Ich war zwei Tage auf Lesereise in den vergangenen Tagen, und obwohl es wunderschön (und aufregend) war, und ich mir immer versichere, kein schlechtes Gewissen zu haben, hatte ich dieses Mal überraschenderweise Heimweh. Vielleicht, weil ich so oft weg war in letzter Zeit, vielleicht, weil das Leben gerade gefühlt besonders rast. Auf jeden Fall bin ich nachts noch von Kassel nach Hamburg gefahren, weil ich unbedingt nach Hause wollte…
Es war meine erste kleine Lesereise für meinen Roman…
1.….und sie war spannend und schön und auch ein bisschen witzig. In Salzgitter waren nämlich bloß acht Zuhörer gekommen – und drei davon waren Freunde von früher.
Ich habe schnell versucht, es mit Humor zu nehmen. Mir blieb ja auch nichts anderes übrig. Und letztendlich war es total schön und super gemütlich, nicht nur die Lesung, sondern auch, dass ich hinterher noch mit meinen alten Freundinnen essen war.
Dennoch war ich sehr erleichtert, dass es am nächsten Abend in Kassel Baunatal total voll war. Mitten in der Nacht wieder zuhause, habe ich ganz glücklich zu meinem Mann gesagt: „Ich habe mich gefühlt wie eine echte Autorin“. Er hat gelacht und mir einen Kuss aufs Haar gegeben: „Du bist eine richtige Autorin.“
Es ist nicht leicht, das optimale Verhältnis zu finden von Daheimsein und Wegsein.
Von Alleinsein und Mitanderensein. Manchmal sehne ich mich im Alltag nach Abreisen und freue mich total. Aber wenn ich dann abreise, fühlt es sich oft ganz seltsam an. Meistens wird es dann super und ich vermisse Zuhause nicht. So schön, wenn Laune und Pläne passen.
2. Es gibt so Bücher, die packen einen. Vielleicht, weil die Schreibe einen so krallt, vielleicht, weil man sie genau zum richtigen Zeitpunkt liest. „The idea of you“ war so ein Buch für mich.
Die Geschichte ist schnell erzählt: Solene ist 39 und lernt auf einem Konzert mit ihrer Teenietochter Boygroupsänger Hayes, 21, kennen und verknallt sich in ihn.
Die beiden leben ihre Liebe und vor allem ihre Leidenschaft erst heimlich aus, doch als die Welt davon Wind bekommt, wird es noch schwieriger, als es sowieso schon ist.
Die Geschichte entwickelt einen Sog, ist sehr schillernd und sexy und hat mich außerdem nachdenklich gemacht, über diese verflixt verrückte Sache namens Alter.
Natürlich möchte ich jetzt ganz schnell die Verfilmung auf Prime gucken. Kennst du das Buch schon?
3. Seid ihr auf der Suche nach einer Idee für einen schönen, entspannten Kindergeburtstag? Wie wäre es mit unserem Erdbeergeburtstag.
Im Set findest du alles für eine wunderschöne, unvergessliche, sehr besondere Party ohne Stress. Alles von uns getestet.
4. Ich habe überraschender Weise viel über Scham nachgedacht an diesem Wochenende. Darüber, ob ich mich für Dinge schäme. Ob man sich für die eigenen Eltern schämen kann oder muss, oder manchmal für seine Kinder. Fakt ist, dass sie sich wohl zwangsläufig ab und zu für ihre Eltern schämen.
Dabei will ich eigentlich, dass sich keiner für irgendwas schämen muss.
5. Sonntag gab es Crumble und das war dank Haferflocken im Teig besonders knautschig gut.
175 Gramm weiche Butter mit 200 Gramm Haferflocken, 100 Gramm Mehl, 175 Gramm Zucker und Zimt verkneten. 5 Äpfel schälen, entkernen und würfeln und in eine Aufflaufform geben. Streusel darüber verteilen und 20 Minuten bei 190 Grad backen. Wir essen Eis, Sahne oder Vanillesoße dazu.
PS. SOS vom Ladegerät.
Ansonsten sitze ich genau in diesem Augenblick ziemlich verzweifelt mit meinem PC neben der Steckdose und ruckele, bettele und fluche auf den Stecker ein, auf dass er doch bitte, bitte lade, weil ich ein Manuskript überarbeiten muss, was noch sehr viel Liebe braucht. Aber das Kabel will einfach nicht. Ich fühle mich ladekabelgemoppt. Immer und immer wieder passiert mir das.
Mein Mann behauptet, ich würde nicht gut mit ihnen umgehen. Aber das kann ja gar nicht sein…
Eine schöne Woche!
Liebe Claudi,
wer ein Buch schreibt, ist ein/e Autor:in! Was auch sonst? 🙂
Genieß das Gefühl! ich hab dein Buch auch gelesen und fand’s super!
Weißte was ich richtig toll finde: die dreckigen Fingernägel von dem Jungen mit der Erdbeerkrone auf dem Bild oben – mega!
ich war am Wochenende das erste Mal seit ewig (ich weiß nicht mehr seit wann) auf einer Tanzparty namens “Muttivation” und es war voll mit Frauen und wir haben getanzt was das Zeug hält! So klasse!
Liebe Grüße und einen guten Wochenstart,
Sabrina
Liebe Sabrina, ja, die mag ich auch. Und danke. Ich bin so selbstkritisch und total zurückhaltend, merke ich immer wieder.
Ich weiß überhaupt nicht, wie ich diesen Frauen-Tanz-Trend finde. Irgendwie seltsam. Und irgendwie diskriminierend. Aber habe jetzt schon so viel Gutes gehört,
dass ich es wohl auch dringend ausprobieren muss.
Ganz liebe Grüße,
Claudi
Hey Claudi,
interessanter Gedanke zum Tanzen: diskriminierend! So habe ich das noch nicht gedacht. Ich denk mal drüber nach….
Ich fand’s tatsächlich super, weil ich es als geschützten und sehr achtsamen Raum empfunden habe. Ich bin schon immer gerne Tanzen gegangen, erinnere mich aber auch an ungute Situationen, mit “ungewollt angefasst/ angestarrt / unangenehm angesprochen” zu werden usw…
Das habe ich hier anders erlebt. Kein Gerempel, obwohl viel los war, keine blöden Sprüche von volltrunkenen Männern….
ich glaube, jede muss es ausprobieren. ich fand’s eine positive Erfahrung, mit toller Musik, sehr ausgelassener Stimmung (ohne das Alkohol viel dazu tun musste im Sinne von losgelöst sein) und freiem Tanzen….
Liebe Grüße
Sabrina
Hej Claudi,
kleiner Podcast-Tipp zum Thema „Scham“: die aktuelle Folge von „Zwei Seiten“ mit Christine Westermann und Mona Ameziane beschäftigt sich literarisch damit. Ein fantastischer Podcast!
Sonnige Grüße
Lea
Danke für den Tipp! Ich liebe den Podcast – aber diese Folge kenne ich noch nicht.
Alles Liebe!
Claudi