut – hauptsächlich gesund und nicht zu viel, mit regelmäßigen Genussausnahmen und Festen zwischendurch – das versuche ich auch meinen Kindern zu vermitteln.
Alles Liebe,
Claudia
Hallo Claudi,
ich habe bei mir Frühstück durch einen grünen Smoothie ersetzt. Der macht satt und die Kinder lieben ihn auch und kriegen nebenbei ein paar Nährstoffe mit. Mir hilft außerdem konsequent auf Snacken zw. Den Mahlzeiten zu verzichten und viel vegan zu essen. Ich mache auch regelmäßig Training mit dem eigenen Körpergewicht. Es reichen schon 10-15 Minuten am Tag. Und wenn ich abends noch Lust hab huller ich noch mal 15-30 Minuten. Meist sehr rigide, aber zumindest bleibe ich dabei satt! Und es ist auch mal Schoki oder ein Eis drin. Alles Liebe!
Liebe Claudi,
ich habe dein erstes Kochbuch hier und ich mochte immer den Gedanken, dass du gerne kochst und natürlich auch dieses Essen genießt.
Irgendwie hat es mich traurig gemacht zu hören, wie dein Alltag bez. Essen aussieht.
Dabei geht es mir nicht anders. Ich bin 50 geworden und kann mich noch genaue erinnern wie das war als ich so um die 40 “alt war”. Plötzlich war es nicht mehr so einfach 1-2 überflüssige Kilos los zu werden. Ich bin schon immer ein Bewegungsliebhaber und arbeite auch einen Tag pro Woche “freiwillig” als Bedienung in einem Cafe, wo ich unglaublich viel laufe. Unsere Familie ist sehr aktiv, ich radel zur Arbeit und überhaupt benutze ich das Rad viel mehr als das Auto und trotzdem wird es mit jedem Jahr schwieriger.
Schau ich in den Spiegel frage ich mich oft: Was ist aus dir geworden?
Es fühlt sich nicht gut an, was ich da sehe und doch bin ich natürlich dankbar für all das was mein Körper leistet. Da ich in der Onkologie arbeite, was ich das sehr zu schätzen. Dieses ständige “aufpassen” macht mich oft traurig.
Traurig als auch zu hören, dass es dir und so vielen Frauen auch so geht.
Danke für deine offenen Worte!
Heike
Liebe Heike, danke dir für dein Worte. Und weißt du was: Ich liebe kochen und essen, ganz genau so, wie ich es in meinen Kochbüchern beschreibe. Für mich schließt das eine das andere überhaupt nicht aus. Ich genieße super gern – bloß einfach nicht täglich. Ich finde das aber überhaupt nicht schlimm. (Also meistens nicht…) 🤪
Wenn ich koche und genieße, dann mache ich das mit Leidenschaft. Ich liebe es. Aber jeden Abend meine Pizza und mein Tiramisu, nein, das geht leider nicht. Ging aber auch nie.
Ich esse, wie ich esse, weil es mir gut tut – und freue eben mich auf meine Genussabende und -Ferien.
Alles Liebe,
Claudi
Deinen Artikel habe ich vor zwei Wochen gelesen und seitdem denke ich darüber nach. Ich kenne niemanden, der sich so sehr im Essen einschränkt wie du. Das Ausmaß deiner Einschränkungen hat mich überrascht und verwirrt. Vor allem, weil man es auf Insta nicht mitbekommt ( Erdbeerkuchen, Brotmaschine), bis auf das tägliche Joggen. Aber vielleicht ist nicht deine Einschränkung „das Problem“, sondern der Überfluss, in dem wir leben? Und der für uns zur Normalität dazugehört. Durch eine Krankheit habe ich im Frühjahr viele Kilos verloren. Vorher war ich eine 42, jetzt eher 38/40. Ich bekomme viele Kommentare zu meinem neuen Gewicht, obwohl man das ja heute nicht mehr machen sollte. Mein neues Aussehen gefällt mir, ich habe mir gestern einen kurzen Rock gekauft. Im Yoga bekomme ich plötzlich Asanas hin, wo vorher noch eine Rolle im Weg war. Aber ich liebe Essen, mein Körper hat es mir jetzt 3 Monate verwehrt. Aber ganz klar nutze ich Essen auch, um mir gute Gefühle zu machen. Ich gönne mir gerne etwas Leckeres. Ich habe noch nie so darüber nachgedacht wie du (Verzicht = größerer Genuss). Meine Krankheit hat mir aber gezeigt, dass Essen auch Arbeit ist für den Körper. Er hat mir den Verzicht aufgezwungen und jetzt überlege ich, auch nach deinem Artikel, den Verzicht auch in meinen Alltag zu integrieren. Ich habe nur keine Ahnung, wie ich das anstellen soll.
Hallo, und danke für deinen Kommentar. Ich bekomme immer noch so viele Nachrichten zu diesem Text. Ganz viele in dem Ton: Das passt doch nicht, dein Erdbeerkuchen und deine Art zu essen…
Mich wundert das. Ich esse nämlich alles, was ich zeige. Nur eben nicht jeden Tag. Möchte ich auch gar nicht. Wenn ich nämlich jeden Tag Kuchen essen würde, wäre er ja nichts besonderes mehr.
Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, warum mir so viele damit Genuss absprechen. Je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr komme ich zu dem Schluss, dass ich durch meine Art zu essen, gerade Genuss empfinde.
Ich trinke ja auch nicht jeden Tag Wein. Zum Glück nicht. Aber wenn ich es tue, genieße ich ihn. Dürfte ich damit hier nicht über Wein schreiben? Es gibt doch nicht nur schwarz und weiß.
Ich will hier ganz sicher keine Werbung für Verzicht oder bewusste Ernährung machen. Ich wollte einfach ehrlich darüber erzählen, dass es mit zunehmenden Alter nicht leichter wird. Dass man sich auch vermehrt um seinen Körper kümmern muss. Ich wollte dieses Bild durchbrechen, dass bei Instagram angeblich alle dick morgens breakfasten, mittags dick lunchen, nachmittags Kuchentime und abends Dinner – und dabei angeblich super schlank sind. Ich denke, die wenigsten haben so einen Stoffwechsel. Ich kenne übrigens viele, die sich entweder sehr gesund ernähren oder es gerne würden, weil sie sich nicht wohl fühlen. Die wenigsten sprechen drüber – zurecht, wenn man keine Lust auf Erstaunen hat, wie man an den Kommentaren ablesen könnte.
Für mich hat mein Weg – wie hier schon oft beschrieben – überhaupt nichts mit Verzicht zu tun. Okay meistens. Klar würde ich mir abends unter der Woche gern mal eine Tüte Chips reinpfeifen. Ich weiß aber, dass es mir damit mir gut gehen würde.
Ich denke, jeder muss für sich selbst den Weg finden, wie man sich wohl mit seinem Körper fühlt. Und immer wieder ausprobieren. Fakt ist: Wenn wir nichts tun, nehmen die meisten mit zunehmenden Alter zu und unsere Muskeln nehmen ab. Und Fakt ist auch: Wir leben in einer Überflussgesellschaft und müssen sehen, wie wir da durch kommen. Und uns dennoch unsere Lebensfreude erhalten.
Alles Gute für deinen Weg.
Liebe Grüße
Claudi