Wieder zuhause und ich feiere es. Die knusprige Granola in der Dose, meinen knautschigen Platz auf dem Sofa, mein breites Bett, die Härte meines Kopfkissen, den Duft nach uns. Meine gurrende Kaffeemaschine, trinkbares Leitungswasser, den wilden Garten, in dem die Kinder stundenlang toben. Richtig gefreut habe ich mich auch auf Emily…

1. What the fuck, Emily? Vor dem riesengroßen Plakat in Antwerpen war ich richtig aufgeregt und kribbelig. So wie man kribbelig vor einer riesengroßen, supersüßen Waffel mit süßem Obst und süßen Zuckerstreuseln und süßen Marshmellows ist. ZU viel Zucker und Eskapismus-Overkill, klar, aber ein guter. Aber dann, war ich total enttäuscht.

Ich weiß auch nicht, aber es war so plotlos. Die Handlung so drüber. Die Gags so unwitzig. Und das Schlimmste: Es kribbelt nicht. Da war ich folgenlang Team Gabriel und jetzt… gähn. Dazu dieser grauhaarige Kollege, von dem ich mir nicht mal den Namen merken kann, weil ich mich die ganze Zeit gefragt habe, warum der da bitte noch einen Job hat. Puh, also ich fand, das war nichts. Was denkst du?

2. Hab vielleicht das allererste Mal keinen Horror vor dem Herbst. Macht das das Alter? Freue mich vielleicht sogar ein bisschen auf muckelig verlesene und verstreamte Tage und ganz doll auf Kürbispasta. Aber vorher wären etliche laue Abende noch toll, keine Frage.

3. Ich lese überall auf Instagram darüber, wie anstrengend Ferien mit Kindern zuhause sind. Und ja, auch ich schaffe weniger Schreibzeit, als ich mir ausmale. Aber: Ich genieße die bisschen loddrige Lässigkeit so. Keine Schule, bisschen länger schlafen, keine Hausaufgaben und nur die Hälfte der Hobbies? Herrlich. Auch meine Kinder genießen das total: Garten, Sportplatz, Freunde, Fernsehen. Was denkst du?

4. Und wieder bin ich erstaunt und erfreut, wie sehr Urlaub eine Familie zusammenschweißt. Jetzt, wo wir wieder zuhause sind und meist jeder für sich vor sich hinmuckelt, spüre ich es trotzdem. Da ist was zwischen uns, was vorher nicht da war. Geteilte Erlebnisse, besprochene Themen, Nähe – dabei verbringen sie durch das Surfen viel mehr Zeit mit Andre. Und doch.

Darum mag ich auch Städtetrips so gern. Die sind anstrengend, aber zu keiner anderen Zeit sind wir alle so dicht beieinander und reden so viel. Ich liebe es. Und hoffe, dass wir ihnen einiges mitgeben, obwohl zwischendurch natürlich auch viel gemotzt wird. Außerdem inspirieren mich Städte so sehr. Ihr müsstet den Fotoordner in meinem Handy sehen. Der ist randvoll mit Bildern von allem möglichen. Was ich bei diesem Foto festgehalten habe? Die Typo.


5. Nachdem Emily nichts war und Bridgerton 4 erst in 2026 kommt, hab ich eskapistischen Streamingbedarf. Hast du Tipps?

Eine schöne Woche,

Claudi